Abriss MW Heusweiler

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UKW vs. DAB+
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von UKW vs. DAB+ »

Marc!? hat geschrieben: Fr 21. Sep 2018, 19:52 Leider lag der Standort etwas zu tief und zu nah an der Göttelborner Höhe um als Träger für DAB oder DVB-T Antennen zu dienen. Von der Masthöhe wäre es interessant gewesen.
Für einen Guten Preis hätte sich das Objekt gut verkauft so nicht. Man hätte da sicher noch was draus machen können.
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UKW vs. DAB+
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von UKW vs. DAB+ »

SaarLux03 hat geschrieben: Sa 22. Sep 2018, 11:36 So, da liegen sie nun, die alten Masten:

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Ich hab mir das Spektakel gestern - als einer der in der Gemeinde aufgewachsen ist und dort auch noch regelmäßig zugegen ist - natürlich live angeschaut und war positiv überrascht, dass so viele Leute da waren und man nachher direkt an den "Tatort" randurfte. Ich bitte die Qualität der Fotos zu entschuldigen. Hatte nur das Handy dabei und es sollten ja auch nur ein paar Erinnerungsfotos werden und nicht mehr.

Und ja, klar ist man wehmütig, dass die Masten, die praktisch das Warenzeichen von Heusweiler waren (und die man von meinem Elternhaus auch gesehen hat), jetzt weg sind. Und klar erinnert man sich (rückläuftig gerne, damals war es nervig) an SR1 und später DLF im Telefon :) Andererseits versteh ich die ganz große Wehmut dann doch nicht. Die Audio-Qualität der Mittelwelle war grottig und die Masten standen am Schluss nutzlos da. Wenn man im privaten Umfeld alles, was man definitiv nicht mehr braucht, behält, wird man zum Messie. Daher finde ich es richtig, dass man die Masten und das Autobahn-Netz jetzt abgebaut hat bzw. (im Falle des Netzes) gerade abbaut.
Du hast sogar, wegen der neuen Datenschutzbestimmungen, auch den Köter Zensiert. Sicher ist sicher :D
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Marc!?
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Marc!? »

UKW vs. DAB+ hat geschrieben: So 23. Sep 2018, 16:18
Marc!? hat geschrieben: Fr 21. Sep 2018, 19:52 Leider lag der Standort etwas zu tief und zu nah an der Göttelborner Höhe um als Träger für DAB oder DVB-T Antennen zu dienen. Von der Masthöhe wäre es interessant gewesen.
Für einen Guten Preis hätte sich das Objekt gut verkauft so nicht. Man hätte da sicher noch was draus machen können.
Naja die Frage ist was ?

Alle SR Standorte wurde ja zu UKW Zeiten und im TV fürs Band I geplant. In der digitalen Welt, wo man Wert auf Indoor Empfang sowohl bei DAB als auch bei DVB-T2 legt, liegen fast alle in der "Pampa", bis auf bedingt der Standort Mettlach, der Merzig mitversorgt und der Halberg, der aber als Haussender auch nicht gerade hoch liegt. Deshalb wurde ja auch der Standort Spiesen gebaut und Felsberg / Kerlingen für den Saarlouiser Talkessel.

Hypotetisch gesprochen, wäre der MW Sender auf dem Felsberg gewesen, hätte man einen Mast stehen lassen können und an die Spitze einen Aufsatz für DAB und DVB-T montieren können. Aber so, Göttelborn liegt um die Ecke, der Standort ist tief, wie gesagt einzig zur Versorgung des Köllertals bis nach Völklingen runter wäre es brauchbar gewesen.

und zur MB, der Schoksberg liegt hier auch in Sichtweite, hier hat man andere Baustellen, sowohl beim Bundesmux als auch via DVB-T, wäre eher ein zweiter Standort im östlichen Saarland angebracht, sei es sich beim SR einzumieten oder die "eigenen" Anlagen auf dem Kuchenberg in NK oder besser der FMT Bildstock, gemein als Sender Sulzbach bekannt.

und es ist doch utopisch, dass heutzutage noch jemand auf Mittelwelle sendet. Man hat es ja probiert, aber keinen Abnehmer gefunden.
102.1
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von 102.1 »

Marc!? hat geschrieben: So 23. Sep 2018, 17:06
und es ist doch utopisch, dass heutzutage noch jemand auf Mittelwelle sendet. Man hat es ja probiert, aber keinen Abnehmer gefunden.
Selbst in UK wo man noch fleissig auf MW sendet, ist die MW auf dem Rueckzug, zu Gunsten von DAB.

MW wird langsam und sicher aussterben, in Europa frueher, in Amerika eben spaeter.

Es war eine schoene Zeit mit der Europawelle Saar, allerding ist dies vorbei. DAB+ bietet auch etwas.
Jens1978
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Jens1978 »

Der Sender Heusweiler bzw. generell die AM Sender auf der Lang-, Mittel- und Kurzwelle wurde und wird aber nicht durch DAB+ ersetzt. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Denn die Mittelwelle und die Europawelle Saar hatte genau weswegen so einen hohen Bekanntheitsgrad? Genau, wegen der großen Reichweite. Demnach mussten die AM-Sender durch ein Medium ersetzt werden, welches eine bessere Qualität in der Entfernung generiert. Die ganzen AM Bereiche, d.h. Lang-, Mittel- und Kurzwelle werden/wurden demnach durch Satellitenausstrahlung und vor allem durch die weltweite Internetverbreitung ersetzt. DAB+ hat damit gar nichts mehr zu tun, denn das ist lokal und bezieht sich somit auf den lokalen, derzeit verbreiteten Übertragungsstandard und der ist UKW-FM, welcher die AM-Bereiche schon vor Jahrzehnten in der unmittelbaren Senderumgebung ersetzt hatte. Die Sender, die nicht auf UKW-FM umsteigen konnten, wie der DLF, hatten eben das nachsehen, da sie eine alte Technik nutzen mussten, die keine Akzeptanz mehr hat.

Gewünscht hätte ich mir tatsächlich eine digitale Mittelwelle. Dann allerdings mit einer Bandbreite von 10kHz pro Kanal und mit einer Belegung von ca. 5 Programmen. Das hätte eine neue Nutzung der AM-Bereiche sinnvoll erscheinen lassen. Aber so wie es derzeit aussieht, wird der komplette Bereich bis mindestens rund 100 Mhz wenn nicht gar 150 MHz früher oder später dem Rundfunk verloren gehen, genauso wie er oben auch schon bis auf Kanal 40 runtergedrückt wurde. Das Frequenzspektrum kann eben nicht mehr direkten, reinen Diensten zugewiesen werden. Vielmehr sollte das Frequenzspektrum fürher oder später komplett neu geordnet werden.
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von 102.1 »

Jens1978 hat geschrieben: So 23. Sep 2018, 17:50 Der Sender Heusweiler bzw. generell die AM Sender auf der Lang-, Mittel- und Kurzwelle wurde und wird aber nicht durch DAB+ ersetzt. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Denn die Mittelwelle und die Europawelle Saar hatte genau weswegen so einen hohen Bekanntheitsgrad? Genau, wegen der großen Reichweite. Demnach mussten die AM-Sender durch ein Medium ersetzt werden, welches eine bessere Qualität in der Entfernung generiert. Die ganzen AM Bereiche, d.h. Lang-, Mittel- und Kurzwelle werden/wurden demnach durch Satellitenausstrahlung und vor allem durch die weltweite Internetverbreitung ersetzt. DAB+ hat damit gar nichts mehr zu tun, denn das ist lokal und bezieht sich somit auf den lokalen, derzeit verbreiteten Übertragungsstandard und der ist UKW-FM, welcher die AM-Bereiche schon vor Jahrzehnten in der unmittelbaren Senderumgebung ersetzt hatte. Die Sender, die nicht auf UKW-FM umsteigen konnten, wie der DLF, hatten eben das nachsehen, da sie eine alte Technik nutzen mussten, die keine Akzeptanz mehr hat.

Gewünscht hätte ich mir tatsächlich eine digitale Mittelwelle. Dann allerdings mit einer Bandbreite von 10kHz pro Kanal und mit einer Belegung von ca. 5 Programmen. Das hätte eine neue Nutzung der AM-Bereiche sinnvoll erscheinen lassen. Aber so wie es derzeit aussieht, wird der komplette Bereich bis mindestens rund 100 Mhz wenn nicht gar 150 MHz früher oder später dem Rundfunk verloren gehen, genauso wie er oben auch schon bis auf Kanal 40 runtergedrückt wurde. Das Frequenzspektrum kann eben nicht mehr direkten, reinen Diensten zugewiesen werden. Vielmehr sollte das Frequenzspektrum fürher oder später komplett neu geordnet werden.
ich verstehe zwar was Du meinst, allerdings ist diese Zeit leider vorbei, und die Anforderungen sind andere. Zumal es auch noch andere Dinge gibt, etwa das Internet und eine Auswahl von flotter Musik aus der ganzen Welt, was damals eben nur das MW-Radio brachte. Heute werden etwa Grenzen oder kuenstlich geschaffene Grenzen mit diversen Anbietern von IP Adressen und kleineren Gebuehren umgangen. Selbst in Russland oder China als bestes Beispiel ist dies dann moeglich.

Damals war aber eine Grenze auch wirklich eine Grenze, und nicht nur dass sondern eine andere Ideologie. So war die 1422 bzw. die 1421 im Saarland nicht ohne Grund positoniert, dass sie im Falle eines Vorrueckens des Ostblocks noch am laengsten auf Sendung bleiben konnte, und auch waehrend des Kalten Krieges bequem noch die DDR versorgen konnte. Das dass Radio in solchen Faellen durchaus eine Rolle haben kann, wusste man seit dem Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten in der damaligen CSSR zum Niederwalzen des Prager Fruehling. Da gab es damals immer noch Radiosender, oft Piraten, die anfangs unentdeckt senden konnten, bis sie eben ausfindig gemacht werden konnten und abgedreht wurden.
FrankSch
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von FrankSch »

Jens1978 hat geschrieben: Sa 22. Sep 2018, 11:17 Ach ja, in der Reportage sieht man bei den Interviews im Hintergrund, hinter den Heusweiler Masten, einen größeren Mast, mit anscheinend unten einer Plattform. Das wird bestimmt der Sendemast der Göttelborner Höhe sein, oder etwa Schocksberg? Was sagen die mit den Örtlichkeiten Vertrauten dazu?
Grundsätzlich sieht man beide Türme von dem Platz auf dem die MW-Masten standen. Aber die Göttelborner Höhe ist einfach nur ein runder Mast. Daher tippe ich auf den Schoksberg.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Ri ... lsberg.jpg
Marc!?
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Marc!? »

Es war der Schoksberg, da beide MW Anlagen mit diesem in einer Flucht stehen.

und zu der Nutzung UKW läuft auch aus und der Sender Heusweiler steht abgeschatet zum Saartal in Saarbrücken, sonst wäre es noch eine Alternative für die 103,7 gewesen, aber auch hier hätte etwas Höhe über Grund gefehlt und für ne UKW Funzel am 50m Mast hat der SR aktuell keinen Bedarf, würde Unser Ding noch über die Rumpfkette Senden wäre es war gewesen.

Aber so alle Alternativen scheiden aus und die MW ist tot. Nur Aufgrund des DLF war der Sender ja überhaupt solange on air und auch Antenne Saar hat es in den Äther geschafft. Marnach hat ja auch nur solange wegen den Chinesen überlebt, nur mit Radio Luxemburg wären die Lichter auch dort viel früher ausgegangen.
Saarländer (aus Elm)
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Für alle, die sich eine Wiederauferstehung der Masten wünschen ;-) hier ein Video, das ein Arbeitskollege vor einiger Zeit mit seiner Drohne gemacht hat, und das diverse historische und moderne Industrieanlagen der Umgebung zeigt.
Ab 2:30 gibt es einen kurzen Überflug über die Masten.

https://www.youtube.com/watch?v=MNd84G2zxvk
RealRock
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von RealRock »

Fällung MW- Antennen Heusweiler

Nach Auswertung verschiedener Quellen wurde der Zuschauerplatz am Feldweg von Obersalbach nach Hirtel als der Beste erkannt.

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Lageplan (1) = Aussichts- Standort, R = Standort Reservemast

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Die Erwartungen hatten sich voll erfüllt. Die Masten sind komplett zu sehen, einschließlich Standsockel.

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Auch die SR-Macher wussten, dass dies der optimale Standort ist, weshalb diese ihr Reportage-Equipment hier aufgestellt hatten.


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Die ganze SR- Prominenz, einschließlich Intendant, ist hier anwesend und gibt Interviews, die wenige Minuten später im Aktuellen Bericht gesendet werden.
http://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=65431


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Die Kamera, mit der nachher die Fällung der Masten verfolgt wird, steht bereit. Oben rechts im Bild die Spitze des kleineren Mastes, der früheren Reserve- Antenne. (Standort = R im Lageplan oben) .



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Der Reservemast in Vollansicht. Dieser diente ursprünglich als Reserve- Antenne und wurde daher als λ ¼ – Strahler für 211 m = 1421 kHz konstruiert. Später wurde darüber das Programm „Antenne Saar“ auf 1179 kHz mit 10 kW gesendet. Man konnte ihn gerade noch auf diese Frequenz matchen, hieß es.


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Hier nochmal der Reservemast hinter dem Wald. Auch sein Schicksal ist besiegelt, da er anschließend nach den anderen Masten ebenfalls gefällt wird.


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Ein Fernblick nach Osten, wo man den Sendemast Göttelborn sehen kann, von welchem DVB-T und die UKW- Programme des Saarländischen Rundfunks SR1-2-3 gesendet werden.


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Hier herrscht echte Volksfest-Atmosphäre. An einem Mobilkran hängt ein Grillschwenker, auf dem die berühmten saarländischen Schwenkbraten gebruzzelt werden.
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Vom Logenplatz hier oben kann man schön auf die Zuschauer da unten auf den billigen Plätzen sehen :D . Gut, die stehen zwar etwas näher dran, sehen aber trotzdem weniger.
Oben rechts im Bild der Sender Schocksberg, von wo DVB-T und der Hit-Dudler Salü 101,7 gesendet werden.

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Zwischendurch ein Fernblick nach Westen. Links die 2 verbliebenen alten Masten von Europe 1, rechts die 2 „neuen“, die jetzt in Betrieb sind. Das X ganz rechts ist das Saar-Polygon, eine Aussichts-Plattform auf einer Bergehalde.


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Ein Blick die Wiese runter. Auch hier einige Zuschauer, die sich die Mühe ersparten, den Berg hoch zu laufen.


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Es ist kurz vor 19:30, noch ein letztes mal die Masten kurz vor der Sprengung.

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Dann unangekündigt ein Knall und die Masten beginnen zu wackeln.
Von früheren Sprengungen war mir bekannt, dass als Vorwarnung ein Trööt- Signal ertönte, was hier leider vermisst wurde.

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Die Masten zerfallen in Einzelteile. Bei den Knickstellen handelt es sich um Unterteilungen, die ursprünglich für getrennte Einspeisungen verwendet wurden. Später wurde die Art der Einspeisungen auf λ ⅝ geändert, was zu dem merkwürdigen Drahtkäfig um den ersten Mast, (dem eigentlichen Strahler), führte.
Der zweite Mast diente nur passiv als Reflektor, wodurch die Sendeenergie eine Vorzugsrichtung nord-ost erhielt.


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Auf dem Weg nach unten.


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Die Trümmer liegen am Boden und Staubwolken steigen auf.


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Nun fällt auch der Reservemast.


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Und auch er ist weg !

Da AM- Rundfunk angeblich nicht mehr zeitgemäß wäre, wurde Ende 2015 auch das DLF- Programm über den MW- Sender Heusweiler abgeschaltet. Bis zu dieser Zeit war man im Saarland und weit darüber hinaus mit dem DLF bestens versorgt, seitdem ist die Gegend hier stark unterversorgt.

Der DLF- UKW- Sender Saarbrücken- Winterberg 90,1 MHz, 1 kW, reicht gerade für Saarbrücken und Umgebung, der DLF- Sender Saarburg 104.6 ist im Süden des Saarlandes unbrauchbar. DAB ist keine Alternative und ist auch noch sehr lückenhaft, DAB ist was Spartenprogramme, aber ein so wichtiges Hauptprogramm wie der DLF gehört auf eine starke UKW- Frequenz.
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Spacelab »

Das Saarland wurde durch den AM Sender aber auch nur theoretisch versorgt. In der Realität ging die Zuhörerzahl eher gegen null. Und dafür 300kW raus zu ballern ist schon irgendwie bescheuert.
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von UKW vs. DAB+ »

Jens1978 hat geschrieben: So 23. Sep 2018, 17:50 Der Sender Heusweiler bzw. generell die AM Sender auf der Lang-, Mittel- und Kurzwelle wurde und wird aber nicht durch DAB+ ersetzt. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Denn die Mittelwelle und die Europawelle Saar hatte genau weswegen so einen hohen Bekanntheitsgrad? Genau, wegen der großen Reichweite. Demnach mussten die AM-Sender durch ein Medium ersetzt werden, welches eine bessere Qualität in der Entfernung generiert. Die ganzen AM Bereiche, d.h. Lang-, Mittel- und Kurzwelle werden/wurden demnach durch Satellitenausstrahlung und vor allem durch die weltweite Internetverbreitung ersetzt. DAB+ hat damit gar nichts mehr zu tun, denn das ist lokal und bezieht sich somit auf den lokalen, derzeit verbreiteten Übertragungsstandard und der ist UKW-FM, welcher die AM-Bereiche schon vor Jahrzehnten in der unmittelbaren Senderumgebung ersetzt hatte. Die Sender, die nicht auf UKW-FM umsteigen konnten, wie der DLF, hatten eben das nachsehen, da sie eine alte Technik nutzen mussten, die keine Akzeptanz mehr hat.

Gewünscht hätte ich mir tatsächlich eine digitale Mittelwelle. Dann allerdings mit einer Bandbreite von 10kHz pro Kanal und mit einer Belegung von ca. 5 Programmen. Das hätte eine neue Nutzung der AM-Bereiche sinnvoll erscheinen lassen. Aber so wie es derzeit aussieht, wird der komplette Bereich bis mindestens rund 100 Mhz wenn nicht gar 150 MHz früher oder später dem Rundfunk verloren gehen, genauso wie er oben auch schon bis auf Kanal 40 runtergedrückt wurde. Das Frequenzspektrum kann eben nicht mehr direkten, reinen Diensten zugewiesen werden. Vielmehr sollte das Frequenzspektrum fürher oder später komplett neu geordnet werden.
Der Bereich wird bestimmt mit ziemlicher Sicherheit an den Mobilfunk verkauft, Handys werden wieder größer werden :D
Standort --> Ostfriesland

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Marc!?
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Marc!? »

Die Angeben bei der MW ist doch außerdem die Außerdem die Sendeleistung und nicht die ERP oder ?

So ein klassischer UKW Brummer mit 100 kW ERP hat ja nur 10 kW Sendeleistung oder bei UHF analog Zeiten 20 kW für 500 kW ERP. So ein DAB Sender 10kW Sender wie am Schoksberg dürfte so 1 kW Leistung haben, die klassischen Dipol Konstruktionen in Mettlach, Moseltal oder Bliestal haben 1,3 kW für 5 kW Ausgangsleistung.
Funker Tommy
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Funker Tommy »

Der SR meldet einen Zuschauerrekord für seinen Aktuellen Bericht zur Sprengung am Freitag
In der Mediathek abrufbar.

Interessant die Bemerkung bis zur Ostsee sei man nicht gekommen.
Störten da Riga 1421 22 und oder DDR auf 1430 31?
.
Manager
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Re: Abriss MW Heusweiler

Beitrag von Manager »

Der Herr Rathenow ist Schriftsteller; kein Dxer...
Natürlich kam die Europawelle (mit der Raumwelle) bis an die Ostsee und darüber hinaus. Man sendete ja auch mit Richtstrahlung Nordost. Im Raum Dresden war das wegen der Nachbarkanalbelegung natürlich etwas anderes.


Danke für die Fotostrecken in diesem Thread. :spos:
Ohne Bier und Schwenker geht's im Saarland einfach nicht. :D

Hab mir die TV Übertragung der Sprengung bei meiner hochbetagten Mutter angesehen. Wir sind ja beide nur wenige km von Heusweiler entfernt aufgewachsen und kennen die ganzen Phänomene (Radiotöne aus der Dachrinne oder aus dem Wasserkessel) noch aus eigenem Erleben. Nicht mehr erlebt hat es unser früherer Nachbar in Eppelborn. Der war viele Jahre Techniker beim SR (meist mit dem Ü-Wagen beim Fußball im Ludwigspark Stadion oder mit Manfred Sexauer und der Disco Top Ten unterwegs) und ist vor wenigen Wochen gestorben. Er hat mir, als ich noch Schüler war, im Sommer immer wieder mal Fernsehbilder aus halb Europa (Empfang via Sporadic E) gezeigt. Letzte Woche hat sich seine Frau gemeldet und mir seine Sammlung alter Radiogeräte angeboten. R.I.P. Hans.


Am Mittwoch, 03.10.18 (Tag der Deutschen Einheit) bringt das SR Fernsehen eine Sondersendung "Knall und Fall - Das Ende der SR-Sendeanlage Heusweiler" von 18.45-19.15 h.
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