Ist mein Autoradio OK oder spinnt es schon?

[pomnitz26]

Ich habe auch schon oft gedacht das muss doch funktionieren. Gerade dann ist es besser das Messgerät anzusetzen und auf Kurzschluss bzw. auf Durchgang zu prüfen. Bei einer passiven Antenne ist das ja noch möglich.

[DABit]

Ja, miss einmal das Antennenkabel durch!

Kabel Innenleiter am Stecker muss mit dem Antennenstab verbunden sein. Stecker Aussenleiter (Abschirmung) muss guten Kontakt zur Karosserie haben. Die beiden Leiter untereinander dürfen keinen Kontakt haben!

Ich tippe mal drauf, das der Kabel Innenleiter irgendwo, am Stecker oder am Antennenfuss keinen richtigen Kontakt (Kakelkonwakt) hat.

Vibrationen bringen den dünnen Draht über die Jahre irgendeinmal zum Brechen, so etwa: :kotz:

[Jürgen Martens]

Guten Morgen,

habe die ganzen Beiträge mir durchgelesen und musste dann an diesen Satz denken:
Viele unerklärliche Störungen sind lediglich auf schlechte Masseverbindung zurückzuführen.
Dies steht in der Broschüre "Autoradioeinbau und Entstörung" aus der Reihe "Guter Rat ist billig" der damaligen Blaupunkt-Werke Hildesheim, herausgegeben 1972.
Wie man sieht, ist dieser Satz auch nach 46 Jahren noch gültig

Was die Antenne, den Fuß und das Kabel betrifft: Raus damit, und zwar alles!
Jedes Teil hat irgendwie einen Schaden, ist nicht mehr betriebssicher und bereitet später immer wieder Ärger. Da sollte man nicht an falscher Stelle sparen.
Noch drei Sätze aus dem Ratgeber-Heftchen zum Thema Antenneneinbau:
Wichtig ist ein guter Massekontakt. Zu diesem Zweck muss man rund um die Bohrung von unten den Lack abkratzen und anschließend
die blanken Stellen mit Graphitfett einfetten. Der Fußpunkt der Antenne muss einwandfreien Kontakt mit der übrigen Karosserie haben.
Das galt für den Einbau im (damals oft angeschraubten) Kotflügel, gilt aber natürlich auch fürs Dach.

Also, ran ans Werk und raus mit dem alten Gelumpe!

Viel Erfolg dabei!

[DABit]

@ Jürgen Martens

Jawohl, jawohl und genau, genau! Ganz genau so habe ich es damals in den 70er Jahren in der Ausbildung zum KFZ-Elektriker auch gelernt!

Zuerst die Karosserie um das Loch herum (Unterseite) mindestens in dem Umfang, wo die Verschraubung aufliegt, blank schleifen. Dazu gibt es spezielle, runde Schleifsteine für in die Bohrmaschine. Danach das Graphit-Fett, (Molykote) auf den blanken Teil auftragen. Ich habe die grün-schwarz-weisse Tube noch gut in Erinnerung.

Natürlich ist es immer am einfachsten und oft auch das Vernünftigste, den ganzen Antennenfuss / Antenne zu ersetzen. So kann dann auch gleich die Karosserie wieder schön blank gemacht werden. Das ist sehr wichtig, damit die Antenne richtig "Masse" bekommt. Sonst hängt der Kabelschirm in der Luft und nimmt Störungen auf. Abgesehen davon wäre auch die Antenne Fehlangepasst, weil das Gegengewicht fehlt!

[tojo]

Wie man sieht, ist dieser Satz auch nach 46 Jahren noch gültig

Physik ist eben verdammt zählebig

[DABit]

Oh ja, nicht nur zählebig, sondern auch noch sehr konsequent!

Ich hatte anfangs 80er einen Buick Skylark 1968 mit zwei CB-Funk Antennen hinten auf den Kotflügeln und bald jeden Tag ein anderes VSWR. Bis mir mal einer sagte, ich solle die Antennenfüsse richtig an ziehen und mit Kontermuttern sichern. Danach hatte ich Ruhe. Der Hebelarm der beiden DV 27-Lang (ca 2.6m) war einfach zu gross für die kleinen Füsse, sie lösten sich immer wieder.

[RheinMain701]

Hab heute nochmal schauen lassen, Antennenfuß getrocknet, Gewinde erneuert, eingefettet damit kein neues Wasser reinkommt.

Die Antenne *scheint* zu funktionieren... hat aber eine relativ starke Richtwirkung (was anderes war nicht zu erwarten). In Mainz geht auf 89,5 hr3 Hoher Meißner einigermaßen hörbar und SWR2 Rüdesheim 99,4 schafft es bis Kirchheimbolanden (normal gibt es entweder Rüberdrücker von 99,3 Pforzheim oder ganz schwach France Culture Donon, aber SWR2 hatte ich in KIB noch nicht auf der QRG). Auch SWR1 RP auf 98,2 ist plötzlich stärker als DKultur Darmstadt. MDR 1 Radio Thüringen geht inzwischen rauschfrei in Mono, also auch eine spürbare Verbesserung.

Große Überraschungen sind keine dabei, hätte mich aber auch gewundert. Gibt aber bestimmt schöne DX-Plätze wo man das ganze mal loslassen kann.

[RheinMain701]

Heute nochmal gefahren, nein es funktioniert doch nicht, ist immer noch kaputt.

Da ich aber jetzt Anschluss, Antennenfuß und die Antenne selbst als Verursacher sicher ausschließen kann bleibt nur noch das Verbindungskabel Antenne/Radio (sehr unwahrscheinlich, das ist sehr solide) oder eben das Radio selbst. Ich tippe auf letzteres und hier auf eine kalte Lötstelle o. ä., die mir den Empfang ruiniert. Ich will jetzt ein neues kaufen, muss dafür zwar in den sauren Apfel beißen und neu kaufen für viel Geld, aber was solls, mach ich mir selbst ein Geburtstagsgeschenk (mein Geburtstag fällt immer auf Ostern, deshalb werde ich stets reich mit Geld beschenkt).

[RheinMain701]

Es ist doch das Radio. Auch das Verbindungskabel konnte als Verursacher ausgeschossen werden. Also gehen doch Radios einfach so kaputt, zumindest manchmal. Kommt halt jetzt die sehr schwierige Aufgabe, ein neues Radio zu suchen. Darauf habe ich ehrlich gesagt sehr wenig Lust.

[DABit]

Hmm, das tönt nicht schön! Lasse auf jeden Fall mal den Alternator (Lichtmaschine) überprüfen, die Ladespannung könnte zu hoch sein. Spannung an der Batterie messen bei laufendem Motor. Alles über 14 Volt ist zu hoch! Ein sicherer Anhaltspunkt dafür sind auch Glühlampen, welche vorzeitig kaputt gehen.

Meistens muss nur der Spannungsregler ersetzt werden. Der ist heut zu Tage oft im Kohlenhalter integriert.

[RheinMain701]

Ein sicherer Anhaltspunkt dafür sind auch Glühlampen, welche vorzeitig kaputt gehen.

Gut dass du das erwähnst, denn mir sind tatsächlich vorne beide Abbendlicht- und Standlichtlampen durchgebrannt, beim Abblendlicht war das sogar das zweite Mal und das Auto hab ich erst seit 2011. Muss vielleicht nicht unbedingt im Zusammenhang stehen, aber ist schon irgendwie auffällig.

Ich muss mir das bei Gelegenheit anschauen.

[Spacelab]

Na jetzt mal langsam. Meist sind es die thermischen Umstände und die ständigen Vibrationen die ein Radio mit der Zeit killen. Bis eine zu hohe Spannung das Radio beschädigt muss schon viel passieren. Wir hatten damals bei Sound-Off Wettbewerben flockige 16 Volt Bordspannung angelegt und da passierte gar nichts. Alpine, aber auch noch andere Marken, gaben damals bis 15,8 Volt sogar in den technischen Daten an. Modernere Fahrzeuge (da zählt sogar schon mein 1997er Skoda Octavia dazu) haben eine Bordspannung von 14,4 Volt. Die 13,8 Volt sind schon länger Geschichte. Oder besser gesagt, sollten sie bei modernen Fahrzeugen eigentlich sein.

beim Abblendlicht war das sogar das zweite Mal und das Auto hab ich erst seit 2011.

Das sind doch ganz normale Werte. Bei mir sind alle 2 Jahre neue Abblendlampen fällig (Osram Silver Star). Aber auch bei meinem Vater der in seinem Saab Tagfahrlicht hat wechselt die Philips Long Life zwangsweise alle 3 bis 3,5 Jahre aus.

[DABit]

Ja, den Motor nach einer Fahrt laufenlassen und die Spannung an der Batterie messen. Wenn Du ihn neu startest, muss sich die Batterie einen Moment vom Startvorgang erholen, bis die Spannung wieder rauf kommt. Da reicht ein einfaches Digital Voltmeter.

Ein Autoradio stirbt nicht einfach so! Die Dinger sind für mindestens 14 Volt ausgelegt.

[RheinMain701]

Ich hab jetzt doch noch einen weiteren Verdächtigen.

Ich hatte ja mal erwähnt, dass das Auto mit einer uralten Freisprechanlage für Nokia-Mobiltelefone (die ganz alten) ausgestattet war. Ich hatte auch ständig Störungen bei eingeschalteter Zündung, bis ich die Freisprechanlage abgeklemmt hatte. Das scheint aber wohl nicht die einzige Störquelle zu sein.
Oben auf dem Dach hängt nämlich so ein Gerät und ich vermute ganz stark dass das ein GSM-Verstärker sein soll. Der baumelte bisher mehr oder weniger frei herum bis jemand meinte, es sehe doch schicker aus ihn neben der Antenne zu verstecken sodass man ihn nicht sieht (ganz ausbauen wäre ein riesiger Aufwand). Tja seitdem ist das gesamte Band mit Brummen zugekleistert und es geht absolut gar nichts mehr.

Da ich wirklich nicht den Nerv habe zu schauen wie das Ding mit der Stromversorgung verbunden ist will ich es über die Sicherung versuchen. Dazu müsste ich die erstmal finden und da gibt es widersprüchliche Informationen im Internet. Muss ich mir mal einen Tag nehmen und mich einarbeiten. Es nervt mich aber jetzt schon.

[Spacelab]

Ich würde sogar wetten dass das der Verursache der Störungen ist. Mein Vater hatte in seinem alten Mercedes damals auch so ein Teil von Werk aus verbaut. Erst als dieser Verstärker ausgebaut wurde waren alle Störungen beseitigt.

Hat dieser Verstärker überhaupt eine eigene Sicherung? Beim Mercedes hing das Teil zusammen mit noch anderem Gedöns an einer Sicherung.