Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

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Radio Fan
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von Radio Fan »

Die Verbreitung von Schweizer Programmen hat nun wirklich nichts mehr
mit dem Thema zu tun. :gruebel:

Also bitte back to Topic… ;)

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Terranus
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von Terranus »

Das NDR Fernsehen sendet nun auch in echten 1080 Zeilen, man hat wie der WDR und arte den 720p Flaschenhals aufgegeben. Nach fünf Jahren Betrieb... die anderen ÖR Sender führen das immer noch sinnlos weiter.
Optimierer
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von Optimierer »

Dann kommen die 1080 Zeilen bei den dt. Ö-R hoffentlich auch mal bald auf Satellit?!
pomnitz26
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von pomnitz26 »

Optimierer hat geschrieben: So 6. Jun 2021, 00:15 Dann kommen die 1080 Zeilen bei den dt. Ö-R hoffentlich auch mal bald auf Satellit?!
Solange SD noch verwendet wird ehr nicht. Da der Zuschauer nun den ÖR sowieso die Absage erteilt hat wird es 1080p oder 4K sowieso nur wenn überhaupt noch per HbbTV oder ähnlichem geben.

Außerdem wer kann sollte DVB-T solange wie es noch geht genießen. Das brauchen ja die Mobilfunker. Außer dem schlechtesten Netz nutzt aber das hier keiner. Gestern hat mein Handy wohl über knapp 20km für LTE 700MHz sich den Weg frei gebrannt bis endlich Daten fließen konnten. Es gab dazu aber auch keine Alternative.
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von TobiasF »

Optimierer hat geschrieben: So 6. Jun 2021, 00:15 Dann kommen die 1080 Zeilen bei den dt. Ö-R hoffentlich auch mal bald auf Satellit?!
Na ja, bei DVB-T2 wurde von Beginn an auf 1080p gesetzt. Da ist es konsequent, auch ein 1080p-Bild anzuliefern. HD bei Satellit/Kabel ist allerdings so alt, dass man dort kein 1080p verwenden kann, weil dann eine unbestimmte Anzahl von Receivern dunkel bleibt. Man hat nur die Wahl zwischen 720p und 1080i. Insofern ist damit zu rechnen, dass die deutschen ÖR bis zum bitteren Ende (d. h. dem endgültigen UHD-Umstieg) bei 720p bleiben.
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transponder
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von transponder »

pomnitz26 hat geschrieben: So 6. Jun 2021, 07:23 (...)
Außerdem wer kann sollte DVB-T solange wie es noch geht genießen. Das brauchen ja die Mobilfunker. Außer dem schlechtesten Netz nutzt aber das hier keiner. Gestern hat mein Handy wohl über knapp 20km für LTE 700MHz sich den Weg frei gebrannt bis endlich Daten fließen konnten. Es gab dazu aber auch keine Alternative.
Der Zeitplan zur weiteren Frequenznutzung von DVB-T2 Rundfunk sieht wie folgt aus: 2023 entscheidet die ITU zur weiteren Nutzung der Frequenzen. 2025 will die EU auf Basis der ITU-Entscheidung festlegen, wie es nach 2030 in den Mitgliedsländern weitergeht.

Die Mobilfunker stehen in den Startlöchern und wollen dem klassischen Antennenfernsehen den Todesstoß versetzen.

https://www.rtr.at/medien/aktuelles/pub ... 23.de.html
Die Stakeholder des Rundfunks und des Mobilfunks waren aufgerufen, der ITU mitzuteilen, wie sie den Bedarf in der Zukunft einschätzen. So hat beispielsweise Österreichs Rundfunkbranche nach Genf gemeldet, dass in dem Frequenzbereich zukünftige, neue Rundfunksysteme für Ultra High Definition-TV (UHD) und für mobilen Empfang zum Einsatz kommen sollen und der Frequenzbereich dem Rundfunk auch noch nach 2030 für das Antennenfernsehen zur Verfügung stehen soll.
Aus Sicht des Rundfunks geht es dabei im Wesentlichen um die Frage, ob die aktuelle Widmung des Frequenzbereichs 470 bis 694 MHz für den Rundfunk durch eine Co-Primärwidmung des Mobilfunks ergänzt werden soll, was allerdings weitreichendere Folgen haben kann, als die Formulierung vermuten lässt.
Wolfgang R
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von Wolfgang R »

transponder hat geschrieben: So 6. Jun 2021, 10:01 Der Zeitplan zur weiteren Frequenznutzung von DVB-T2 Rundfunk sieht wie folgt aus: 2023 entscheidet die ITU zur weiteren Nutzung der Frequenzen. 2025 will die EU auf Basis der ITU-Entscheidung festlegen, wie es nach 2030 in den Mitgliedsländern weitergeht.

Die Mobilfunker stehen in den Startlöchern und wollen dem klassischen Antennenfernsehen den Todesstoß versetzen.

https://www.rtr.at/medien/aktuelles/pub ... 23.de.html
Es soll ja EU-Mitgliedsstaaten geben, in denen das terrestrische Fernsehen eine essentielle Rolle spielt, da schaue ich mal nach IT, ES und PT sowie vermutlich auch GR, wo der terrestrische Empfangsweg Standard ist, Kabel teilweise nicht existent und via Sat nur im PayTV (oder für terrestrisch nicht versorgte Gebiete) ausgestrahlt wird.

Wie geht man damit um, dass in Teilen von Europa die Terrestrik lebt, in anderen Ländern aber - auch bedingt durch eine nicht-Teilnahme der öR-Anstalten und Abschaltung von wichtigen Grundnetzsendern - zusätzlich zum Grundlosverschlüsselungsverein FreenetTV unattraktiv gemacht wird?

Wolfgang
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Fab97
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von Fab97 »

Ich nutze in meiner Wohnung DVB T2 und bin absolut zufrieden. Es gäbe die Möglichkeit Kabel-TV zu beziehen, das ist mir aber zu teuer. Eine Sat-Schüssel möchte mein Vermieter nicht am Haus hängen haben. Für TV-Streaming finde ich meine 50-tausender Internetleitung langfristig zu langsam - vor allem wenn man nebenher noch etwas am PC arbeitet. Den Aufpreis auf 100tausend ist es mir auch nicht wert, da finde ich Freenet wesentlich günstiger, als meine Internetleitung zu verdoppeln.

Zudem ist die Bildqualität über DVB T2 wesentlich besser - hierzu habe ich diesen Samstag bei Schlag den Star auf Pro7 mal den Direktvergleich gemacht. Die erste hälfte habe ich per DVB T2 geschaut, zwischendurch habe ich per Joyn (die offizielle Pro7-Mediathek) den Internetstream geschaut und fand die Bildqualität absolut unterirdisch. Vor allem die dunklen Bildbereiche hatten viele Bildfehler. Nachdem ich wieder auf DVB T2 umgeschaltet habe wurde es wesentlich besser.

Zudem ist nach aktuellem Stand der Dinge das konventionelle TV per Sat, Kabel oder Funk dem Internet um Welten im Voraus. Wenn ich spontan TV schauen will, möchte ich nicht bereits 5 Minuten vorher die richtige App heraussuchen, mich alle paar Wochen neu einloggen müssen und dann hoffen, dass das Bild ruckelfrei läuft. Vor allem Sonntags und an Feiertagen merkt man, das deutlich mehr Menschen das Internet nutzen. Und wie bereits erwähnt, einen 100-Tausender-Vertrag finde ich teurer als ein Freenet Abo.
Wolfgang R
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von Wolfgang R »

Fab97 hat geschrieben: Mo 7. Jun 2021, 11:02 Zudem ist nach aktuellem Stand der Dinge das konventionelle TV per Sat, Kabel oder Funk dem Internet um Welten im Voraus. Wenn ich spontan TV schauen will, möchte ich nicht bereits 5 Minuten vorher die richtige App heraussuchen, mich alle paar Wochen neu einloggen müssen und dann hoffen, dass das Bild ruckelfrei läuft. Vor allem Sonntags und an Feiertagen merkt man, das deutlich mehr Menschen das Internet nutzen. Und wie bereits erwähnt, einen 100-Tausender-Vertrag finde ich teurer als ein Freenet Abo.
Zunächst: Ich bin ein Freund der Terrestrik und finde es schade, wie z.B. komplette Regionen vom SWR abgehängt wurden.

Deine Aussage zum Fernsehen über Internet will ich so allerdings nicht stehen lassen. Hier irgendwelche kostenlosen Streamingdienste der Anbieter als Internet-TV zu sehen, ist vielleicht nicht ganz so optimal. Denn es gibt zum einen die Angebote der Anbieter, wie Telekom Magenta TV, das von der Bildqualität durchaus mithalten kann und eine zeigemäße Bedienung aufweisst. Dann gibt es diverse OTT Angebote, von dem ich selbst eines nutze (aus den USA), welches von der Bildqualität auch recht ordentlich ist.

Dennoch rechtfertigt die Verfügbarkeit von Internet-TV in meinen Augen nicht, dass man ganze geographische Regionen per Terrestrik abhängt.

Die Reise geht da aber hin - ein großer deutscher Kabelanbieter ist dabei, seine kompletten Fremdsprachenpakete in IP-TV auszulagern und per DVB-C nur noch ein deutsches Rumpfangebot anzubieten. Weil sich mit linearem Fernsehen eben kein Geld mehr verdienen lässt. Und das sind wir wieder bei Freenet.

Wolfgang
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von zerobase now »

Fab97 hat geschrieben: Mo 7. Jun 2021, 11:02

Zudem ist die Bildqualität über DVB T2 wesentlich besser - hierzu habe ich diesen Samstag bei Schlag den Star auf Pro7 mal den Direktvergleich gemacht. Die erste hälfte habe ich per DVB T2 geschaut, zwischendurch habe ich per Joyn (die offizielle Pro7-Mediathek) den Internetstream geschaut und fand die Bildqualität absolut unterirdisch. Vor allem die dunklen Bildbereiche hatten viele Bildfehler. Nachdem ich wieder auf DVB T2 umgeschaltet habe wurde es wesentlich besser.
Joyn streamt auch nur in SD mit niedriger Auflösung. DVB-T2 ist ja Full HD. Da wundert es nicht, dass das Bild da besser ist.

Ansonsten sollte mit einer 50tsd. Leitung auch ein normales Internet streamen möglich sein, die verkraftet auch ein arbeiten am PC. Die meisten Streams passen die Qualität auch der zur Verfügung stehenden Bandbreite an.

Der Vorteil ist eben, dass man damit mehrere Geräte nutzen kann und bei DVB/T2 für jedes Gerät extra zahlen muss und deutlich weniger Programme hat. Das macht das streamen attraktiver Wenn man nur ein Gerät nutzt, mag das noch ok sein.
transponder
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Re: Freenet TV in Deutschland, Ein Marketingfehler?

Beitrag von transponder »

Wolfgang R hat geschrieben: Mo 7. Jun 2021, 09:06 (...)
Wie geht man damit um, dass in Teilen von Europa die Terrestrik lebt, in anderen Ländern aber - auch bedingt durch eine nicht-Teilnahme der öR-Anstalten und Abschaltung von wichtigen Grundnetzsendern - zusätzlich zum Grundlosverschlüsselungsverein FreenetTV unattraktiv gemacht wird?

Wolfgang
MIch muss niemand von der Terrestrik überzeugen. Ich habe hier sowohl Sat-Empfang, als auch Terrestrik. Die ÖRA`s schaue ich fast nur via Terrestrik. Auch wenn die meisten Anstalten nur auf 1080p hochskalieren, finde ich das Bild doch hier plastischer als via Sat. Liegt vielleicht auch nur am OLED-TV.

Peter Dehn, dessen Seite man als Terrestrik-Fan auf jeden Fall kennen sollte, schreibt zu der Entwicklung:
Den aktuellen (und seit langem auch in Deutschland von den Mobilfunk-Betreibern erhobenen) Forderungen folgend „geht es also wieder einmal um nicht weniger als die Zukunft des Antennenfernsehens“. Nach zwei „Digitalen Dividenden“ (in Deutschland 2010 bzw. 2015 an den Mobilfunk versteigert) wollen die Mobilfunker nun auch den letzten Bereich des UHF-Bandes unter ihre Kontrolle bekommen.
Die Beschlüsse der WRC23 wird die EU umsetzen.
http://dehnmedia.info/?page=update

Sollte die EU, wie leider zu erwarten ist, 2025 entscheiden, den Mobilfunkern ab 2030 den Zuschlag für das letzte Stück UHF-Band zu geben und damit dem Terrestrik-TV das Wasser abgraben, wird in den EU-Ländern, die glücklicherweise über eine bedeutenderen Terrestrik-Empfang als in Deutschland verfügen, ein gigantischer Umstellungsprozess beginnen. Ob hin zu Sat oder doch IP, lasse ich mal offen.

Ich werde - trotz Sat-Empfang - dem freien Terrestrik-Empfang bis zum Ende die Treue halten. Aber Illusionen gebe ich mich nicht hin. Wenn es nach dem SWR ginge, würde man das Antennenfernsehen eher gestern als heute abschalten. Deswegen sendet man auch die BW und RP-Version des SWR-Fernsehens in einem Mux, um den Empfang maximal unattraktiv zu gestalten.
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