KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

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CBS
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von CBS »

Leider gleitet die Diskussion ins whataboutism ab. Die Parallelabstrahlung von SD und HD über den gleichen Übertragungsweg ist schlicht unnötig, da es heutzutage schon billigste HD Empfangsgeräte hierfür gibt. DVB-T(2-HD) ist ein ganz anderer Übertragungsweg, der als Alternative dient und dessen letzte offiziellen Zahlen höhere sind als ich hier lesen konnte. Das tut aber nichts zur Sache, DVB-T(2-HD) ist sogar "KEF geprüft" während die Sat SD Abstrahlung nicht mehr finanziert werden sollte. Also muss das Geld woanders herkommen und da wird die KEF wohl künftig genauer hinschauen, was da zweckentfremdet wurde.
TobiasF
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von TobiasF »

rolling_stone hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 09:07 Die hatten wohl schon darauf spekuliert, dass ihnen mit der SD-Abschaltung neue Kabelkunden zulaufen würden
Hä? Gibt es ernsthaft Leute, die, statt einen neuen Sat-Receiver zu kaufen, lieber einen Kabelvertrag abschließen und einen Kabelreceiver kaufen? Die müssen wohl zu viel Geld haben...
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Terranus
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Terranus »

CBS hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 18:19 Leider gleitet die Diskussion ins whataboutism ab. Die Parallelabstrahlung von SD und HD über den gleichen Übertragungsweg ist schlicht unnötig, da es heutzutage schon billigste HD Empfangsgeräte hierfür gibt. DVB-T(2-HD) ist ein ganz anderer Übertragungsweg, der als Alternative dient und dessen letzte offiziellen Zahlen höhere sind als ich hier lesen konnte. Das tut aber nichts zur Sache, DVB-T(2-HD) ist sogar "KEF geprüft" während die Sat SD Abstrahlung nicht mehr finanziert werden sollte. Also muss das Geld woanders herkommen und da wird die KEF wohl künftig genauer hinschauen, was da zweckentfremdet wurde.
Eben - wofür bezahlt man aus Beitragsgeldern eine Kommission zur Emittlung des Finanzbedarfs - KEF - wenn man deren Expertenentscheidung einfach ignorieren kann ? Wir brauchen über den Sinn oder Unsinn einer SD Verbreitung eigentlich gar nicht diskutieren: das zuständige Expertengremium hat klar entschieden: es besteht für sie kein Bedarf, also wird kein Geld dafür bewilligt.

ARD/ZDF müssen ja nun das Geld von anderen Dingen abziehen. Also wird irgendwo wegen SD gekürzt. Streng genommen müsste die KEF nun fragen: besteht denn für diese Dinge dann überhaupt Bedarf, wenn man sie für etwas streichen kann, für das entschiedenermaßen kein Bedarf besteht ?

Oder hat man überhaupt noch Bedarf für die KEF, wenn deren Entscheidungen offenbar auch nach Lust und Laune ignoriert werden können ?
GLS
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von GLS »

Leute, wenn wirklich Geld gespart werden soll, dann muss SD und HD abgeschaltet werden! Warum? Beide Technologien sind veraltet. Stattdessen brauchen wir endlich UHD, denn fast jeder Fernseher kann das inzwischen darstellen. Die IP-Anbieter stellen immer mehr UHD-Streams bereit, viele TV-Sender auf der ganzen Welt haben UHD-Streams auch im Broadcast gestartet oder zumindest Testkanäle. Und es braucht keiner zu erzählen: "Das brauchen wird nicht! Mit dem bisherigen bin ich zufrieden." Toll, vielleicht sind manche Leute auch mit schwarz-weiß und mono zufrieden. Das analoge Rausch-Fernsehen muss auch ganz toll gewesen sein.

Nein, ich sage euch, was wir nicht brauchen: Wir brauchen nicht ein dummes Bild-in-Halbzeilen-Zerteil-Verfahren mit hässlichen "Kammeffekten" wie bei der Einführung der Röhrenfernseher vor zig Jahrzehnten, das in 1080i eine groteske Fortsetzung findet, und wir brauchen nicht ein lächerliches 720p, wo jeder Computer-Monitor, jedes Smartphone, sowieso jeder Fernseher, der heute oder in den letzten 10 Jahren gekauft wurde, mindestens Full-HD kann.

Sat und Kabel müssen technisch endlich wieder in Führung gehen und mind. 1080p (Nachrichten, Talkshows, Regionalmagazine, ...) für sämtliche Programme und 2160p für die besseren Programme (Spielfilme, Serien, Dokus, Sport, ...) anbieten. Dummerweise muss der Standard dafür erst noch "reifen", weshalb nicht schon jetzt umgestellt werden kann, sondern wohl erst in 4 Jahren (Regelbetrieb; Testbetrieb bitte schon früher). Und da laufen halt Alt-HD und Uralt-SD noch ein wenig weiter, ist doch klar.

Denkt doch bitte langfristig, denn nur mit Abschaltung von SD und HD sowie der Einführung von UHD mit dem neuesten Modulationsverfahren und dem neuesten Codec kann sowohl dauerhaft gespart als auch Fernsehen auf dem bestmöglichen technologischen Stand übertragen werden.

Die KEF hat das nicht verstanden und ich frage mich, warum die überhaupt "Expertengremium" genannt wird. "Streichkommission" würde besser passen. Vielleicht ist es in der Tat das Klügste, die KEF einzusparen.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von pomnitz26 »

Ich habe noch gar nichts was UHD kann. Es gäbe aber was bei Kleinanzeigen. Lohnt sich nicht weil das Angebot fehlt. Irgendwie beißt sich da die Katze wieder von hinten in den Schwanz.

Die Telekom hat im letzten Jahr schon mal angekündigt auf schnelles Festnetz umstellen zu wollen. Einige Wochen später nach Verteilen der Flyer wurde es dann wieder abgesagt. Nun haben sie es mit neuen Flyern wieder für Juli angekündigt. Es ist Juli aber man hört auch auf telefonische Anfrage davon nichts mehr.

An der Nicht SD Abschaltung ist für mich gut das ich einen kleinen Röhren TV samt SD Kabelreceiver guten Gewissens los werden kann. Natürlich wird das verschenkt.
elchris
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von elchris »

GLS hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 21:24 Die KEF hat das nicht verstanden und ich frage mich, warum die überhaupt "Expertengremium" genannt wird. "Streichkommission" würde besser passen. Vielleicht ist es in der Tat das Klügste, die KEF einzusparen.
Die KEF hat das durchaus richtig bemerkt, es sind die in ihrer Entscheidung (die KEF ist nur fürs Geld da) freien ÖR, die keinen Mut beweisen. Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass nurnoch ein Bruchteil der Teilnehmer nicht technisch in der Lage ist, von heute auf morgen HD zu empfangen. Ein ebenso großer Anteil hat es höchstens nicht für nötig befunden, kann die Umstellung aber aus frei verfügbarem Guthaben selbst leisten. Und für den ganz ganz kleinen Anteil derer, die sich das wirklich nicht leisten können - da ist eine Subvention möglich, das dafür benötigte Geld hat man nach einem Jahr per gesparter Transpondermiete x-fach wieder drin. Bei einer großen Bestellung einfacher HD-Empfänger landet man bei einem Preis im Rahmen von 10-15€/Stück...

Zwischendurch kam hier mal das Triggerwort "Grundversorgung" auf. Mit Einführung von DVB-T2 wurde die Terrestrik hier rausgenommen, es bleib Must-Carry jeglicher Breitbandkabelanlagen und direkt von der Sendeanstalt dient für die Grund- und Flächenversorgung nurnoch Astra 1.
Unterwegs auf Schiene und Straße.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Chief Wiggum »

Hat denn jemand mal wirklich belastbare Zahlen zur Hand, wieviel die SD Ausstrahlung dem ÖR jedes Jahr kostet? Und was das prozentual ausmacht?



Meine Empfangswege :
1. Sat (HD)
2. Kabel (HD)
3. DVB-T2 (HD)
Also wenns nach mir persönlich gehen würde (so wie viele andere Forderungsbeiträge hier auch) - kann SD abgeschaltet werden und UHD kann ich nicht, also braucht man das auch nicht.
Es geht aber nicht nach mir und meinem Equipment, sondern die Anstalten versuchen, allen Menschen in D das Fernsehschauen zu ermöglichen. Also auch denen, die aus welchen Gründen auch immer noch kein HD oder UHD schauen (können).
Also bleibt die SD Ausstrahlung noch. Ist doch gar kein grosses Problem. :gruebel:
Winfried Haug
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Winfried Haug »

Chief Wiggum hat geschrieben: Do 16. Jul 2020, 08:10 Hat denn jemand mal wirklich belastbare Zahlen zur Hand, wieviel die SD Ausstrahlung dem ÖR jedes Jahr kostet? Und was das prozentual ausmacht?



Meine Empfangswege :
1. Sat (HD)
2. Kabel (HD)
3. DVB-T2 (HD)
Also wenns nach mir persönlich gehen würde (so wie viele andere Forderungsbeiträge hier auch) - kann SD abgeschaltet werden und UHD kann ich nicht, also braucht man das auch nicht.
Es geht aber nicht nach mir und meinem Equipment, sondern die Anstalten versuchen, allen Menschen in D das Fernsehschauen zu ermöglichen. Also auch denen, die aus welchen Gründen auch immer noch kein HD oder UHD schauen (können).
Also bleibt die SD Ausstrahlung noch. Ist doch gar kein grosses Problem. :gruebel:
Naja, die öffentlich rechtlichen Anstalten jammer, wie schlecht es Ihnen geht und die KEF hat diesem Gebahren einen Riegel vorgeschoben.
Es wäre wahrscheinlich einfacher, für die verbliebenen Zuschauer eine Box zur Verfügung zu stellen, als weiter die 4-5 Transponder zu zahlen. Normalweise kosten die 5-6 Mio Euro. Bevor ein ganzer Markt wegbricht nimmt lieber etwas weniger Geld ein. Nehmen wir mal an SES hat ARD/ZDF 50% Nachlass wären es eben nur 4 Transponder a 2,5 Mio = 10 Mio.

Es wöre billiger so eine Konverterbox ohne schnickschnack zu produzieren..

Man kann nicht bis zum Ende alle mitschleppen, sonst gäbe es heute noch Windows XP.
Ich finde es schade, dass ARD/ZDF nun das Geld dafür verwenden und andere Dinge hinten runterfallen. Die Finanzen sind ja sehr intransparent.. vielleicht sollten man bei den Gehältern der Intendaten anfangen (warum verdienen die mehr als die Bundeskanzlerin???). Warum hat jede Radiowelle eigene Nachrichten...?

Es ist irgendwo schon Steuergeld und daher darf man zumindest mal fragen, wo ARD/ZDF die xx Mio herzaubern.. und da SES und ARD/ZDF sicher Vertraulichkeit vereinbart haben, entziehen sich ARD/ZDF einer effektiven Kontrolle.. mal wieder...
mittendrin
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von mittendrin »

GLS hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 21:24 ... sowieso jeder Fernseher, der heute oder in den letzten 10 Jahren gekauft wurde, mindestens Full-HD kann.
Das stimmt einfach nicht.
Auch aktuell im Verkauf angebotene Geräte können zwar DVB-T2HD, aber der Bildschirm wird mit 1366 x irgendwas angegeben :gruebel:.
Ist mir letztens beim Zeitverplempern in einem der großen Fachmärkte erst wieder negativ aufgefallen :confused:
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von iro »

Chief Wiggum hat geschrieben: Do 16. Jul 2020, 08:10 Hat denn jemand mal wirklich belastbare Zahlen zur Hand, wieviel die SD Ausstrahlung dem ÖR jedes Jahr kostet? Und was das prozentual ausmacht?
Ich setze mal zu hohe Zahlen an: 7 Mio pro Transponder (vmtl. sind es jetzt ermäßigt nur noch 5 Mio.), 6 Transponder sind es, macht 42 Mio., das wären 0,525% der eingenommenen Beiträge. Bei nur 5 Mio. (30 Mio.) wären es 0,375% von 8 Milliarden (8000 Millionen) Euro.
Winfried Haug hat geschrieben: Do 16. Jul 2020, 09:13 Man kann nicht bis zum Ende alle mitschleppen, sonst gäbe es heute noch Windows XP.
Es gibt Windows XP immer noch...es läuft noch auf Geldautomaten. ;) Und bei mir...
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von S.B. »

Mir fällt immer auf das viele kleine Hotels über Kopfstationsanlagen nur die SD-Programme anbieten. Da wäre dann alles schwarz. Es ist bestimmt auch nicht billig die Lowbudgetanlagen umzurüsten. Manchmal werden dann ja auch alle Geräte auf den Zimmern ausgetauscht.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von iro »

S.B. hat geschrieben: Do 16. Jul 2020, 11:58 Mir fällt immer auf das viele kleine Hotels über Kopfstationsanlagen nur die SD-Programme anbieten. Da wäre dann alles schwarz. Es ist bestimmt auch nicht billig die Lowbudgetanlagen umzurüsten. Manchmal werden dann ja auch alle Geräte auf den Zimmern ausgetauscht.
Nicht nur kleine Hotels, auch sehr große und rennomierte. Ich hatte im letzten Jahr ein solches, da gingen dann außerdem diverse Programme gar nicht, da anscheinend eine Polarisationsebene defekt war.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von zerobase now »

In Hotels sollte eine Umstellung auf HD kein großes Problem sein. Das ist sowieso schon eine Unverschämtheit, was einem in vielen Hotels angeboten wird. Vermatschte, unscharfe und teilweise auch noch "verschneite" Bilder. Zur Krönung dann alles noch auf einem 15 Zoll Bildschirm der dann noch 3 Meter vom Bett in der anderen Zimmerecke hängt. Dann sollen sie es lieber ganz lassen. Da in allen Hotels W-Lan vorhanden ist, guck ich dann lieber auf dem Handy oder Tablet, da kann ich dann sogar was erkennen. Bei sowas könnt ich echt ausrasten, dass man dafür auch noch Geld bezahlt. Solche Hotels sind für mich schon direkt gestorben. Da werde ich dann nicht mehr einchecken.
Zuletzt geändert von zerobase now am Do 16. Jul 2020, 12:23, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Chris_BLN »

Terranus hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 11:32 Man jammert bei jedem neuen DAB Sender, dass man kein Geld hat, selbst eine echte 1080i nach 1080p Umsetzung ist natürlich zu teuer. Aber für max. 20% der Satzuschauer auf Jahre hinaus eine Parallelstruktur aufrecht zu erhalten, das ist gerechtfertigt...
Spannend wird auch, was in den Kabelnetzen passieren wird. Dort ist man gerne noch deutlich hinterher hinsichtlich Umstellung. Da wurde noch nach 2012 massiv analog genutzt, u.a., weil teils sogar noch die Privaten in SD verschlüsselt waren. Dieser Rückstand könnte aber auch bedeuten, dass man inzwischen besser ausgestattet ist als via Sat, da später in neue Empfangsgeräte investiert wurde als bei den Sat-Zuschauern.

1080p macht soweit ich lesen konnte übrigens die Telekom in ihren QAM-Kabelnetzen bei einigen neu eingespeisten Programmen. Und hebelt damit zahlreiche HD-Empfangsgeräte aus, die eben nur 1080i können.
iro hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 12:00 Kosten DVB-T2 = ? (viel!)
Kosten Astra SD - Sonderpreis - alle Programme ARD-ZDF-III = ? (auf jeden Fall weniger als für DVB-T2 bei gleichzeitig mehr Zuschauern)

D.h. die DVB-T2-Abstrahlung ist nicht gerechtfertigt für die paar Zuschauer, DVB-T2 sollte sofort abgeschaltet werden!
https://kef-online.de/fileadmin/KEF/Dat ... ericht.pdf Seite 98 bzw. 100. Da steht obendrüber

Der anerkannte Betrag für 2021 bis 2024 liegt um 34,7 Mio. € unter der Anmeldung der ARD von 775,5 Mio. €. Die Differenz beruht auf der Nichtanerkennung der Aufwendungen für die Satellitenverbreitung in der Qualitätsstufe SDTV ab 2021 und der Kostenminderung für die Verbreitung auf IP­Netzen.


Das kann ich hinsichtlich IP zwar nicht nachvollziehen, da gehen die Kosten durch die Decke, zumal inzwischen - zum Glück - auch 1080er Material in der Mediathek auftaucht. Aber beim Satellit kann man mal in die Tabelle schauen: 193.338 TEUR vs. 155.863 TEUR. Nachvollziehbar ist es für mich trotzdem nicht, da von 10 derzeit seitens der ARD genutzten TP wohl 6 TP übrig geblieben und 4 TP abgeschaltet worden wären. Unter den abgeschalteten wäre ein schmaler TP (111) und 3 breite (71, 85, 101). Danach wären noch vorhanden 1 breiter (93) sowie 5 schmale (19, 25, 39, 51, 61). Da passt die Kostenersparnis auf den ersten Blick und ohne Insiderkenntnisse nicht.

TP93 wäre ein Kandidat für erste UHD-Aktivitäten. Wenn man den auf S2, QPSK, 27500, 9/10 umstellt, hat man 49,2 MBit/s netto, füllt einen Kabelkanal fast perfekt aus und hat neben den Radioprogrammen knapp 25 MBit/s Platz für einen TV-Service. Damit wäre aber die Kompatibilität mit älteren noch als Radio genutzten SD-Satreceivern (TechniSat STR1 und ähnliche) hinüber, ebenso die Kompatibilität mit den meisten Kopfstellen-UKW-Umsetzern (Blankom SRU 401, Blankom STR 821, Astro X-FM Duo/Quad/Octopus, Kathrein UFO313), die können alle nur DVB-S. Aber bis UHD-Start wäre ja noch etwas Zeit.

Interessant ist die DVB-T2-Verbreitung der ARD, für die 83.706 TEUR angemeldet sind.

Auf S. 99 steht

Für 2021 bis 2024 meldet die ARD allerdings eine Minderung der Kosten um 17,7 % an, wobei weiterhin die Parallelausstrahlung (Simulcast) in den Qualitätsstufen SDTV und HDTV bis 2022 vorgesehen ist. Den für die SDTV-Ausstrahlung in den Jahren 2021 und 2022 eingeplanten Betrag in Höhe von 32,7 Mio. € erkennt die Kommission nicht an.

Demnach war Simulcast damals zur Beantragungszeit auch schon länger vorgesehen und jetzt wurde nur eine zwischenzeitlich angekündigte Änderung zurückgezogen.

Immerhin steht da nun aber eine Summe. Bei 17,50 EUR monatlich zahlen 156.000 Haushalte bundesweit ihren Beitrag nur für die SD-Parallelabstrahlung der ARD-Programme.

Beim ZDF ists mit DVB-T2 richtig derbe: 135.898 TEUR stehen da gegen 42.298 TEUR für die Sat-Abstrahlung. Die ist aber in der Anmeldung von 59.946 TEUR in der Vorperiode gesunken.
Weiter heißt es

Die Kosten der Satellitenausstrahlung waren im 20. Bericht für 2017 bis 2020 mit 68,9 Mio. € anerkannt worden. Mit den Anmeldungen zum 22. Bericht sinken sie um 13 %. U.a. als Folge der bereits in der Anmeldung eingeplanten Abschaltung der Verbreitung in der Qualitätsstufe SDTV sinken sie für 2021 bis 2024 noch einmal um 29,4 %.

Hier sind offenbar Umschichtungen zu berücksichtigen. Die ARD hat teils eigene Sendernetzbetriebe, das ZDF nicht. Die T2-Zahlen des ZDF sind demnach für einen Mux an nichtmal allen Standorten realistischer als die T2-Zahlen der ARD für zwei Muxe an mehr Standorten.

T2 ist die mit Abstand teuerste Verbreitungsart, umgerechnet auf die Nutzerzahlen sieht es noch viel verheerender aus. Aber T2 ist politisch nötig, um in urbanen Räumen, in denen für viele die eigene Satschüssel nicht möglich ist, eine zusatzkostenfreie Versorgung wenigstens zur Verfügung zu stellen. Sonst würde das Modell des Rundfunkbeitrags massiv gefährdet.

Ich erinnere mich an die Diskussion, als bekannt wurde, dass der MDR DVB-T in Saalfeld/Thüringen ersatzlos abschalten wird (Sender Kulm), also kein T2 aufschalten wird. Riesengeschrei damals in bestimmten Wohngebieten, wo die Versorgung nicht über eigene Satschüssel möglich war und DVB-T (SD!!!) bislang offenbar vielen Menschen die bevorzugte Alternative zum Kabelanschluss war oder es einen solchen gar nicht gab. Die Artikel sind inzwischen aber hinter Bezahlschranke, z.B. dieser https://www.otz.de/leben/vermischtes/sa ... 43365.html . Später stellte sich heraus, dass es wohl mit etwas Antennenaufwand doch geht: https://www.otz.de/leben/dvb-t2-empfang ... 17903.html - auf Facebook steht aber dann gleich wieder ein wütender Kommentar, dass es eben nicht so einfach sei: https://de-de.facebook.com/otz.sa.ru/po ... 042470485/
zerobase now hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 13:18 Ich persönlich hab da auch meine Zweifel, ob DVB-T jetzt so gut bei den Leuten ankommt, aber wenn ich die Wahl hätte DVB-T oder Sat-SD abzuschalten, würde ich mich immer für letzteres entscheiden.
Ich auch.
zerobase now hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 13:18 Das DVB-T nicht unbedingt der Renner ist, liegt aber eindeutig an den Privaten. Mit mittlerweile fast 8 EUR Monatsgebühr ist man damit eindeutig übers Ziel hinausgeschossen.
Nicht jeder nutzt überhaupt die Privaten. In meinem engeren Umfeld sind die letztlich nicht existent. Auch nicht dort, wo es Sat oder Kabelanschluss gibt. Und wer sie nutzen möchte, hat in der Stadt selten die Chance, sie über Kabelanschluss billiger zu haben als über Freenet. Es sei denn, es sind mehrere Fernseher zu versorgen. Dann kassiert Freenet mehrfach, während man den Kabelanschluss je Wohnung nur einmal bezahlt und so wenigstens an die SD-Privaten parallel unverschlüsselt rankommt.
Jens1978 hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:09Wer DVB-S mit SD Programmen empfangen kann, hat immer(!) auch Zugang zu den entsprechenden HD Varianten der Programme.
Nicht zwingend. Ich will gar nicht wissen, wieviele statische Einkabellösungen in vernachlässigten Immobilien noch im Einsatz sind. Aber auch das würde ich nicht als Begründung für einen SD-Fortbestand ansehen wollen. Gerade heute ist da viel sehr elegant möglich. Zur Not auch mit statischer Einkabellösung. So ein https://www.inverto.tv/de/lnb/192/progr ... -mit-32-ub kann 32 Transponder statisch aufs Kabel geben. Das reicht für ARD HD+Radio (6 TP), ZDF HD (2 TP), Private SD (6-8 TP je nach Dringlichkeit), Sky (9 TP) und HD+ (8 bis 10 TP). Auf jeden Fall viel mehr als heute möglich ist mit alten statischen Anlagen.
Jens1978 hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:09 Ein sozial benachteiligter Mieter einer nach Norden gehenden Mietwohnung in einer Stadt, meinetwegen auch Großstadt, mit Empfang von DVB-T2 muss nicht zwangsläufig auch Empfang von DVB-S(2) über eine Sat-Anlage haben.
Auch ein sozial nicht benachteiligter Mieter mit Nordwohnung ist empfangstechnisch benachteiligt. ;)

Mein Patenonkel (87) ist ein solcher. Jahrelang gab es eine analoge (!) Hauskabelanlage für den ostberliner Block mit 8 Etagen. Er nutzte also DVB-T mit vielen Programmen, nur Radio gab es darüber mit Ausnahme der Zeit 2005-2006 beim RBB (die hatten ihre Programme in 320 kbps MP2 ohne Soundprocessing in Berlin auf DVB-T!) nicht. Und mein Patenonkel war Toningenieur beim Rundfunk und hätte schon gerne das RBB-Kulturradio bestmöglich gehört, denn UKW-Zimmerantennenempfang vom Scholzplatz ist in Ostberlin in "Fallweite" des Fernsehturmes Alexanderplatz illusorisch. Das ist wie Fernempfang und die Tuner sind zugestopft mit Alexanderplatz.

Dann kam die Abschaltung der Hauskabelanlage, aber statt eine neue DVB-C-Anlage aufzubauen, wurde das Haus durch die Genossenschaft an KDG / Vodafuck angeschlossen. Also nun richtig teuer und Radio trotzdem vermurkst. Mein Patenonkel hat den Anschluss, hat parallel aber an seinem 50.000er Telekom-VDSL noch zwei (!!!) Telekom-IPTV-Receiver laufen. Wann er als Single davon wie was nutzt - keine Ahnung. Eine Satschüssel mit Unicable-LNB und zwei unterstützenden TV-Geräten und meinetwegen noch zwei separaten kleinen für Radio genutzten Receivern wäre da wesentlich günstiger gewesen. Ging aber nicht - kein Balkon und alle Fenster nach Norden.
Jens1978 hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:09 Darüber hinaus bin ich tatsächlich ein Anhänger einer autonomen, selbstbestimmten Versorgungsinfrastruktur der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten.
Ich auch.
Jens1978 hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:09 Du könntest Dir genauso einen DVB Modulator kaufen, der als Ausgang ein SD kompatibles Signal ausgibt und als Eingangsquelle einen ganz normalen HD Receiver nutzt. Jetzt dürfte es vermutlich sogar noch solche Modulatoren zu kaufen geben.
Transmodulator reicht nicht. Kostet übrigens trotzdem satt Geld. Ein 4-fach DVB-S2-tauglicher Transmodulator auf einen neu zusammengestellten DVB-S-Altmux (Sat-ZF) kostet auch über 1000 EUR: https://mygss.eu/Kopfstation/CD/Flyer/S ... lyer_D.pdf . Damit spielt HDTV in H.264 trotzdem noch nicht auf Altgeräten. Es muss transcodiert werden in altes SD-MPEG. Und das bekommt man nicht hinterhergeworfen, das kostet massiv Rechenpower. Das können nichtmal normale Profi-Kopfstellen. Sowas macht niemand (außer Vodafone). Alle anderen reichen 1:1 durch. Deshalb ist es auch sinnlos, z.B. DVB-T2-taugliche Umsetzer auf DVB-T1 einzusetzen. Die alten Fernseher können den Stream dann zwar demodulieren, aber mit H.265 und mit AAC und eAC3 können sie dann doch nichts anfangen.
Jens1978 hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:09 Die Autoindustrie ist ein Hort an finanzieller Ausschlachtung steinzeitlicher Technik auf Kosten der Umwelt und im Prinzip der gesamten Weltbevölkerung (Stichwort: Klimawandel)!
Und das ganze auf ausdrücklichen Wunsch großer Teile der Bevölkerung, die durch das Auto infiziert sind und damit den Bezug zu diesem Planeten verloren haben: https://www.zeit.de/2007/38/Interv_-Kno ... ettansicht . Unsere ganze Gesellschaft, unser ganzes Wirtschaften ist ja auf die stillschweigend als selbstverständlich vorausgesetzte Anwesenheit eines privaten Autos für jeden ausgelegt. Viele können gar nicht anders ihren Lebensunterhalt erwirtschaften.
iro hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:15 Die Abstrahlung über DVB-S gehört ebenfalls mit zur Grundversorgung - und ist auch für viele DIE Grundversorgung.
Mit dieser Argumentation hätten nie Lang- und Mittelwellensender abgeschaltet werden dürfen (es riss tatsächlich für manche dadurch der Kontakt zum DLF ab), auch analoges terrestrisches TV und analoges Sat-TV hätte nie abgeschaltet werden dürfen. Wir sind inzwischen bei einer solchen Durchdringung mit HD-tauglichen Geräten, dass viele davon bereits im Elektroschrott landen, weil zwar noch funktionsfähig, aber nicht mehr schön genug. Alleine aus diesem Gerätepool dürfte der Bedarf komplett zu decken sein, wenn man es individuell zu organisieren weiß. Meine im Umfeld verteilten HD-Kabelreceiver sind alle aus der Bucht gewesen. Das Problem ist eher die Fähigkeit "normaler" Menschen, so etwas tun zu können.
iro hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:15 Der verbliebene Zuschaueranteil von 1,52 Mio. auf DVB-T2 (dazu noch: viele davon überhaupt nur als Zweitanlage in der Gartenlaube)
ist ein riesengroßer Witz. DVB-T2 ist eigentlich komplett überflüssig, außer bei wenigen Zuschauern, die keine Sat-Schüssel installieren können* und kein brauchbares Internet haben.
T2 ist der Zugang zu bereits über Rundfunkbeitrag finanzierten Programmen überall dort, wo der andere "freie" Weg über Sat nicht möglich ist und somit "Wegelagerergebühr" für Kabel oder IP fällig würde - also vor allem im urbanen Raum. Solidarisch getragen durch alle zahlenden Haushalte, genau wie Sat durch alle zahlenden Haushalte getragen wird. Sat (auf dem Land und in der eigenen Immobilie) und T2 (in der Stadt und in gemieteten Immobilien) sollen den "kostenfreien" Zugang erlauben. Damit sind diese beiden Wege Grundversorgung für die Öffis. Kabel ist was anderes, weil nicht kostenfrei. Wer für die Öffis alleine Kabel nimmt, obwohl Sat oder T2 verfügbar wäre, zahlt zuviel Geld. In der Praxis ist das unerheblich, weil übers Kabel heute oft auch Internet kommt und schon dafür bereitwillig gezahlt wird.
iro hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:15 *) Hier dann aber wirklich nur noch "können", denn "dürfen" ist in diesem Fall gegeben, das kann kein Vermieter verhindern!
Hast Du Lust auf zähe Gerichtsverfahren mit Wohnungsunternehmen, die jede Satschüssel erfolgreich weggeklagt haben? Solche Unternehmen gibt es, die verbieten das sogar auf Südbalkonen unterhalb der Brüstung wegen der Flachleitung (die könnte ja die Fensterdichtung zusammendrücken). Mir ist ein Größtunternehmen bekannt, bei dem geschätzt 1/3 der Einwohner einer 100.000-Einwohner-Stadt einsitzen muss - die machen das genau so. Die machen auch regelmäßig Wohnungsbegehungen unter dem Vorwand rechtzeitiger Schadenserkennung. Natürlich kann man dann jedes mal seine Schüssel vorher abbauen (sie müssen sich ja anmelden) und die Kabel entfernen, ...
iro hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:15 MMn gehört Ö-R-DVB-T2 sofort abgeschaltet!
Nein, denn damit wäre im urbanen Raum der Zugang ohne weitere Kosten nicht mehr möglich. Und das ist ein prinzipielles Thema.
iro hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 15:15 Moooo-ment: diese 20% SD-Sat-Zuschauer zahlen auch Gebühren! Und deren Gebühren werden rausgeschmissen für DVB-T2 und für DVB-S2.
Von diesen 3,544 Mio. Zuschauern werden jährlich 744 Mio. Euro Gebühren gezahlt, das reicht für 150 Jahresmieten von Astra-Transpondern! Wir reden hier gerade mal von 6 Transpondern zu je 5-6 Mio. Euro Jahresmiete.
Also bitte... wir SD-Zuschauer zahlen für die HD-Zuschauer mit, aber umgekehrt sollen wir keine Rechte haben?
Ok, da kann ich keine sachlichen Argumente mehr vorbringen. ;)
TobiasF hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 19:27 Hä? Gibt es ernsthaft Leute, die, statt einen neuen Sat-Receiver zu kaufen, lieber einen Kabelvertrag abschließen und einen Kabelreceiver kaufen? Die müssen wohl zu viel Geld haben...
Ja. Eine Nachbarin meiner Mutter beispielsweise. Das Haus hängt an dem dortigen legendären Vorstadtkabelnetz. Alle Öffi-TP in HD und SD, alle weiteren Astra-TP mit deutschsprachigen Inhalten (Private SD, HD+, Sky) und etliches mehr, dazu 44 mal UKW, 5 DAB-Muxe (2 gingen vor Ort terrestrisch, 3 gehen nur mit Antenne auf der Kopfstelle). Der TV ist ein für damalige Verhältnisse riesiger Plasma, den ihr vor etwa 10 Jahren verstorbener Mann noch kaufte. Das Ding hat nur analogen Tuner. Seit 2012 (Analogabschaltung im dortigen Kabel) schaute sie darüber mit einem TechniSat DVB-C-SD-Receiver, der ihr im örtlichen "Fachhandel" aufs Auge gedrückt worden war - angeschlossen via Scart. Als ich vor einem halben Jahr mal nachfragte, ob sie diesen TV noch habe, kam ein "ja" - und der Hinweis, dass sie Magenta-TV gebucht habe. Also noch 5 EUR für den Dienst und 5 EUR für den Mietreceiver jeden Monat statt des Kabelanschlusses für 11 EUR im Monat. Ok, einen Euro gespart - wenn sie den Anschluss denn auch abgemeldet hätte. Der wird aber ungenutzt weiter bezahlt, soweit mir bekannt.

Die Leute sind hier so. Auf der anderen Seite aber darüber klagen, dass alles immer teurer und immer komplizierter wird. Immerhin hat sie im Winter dank des Plasma eine mollig warme Wohnung. Und bei der Frau flimmerts abends oft bis Mitternacht.
Terranus hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 20:19 ARD/ZDF müssen ja nun das Geld von anderen Dingen abziehen. Also wird irgendwo wegen SD gekürzt.
Und ich behaupte launisch und ungeprüft: ganz gewiss im Programm. Damit kennen sie sich ja aus. Siehe aktuell hr2, siehe künftig NDR, ...
GLS hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 21:24 Leute, wenn wirklich Geld gespart werden soll, dann muss SD und HD abgeschaltet werden! Warum? Beide Technologien sind veraltet. Stattdessen brauchen wir endlich UHD, denn fast jeder Fernseher kann das inzwischen darstellen.
Nichtmal jeder neue TV, der derzeit im Elektromarkt steht, kann UHD. Bei den Leuten daheim steht die Generation H.264 mit maximal 1080er Panel. H.265 ist erst seit 2016 dabei. Seit 2016 wurden in Deutschland vielleicht 34 Mio. Fernseher verkauft. Nicht alle taugen für UHD. Und selbst die Gesamtsumme reicht nicht, um in jeden deutschen Haushalt mindestens einen davon zu stellen. https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/ nennt bis 2019 eine Summe von 13,59 Mio. UHD-TV. Lass es bis Ende 2020 mal 19 oder 20 Mio. sein. Da stehen in manchen Haushalten mehrere (bei meinem technikgeilen Nachbarn beispielsweise, der darüber dann Vodafone-Plattformstandard schaut), aber in vielen Haushalten steht kein einziger.

Was dann auch noch dazu kommen wird, und das nahezu zwangsläufig: wenn sich die ARD und das ZDF mal auf eine UHD-Spec festlegen (was ohne IRT auch lustig wird) und dann darüber starten, wird sich schnell herausstellen, wass bestimmte Chassis und Fabrikate der älteren Jahrgänge formal UHD können, in der Praxis aber scheitern. Und dann gibt es keine Updates mehr, weil die Geräte schon älter als 2 oder 3 Jahre sind. Also fallen weitere Geräte raus, weil sie mit der Signalisierung Probleme haben oder mit einer bestimmten Codec-Konstellation oder was auch immer. Dann braucht es wieder über Jahre Simulcast HD und UHD.

Aber SD-HD-Simulcast ist nun weißgott inzwischen ein Thema, über das wir eigentlich nicht mehr diskutieren müssten.
GLS hat geschrieben: Mi 15. Jul 2020, 21:24 Sat und Kabel müssen technisch endlich wieder in Führung gehen und mind. 1080p (Nachrichten, Talkshows, Regionalmagazine, ...) für sämtliche Programme und 2160p für die besseren Programme (Spielfilme, Serien, Dokus, Sport, ...) anbieten
Die heutigen DVB-HD-Geräte kommen oft schon mit 1080p nicht klar. Entweder 720p oder 1080i. Das ist leider die Realität. Und 1080p ist dann wohl auch erst mit H.265 vertretbar. Schon haben wir wieder die Siebung auf Geräte ab irgendwann nach 2016.
Chief Wiggum hat geschrieben: Do 16. Jul 2020, 08:10 Hat denn jemand mal wirklich belastbare Zahlen zur Hand, wieviel die SD Ausstrahlung dem ÖR jedes Jahr kostet? Und was das prozentual ausmacht?
Siehe weiter oben im Posting. Es bleibt nebulös, da die ARD offenbar Finanzposten in ihren Eigenbetrieben versteckt.
Chief Wiggum hat geschrieben: Do 16. Jul 2020, 08:10 Meine Empfangswege :
1. Sat (HD)
2. Kabel (HD)
3. DVB-T2 (HD)
Bei mir in der eigenen Wohnung war es bis vor einem Jahr Sat (Radio). Einen TV als dediziertes Gerät besaß ich nie. Der Satreceiver im HiFi-Rack http://www.sat-receiver-world.com/produ ... -plus.html kann aber formal S2 und HD, ich empfing damit auch SRF-Radio vom Hotbird-S2-TP. Der Zweitreceiver für tests und Aufnahmen http://www.sat-receiver-world.com/produ ... 1-vfd.html kann das gleiche, sieht nur schlechter aus und passt vom Formfaktor nicht ins HiFi-Rack.

Vor einem Jahr habe ich die Schüssel wegen Fassadenarbeiten entfernen müssen - bis heute ist sie nicht wieder draußen. Bin seitdem nur ca. 6 Wochen (!) in meiner Wohnung gewesen und hörte da halt kein Radio mehr.

TV nutze ich wenn überhaupt nur nachträglich in der Mediathek.

Bei meiner Mutter ist der Empfangsweg Kabel (kleiner regionaler Anbieter) mit Umsetzung sämtlicher "deutschen" Astra-TP und vielen anderen mehr. Der TV ist von 2009 und kann natürlich HD mit 1080er Display (Panasonic GW10). Darüber laufen die deutschen Öffis in HD und SRF Info in HD sowie der regionale offene Kanal in SD, weil HD nicht eingespeist wird. Dazu gibt es auf dem Wohnzimmerradio UKW satt, 12 der 44 Programme sind eingespeichert. Und in meinem "Kinderzimmer" nutze ich dieses UKW über einen Studer A 764 und einen Pioneer F-717 sowie DVB-C-Radio über eine alte dBox1 mit DVB2000. Der Einfachheit halber läuft aber meist UKW. Was ich höre, ist dabei und klingt genauso gut.

Wäre das dortige Kabel weg, würde ich Mutter gerne auf T2 bringen, da alles dabei, was sie nutzt und ohne laufende Kosten. Kann der TV leider nicht, S2 könnte er. Extra-Receiver nervt in der Bedienung und sieht hässlich aus. Für mich wäre S2 nötig wegen Radio und im Wohnzimmer wäre es Katastrophe, weil dort ein Receiver für Radio einfach optisch und von der Bedienung her nicht taugen würde. UKW kommt halt aus der hochwertigen Einblock-Anlage (https://www.ixbt.com/dvd/onkyo-cr-l5.shtml - nur nicht mit diesen Lautsprechern). Da ist Kabelanschluss sowohl bei TV als auch bei Radio aufgrund seines Komforts definitiv Nummer 1.
S.B. hat geschrieben: Do 16. Jul 2020, 11:58 Mir fällt immer auf das viele kleine Hotels über Kopfstationsanlagen nur die SD-Programme anbieten. Da wäre dann alles schwarz. Es ist bestimmt auch nicht billig die Lowbudgetanlagen umzurüsten. Manchmal werden dann ja auch alle Geräte auf den Zimmern ausgetauscht.
Schlimmer noch: bis vor wenigen Monaten hat Astro noch die https://www.astro-kom.de/files/Download ... ersion.pdf beworben und verkauft. Genau für solche Zwecke. Das Dingens macht freilich kein Recoding, sondern nur Transmodulation mit Service-Filter. Das ist nur bei den SD-Transpondern sinnvoll. In HD bekommt man nur 2 Services auf einen Mux, wenn überhaupt angesichts der Datenraten. Könnte schon knapp werden. Und dann müssten die Endgeräte DVB-T(alt) mit H.264 unterstützen. Viele können das. Aber lohnt das?
iro
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von iro »

KEF hat keine Bedenken gegen SD-Fortführung von ARD/ZDF:
https://www.infosat.de/digital-tv/kef-h ... von-ardzdf
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