Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

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Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

In diesem Fall meinte ich nicht Wilhelm Tel, denn deren Netzstruktur kenne ich nicht. Haben die die bidirektionalen Datendienste auf anderer Laser-Mode als den unidirektionalen BK-Bereich? Dann wäre die Aussage auch da gültig: völlig unabhängig vom BK-Kanalraster würde Internet mit voller Leistung auf "zweiter Farbe" spielen (eigentlich auch auf "dritter Farbe", Rückkanal brauchts ja auch noch).

Aber Stichwort Wilhelm Tel: hast Du deren UKW-Angebot mal getestet? Das muß doch angesichts der engen und meist gleichen Abstände der vielen Programme zu gegenseitigen Störungen durch Intermodulationen am ZF-Mischer des UKW-Tuners führen? Sind die UKW-Programme "rauschfrei" oder sind sie verrauscht und verzischelt?
Habakukk

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Habakukk »

Chris_BLN hat geschrieben: Und nun versuche mal - um beim oben illustrierten Beispiel zu bleiben - mit einem DAB+-Radio am Wohnort meiner Eltern Bayern 2, BR Klassik, hr 2, WDR 3, SWR 2, OE1, NDR Info oder auch (nicht für meine Eltern) meinetwegen RBB Radio Eins oder FM4 zu bekommen. Im UKW-Kabel alle drin, auf DAB natürlich nicht greifbar. Das gleiche eine Stadt weiter bei Freunden: BR Klassik? Bayern 2? WDR 3? hr2? Fehlanzeige. Ist dort alles im UKW-Kabel und wird genutzt.
Das von dir erwähnt Kabelnetz ist eine sehr löbliche, aber sehr seltene Ausnahme. In den allermeisten Fällen (z.B. auch hier) sind in den Kabelnetzen im Kabel-UKW noch nicht mal alle ortsüblich empfangbaren UKW-Programme drin, von einem etwas breiteren aus Sat oder DAB+ gespeisten Angebot ganz abgesehen. Da existiert ein rudimentäres Basisangebot, das vielleicht den Ottonormal-Dudelfunkhörer gerade so zufrieden stellt.

Du schreibst es ja selbst:
Chris_BLN hat geschrieben: Wenn ich mir das elende UKW-Angebot bei KDG in Hamburg anschaue
Vor dem Hintergrund beobachte ich oft, dass zwar Fernseher am Kabel hängen, Radiogeräte aber (selbst bei vorhandener Antennenbuchse) auf terrestrisches UKW beschränkt sind. Gerade dann ist die Abschaltung des analogen Kabel-UKW-Angebots auch kein Beinbruch.
Zwölf

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Zwölf »

Das von dir erwähnt Kabelnetz ist eine sehr löbliche, aber sehr seltene Ausnahme. In den allermeisten Fällen (z.B. auch hier) sind in den Kabelnetzen im Kabel-UKW noch nicht mal alle ortsüblich empfangbaren UKW-Programme drin, von einem etwas breiteren aus Sat oder DAB+ gespeisten Angebot ganz abgesehen. Da existiert ein rudimentäres Basisangebot, das vielleicht den Ottonormal-Dudelfunkhörer gerade so zufrieden stellt.
Naja, aber auch hier in Bayern gibt es Ausnahmen. Z.B. die NDR-Programme im Bamberger Kabel; über UKW sind die ohne größere Antenne nur leicht angerauscht bis gar nicht zu empfangen.

Auch hier in der Region ist es so, dass die ORF- und SRF-Programme topographisch bedingt nicht im gesamten Kabelgebiet einwandfrei gehen. Hinzu kommen RTL Radio und 3 lokale Programme, die überhaupt nicht terrestrisch ausgestrahlt werden (auch nicht über DAB+).
Ok, zumindest die drei lokalen Programme kommen wahrscheinlich in den Allgäu-Mux, der im Herbst 2018 starten soll, allerdings wohl erst mal nicht das gesamte Zielgebiet abdecken wird.
Wolfgang R

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

Habakukk hat geschrieben: Da existiert ein rudimentäres Basisangebot, das vielleicht den Ottonormal-Dudelfunkhörer gerade so zufrieden stellt.
Entspricht hier bei uns - wenn auch ex. KBW-Land, dem, was damals die Telekom eingespeist hat. Alles was neuer ist, ist nicht drin. Ist in KDG-Land nicht viel anders.
Habakukk hat geschrieben:Radiogeräte aber (selbst bei vorhandener Antennenbuchse) auf terrestrisches UKW beschränkt sind. Gerade dann ist die Abschaltung des analogen Kabel-UKW-Angebots auch kein Beinbruch
In einem großen Einkaufzentrum (Betonklotz, kein UKW-Empfang möglich) beschallen viele Geschäfte Ihre Räumlichkeiten mit Kabel-UKW. Allerdings fallen mir insbesondere in Kneipen und Gaststätten mehr und mehr Internet-Radios (als Baukasten-Element im herkömmlichen 43cm-Hifi-Tuner-Format, z.B. VR-Radio IRS-410.HiFi) auf.

Dennoch sind mir persönlich sind ebenso mehrere Haushalte bekannt, die Kabel-UKW aktiv nutzen (Stereo-Anlage in der Stube), auch in KDG-Land.

Wolfgang
Habakukk

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Habakukk »

Wolfgang R hat geschrieben: Entspricht hier bei uns - wenn auch ex. KBW-Land, dem, was damals die Telekom eingespeist hat. Alles was neuer ist, ist nicht drin. Ist in KDG-Land nicht viel anders.
Genau, man hat das Gefühl, die Kabel-UKW-Belegung bei Kabel Deutschland ist seit vielen Jahren eingefroren. Das einzige, was hier in Bayern dazu kam, war imho PULS vom BR. Dafür gingen viele ehemalige bundesweite Programme mittlerweile flöten.
Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Das KDG-Kabel am Wohnort meiner Eltern (Gera) hat soweit ich mich erinnere innerhalb der vergangenen Jahre sogar 5 UKW-Programme verloren. Müsste nachschauen, welche Programme da raus sind. In Berlin bietet KDG weitaus weniger als TeleColumbus, das gleiche in Hamburg KDG verglichen mit Wilhelm.Tel. In Jena bietet die TeleColumbus im Großnetz (fast die ganze Stadt) auch deutlich mehr UKW als KDG. Vor allem ists eine überregionale Auswahl, die teils etwas "obskur" ist und mich an "Wünsche einzelner Personen" erinnert. Da ist auch Nordwestradio, äh, Bremen 2 drin. Das muss sich jemand gewünscht haben. Da das TC-Netz in Jena einst einem regionalen Anbieter (BTV) gehörte, ist dies gut möglich. Man hat es einfach dabei belassen bei Übernahme durch TC. Offenbar spricht bei diesen Insel-Netzen auch keine Zentrale rein und gibt etwas vor. Man hat vor Ort halt einen Zoo an Umsetzern und was die regionalen Techniker auskabeln, ist halt da.

Allgemein habe ich den Eindruck, daß vor allem regionale und kleinere Anbieter (aber nicht so klein, daß sie sich nicht viele Umseztzer leisten können) auf UKW zumindest viele Programme haben. Teils sind die Auswahlen aber sehr am niedrigsten Niveau ausgerichtet. Also Inselradio Mallorca, OE3 in Mitteldeutschland, N-Joy in Sachsen (Klassiker, stammt aus der Zeit 1. Halbjahr 1994, als Blankom viele ostdeutsche Anlagen geplant hat mit ihrer neuen Kanalaufbereitung, Sputnik sollte rein, lag hinter Premiere, zog dann auf den neuen MDR-TP und am 4.4.94 übernahm N-Joy den Platz bei Premiere und gelangte so in nicht wenige Netze).

Recht viele Programme und eine recht "typische" Auswahl für ostdeutsche Netze hat die legendäre GAG Burgstädt: http://www.gag-burgstaedt.de/images/analogburg.pdf - das ist _das_ Burgstädt, aus dem die Bauteile für Kabelnetze kamen in DDR-Zeiten. Deren Belegung wirkt auf mich aber so wie "etliche Programme dürften Eigenstörungen haben".

Richtig krass ist auch S+K Servicekabel in Halle/Saale: http://www.servicekabel.de/wp-content/u ... analog.pdf - 57 (siebenundfünfzig) UKW-Programme. Das kann eigentlich auch nicht mehr ohne Eigenstörung durch Intermodulationen am ZF-Mischer funktionieren.

Das Netz bei meinen Eltern ist ein Stadtteil-Netz mit ca. 1200-1300 Haushalten. Das Netz existiert seit 1983 (DDR-Gemeinschaftsantenne), befindet sich heute noch in "Errichterhand", hat seit 1994 Kanalaufbereitung von Blankom (UKW->UKW, einst Astra analog -> UKW, später ADR -> UKW, heute sind noch die UKW->UKW-Umsetzer vorhanden und durch fünf 6-fach DVB->UKW-Umsetzer ergänzt. Da rauschten wegen schlechter Frequenzplanung selbst die Sat-Umsetzungen und außer beim MDR hatten die Sat-Umsetzungen kein sauberes RDS bei vielen Empfängern - nur der MDR überträgt PI-Code auf Astra und ohne PI-Code zicken z.B. Sony-Tuner. Ich hatte das Privileg, die Anlage 12/2015 grundlegend umbauen zu dürfen. Neue Frequenzplanung, neue Ausrichtung der beiden UKW-Antennen, andere Programmauswahl (ich bekam freie Hand und wollte vor allem Vielfalt ins Netz bringen), Einmessung des FM-Hub der Sat-Umsetzungen mit Pira-FM-Analyzer (Dank an Martin Groß!). Ergebnis:

[attachment 10004 BelegungGera-Untermhaus.png]
Zwei Programme (Top 40, Vogtlandradio) rauschen leider etwas, da haben wir schlechten Empfang aufgrund der Lage der Kopfstelle. Top 40 holte ich ursprünglich von Sat (das war ja eh die UKW-Zuführung), seit der Umstelung auf IP-Zuführung via Divicon und Sat-Abschaltung muss ich mich mit der Umsetzung der UKW-Ortsfunzel begnügen und die strahlt von unserer Kopfstelle weg. Vogtlandradio kam ein Jahr später dazu und hat das gleiche Empfangsproblem. Die anderen 42 Programme sind makellos, nur einige Sat-Umsetzungen verschenken aber etwas S/N, weil sie keinen UKW-Transientenlimiter im Signalweg haben und vorsichtig gepegelt werden müssen. Bei 44 Programmen war ich so frei, einige Kulturprogramme dazuzunehmen. Es gab durchaus Beschwerden, weil aus der vorigen Belegung z.B. NDR 2 und Inselradio Mallorca rausgefallen waren. Wurde also gehört. Dafür weiß ich aber von Nachbarn meiner Eltern, daß sie die Kulturprogramme nutzen. Gesamtzahlen liegen mir aber leider keine vor.

Jetzt ist mir auch wieder eingefallen, welches Kabelnetz in einer ANGA-Ausgabe der Cable!Vision portraitiert wurde: das Glasfasernetz der Stadtwerke Monheim. http://www.astro-kom.de/de/264/mega-net ... 202017.pdf

Dort hat man wegen separater Übertragung des BK-Bereiches auf 1550 nm also keine Probleme mit knappen Ressourcen und DOCSIS gibt es gleich gar nicht.Wüßte bloß zu gerne, ob das Top 40, das da noch immer in der UKW-Liste ist, auch tatsächlich noch angeboten wird. Dann müssten sie es seit Pfingsten 2016 via IP zuführen. https://www.mega-multimedia.de/fileadmi ... 062017.pdf
Wolfgang R

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

@Chris_BLN: Aus reiner Hörer-/Anwendersicht: Kultur in aller Ehren, es mag mit Sicherheit auch (betagte) Hörer geben, die das zu schätzen wissen. Ich gebe jedoch aus eigener Erfahrung (und auch eigenem Geschmack!) folgendes zu bedenken: Nach dem Umbau der MDR-Landeswellen zu fast reinrassigen CHR/Oldie-Dudlern täte man den Hörern nicht schlecht daran, SWR 4 BW oder alternativ SWR4 RP auszukabeln. Radio Paloma hat weite Strecken an "durchtanzbarer" Musik im Disco-Fox-Stil (uz, uz, uz,......), wo ich wirklich froh bin, auf die etwas beruhigteren Schienen von SWR4 zurückgreifen zu können. hr4 ist für mich ebenfalls unverzichtbar, vor allem die abendliche Schiene, die so in der Art kein anderer öR mehr bietet.

DVB-S war für mich früher "die" Quelle, da mit MDR1-Sachsen mein Lieblingssender verfügbar war. Nach der "Optimierung" der MDR-Landeswellen hat sich das geändert. Mittlerweile höre ich zu 90% Terrestrik, die mir SWR4 und hr4 liefert.

Mehr OT zur Analog-Abschaltung will ich aber hier nicht mehr reinbringen, obwohl es ein klares Statement abgibt: Ich brauche kein Kabel UKW, könnte jedoch hr4 ohne eine "vernünftige" Dachantenne nicht empfangen. Brüllwürfeltauglich geht nur SWR4.

Wolfgang
Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

@Wolfgang R: so off-topic empfinde ich das mit Kabel-UKW gar nicht. Die Betrachtungen zum Angebot, das dabei verlorengehen wird, sind durchaus aufschlussreich.

Es wird aber auch klar, dass die Bandbreite an möglichen persönlichen Haltungen zum Thema sehr breit ist. Ich könnte mir seit spätestens 2009 (da kam der LCD-TV mit DVB-C-Tuner zu meinen Eltern) keinen analogen TV-Kabelempfang mehr vorstellen. UKW hingegen mag ich noch heute im Kabel nicht missen - wenn das Angebot passt. Es wird doch sehr ersichtlich, was hier eine große Rolle spielt: die nicht-Verfügbarkeit von "radio-typisch" bedienbaren DVB-C-Empfängern und die riesige Verbreitung von UKW-Geräten, gepaart mit der Tatsache, dass es im Gegensatz zum TV beim Radio eigentlich für die meisten Nutzer keine Nutzwert-Erhöhung durch die Digitalisierung gab. Beim TV stiegen Komfort, Anmutung im Wohnzimmer, Bildqualität und Programmzahl durch die Digitalisierung massiv, auch wurden erst durch die Flatscreens große Bilddiagonalen möglich. Radio ist immer noch das, was es eh und je war: ne Kiste, kommt Ton raus.

Zu den Schlagerprogrammen: ja, sowohl Paloma als auch B2 sind ziemlich "flott" und flach und wohl kaum was für diejenigen, die eine gediegene ARD-Unterhaltungswelle "wie früher" erwarten. Mit hr2 und Bayern+ haben wir ja noch zwei Programme drin, bei WDR 4 siehts ja wohl auch nicht mehr so gut aus und SWR 4 müsste ich mir wirklich erst mal anhören, bevor ich mir ein Urteil erlauben kann.
Habakukk

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Habakukk »

Wo ich Radio über DVB-C wirklich als Mehrwert sehe, sind Hotels oder Pensionen. Für gewöhnlich hängt dort heutzutage überwiegend irgendein kleiner billiger Flachbildschirm an der Wand, der per Kabel versorgt wird, aber Radiogeräte sucht man in 95% der Fälle vergebens, wenn nicht noch ein Uralt-Radiowecker (dann aber eben UKW-terrestrisch) irgendwo rumoxidiert. Was man aber dank Radio via DVB-C praktisch immer machen kann: flache Fernseh anschalten und auf die Radio-Taste drücken.
Wolfgang R

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

Chris_BLN hat geschrieben: Zu den Schlagerprogrammen: ja, sowohl Paloma als auch B2 sind ziemlich "flott" und flach und wohl kaum was für diejenigen, die eine gediegene ARD-Unterhaltungswelle "wie früher" erwarten. Mit hr2 und Bayern+ haben wir ja noch zwei Programme drin, bei WDR 4 siehts ja wohl auch nicht mehr so gut aus und SWR 4 müsste ich mir wirklich erst mal anhören, bevor ich mir ein Urteil erlauben kann.
Du meinst wohl hr4.

WDR4 ist nun auch ein Oldie/CHR-Dudler, wobei beim CHR viel Wert auf diese deutssprachigen Pop-Heulbojen gelegt wird (sorry, ich kenne deren Namen nicht, hört sich alles gleich an für mich. Benzko? Keine Ahnung.).

SWR4 ist eine der letzten verbliebenen Schlagerwellen der öR, die im Zielgebiet auch noch auf UKW verbreitet werden darf und sich - dank großzügigem Overspill - auch im angrenzenden Gebiet, größter Beliebtheit erfreut. Also dort vorwiegend dort, wo man mein, kein solches Programm mehr per UKW anbieten zu müssen.


Wolfgang
Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Ja, sorry, hr4 natürlich. Nie gehört und deshalb wohl nen freudschen Verschreiber...
Studio Leipzig

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Studio Leipzig »

Wolfgang R hat geschrieben: ...diese deutschsprachigen Pop-Heulbojen... (sorry, ich kenne deren Namen nicht, hört sich alles gleich an für mich. Benzko? Keine Ahnung.)
Wolfgang R

Mensch Wolfgang! "Jim Pandzko" heißt der und nicht anders!!! :rp:

siehe: https://www.youtube.com/watch?v=h8MVXC_hqNY

:D

MfG

Studio Leipzig
Hagen

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Hagen »

Seltener Besucher hat geschrieben:Sender die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Alles örtsübliche Programme wahrscheinlich ohne Einspeisevertrag, historisch bedingt:...
Kannst Du das mit den "Hausaufgaben" mal erläutern bitteschön? Forderst Du, dass ortsübliche lokale Programme allen Netzbetreibern in der Region Kohle in den Rachen werfen und die Netzbetreiber von der Pflicht freigestellt werden, diese ortsüblichen Programme weiterhin zu verbreiten und nur das verbreiten müssen, was ihnen beliebt (sprich Zusatzkohle seitens der Anbieter abwirft)?
Es ist doch leider so, dass die KNB, die ihre Belegungen "optimieren" eben alles, was nicht Kohle hinblättert weghaben will und kein interesse an regionalen Sonderbelegungen haben. In München gibts da inzwischen drei verschiedene Netze, der neueste Anbieter z.B. schert sich nicht um ortsübliche Empfangbarkeit, egal, ob analog oder digital und Kabelkunden werden abgewimmelt, wenn sie danach fragen... das sei irrelevant und es bestünde kein Kundeninteresse (mehr)...
Wolfgang R

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

Dazu muss man wissen, wie das im Kabel historisch lief: Die DBP berief sich auf Feldstärke-Messungen im Zielgebiet des Kabelnetzes. Alles was einen gewissen Mindestpegel hatte, wurde ausgekabel und war ortsüblich. Teilweise wurde wirklich viel Aufwand betrieben, so ist in unserem Landkreis BR1-3 terrestrisch zwar machbar, man muss aber schon ausblenden oder sonstige Kunstgriffe anwenden. Man wollte das Netz attraktiv machen.

Auf Grund genau dieser Regelung musste ORF1 (TV) nach der Leistungsreduzierung in M aus dem Kabel genommen werden!

Die von der alten "Kabel Deutschland" (bundesweit, 100% Telekom-Tochter) geerbte Belegung haben die neuen lokalen Anbieter (Kabel Baden-Württemberg, ish, Kabel Deutschland, ...) dann erst mal 1:1 übernommen.

Allerdings wollten die für alles neue einen Einspeissevertrag abschliessen. Kein Vertrag, kein Kabel. Durch diese Situation schafften es viele kleine, neue Sender nicht in das Kabel. Sender, wie AFN, die aber nie und nimmer so einen Vertrag abschliessen würden, sind weiterhin drin.

Wolfgang
Wolfgang R

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

Nachtrag: "Neue Anbieter", die nicht aus der ur-Kabel Deutschland (100% Telekom Tochter, gegründet auf Weisung der EU, da die Telekom zu viel Marktmacht hatte) hervorgingen, sind an diese Belegung natürlich nicht gebunden, da sie nicht den Status des Rechtsnachfolgers haben. Es besteht keine rechtliche Grundlage.

Das ist mit den kleinen Netzen und Antennengemeinschaften genau so.

Es geht hier um die reinen Rechtsnachfolger der Kette DBP -> Telekom -> Kabel Deutschland (100% Telekom) -> neue, lokale Gesellschaft (u.a auch die neu Kabel Deutschland ohne Telekom-Beteiligung)

Ich hoffe, das macht es nochmals etwas klarer.

Wolfgang
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