DAB ist regional und zwingt einen teils noch übler als zu reinen UKW-Zeiten an die "eigene Anstalt". Und klanglich ist DAB bis auf eine handvoll Programme in diesem Land für mich indiskutabel. Die Livestreams der ARD-Wellen sind bis auf WDR 3 und WSR 2 auch indiskutabel mit ihren max. 128 kbps Mp3. Und eben von einer funktionierenden IP-Infrastruktur abhängig.
TP93 ist nicht nur Sat-Direktempfangs-Quelle, sondern dient in vielen Kabelnetzen (auch in großen Netzen, z.B. überall bei der PYUR, in Stadtnetzen wie S+K Halle/Saale, MDCC Magdeburg und vielen weiteren) als Hauot-Radioquelle. Seit dem UKW-Ende bei manchen Netzbetreibern ist DVB-C-Radio in Layer II der einzige Empfangsweg. In Netzen, in denen noch UKW läuft, ist TP93 auch da oft Hauptsignalquelle. Es sind also weitaus mehr Haushalte betroffen.
Aus ARD-Kreisen erhielt ich in privater Kommunikation (also private Meinung eines damit zu-tun-habenden) die Aussage, warum sollten die Netzbetreiber nicht wenn sie unbedingt wollen die Signale als Stream abgreifen und konvertieren? Für große Netzbetreiber ist die Technik bezahlbar
http://www.qbit.de/Transcoders/Q866-Ent ... r::21.html , für kleinere nicht. Und wenn die lausigen 128 kbps MP3 die Quelle sind, kann man sich den Aufwand der Transcodierung in Layer II sparen und das Thema "Radio" komplett begraben. Eine separate Zuführung seitens der ARD zu Kabelnetzen dürfte für kleine Netze auch indiskutabel sein.
DAB-Transcodierung wird inzwischen teilweise gemacht, dabei wird es klanglich freilich auch nicht besser und ist auch weitgehend auf das beschränkt, was man direkt auf DAB reinbekäme.
Fazit: ohne TP93 oder ein Äquivalent wäre die große Radiozeit, die wir mit DSR beginnend und mit ADR dann massiv ausgebaut bekamen, nach 15 Jahren wieder vorbei. Paarundzwanzig MBit/s für alle Radioprograme der ARD - so viel, wie ein UHD-Programm braucht, wenns "fett" sein soll. Ein Programm. Im Radio sinds ca. 60.
Für mich wäre das Thema "Radio" ohne TP93 vorbei, denn ich nutze ihn so gut wie ausschließlich zum Radiohören. In meiner Berliner Wohnung via Sat-Direktempfang, am Thüringer Heimatort via Umsetzung in DVB-C und meist der Einfachheit halber via Umsetzung in UKW. Die mich interessierenden Programme sind dabei (kein Wunder, ich hab das UKW-Angebot ja einst geplant...).