Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Thomas(Metal)
Beiträge: 2586
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 21:40
Wohnort: Oberasbach

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Thomas(Metal) »

Chris_BLN hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 14:31
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 12:29 Ansonsten einmal mehr das UKW-Funzel-Streichkonzert bitte! Das ist im Jahr 2020 Anachronismus.
Es gibt Gegenden, da sind entweder DLF oder DLF Kultur nur auf Funzeln. Wenn ich in Ostthüringen versuche, DLF Kultur in ein Kabelnetz einzuspeisen, helfen mir weder Brocken noch Blessberg noch Inselsberg. (...)

Ich hatte ürigens anfangs versucht, DLF Kultur via Astra 19,2 zu holen und auf UKW umzusetzen. Das scheiterte am fehlenden UKW-Transientenlimiter. Die S-Laute schießen den Hub weit jenseits von 75 kHz, wenn man eine brauchbare Lautheit erhalten will. Eine Umsetzung von 23,5° Ost scheiterte an der niedrigen Symbolrate, mit der unsere Umsetzer nicht klarkommen.(...)
Deine Mühen absolut in Ehren!! Dennoch wäre dann festzustellen daß UKW im Kabel immer nur eine schlechterer Qualität bieten kann als der durchgereichte Astra 19.2. An dieser Stelle werden dann Kompromisse treten müssen, wenn es ganz dumm läuft sogar im konkreten Fall eine Mono-Umsetzung der Grundnetzsender. Als weitere Alternativ-Quelle wäre ggf. noch das DAB-Signal zu sehen.
Was ich damit sagen will: Man wird immer einen Grund finden damit man die UKW-Ausstrahlung auf Funzeln weiterführt - trotz DAB-Versorgung. Ich würde gerne hier auf Start zurückgehen: Mit Genf 84 hatte man die Grenzregion mit DLF versorgen wollen. Selbst dort blieb die damalige Kette mit deutlichem Verbesserungspotential. Mit der Wiedervereinigung kam eine zweite Kette dazu und man schrieb einen bundesweiten Versorgungsauftrag fest. Die UKW-Situation wurde nie wesentlich verbessert, auch wenn man Brummer wie Bremen, Großer Feldberg oder Langenberg nennen muß. Es wurde mit Funzeln ergänzt. Dann, wenn es schon heißt "Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab", sollte man einfach einmal feststellen daß das Ziel nicht erreicht wurde, nicht erreicht wird und man _jetzt_ mit DAB die Möglichkeit hat den terrestrischen Verorgungsauftrag (endlich) gerecht zu werden. Sicherlich kann man hier und da abfedern, d. h. man läßt vielleicht leistungsstarke Sender zunächst weiterlaufen sofern man nicht großes Geld nachwerfen muß. Aber auch hier muß die Frage berechtigt sein: Wo sendet man am Hörer vorbei? Wo kann man aus den (UKW-)Resten eine Kette erstellen die auch dann noch einen Mehrwert bietet.
iro hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 15:02
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 12:29Irgendwann kann man billiger jedem betroffenem DLF Kultur-Teilnehmer ein entsprechendes digitales Endgerät kostenlos zusenden als den UKW-Betrieb weiter zu bezahlen.
Nicht irgendwann, sondern bereits jetzt. Für meine Milchmädchenrechnung habe ich die beim googlen gefundene Hörerzahl von 372000* angesetzt, den Preis des DAB-Radios bei 30 Euro. Macht 11,16 Mio Euro für DAB-Radios.
(...)
:spos: :spos: :spos:
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
Chris_BLN
Beiträge: 1778
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:35

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Chris_BLN »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Dennoch wäre dann festzustellen daß UKW im Kabel immer nur eine schlechterer Qualität bieten kann als der durchgereichte Astra 19.2.
Das ist korrekt. UKW hat aber einen entscheidenden VorteiL: die Empfangsgeräte sind vorhanden. Das ist dort wirklich so. Gerade letztens wieder jemanden getroffen, der UKW am Kabel nutzt.

Übrigens ist guter UKW-Kabelempfang ohne Kopfhörer und bei Zimmerlautstärke nicht von direktem DVB-Empfang (Astra-Umsetzung) auseinanderzuhalten. Den Beweis muss ich endlich mal mitschneiden und erbringen.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 An dieser Stelle werden dann Kompromisse treten müssen, wenn es ganz dumm läuft sogar im konkreten Fall eine Mono-Umsetzung der Grundnetzsender.
Aus der Kopfstellen-Praxis: wer jetzt noch UKW-UKW-Umsetzer verwendet, die mit heruntermischen, ZF-Filter und danach auf Kabelfrequenz hochmischen arbeiten, kann nicht auf mono schalten. Wir nutzen solche Umsetzer für die terrestrisch herangeführten Programme und selbst wenn es noch neuere digital arbeitende UKW-UKW-Umsetzer gäbe, bei denen man dazwischen alles manipulieren kann und somit auch mono hinbekommt (oder als generellen Vorzug korrektes RDS-AF und abgeschaltetes da sinnloses RDS-EON), würde die wohl niemand mehr kaufen. Wer investiert noch in Kabel-UKW? So nicht bereits abgeschaltet, wird das vorhandene Equipment runtergerockt. Unsere UKW-UKW-Umsetzer laufen seit 1994...

Und sorry, Mono ist ein Witz, spätestens seit Ende der 1960er Jahre. Solche Witze macht man heute zwar gern wieder auf DAB (in UK), aber wir wollen doch nicht...
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Als weitere Alternativ-Quelle wäre ggf. noch das DAB-Signal zu sehen.
Wird als UKW-Kabelzuführung in einigen sächsischen Kleinanlagen tatsächlich genutzt: für Schlagerparadies, MDR Schlagerwelt und Absolu Relax. Was die als UKW-Modulatoren verwenden, weiß ich nicht. Es gab einst einige Kandidaten (u.a. von Blankom nen steinalten analogen und einen mitten im Signalweg aufgespaltenen UKW-UKW-Umsetzer). Heute gibt es fast nur noch die Möglichkeit, erst DAB in IP umzusetzen und dabei in MP2 zu recodieren, ums danach mit IP-UKW-Umsetzer zu remodulieren. Wird auch nicht besser davon.

Btw., selbst bei DLF Kultur nervt mich noch die Spektralbandreplikation. Nicht immer, aber doch bei bestimmtem Audio klingt das nervig künstlich.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Mit der Wiedervereinigung kam eine zweite Kette dazu und man schrieb einen bundesweiten Versorgungsauftrag fest. Die UKW-Situation wurde nie wesentlich verbessert, auch wenn man Brummer wie Bremen, Großer Feldberg oder Langenberg nennen muß. Es wurde mit Funzeln ergänzt.
Man war zu spät gekommen, der Kuchen war verteilt, auch an oft 2 landesweite Privatfunkketten. Ich kenne jemanden, der damals beim DRadio in Berlin mit Frequenzplanung zu tun hatte. Ein zäher Job mit oft nicht zufriedenstellendem Ergebnis. Und: Klinkenputzen bei den damaligen Kabelnetzbetreibern und Landesmedienanstalten, doch bitte einzuspeisen.

Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Dann, wenn es schon heißt "Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab", sollte man einfach einmal feststellen daß das Ziel nicht erreicht wurde, nicht erreicht wird und man _jetzt_ mit DAB die Möglichkeit hat den terrestrischen Verorgungsauftrag (endlich) gerecht zu werden.
Zum Versorgungsauftrag gehören in meinem Verständnis nicht nur die senderseitige Versorgung, sondern auch die hörerseitige Geräteausstattung. Und wer jetzt UKW ausreichend gut hat, stellt einfach nicht auf DAB um. Höchstens als Abfallprodukt, wenn ein neues Rado her muss. Nicht aber, um ein UKW-Radio zu ersetzen. So kenne ichs zumindest von normalen Leuten. Und wer DLF Kultur derzeit drin hat und es verlöre durch Funzelabschaltung, geht halt zu MDR Kultur oder hr2 oder so.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Aber auch hier muß die Frage berechtigt sein: Wo sendet man am Hörer vorbei?
Im Falle von DLF Kultur sendet man tatsächlich bundesweit an fast allen Hörern vorbei. Selbst dort, wo die UKW-Abdeckung noch gut oder sogar sehr gut ist, hat das Programm kaum Hörer. In Sachsen-Anhalt (Brocken 100 kW) waren die Zahlen jahrelang gar nicht ausweisbar. Nur als Beispiel. Das Programm ist ein politisches Konstrukt, es musste sein und es verprellte die Hörer von RIAS 1 ebenso wie die Hörer von DS Kultur. Und hat sich davon nie wirklich lösen können, hörerzahlentechnisch gesehen.
Eckhard.
Beiträge: 707
Registriert: So 2. Sep 2018, 10:15

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Eckhard. »

Außerdem was hindert Metropol FM daran, über Rhein-Main DAB oder BW-landesweit zu senden?
Auf jeden Fall schon mal die Tatsache, dass der hessische 12C voll belegt ist. Ausserdem wohl, dass (gemäss Aussage aus Berlin) viel zu wenig Türken über DAB+ verfügen :D
MainMan
Beiträge: 932
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 23:37

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von MainMan »

metropolis hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 16:42 Weiß jemand, wann die Funzel in Ludwigshafen abgeschaltet wird?
MIttelfristig gar nicht.
Der Sender hat zwar nur 100 Watt, steht aber mitten in Ludwigshafen. Die Indoor-Reichweite der 97,3 in LU liegt bei über 100.000 EW.

Es gibt dutzende andere DRadio-Funzeln, die technisch weniger Hörer erreichen. Folglich werden die auch zuerst dran sein.
D.Krusch hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 19:18 Das kann, sollte und darf aber nicht das Problem der deutschen Gebührenzahler sein, ob sich
ein Privatprogramm seine UKW-Verbreitung leisten kann.
Ist es auch nicht.
Die UKW-Ausstrahlung von Metropol FM hat mit der Ausstrahlung von Dlf Kultur nichts zu tun:
Eigene Antenne, eigener Dienstleister, eigene Konditionen (und Kosten).
D.Krusch hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 19:18 Die meisten türkischen Mitbürger holen sich ihre Programme längst über eine auf
Türksat ausgerichtete Schüssel oder buchen entsprechende Zusatzpakete im Kabel.
Hier wurden bereits seit den 90er Jahren Realitäten geschaffen.
Metropol FM sendet in Berlin ebenfalls seit den 90ern, in Ludwigshafen seit 2001.

Deutsch-türkische Unternehmern in Ludwigshafen und Mannheim werben nicht bei Satellitensendern aus Ankara.
Die buchen ausschließlich bei Metropol.
Das ist genau die Marktlücke, die Metropol FM seit über 20 Jahren erfolgreich besetzt.
Thomas(Metal)
Beiträge: 2586
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 21:40
Wohnort: Oberasbach

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Thomas(Metal) »

Chris_BLN hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:44
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Dennoch wäre dann festzustellen daß UKW im Kabel immer nur eine schlechterer Qualität bieten kann als der durchgereichte Astra 19.2.
Das ist korrekt. UKW hat aber einen entscheidenden VorteiL: die Empfangsgeräte sind vorhanden. Das ist dort wirklich so. Gerade letztens wieder jemanden getroffen, der UKW am Kabel nutzt.

Übrigens ist guter UKW-Kabelempfang ohne Kopfhörer und bei Zimmerlautstärke nicht von direktem DVB-Empfang (Astra-Umsetzung) auseinanderzuhalten. Den Beweis muss ich endlich mal mitschneiden und erbringen.
Ich werde da sicherlich nichts dagegen sagen, außer daß selbst ein DAB-Matsch da auch nicht groß auffällt. Die Frage wäre natürlich vorweg (und in allen Generationen gleich): Was ist Zimmerlautstärke? Wenn es die Lautstärke ist mit der ich über alle sonstigen Geräuschquellen drüber komme werde ich sicherlich die Unterschiede ausmachen können, wenn es der nicht störende nebenbei Teppich ist dann eher weniger.
Ebenso stimme ich bezüglich der Engeräte mit ein: Die sind einfach bereits da. Und dennoch wurde für UKW ein End-of-Life schon lange ausgegeben, man sollte zumindest schon seit Jahren vorgewarnt gewesen sein.
Anders ist es eben noch bei dem D-Radios: Da war nie etwas auch nur annähernd flächendeckend. Der entsprechende Teilnehmer hatte eben Glück gehabt wenn es mit dem UKW-Radio einwandfrei ging.

Chris_BLN hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:44
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 An dieser Stelle werden dann Kompromisse treten müssen, wenn es ganz dumm läuft sogar im konkreten Fall eine Mono-Umsetzung der Grundnetzsender.
Aus der Kopfstellen-Praxis: wer jetzt noch UKW-UKW-Umsetzer verwendet, die mit heruntermischen, ZF-Filter und danach auf Kabelfrequenz hochmischen arbeiten, kann nicht auf mono schalten. Wir nutzen solche Umsetzer für die terrestrisch herangeführten Programme und selbst wenn es noch neuere digital arbeitende UKW-UKW-Umsetzer gäbe, bei denen man dazwischen alles manipulieren kann und somit auch mono hinbekommt (oder als generellen Vorzug korrektes RDS-AF und abgeschaltetes da sinnloses RDS-EON), würde die wohl niemand mehr kaufen. Wer investiert noch in Kabel-UKW? So nicht bereits abgeschaltet, wird das vorhandene Equipment runtergerockt. Unsere UKW-UKW-Umsetzer laufen seit 1994...

Und sorry, Mono ist ein Witz, spätestens seit Ende der 1960er Jahre. Solche Witze macht man heute zwar gern wieder auf DAB (in UK), aber wir wollen doch nicht...
Danke für den Einblick, das hätte ich nicht erwartet :eek: . Muß für Mono nicht schlicht "nur" bei der ZF-Umsetzung der Pilotton ausgefiltert werden?
Sagen wir es mal so: Mono war das was mir beim Kabelradio eigentlich auch immer Schaum vor den Mund zauberte. Als jemand der zur Hälfte aus dem (äußersten) Essener Süden kommt hatte ich vor gut 30 Jahre SWF3 in Blick. Das war Mono im Kabel obwohl es dort per Teleskopantenne so gut ging daß ich sogar davon aufgenommen hatte - in Stereo versteht sich. Irgendwann später, es war wohl noch Ende der 80er, hatte man zumindest die drei SWF-Programme aus Linz in Stereo umgesetzt. hr3 und NDR2 blieben aber immer nur in Mono.
Chris_BLN hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:44
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Als weitere Alternativ-Quelle wäre ggf. noch das DAB-Signal zu sehen.
(...)
Es gab einst einige Kandidaten (u.a. von Blankom nen steinalten analogen und einen mitten im Signalweg aufgespaltenen UKW-UKW-Umsetzer). Heute gibt es fast nur noch die Möglichkeit, erst DAB in IP umzusetzen und dabei in MP2 zu recodieren, ums danach mit IP-UKW-Umsetzer zu remodulieren. Wird auch nicht besser davon.
(...)
Für Kabel keine Möglichkeit aus DAB ein analoges Audiosignal zu machen und dann wie bei einem UKW-Sender dies auf einem analogen Eingang zuzuführen?

Chris_BLN hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:44
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 21:24 Dann, wenn es schon heißt "Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab", sollte man einfach einmal feststellen daß das Ziel nicht erreicht wurde, nicht erreicht wird und man _jetzt_ mit DAB die Möglichkeit hat den terrestrischen Verorgungsauftrag (endlich) gerecht zu werden.
Zum Versorgungsauftrag gehören in meinem Verständnis nicht nur die senderseitige Versorgung, sondern auch die hörerseitige Geräteausstattung. Und wer jetzt UKW ausreichend gut hat, stellt einfach nicht auf DAB um. Höchstens als Abfallprodukt, wenn ein neues Rado her muss. Nicht aber, um ein UKW-Radio zu ersetzen. (...)
Es steht doch geschrieben daß die analoge Rundfunkverbreitung zu gunsten der digitalen eingestellt werden darf. Das wäre die eine Seite.
Die andere: Ein Programm wird umgebaut wie in Bayern Bayern1. Auch dann werden u. U. andere Empfangswege notwendig um Inhalte weiterhin zu empfangen. Hier behaupte ich einmal der Wechsel nach DAB hat grundsätzlich funktioniert auch wenn es bis heute Verluste in der Hörerschaft und Unzufriedenheit gibt weil man ein neues Endgerät anschaffen mußte.

Meine Meinung weiterhin: Bei D-Radio sollte bezüglich UKW verändert werden.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
Chris_BLN
Beiträge: 1778
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:35

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Chris_BLN »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17 Ich werde da sicherlich nichts dagegen sagen, außer daß selbst ein DAB-Matsch da auch nicht groß auffällt.
Und wie DAB+ auffällt, zumindest bei den lausigen Kandidaten! Ich kam voriges Jahr bei den Nachbarn in die Küche. Steht da ein neues Radio. Es lief MDR Aktuell. Meine Frage "ist das DAB?". War es. Dieser rauhe, mit dem Audio modulierte krisselige Rauschteppich war auch mit diesem Gerät (Panasonic RF-D10) nicht zu überhören
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17 Was ist Zimmerlautstärke?
Hmm... ;)
Bei mir schon recht laut. Wenn ich wieder fit bin, muss ich mal Vergleiche machen und hier reinstellen. Dann kannst Du mit Deiner Zimmerlautstärke testen.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17 Und dennoch wurde für UKW ein End-of-Life schon lange ausgegeben, man sollte zumindest schon seit Jahren vorgewarnt gewesen sein.
Das hilft aber nicht viel, wenn die Anlage nicht ein Haufen hingeworfener Kästchen ist, bei denen man eines nur einfach austauschen muss. Es gibt Wohnzimmer, in denen soll technik dezent sein und es wurde einst ein System hingestellt, dass diesen Ansprüchen genügt - und halt UKW kann und nicht DAB+ oder DVB-C/S. Schon gibt es ein Problem. Stapelt man was drauf? Auch wenns kacke aussieht? Kann man überhaupt was anschließen oder sind die Anschlüsse alle belegt? Oder gar keine vorhanden?
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17 Anders ist es eben noch bei dem D-Radios: Da war nie etwas auch nur annähernd flächendeckend. Der entsprechende Teilnehmer hatte eben Glück gehabt wenn es mit dem UKW-Radio einwandfrei ging.
Am Kabel sollten sie eigentlich beide greifbar gewesen sein. Bei uns sind sogar alle 3 (also auch DLF Nova) auf UKW drin. Letzteres ist heikel wegen Hubüberschreitung, man muss es leise pegeln, es hat im Funkhaus natürlich kein UKW-Processing. Aber es geht.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17Muß für Mono nicht schlicht "nur" bei der ZF-Umsetzung der Pilotton ausgefiltert werden?
Dafür musst Du erst demodulieren, dass Du von FM-Signal auf MPX-Signal kommst. Soweit wird das in den alten Umsetzern gar nicht zerlegt. Bei neueren Umsetzern, die FM digital demodulieren, dann die Modifikation des kompletten RDS erlauben und wieder mit FPGA neu modulieren, ist das freilich was anderes. Die analog arbeitenden alt-Umsetzer bleiben immer auf FM-Ebene.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17 Für Kabel keine Möglichkeit aus DAB ein analoges Audiosignal zu machen und dann wie bei einem UKW-Sender dies auf einem analogen Eingang zuzuführen?
den.
Wenn Du einen sauberen FM-Stereo-Modulator hast, gerne noch mit RDS, dann natürlich ja. Wir haben nur FM-FM-Umsetzer und DVB-S-FM-Umsetzer.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17 Meine Meinung weiterhin: Bei D-Radio sollte bezüglich UKW verändert werden.
UKW-Abschaltung eines der DRadios jetzt = kann mans gleich einstellen. Es ist noch nicht so weit. Funzeln mit 10 Hörern... können wir gerne darüber diskutieren.
Alqaszar
Beiträge: 495
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 18:26
Wohnort: Viersen

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Alqaszar »

Die UKW-Abschaltung der Funzeln ist konsequent -- allerdings sollte dann sichergestellt srin, dass im jeweiligen Gebiet auch der 5C geht.
QTH: Viersen (NRW)
Habakukk
Beiträge: 7830
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Habakukk »

MainMan hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 10:16
metropolis hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 16:42 Weiß jemand, wann die Funzel in Ludwigshafen abgeschaltet wird?
MIttelfristig gar nicht.
Der Sender hat zwar nur 100 Watt, steht aber mitten in Ludwigshafen. Die Indoor-Reichweite der 97,3 in LU liegt bei über 100.000 EW.
Naja, die Funzeln in Landshut versorgen gut 70.000 EW (eher mehr) und werden dennoch zum Monatsende abgeschaltet. Ich würde mich also nicht drauf verlassen, dass die Zahl der versorgten Einwohner das einzige Kriterium ist.
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
Marc!?
Beiträge: 3431
Registriert: So 16. Sep 2018, 16:34

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Marc!? »

Habakukk hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 19:32
MainMan hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 10:16
metropolis hat geschrieben: Fr 12. Jun 2020, 16:42 Weiß jemand, wann die Funzel in Ludwigshafen abgeschaltet wird?
MIttelfristig gar nicht.
Der Sender hat zwar nur 100 Watt, steht aber mitten in Ludwigshafen. Die Indoor-Reichweite der 97,3 in LU liegt bei über 100.000 EW.
Naja, die Funzeln in Landshut versorgen gut 70.000 EW (eher mehr) und werden dennoch zum Monatsende abgeschaltet. Ich würde mich also nicht drauf verlassen, dass die Zahl der versorgten Einwohner das einzige Kriterium ist.
Es kommt auch auf die jeweiligen Kosten für die Standorte an. Einzelstandorte wie Boppard sind immer teuer. Auch bei Investitionen in die Infrastruktur vor Ort, werden diese umgelegt, was ein KO Kriterium ist.
Chris_BLN
Beiträge: 1778
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:35

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Chris_BLN »

Alqaszar hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 19:23 Die UKW-Abschaltung der Funzeln ist konsequent -- allerdings sollte dann sichergestellt srin, dass im jeweiligen Gebiet auch der 5C geht.
Ich bleibe bei meiner Aussage: "normale" Menschen steigen nicht um. Die steigen dann aus und hören halt das regionale ARD-Inforadio oder die ARD-Kulturwelle. Oder sie hören online, das
wäre vielleicht noch stationär eine Chance fürs DRadio. DAB kaufen für zwei Programme? Nö.
Marc!?
Beiträge: 3431
Registriert: So 16. Sep 2018, 16:34

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Marc!? »

Chris_BLN hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 19:46
Alqaszar hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 19:23 Die UKW-Abschaltung der Funzeln ist konsequent -- allerdings sollte dann sichergestellt srin, dass im jeweiligen Gebiet auch der 5C geht.
Ich bleibe bei meiner Aussage: "normale" Menschen steigen nicht um. Die steigen dann aus und hören halt das regionale ARD-Inforadio oder die ARD-Kulturwelle. Oder sie hören online, das
wäre vielleicht noch stationär eine Chance fürs DRadio. DAB kaufen für zwei Programme? Nö.
Ich teile die Aussage. Wenn man ein neues Radio mit DAB kauft, wird es auch genutzt, aber aktiv ein neues Radio wegen der Funzelabschaltung seitens des DLF dürfte höchstens eine sehr überschaubare Anzahl an Leuten.
Aber das ist ja auch nicht das Thema. Es gibt ein gewisses Budget und wenn die Kosten steigen muss man abwägen, ob das ganze noch in die Kalkulation passt.
MainMan
Beiträge: 932
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 23:37

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von MainMan »

Habakukk hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 19:32 Ich würde mich also nicht drauf verlassen, dass die Zahl der versorgten Einwohner das einzige Kriterium ist.
Nicht das einzige Kriterium, aber natürliches ein ganz wesentliches.
Daneben spielen die Kosten und die DAB-Nutzung im jeweiligen Bundesland eine Rolle. Letztere ist in Bayern bekanntlich signifikant höher als in Rheinland-Pfalz.

By the way: Ludwigshafen ist mit 171.000 EW die mit Abstand größte Stadt der Pfalz und die zweitgrößte des ganzen Bundeslandes, hinzu kommen täglich 30.000 Einpendler alleine zum BASF-Stammwerk.
Schon aus Prestigegründen wird sich das DRadio dort eher später als früher von UKW zurückziehen.
Thomas(Metal)
Beiträge: 2586
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 21:40
Wohnort: Oberasbach

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Thomas(Metal) »

Marc!? hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 19:58 (...)Wenn man ein neues Radio mit DAB kauft, wird es auch genutzt, aber aktiv ein neues Radio wegen der Funzelabschaltung seitens des DLF dürfte höchstens eine sehr überschaubare Anzahl an Leuten.
Aber das ist ja auch nicht das Thema. Es gibt ein gewisses Budget und wenn die Kosten steigen muss man abwägen, ob das ganze noch in die Kalkulation passt.
:eek: 30-40 €. Man rechne bei Bedarf schlicht einmal in Bier und Zigaretten um :rp: . Unstrittig dürfte es auch einen Anteil geben die bei DLF und DLF Kultur einschaltet weil die Programme eben da sind, also mit der bestehenden Ausrüstung empfangbar - das will ich nicht in Abrede stellen.
Nochmals: Man nehme Bayern als Beispiel daß es auch anders laufen kann. Man nehme meine Nachbarin am alt-QTH die mir vor wenigen Jahren (die wird jetzt 100!) erklärte wie sie Horeb empfängt. Ihr seht das viel zu schwarz.
Chris_BLN hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:52
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:17 Ich werde da sicherlich nichts dagegen sagen, außer daß selbst ein DAB-Matsch da auch nicht groß auffällt.
Und wie DAB+ auffällt, zumindest bei den lausigen Kandidaten! Ich kam voriges Jahr bei den Nachbarn in die Küche. Steht da ein neues Radio. Es lief MDR Aktuell. Meine Frage "ist das DAB?". War es. Dieser rauhe, mit dem Audio modulierte krisselige Rauschteppich war auch mit diesem Gerät (Panasonic RF-D10) nicht zu überhören
Dann sollte ich einmal MDR Aktuell einschalten. MDR Jump jedenfalls bevorzuge ich terrestrisch via DAB+ gegenüber UKW.
[Datei: mdr Jump. https://www.magentacloud.de/lnk/gYisg0iD Paßwort: mdrjump 96,9 -vs- DAB 8B]
Zuletzt geändert von Thomas(Metal) am Sa 13. Jun 2020, 21:04, insgesamt 2-mal geändert.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
Marc!?
Beiträge: 3431
Registriert: So 16. Sep 2018, 16:34

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Marc!? »

MainMan hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 20:58
Habakukk hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 19:32 Ich würde mich also nicht drauf verlassen, dass die Zahl der versorgten Einwohner das einzige Kriterium ist.
Nicht das einzige Kriterium, aber natürliches ein ganz wesentliches.
Daneben spielen die Kosten und die DAB-Nutzung im jeweiligen Bundesland eine Rolle. Letztere ist in Bayern bekanntlich signifikant höher als in Rheinland-Pfalz.

By the way: Ludwigshafen ist mit 171.000 EW die mit Abstand größte Stadt der Pfalz und die zweitgrößte des ganzen Bundeslandes, hinzu kommen täglich 30.000 Einpendler alleine zum BASF-Stammwerk.
Schon aus Prestigegründen wird sich das DRadio dort eher später als früher von UKW zurückziehen.
Wobei man sagen muss, dass die Hauptstrahlungsrichtung nach RLP ist und der Sender westlich der Innenstadt liegt. Also letztere bekommt noch eine Reststrahlung ab. Positiv ist natürlich die Topographie.
Habakukk
Beiträge: 7830
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Habakukk »

Die Abschaltung von Landshut wundert mich jedenfalls schon ein wenig, zumal beide Frequenzen m.W. zusammen mit Radio Galaxy über das gleiche Antennensystem kamen. Da hätte ich in Bayern noch einige unrentablere Standorte vermutet.
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
Antworten