Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

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Nebenbeiradiohörer
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Nebenbeiradiohörer »

vossi hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 12:18 Manche DAB+Jünger haben anscheinend noch nie etwas von Android Auto oder Apple Carplay gehört.
Längst nicht jeder hat mobiles Internet im Fahrzeug - die einen können nicht und die anderen wollen es nicht.
Die Integration von Apps wie Radioplayer oder Spotify ist mittlerweile schön umgesetzt, die Senderauswahl deutlich größer und auch die Audioqualität liegt bei Internetradio, aufgrund von deutlich höheren Datenraten weit über DAB+, wenn der Programmanbieter das möchte.
Ich denke, dass die deutschen Kommerzsender verstärkt auf Apps wie den Radioplayer setzen werden.
Möglich...aber da Internet kein Rundfunk ist, hapert es gerne mal an der fehlenden Infrastruktur. Ich kenne noch ein paar Gegenden, da gibt es absolut keinen Mobilfunkempfang. FM-UKW und DAB+ funktionieren trotzdem.
RudiP
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von RudiP »

vossi hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 12:18 Manche DAB+Jünger haben anscheinend noch nie etwas von Android Auto oder Apple Carplay gehört.
Die Integration von Apps wie Radioplayer oder Spotify ist mittlerweile schön umgesetzt, die Senderauswahl deutlich größer und auch die Audioqualität liegt bei Internetradio, aufgrund von deutlich höheren Datenraten weit über DAB+, wenn der Programmanbieter das möchte.
Ich denke, dass die deutschen Kommerzsender verstärkt auf Apps wie den Radioplayer setzen werden.
Und wenn dann erst einmal die Konkurrenz ausgebootet ist, kostet es plötzlich eine monatliche Gebühr. Erst Abhängigkeit schaffen, dann zulangen. Da ist mir ein System lieber, das der Allgemeinheit gehört.
RF_NWD
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von RF_NWD »

Die mobile Nutzung von Audio-Online Angeboten ist im letzten Jahr über alle Generationen sprunghaft angestiegen. Dies kommt vor allem der Nutzung von Musikstreaming und Podcasts zugute. Die Nutzung von Internetradio im Auto ist auch in der jüngeren Generation recht gering. In der Altersgruppe unter 30 nimmt die Nutzung von Radio im Auto über UKW/DAB + ganz stark ab. (27%) 50 % nutzen hauptsächlich Musik-streamingdienste über das gekoppelte Smartphone. Bei der Altersgruppe über 50 nutzen dagegen 70% der regelmäßigen Online-Audio Nutzer im Auto noch UKW/DAB + als häufigsten Inhalt.
Quelle: Online-Audio Monitor 2020
https://www.online-audio-monitor.de/
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
mobil: PEAQ PDR 050-B-1

unterwegs im TERRA.vita
www.geopark-terravita.de
DH0GHU
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von DH0GHU »

vossi hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 12:18 Manche DAB+Jünger haben anscheinend noch nie etwas von Android Auto oder Apple Carplay gehört.
Manche Internet-Jünger haben wohl noch nie ein wenig tiefer in eine Netzabdeckungskarte für 3G/4G/5G reingezoomt ;)
Die Integration von Apps wie Radioplayer oder Spotify ist mittlerweile schön umgesetzt,
Die von DAB+ in meinem Android-Auto-tauglichen Car-Entertainment-System auch.
die Senderauswahl deutlich größer
Ganz mein Humor, während der Fahrt durch lange Listen blättern ;-)
Auch bei Internetradio hätte ich meine Hand voll vordefinierten Hotkeys. Allerdings dann aber nicht so schön per Lenkrad fernzubedienen...
und auch die Audioqualität liegt bei Internetradio, aufgrund von deutlich höheren Datenraten weit über DAB+, wenn der Programmanbieter das möchte.
von deutlich höheren Datenraten weit über DAB+ ist nicht viel zu sehen. Die meisten Anbieter senden hier mit 80 bis 104 kbit/s.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Emilio
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Emilio »

"und auch die Audioqualität liegt bei Internetradio, aufgrund von deutlich höheren Datenraten weit über DAB+, wenn der Programmanbieter das möchte."
DAB+ sendet in AAC, was naturgemäß wegen der besseren Kompression auch bei niedrigeren Datenraten gute Ergebnisse liefert. Die Qualität gerade bei den ÖR-Hauptsendern ist schon absolut brauchbar, bei den Privaten lasse ich die Kritik gelten, die sind teilweise recht dumpf. Dieser Standard ließe sich natürlich auch beim Webradio einsetzen. Was bei der Übertragung über das Internet noch negativ hinzukommt ist die zeitliche Latenz und die Zusatzkosten. Meines Erachtens keine Alternative zur unverschlüsselten terrestrischen Ausstrahlung. Wenn DAB+ mal irgendwann voll ausgebaut ist, werden die Vorteile für den Einsatz im Autoradio absolut überwiegen.
Chris_BLN
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Chris_BLN »

Emilio hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 16:49 DAB+ sendet in AAC, was naturgemäß wegen der besseren Kompression auch bei niedrigeren Datenraten gute Ergebnisse liefert. Die Qualität gerade bei den ÖR-Hauptsendern ist schon absolut brauchbar
Echt? Also für mich ist z.B. der MDR durchgehend mit Ausnahme von MDR Klassik unanhörberer Dreck. Es ist eine Schande, dass es überhaupt gewagt wird, so etwas als künftigen Hauptverbreitungsweg zuzulassen.

Um UKW-Qualität zu erreichen, braucht es LC-AAC und mindestens 128 kBit/s bei sparsamer non-Audio-Datenrate. Alles andere ist unter hörbar UKW-Qualität.
Thomas(Metal)
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Thomas(Metal) »

Gibt es überhaupt eine Zunkunft oder ist es wünschenswert das der Rundfunk eine Zukunft hat? ;-) :rp:
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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MichaelKF
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von MichaelKF »

Als einziges "rückkanalfreies" und geographisch nicht hart begrenzbares Medium ist der drahtlose Rundfunk sogar sehr erhaltenswürdig.
RX: SIRD 14 C2, T-Stick+ mit Andis DAB-Player TV: Dyon Movie32 (DVB-S2 9+13+19+28 & DVB-T2) Beiträge: x+313 seit 10/2006 ;)
TobiasF
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von TobiasF »

RF_NWD hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 14:28 50 % nutzen hauptsächlich Musik-streamingdienste über das gekoppelte Smartphone.
Wenn man für den Musikstreamingdienst bezahlt (weitgehend einheitlich 9,99 €/Monat), hat man i. d. R. einen Offlinemodus und braucht unterwegs keine Internetverbindung. Diese Nutzungsart ähnelt also eher dem USB-Stick als dem Rundfunk.

Was mich an der Statistik ein bisschen wundert: Sachsen wird mit 16 % DAB+-Steigerung an erster Stelle der Bundesländer verortet, aber der Prozentsatz liegt unter den 20 % für Mitteldeutschland.

Die Steigerung von 20 % in Mitteldeutschland finde ich auch ungewöhnlich. In Sachsen und Thüringen gibt es außerhalb von Leipzig, Freiberg und Grenzgebieten nur den Bundesmux und den MDR-Mux. Sind die MDR-Digitalradios (Klassik, Sputnik, Schlagerwelt, Tweens) wirklich so attraktiv?
Standort: Dresden-Mickten / Moritzburg-Reichenberg bei Dresden
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pomnitz26
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von pomnitz26 »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 17:32 Gibt es überhaupt eine Zunkunft oder ist es wünschenswert das der Rundfunk eine Zukunft hat? ;-) :rp:
Leider vermittelt gerade Sachsen-Anhalt ein anderes Bild. Ich möchte hier klar sagen das ich nicht dazu gehöre.
Thomas(Metal)
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Thomas(Metal) »

pomnitz26 hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 18:53
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 17:32 Gibt es überhaupt eine Zunkunft oder ist es wünschenswert das der Rundfunk eine Zukunft hat? ;-) :rp:
Leider vermittelt gerade Sachsen-Anhalt ein anderes Bild. Ich möchte hier klar sagen das ich nicht dazu gehöre.
Durch die Fahrt ins Urlaubsgebiet habe ich unterwegs ausgiebig Angebote angetestet. Bisher habe ich ein Autoradio mit entsprechenden Kopplungsmöglichkeiten (BT, Klinke) Ein Webradio ist mir schlicht zu umständlich. Gleiches gilt für eine externe DAB-Zuführung.
Selbst wenn ich das alles komfortabel, immerhin muß ich ja fahren, da hätte, es überzeugt mich nichts so wirklich. Da bin ich auch so weit daß ich die eigenen mp3 hören kann - möglicherweise, nein bestimmt mit mehr Abwechslung. Und bei den Inhalten (fast aller Popwellen), Wortbeiträge wäre eine Beleidigung für Wort, ziehen sich mir die Fußnägel hoch. Scheideweg würde ich das nennen, aber da stehen wir schon sehr lange. Mit weiterer Internettechnik habe ich aber das Gefühl es kommt bzw. geht lawinenartig weg.
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Kranitz
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Kranitz »

Chris_BLN hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 17:17 Um UKW-Qualität zu erreichen, braucht es LC-AAC und mindestens 128 kBit/s bei sparsamer non-Audio-Datenrate. Alles andere ist unter hörbar UKW-Qualität.
:spos: Ein sehr guter Punkt. Viel zu geringe Bitraten, um an ein gutes UKW-Signal heranzukommen. Egal, ob HE-AAC v1 oder LC-AAC.

Ein neues Rundfunksystem sollte klanglich mindestens gleichwertig oder besser sein als das, was abgelöst werden soll. Die derzeitige Praxis (nicht nur in D) geht ja leider in die falsche Richtung. Die Behauptung, daß z.B. 72 kbit/s HE-AAC v1 wie UKW klingen, ist einfach falsch. Als Minimum wären meiner Meinung nach 104 kbit/s für HE-AAC v1 sowie 128 kbit/s für LC-AAC angebracht.

Ich hoffe, hier lesen auch einige Leute außerhalb des Forums mit…
pomnitz26
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von pomnitz26 »

Aber niemand wollte die 192kBit/s bei DAB. So ist es nun mal.
Chris_BLN
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Chris_BLN »

Kranitz hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 20:23 Ich hoffe, hier lesen auch einige Leute außerhalb des Forums mit…
Ja, tun sie. Seit einigen Tagen weiß ich das genau. Seit ich von einem mir bislang nicht persönlich bekannten ARD-Techniker als " intensiver Forenuser" bezeichnet wurde. ;)
Chris_BLN
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Re: Zukunft des Radios -- DAB+, Internet, ...

Beitrag von Chris_BLN »

pomnitz26 hat geschrieben: Mo 7. Sep 2020, 20:42 Aber niemand wollte die 192kBit/s bei DAB. So ist es nun mal.
Gab es Hörer, die gegen die sehr gute Audioqualität protestiert haben? Ich meine, ok, ich lerne gern dazu und wundere mich über immer weniger. Es gibt ja auch zahlreich Menschen in diesem Land, die um eine Corona-Infektion und um einen Zusammenbruch des Gesundheitswesens betteln, nein, die es zunehmend militant einfordern. ;)

Niemand wollte nur 6 Programme im einzigen Mux. Dass die Antwort darauf dann "128 kbps joint stereo" hieß, und nicht "Ausbau der DAB-Bedeckungen", ist nicht Wunsch der Bevölkerung gewesen. Die Programmveranstalter wollten oder konnten auch nicht so viel zahlen und bei DAB(+) geht halt etwas, was bei UKW nicht geht: Kostenersparnis durch versenden minderwertiger Qualität. Nun wirds halt genutzt. Führt bei mir dazu, dass ich DAB+ weder nutze noch in vielen Regionen irgendwem empfehlen kann.
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