Vorsicht: Zumindest die 93,10 MHZ, die früher mal für SWR 2 in Verwendung war, wurde bereits im August 2018 abgeschaltet, beziehungsweise für Das Ding nach Heilbronn verlagert. In Stuttgart lassen sich dort nun der „neue“ Heilbronner Sender, Bayern 2 vom Kreuzberg oder BR Klassik vom Hühnerberg hören.
Aber den Sinn der 99,60 MHZ darf man wirklich in Frage stellen.
Und noch was zu den Frequenzvorschlägen: Ich weiß zwar nicht, wie es sich mit verschiedenen Standorten innerhalb einer Stadt verhält, aber der geringste Abstand zweier UKW-Frequenzen von einem Standort beträgt hier in Deutschland meines Wissens 400 KHZ. Zu finden ist ein solch geringer Abstand beispielsweise in Marburg. Dort gibt es eine 103,50 MHZ für Radio Teddy und eine 103,90 MHZ für Radio Bob.
Wir nehmen nun einmal an, man würde auch in Stuttgart 400 KHZ neben bestehenden Sendern senden wollen. Da bietet sich leider auch keine Möglichkeit mehr, denn wenn wir allein mal die Sender von Fernsehturm und Frauenkopf her nehmen, sind die Frequenzen bereits blockiert. Wenn wir beispielsweise von der 90,10 und der 92,20 MHZ 400 KHZ nach oben wandern, landen wir in beiden Fällen direkt unterhalb des Hardbergs. Weil dieser aber in großen Teilen Stuttgarts noch gut ankommt, wäre das eher suboptimal. Die 95,40 MHZ von Metropol FM hat genau dasselbe Problem und zumindest nach meinem Eindruck ist der Hardberg da ein deutlich größeres Problem als der Säntis.
Ich denke, ziemlich am Anfang dieses Threads (der zweite Beitrag, wenn ich mich nicht irre) wurde das schon ganz schön gesagt. Wir DXer haben quasi von Natur aus etwas gegen Funzeln, weil sie uns den Empfang weit(er) entfernter Sender zu Nichte machen.
Allerdings muss ich diese Aussage doch noch etwas differenzierter betrachten: Wenn es sich um eine weit entfernte Funzel handelt, dann sieht das natürlich gleich wieder ganz anders aus. Ein sehr schönes Beispiel dafür, wie unterschiedlich ich einzelnen Funzeln gegenüber eingestellt sein kann, erlebte ich vergangenen Februar im Bayrischen Wald.
Ich hielt mich nur wenige Kilometer von der 89,30 MHZ für unser Radio vom Geißkopf entfernt auf. Als dieser Sender nuun eines Morgens ausfiel, konnte ich Ö 1 vom Krippenstein auf 89,20 MHZ empfangen. Der Sender funkt gerade einmal mit 10 W, ist also eine Funzel, wie sie im Buche steht. In Anbetracht dieser Tatsache war der Empfang dieses Senders mit O=4 in über 150 KM Entfernung ein großes Erfolgserlebnis und ich freute mich über diesen Funzel-Exoten. Weniger freute ich mich dann aber, als der Geißkopf wieder zu senden begann, denn jetzt verstopfte er wieder das Band.
Also kurz zusammengefasst: Nur eine weit entfernte Funzel ist eine gute Funzel.