KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

[iro]

Mal ganz ehrlich:
Wer erkennt wirklich einen Qualitätsunterschied zwischen DVB-T2 und HD Sat bei den ÖRR? Ich jedenfalls nicht.

ich hab schon Probleme einen Unterschied zwischen SD und HD zu erkennen... kommt auf die verwendete Brille und den Abstand zum Bildschirm an. Von daher ist HD kein Zugewinn für mich persönlich, ich brauche es nicht wirklich. Für Menschen mit guten Augen ist es aber sicherlich ein Gewinn. Wenn ich ganz nah (10-30 cm) an den Bildschirm gehe, erkenne ich bei HD einzelne Haare, bei SD nur eine Haarfläche.

[PAM]

Die öffentlich-rechtlichen Programme sehen bei mir auf 42" über DVB-T2 definitiv besser aus als über Satellit.

[elchris]

In ruhigen Bildsituationen bei guten Inhalten (Lizenzware) deutlich sichtbar. Bei schnellen Bewegungen hat dann Sat mit der deutlich höreren Bitrate wieder die Nase vorn, da kommt HEVC nicht mit.

Und wer ohne DVB-T2 öffentlich rechtliches 1080p haben will: Die Inhalte in den Mediatheken liegen nun zumeist so vor. Leider haben wir halt jetzt knapp 20 Jahre Eigenproduktionen die unter möglicher Qualität liegen, das ist aber nur eine Fortsetzung dessen, was gerade das ZDF lange betrieben hat: Die haben Serien sehr lange auf 16mm gefilmt, das sieht man deutlich.

[Spacelab]

In ruhigen Bildsituationen bei guten Inhalten (Lizenzware) deutlich sichtbar. Bei schnellen Bewegungen hat dann Sat mit der deutlich höreren Bitrate wieder die Nase vorn, da kommt HEVC nicht mit.

Exakt. Bei einer Doku neulich im Dritten, mit sich im Wind bewegendem Gras, blieb das Bild über Sat stabil. Über DVB-T2 wurde der Himmel im Hintergrund matschig wie mit Pastellfarbe gemalt und das Gras grieselig. HEVC kann eben auch nicht zaubern. Da sieht man halt das Datenrate fehlt.

Leider haben wir halt jetzt knapp 20 Jahre Eigenproduktionen die unter möglicher Qualität liegen, das ist aber nur eine Fortsetzung dessen, was gerade das ZDF lange betrieben hat: Die haben Serien sehr lange auf 16mm gefilmt, das sieht man deutlich.

Korrigiert mich wenn ich da falsch liege, aber ich habe mal vor längerem gelesen das die deutschen Öffis, allen voran das ZDF, unnötig lange auf Spulenbänder (1" oder 2"?) aufgezeichnet haben soll. Es hat also alles Tradition.

[bengelbenny]

Die öffentlich-rechtlichen Programme sehen bei mir auf 42" über DVB-T2 definitiv besser aus als über Satellit.

Ja, finde ich auch. Das ist der Grund, warum ich an meinem 43" von Sony "nebenher" DVB-T2 laufen habe, obwohl ich auch auf Kabel und Satellit zurückgreifen kann.

[Loger]

Auch über DVB-S und DVB-C sind Vollbilder möglich. Und das wird mittlerweile auch ausgiebig genutzt. ProSieben und Premiere waren die ersten die in Deutschland Progressive Segmented Frame eingesetzt haben. Das Verfahren wäre auch damals schon verfügbar gewesen als die Öffis planten in HD zu senden.

Eigentlich ist das ein alter Hut, das wurde schon zu SD-Zeiten in 576i so gemacht. Auch jeder halbwegs vernünftige Deinterlacer erkennt daß die beiden Halbbilder den gleichen zeitlichen Ursprung haben und setzt sie entsprechend ohne Quallitätsverlust wieder zusammen. Das konnte sogar schon mein seliger Grundig-100Hz-Röhren-TV aus Ende der '90er fehlerfrei. Auf die entsprechende Signalisierung im Videostream verläßt sich da kein Deinterlacer, weil das Flag sowieso häufig falsch gesetzt ist.

Problem: Man hat dabei aber halt nur 25 Bilder pro Sekunde - für Spielfilme etc... völlig ausreichend, die laufen im Kino ja auch nur mit 24 Bildern pro Sekunde. Für schnelle Bewegungen, z.B. bei Sportübertragungen, ist das aber zuwenig.

[Radio Fan]

ich hab schon Probleme einen Unterschied zwischen SD und HD zu erkennen... kommt auf die verwendete Brille und den Abstand zum Bildschirm an. Von daher ist HD kein Zugewinn für mich persönlich, ich brauche es nicht wirklich. Für Menschen mit guten Augen ist es aber sicherlich ein Gewinn. Wenn ich ganz nah (10-30 cm) an den Bildschirm gehe, erkenne ich bei HD einzelne Haare, bei SD nur eine Haarfläche.

Na dann würde dir doch mal einen Termin für einen Sehtest beim Optiker anraten…
Ob du nun jetzt schon eine Brille hast weiß nicht. Wenn das nicht der Fall sein sollte, brauchst du definitiv eine. Denn dann würdest einen signifikanten Unterschied zwischen SD und HD, den es nun wirklich gibt, auch aus mehreren Metern Abstand vom Bildschirm deutlich bemerken…

[pomnitz26]

Die öffentlich-rechtlichen Programme sehen bei mir auf 42" über DVB-T2 definitiv besser aus als über Satellit.

Ja, finde ich auch. Das ist der Grund, warum ich an meinem 43" von Sony "nebenher" DVB-T2 laufen habe, obwohl ich auch auf Kabel und Satellit zurückgreifen kann.

Ich dachte PAM hatte DVB-T2 aufgegeben?
Ich frage mich immer für was die riesigen Fernseher verkauft werden müssen wenn die Qualität nicht vorhanden ist? Ansonsten wenn das gesendete Material passt ist DVB-T2 schon auf kleineren Geräten deutlich im Vorteil. Der DigiPal DAB läuft nach wie mit Freenet Abonnement meinerseits.

[PAM]

Ich hab' den 42"er nur, weil ich musste. Sonst wäre es bei 32" geblieben.

[RainerZ]

Einfach unverständlich, die großen Privaten senden vernünftig in 1080i aber verschlüsselt. Die ÖR dagegen in 720p.
Gut im Streaming- und Mediathekenzeitalter verliert das Thema an Bedeutung, trotzdem immer irgendwie strange dass ich ab Programmplatz 100 es so habe - BBC, ITV, Channel4 usw alle 1080i FTA...

[Winnie2]

Somit: 1080p über Sat geht einfach technisch nicht, 1080i will man nicht bleibt 720p und damit leider ein Verlust an Auflösung.

Im Prinzip gibt es eine Lösung, sogar eine zu Bestandsgeräten kompatible Lösung, die nennt sich Scalable Video Coding (SVC),
aber die Leute die 1080p haben möchten benötigen dann dennoch neue Empfangsgeräte mit SVC Decoder, während die Bestandsgeräte (ohne SVC) weiterhin mit 720p versorgt werden.

Das Problem es gibt bereits zu viele Bestandsgeräte in den Haushalten. Von daher ist bei DVB-S2 und DVB-C mittlerweile der Zug für 1080p abgefahren.

[DerGeneral]

Korrigiert mich wenn ich da falsch liege, aber ich habe mal vor längerem gelesen das die deutschen Öffis, allen voran das ZDF, unnötig lange auf Spulenbänder (1" oder 2"?) aufgezeichnet haben soll. Es hat also alles Tradition.

2-Zoll-Bänder in voller analoger PAL-Auflösung wurden bis weit in die 1990er Jahre hinein verwendet. Die hatten - für damalige Verhältnisse - eine erstaunlich hohe Bildqualität und Haltbarkeit. Wenn man das Material heute natürlich auf 16:9 aufzoomt und hochskaliert, sieht es gruselig aus. Viel schlimmer waren dann aber einige wenige Jahre bis zur Digitalisierung analoge Kassetten - vor allem um 1994 herum. Wenn man aus dieser Zeit heute Ausschnitte sieht, rauscht es im Bild fürchterlich! Die 2-Zoll MAZen wurden aber für die Archivierung der Tagesschau oder z.B. großer Samstagabend-Shows teilweise noch länger verwendet.

[Wolfgang R]

2-Zoll-Bänder in voller analoger PAL-Auflösung wurden bis weit in die 1990er Jahre hinein verwendet. Die hatten - für damalige Verhältnisse - eine erstaunlich hohe Bildqualität und Haltbarkeit. Wenn man das Material heute natürlich auf 16:9 aufzoomt und hochskaliert, sieht es gruselig aus. Viel schlimmer waren dann aber einige wenige Jahre bis zur Digitalisierung analoge Kassetten - vor allem um 1994 herum. Wenn man aus dieser Zeit heute Ausschnitte sieht, rauscht es im Bild fürchterlich! Die 2-Zoll MAZen wurden aber für die Archivierung der Tagesschau oder z.B. großer Samstagabend-Shows teilweise noch länger verwendet.

War das, was man auf dem ZDF.Theaterkanal gesehen hat, also alte Folgen von der Zett-Deh-Äff-Hitparade, Disco & Co von 2 Zoll MAZ? Ich fand die Bildqualität für das Alter der Aufnahmen wirklich überraschend gut und da man mit Trauerrändern links und rechts gesendet hat und nicht auf 16:9 auf gezoomt auch Flachbild-tauglich. Von dieser komischen eingeblendeten Retro-Bildröhre zu Ende des Senders will ich nun mal nicht anfangen

Dann gibt es andere Sendungen wie Tatort (nur manche Folgen) oder auch Schwarzwaldklinik, die offensichtlich auf Film aufgezeichnet wurden. Die hat man wohl für HD neu abgetastet und bis auf das etwas grobe Filmkorn finde ich die Bildqualität für das Alter echt erstaunlich gut.

Anderes Zeugs aus den End 80ern/90ern sieht da aus wie ein abgenudeltes Band von einer verrauschten analogen Quelle. Sichtbar gealtert. Zum Beispiel dieses ganze "wie die DDR zerfallen ist" Material.

Wolfgang

[pomnitz26]

Dann solltest du mal auf YouTube Besuche von Honecker in VEB Werken nach dessen Bildqualität beurteilen.

[PAM]

Die DDR stand bis zu ihrem Ende unter einem Wirtschafts- und Handelsembargo. Natürlich hat man ebenfalls Magnetaufzeichnung auf West-Laufwerken gemacht und Bandmaterial von Agfa oder BASF benutzt, dieses jedoch mehrmals wieder neu bespielt. Trotz gewissenhaftem Einmessen des Bandmaterials baut dieses mit der Zeit schrittweise und irgendwann deutlich ab.

Das Archivmaterial war dagegen qualitativ gutes Filmmaterial. Dies erklärt auch die aus heutiger Sicht mehr als lausige Bildqualität z. B. von Nachrichtenmitschnitten aus dem letzten DDR-Jahr (die Aktuelle Kamera wurde z. B. auf dem Nachmittag auf Magnetband vorproduziert). Schaut man sich dagegen von privaten Sammlern auf guten Videorekordern mit gutem Bandmaterial aufgezeichnete Mitschnitte aus dem DDR-Fernsehen an, wird man die bei anderweitigen Eigenproduktionen überwiegend sehr gute Bildqualität bemerken. Es gibt eine ganze Reihe von Aufnahmen auf Youtube, die vermutlich in Westberlin mit ausgezeichneter Empfangsqualität entstanden sind.