Seltener Besucher hat geschrieben:
Da hätte ich auf einen Sohn gesetzt, der es Einrichtet und eine schöne Anleitung schreibt.
So etwas mache ich durchaus, aber eben nur dort, wo es erwünscht ist oder ich es mit "sanfter Gewalt" erzwingen kann. Die nun vorhandene Stereoanlage (siehe vorige Seite) war bei der Beschaffung und Inbetriebnahme schon grenzwertig, da mein Vater seinen Eigenbau aus den frühen 1980er Jahren (DDR-Industriekomponenten in Eigenbau-Konzept und -Gehäuse) nicht ersetzen wollte:
[attachment 10019 ddr-eigenbau-stereoanlage-mit-industriekomponenten.jpg]
Da ging letztlich nur noch der UKW-Tuner (in mono, das Kofferradio, das mein Vater verwendet hatte, war freilich nicht stereo-tauglich), der Plattenspieler und der olle mono-Kassettenrecorder waren mechanisch wegen Verhärtung von Antriebsteilen hinüber. CD war von meinem Vater jahrelang mittels Discman und Steckernetzteil sowie Miniklinke -> Cinch -> DIN-Adaptergestrüpp verwendet worden. Als der Discman kaputt ging, war es auch damit zuende. Die Anlage stand letztlich als "Denkmal" und es dauerte mehrere Jahre, bis ich die Bewilligung zu einem Ersatz bekam. Die beiden dort nun aufgestellten Geräte sind der Konsens aus langen zähen "Verhandlungen" mit meinen Eltern.
Hier die Bedienungsanleitung, die einlaminiert unter dem CD-Receiver liegt:
[attachment 10020 KurzbedienungsanleitungStereoanlage.pdf]
Im Ergebnis nutzt Vater (83, einstiger Hochfrequenz-Ingenieur, Radiobastler und Röhren-Sockelschaltbild-Auswendigkenner) die Anlage außer zur CD-Wiedergabe nicht, weil er sich das nicht zutraut. Zum Glück schaltet die Anlage ein und auf CD um, wenn man den "Open"-Knopf der CD-Schublade drückt. Weitergehende Bedienungen führt nur meine Mutter aus. Sie nutzt dann noch das UKW-Radio. Schallplatte findet nicht statt, das wird nur genutzt, wenn ich ihnen eine Platte auflege.
Ich muss das akzeptieren (kein Problem, es schränkt ja auch meinen Vater ein und nicht mich). Schon in den späten 1990er Jahren hat Vater sich nicht imstande gefühlt, eine VPS-Programmierung eines Panasonic-VCR durchzuführen, obwohl die soweit ich mich erinnere einfach war. Vater nahm aber damals sehr viel TV auf (arte und Beiträge aus Lokalnachrichten). Lief nachts um 2 was auf arte, stellte er sich also den Wecker, stand auf und setzte sich zum Knopfdrücken eine Stunde im Bademantel vor das Gerät. Inzwischen hätte er einen LaSAT-DVB-C-Receiver mit USB-Festplatte zur Verfügung, zieht es aber vor, mich nachts halb 2 aus dem Bett zu klingeln und telefonisch eine Aufnahme zu bestellen, die ich dann wenn ichs zeitlich noch schaffe an von der Firmware baugleichem LaSAT- DVB-S-Gerät in meiner Wohnung durchführe. Beim nächsten Besuch bringe ich die Festplatte dann mit. Der Versuch, meinen Eltern die kinderleichte Bedienung der Aufnahmeprogrammierung des Receives beizubringen, endete mit einer hysterisch weinend aus dem Raum laufenden Mutter und einem wütenden Vater.
Ein Internetradio wäre in meinem Elternhaus mehrfach schwierig. Zum einen, weil tariflich kein Internetanschluss existiert. Diesen zu errichten, hätte dann auch eine Veränderung am analogen Telefonanschluss (läuft bis heute über telekom-Uraltvertrag ohne Telefon-Flat jeglicher Art) erfordern müssen. Der DSL-Router hätte einen Platz gebraucht und dort dauerhaft Strom. Mutter verweigert leuchtende / blinkende Kisten mit Stromanschluss aus Angst vor "Strahlung" (sie hatte bereits Krebs und ist mit zig anderen teils medizinisch befremdlichen Erkrankungen ausgestattet). Am Standort der offiziell "letzten" TAE ist kein Stomanschluss vorhanden und außerdem ists das Schlafzimmer, in dem ohnehin keine Geräte erwünscht sind. Am Standort der letztlich genutzten TAE (inhouse-Verlängerung, Zweidrahtleitung mit TAE-Stecker auf weitere TAE-Dose) befindet sich auch keine Steckdose. Ich hätte massiv umbauen müssen -> darf ich nicht wegen solcher "Spielereien" wie Internet. WLAN wäre mir darüber hinaus auch verboten worden ("Strahlung"), also wäre noch Ethernet-Verkabelung hinzugekommen. Immer schön aufputz und durch Holzbalkendecken mit Schlackefüllung. Nee danke.
Es gibt also Fälle, in denen sowas schlicht unmöglich ist. Wenn meine Mutter ahnen würde, daß ich bei Besuchen mit einem UMTS-Stick hantiere, wäre die Hölle los...
Sollte sich die telekom noch einfallen lassen, meinen Eltern für den analogen Telefonanschluss ein IP-Modem zu spendieren (bislang siehts nach Umsetzung auf Analoganschluss mittels MSAN-POTS aus, es gab bislang jedenfalls keine Kundeninformation zu irgendwelchen Änderungen), müsste ich freilich aktiv werden. Da es dann ums Telefon ginge, bekäme ich gewiss grünes Licht (Telefon wird schon benötigt, um ggf. den Notarzt zu rufen, was mehrmals im Jahr passiert). Dann würde ich mehrere Kellerwände und die Kellerdecke durchbrechen müssen, um eine Kabelführung zu erreichen, die für meine Eltern keinerlei Veränderung im Handling der Telefone bringt.
Ich kenne auch andere Seniorenhaushalte, in denen Panik bei jeglicher Veränderung herrscht. Das sind teils die Haushalte, in denen viele Krankheiten drin sind und die Menschen überfordert sind. Bei einem Paar im Alter meiner Eltern ist das so, da darf gar nichts verändert werden. Sie haben bereits 2 Räume ihres Hauses aufgegeben und dem Moder überlassen - bloß keine Handwerker. Fiese Risse im Haus deuten für mich inzwischen auf Baufälligkeit hin. Dieses Paar (Klassik-Liebhaber) nutzt einen qualitativ mangelhaften Kabelanschluss einer alten DDR-Gemeinschaftsanlage. Immerhin sind einige überregionale Kulturprogramme drin, aber die Empfangsqualität ist eher dürftig. DVB-C fällt weg, da die Verstärker in dieser Region bei 470 MHz zuende sind und relevante Pakete nicht empfangen werden können. Ich wollte dort vor Jahren schon auf Sat umstellen - Schüssel in Hausfarbe (blasses Taxi-Gelb) an die Hauswand, direkte Bohrung nach drinnen. ca. 15 cm überm Parkett rauskommen und dort UP-Loch bohren und Dose in die Wand setzen. Wurde mir nie erlaubt, wäre angesichts mir unbekannten Aufbaus der Hauswände auch riskant gewesen. Hatte sogar einen ADR-Tuner passend zu ihrer Anlage (Grundig Fine Arts) ersteigert und geplant, in dieses Gehäuse einen DVB-S-Receiver einzusetzen, damit die Anlage optisch weiterhin passt. Der ADR steht hier unterm Bett, den vorgesehenen LaSAT-DVB-S nutze ich nun an meinem Wohnort für TV-Aufnahmen für meine Eltern. TV guckt man dort bei diesem Paar via DVB-T und nun DVB-T2. Ein versehentlich weggeschalteter HDMI-Eingang am TV reicht und jemand muss anreisen. Telefonisch habe ich es nicht geschafft, die Frau so oft auf die HDMI-Taste der TV-FB drücken zu lassen, bis wieder Fernsehbild kommt. Beide geraten dann in Panik ohne den TV, obwohl sie beteuern, das TV-Angebot wäre so mangelhaft geworden. Stress pur.
Eine weitere Verwandte meiner Mutter (80, voll fit, arbeitet noch als Juristin in der Weiterbildung) schaute in Berlin aufm 46-Zöller DVB-T - ein Bild zum Weglaufen. Nun kam die Umstellung auf DVB-T2. Sie wußte nicht, was zu tun ist. Ich wollte die auf dem Dachboden liegende Schüssel am ohnehin vorhandenen Antennenmast installieren und die vorhandene Hausverkabelung nutzen, um mit dem integrierten DVB-S2-Tuner des TV weiterzukommen - das wurde mir verboten. Begründung: "eine Schüssel kommt nicht aufs Dach". Der Mast ist aber da, mit 2 alten TV-Yagis dran. Dem Blitz ists egal, ob er da eine Schüssel vorfindet oder eine Yagi. Also musste ich einen DVB-T2-Receiver kaufen. Dem Sohn (ca. 50, auch promovierter Jurist) ist alles scheißegal, auch wenn er im gleichen Haus wohnt und den TV der Mutter mit benutzt. Immerhin hat er mit meiner Anleitung den per Post zugeschickten Receiver in Betrieb nehmen können (ich konnte aus familiären Gründen wochenlang nicht hin). Als ich dann dort war, fand ich eine lumpige sichtbare Verkabelung und eine lumpige Sendersortierung vor. Also nochmal ran. Telefon und Internet gibt es dort via O2-DSL, hat der Enkel eingerichtet. Der lebt inzwischen in Vorbereitung auf eine Professur auf nem anderen Kontinent. Wollen wir hoffen, daß das Telefon nie ausfällt...
Seltener Besucher hat geschrieben:
Ich haben schon drei Nachbarn, die keinen Computer haben, aber wegen der Telefonflat einen Tarif mit dem Internet gewählt haben.
Ja, auch im Umfeld meiner Eltern gibt es sowas. Formal wäre Internet seit Jahren möglich, aber man nutzt es nicht. Es ging um die Festnetzflat. Da hatte dann die Tochter sogar ein Laptop hingestellt - steht ungenutzt herum.
Seltener Besucher hat geschrieben:Der einer nutzt das Internet jetzt auf dem Smartphone, der andere nutzt es auf dem Tablet. Beide um die 80 Jahre jung.
Trifft auf meinen Patenonkel (84) und auf dessen ex-Kollegen und zeitweise Chef (90) zu. Fette PCs, Schwerpunkt Audio und Video. Mein Patenonkel drehte zumindest vor 2 Jahren noch Videos mit dem Smartphone (eines, das für Kameraqualität ausgesucht wurde) und schnitt dann Filme für die Kirchgemeinde. Der andere Mann (nun 90) ist heute noch unterwegs mit Vorträgen, ist Buchautor und hört nach eigener Aussage wegen der klanglichen Minderwertigkeit heutiger Rundfunkprogramme nur noch Audio von Industrietonträgern, bevorzugt in echtem Surround, natürlich über Geithain-Lautsprecher (den Herrn Kiesler kennen beide ja persönlich, sind alles letztlich ex-Kollegen, wenn das Rundfunk-Umfeld in der DDR als große "Firma" gesehen werden kann).
Diese Männer sind immer "am Ball" geblieben, was die technische Entwicklung betrifft. Somit sind sie heute auch kaum überfordert. Mein Patenonkel flucht aber massiv über Windows 10 und die dortigen Macken der Audioanbindung, die er unter XP mit der alten Prodif-Karte nicht hatte. Alles, was mit "Cloud" zu tun hat oder generell mit Speicherung an Orten, die den Besitzer der Daten nicht mehr zu interessieren haben, löst bei ihm massive Wut aus (bei mir auch, ich bin 40 Jahre jünger), so daß mein Patenonkel inzwischen sagt, "dann kann man eben nicht mehr mit Computern arbeiten".
Seltener Besucher hat geschrieben:
Ich habe schon einer 93-jährigen Dame das Internet beigebracht, die hatte schon ein Tablett selbst gekauft.
Die 91-jährige Dame in meinem Umfeld wird von ihrem ex-Kollegen (dem 90-jährigen) immer wieder "bearbeitet", sie möge sich doch endlich Internet zulegen, damit er ihr Dinge mailen kann, statt sie immer schicken oder vorbeibringen zu müssen. Und ich halte es in diesem Fall sogar für möglich, daß es noch passiert. Diese Dame ruft mich auch mal spät nachts an, weil sie gerade eine Klassikaufnahme im Radio gehört hat und ich dann in der Playliste recherchieren und die CD bestellen muß.
Seltener Besucher hat geschrieben:Wenn Du heute Dich mit dieser Technik nicht befassen willst, frage Dich doch einmal, wie wird es in 40 Jahren sein?
Im Internet bin ich ja. Lineares Internetradio ist für mich nicht relevant, weil meine Radionutzung ohnehin auf ca. 2 Stunden im Monat (!) gesunken ist. Hinzu kommt, daß außer WDR 3 (320 kbps MP3) und SWR 2 (256 kbps) meines Wissens nach alle ARD-Wellen nur 128 kbps MP3 haben und das fahre ich mir nicht freiwillig rein, wenn ich DVB-S/C zur verfügung habe. Downloads einzelner Sendungen mache ich teils, vor allem auf Bayern 2 erhalte ich da mit 224 kbps MP3 ohne UKW-Processing eine hervorragende Qualität.
Was in 40 Jahren sein wird, da wäre ich vorsichtig, linear eine "Erfolgsgeschichte" des technischen Fortschritts zu extrapolieren. Damit ist man schon in den 1960er Jahren gescheitert, wie ein Blick auf damalige Prognosen zeigt. Demnach hätten wir seit den 1980er Jahren Haushaltsroboter in großem Ausmaß und seit den 1990er Jahren totale Immunisierung gegen jegliche Krankheiten weltweit. Es gäbe für jedes Kind Schulbildung etc. pp.
Wir leben in bewegten Zeiten. Ich halte einen Zerfall Europas für wahrscheinlich und einen Zerfall Deutschlands für möglich - zumindest eine Aufspaltung in einen faschistischen Ost-Teil und einen West-Teil, der noch etwas länger versuchen wird, die Barbarei zu vermeiden, bis auch dort die bekannte Politik des Siechtums und der Leugnung der Naturgesetze nicht mehr weiterzuführen sein wird - wie generell weltweit.
Ich halte Bürgerkrieg in Deutschland recht bald für möglich, geh mal nach Ostdeutschland und fühle das Klima des allumfassenden Hasses dort. Es wird große Wanderungsbewegungen geben, Flucht aus Ostdeutschland ebenso wie klimabedingt Migration von Milliarden (!) Menschen weltweit. Es wird Krieg um bewohnbare Gegenden, um Wasser, Nahrung und Energie geben. In Städten wird dauerhaft eine Art Kriegszustand herrschen. Dikataturen bislang unbekannten Ausmaßes werden versuchen, die Welt vollständig zu beherrschen und sie werden dazu wohl Mittel einsetzen, die heute der Allgemeinheit höchstens aus Science-Fiction-Literatur bekannt ist.
Menschen mit nicht verlorengegangener Verbindung zur Quelle des Lebens werden zunehmend versuchen (und versuchen müssen), abgeschieden vom Wahnsinn der sogenannten "modernen Gesellschaft" ein Überleben im Einklang mit den Naturgesetzen zu praktizieren. Es wird eine Renaissance des ökologischen Landbaus geben und eine Beschränkung auf das absolut Notwendige zum Überleben wird unvermeidlich sein. Andererseits werden diese Menschen Angriffen ausgesetzt sein seitens derer, die die Fähigkeiten zur Selbstversorgung nicht aufweisen und seitens derer, die totale Kontrolle über den Planeten wollen.
Schau Dich mal um, was alleine in Deutschland abgeht. Und seit den Wahlergebnissen sollte klar sein, wohin die Reise geht, wenn nicht noch ein "Wunder" passiert, dessen Herkunft ich mir angesichts der so umfassenden Trennung der Menschheit von der Quelle ihres Lebens nicht vorstellen kann.
Und da wollen wir uns eine schöne tolle elektronische Welt in 40 Jahren vorstellen? Die künftige Technik wird vor allem der vollständigen Kontrolle über die Weltbevölkerung dienen. Ich plane da nichts mehr und schaue nicht mehr "technisch" sehnsuchtsvoll in die Zukunft. Ich bin über 40 und nicht mehr 15. Ich drücke mir meine Nase nicht mehr am Schaufenster eines HiFi-Geschäftes platt und sehne mich auch nicht nach leistungsfähigeren Computern, da das, was ich damit machen möchte (Kommunizieren, Schreiben, Fotos, Audio) schon längst problemlos machbar ist und eigentlich fast vollständig überflüssig wäre, wenn ich in einem lebenswerten, gesunden Umfeld leben könnte, in dem Kommunikation von Angesicht zu Angesicht möglich wäre.
Ich wünsche mir kein "smartes" Haus, sondern einen Ort, an dem ich gesund und in Frieden leben kann. Wenn das ein Zimmer in einem Bauernhaus irgendwo auf dem Land ist, wo ich sozial integriert bin und mir regional meinen Lebensunterhalt sichern kann, dann ist es ein solches Zimmer. Auch ohne Steckdosen, ohne Breitbandanbindung und mit Holzofen.
Fortschritte welcher Art auch immer, die den Völkern in den derzeitigen Industrienationen wirklich helfen können, beschränken sich aus meiner Sicht bestenfalls auf Medizintechnik und Kenntnisse in Medizin. Eine tatsächliche Steigerung der Lebensqualität ist ansonsten nur durch "Downgrading", durch Enttechnisierung und durch eine Wiederverbindung mit der Basis des Lebens, mit den Naturgesetzen möglich. Ein Großteil unserer heutigen Technik dient bereits nur der Befriedigung von Süchten, die durch Trennung von der Quelle des Lebens entstanden sind, aber den Mangel nicht kompensieren können.
Seltener Besucher hat geschrieben:Ich bin seit mehr als 10 Jahren Internetradiofan, weil Satellit nicht möglich ist, Kabel-TV gekündigt und die Vielfalt muss irgendwie rein.
Aus der Sicht und der Lebensrealität, die ich vor 25 Jahren hatte, ist das für mich komplett nachvollziehbar. Damals mußte nacheinander alles her, was mir meine Radiosender brachte: UKW, dann Mittelwelle, dann Astra analog, dann DSR, dann ADR, dann DVB. Nur bandbreitenmäßig belastbares Internet gab es für mich nie, weil ich immer Nomade war, ich habe kein echtes Zuhause. Da wo die Wohnung steht, bin ich sozial isoliert. Wo die Arbeit war, gab es keine richtige Wohnung. Und bei den Menschen, denen mein Herz am nächsten ist, darf ich nicht sein, da sie ihre eigenen Familien gegründet haben. So bin ich überall und nirgendwo, oft monatelang nicht in meiner Wohnung.
Seltener Besucher hat geschrieben:Meine Mutter dürfte im Alter deine Eltern sein und musste Internet vor 20 Jahren lernen und nutzt es täglich, genauso wie ihre Internetradioempfänger und ihr Smartphone. Das befassen mit allen diesen Sachen hält etwas jung.
Meine Mutter ist trotz völlig "untechnischen" Hintergrundes heute sogar noch näher dran als mein Vater, der einst HF-Ingenieur war. Mutter hat wenigstens ein Mobiltelefon, das sie im Notfall benutzt (das Ding ist immer aus, außer im Notfall). Vater hat selbst das verweigert.
Seltener Besucher hat geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass man die Digitalisierungsquote in Deutschland hochtreiben möchte. Im Bereich Vectoring hat man auf das falsche Pferd gesetzt, bei LTE-Ausbau hingen wir hinterher, da machen uns andere etwas vor. Die Ziele werden nicht erreicht.
Ja, aber auch DOCSIS 3.1 wird da erstmal nichts retten, weil es nicht ohne Komplettumbau der Verteilnetze einführbar ist. Tausche erstmal alle (!) Verstärker. Eher kommt man mit weiterer Segmentierung der Koaxnetze bzw. gleich mit Glasfaser-Überbauung weiter. Wenn in Westdeutschland ein finanziell potentes Stadtwerk komplett Glasfaser baut, könnte es fü Koax-Altnetzbetreiber ganz schnell eng werden. Da wird es zunehmend zu Verdrängung kommen.
Ich kann andererseits aber auch keinen Sinn in immer höheren Geschwindigkeiten erkennen als den, es einfach haben zu wollen, weil man es zu benutzen gedenkt und weil man immer nur "höher, schneller, weiter" gewohnt war. Audio und Video sind inzwischen mit HighRes und UHD in Bereiche weit jenseits der jeweiligen Auflösungsvermögen der menschlichen Sinnesorgane angekommen - das war anfangs nicht so, wie 8-Bit-Soundblaster, Real Audio oder Briefmarkenvideos zeigen. Auch symmetrisches Gigabit-Internet für jeden hilft nicht bei akuter Sinnlosigkeit im Leben, hilft nicht gegen Hunger, nicht gegen Krankheiten, nicht gegen soziale Isolation. Im Gegenteil: seitdem jeder jederzeit alles in den asozialen Netzwerken verlautbaren kann, halluziniert das Volk nur noch hysterisch herum und geht inzwischen zur Selbstvernichtung über. Wohl dem, der davon fast nichts mitbekommt. Ich lerne zunehmend Menschen kennen, die keinerlei Nachrichten mehr konsumieren, eal aus welchen Kanälen. Mir hat heute früh die Schlagzeile einer BILD (?) beim Brötchenholen bereits wieder gereicht. Ich sollte wirklich das Auswandern ernsthaft in Angriff nehmen.
Seltener Besucher hat geschrieben:Nach der Abschaltung des analogen Fernsehens bei UM und der zweifachen Kanalumstellung habe ich mehrere Bekannte und Nachbarn besucht und die Geräte eingestellt. Keiner hatte einen Radioempfänger an die Kabelanschlussdose angeschlossen gehabt.
Sind das Leute, denen Radio ohnehin nichts weiter als "Lokalnachrichten und Wetter" bedeutet? In diesem Umfeld kenne ich diesen Zustand auch. Dort, wo auch mal bewusst Radio gehört wird, ist das Radio am Kabel, wenn der Kabelanschluss auch nur halbwegs brauchbar ist. Auch dort, wo kein Dudelfunk ertragen wird (altersunabhängig) ist wegen der nahezu Nullauswahl an der Wurfantenne das Radio oft am Kabel.
Seltener Besucher hat geschrieben:Die Umsetzung von UKW-Kabelradio bei Unitymedia ist eine Katastrophe. Die Programme werden zentral in Kerpen empfangen und im ganzen Land verbreitet. Die Sendernamen bei RDS stimmen nicht, die Frequenzlisten auf der Homepage stimmen nicht. Der Radiotext wird von DVB-S übernommen und beschränkt sich auf die Musiktitel. Bei vielen Sendern fehlt dieser komplett.
Schade, daß das so lausig umgesetzt wird. Nötig wäre das nicht. Einmal das RDS zu pflegen ist ein Leichtes bei den professionellen Umsetzern. PI-Code muß rein, sonst gibt es bei etlichen Tunern nichtmal Namensanzeige oder die Kisten stürzen ab, wenn man Radiotext aufruft. War bei uns auch so, dazu die achtlos übernommenen ersten 8 Stellen bei DVB-Übernahmen ("RADIO PA" statt " PALOMA "). Heute läuft RDS perfekt (wenngleich mit internen Schönheitsfehlern,also falschen AF-Einträgen und falschem EON bei den UKW-UKW-Umsetzungen und fehlendem EON bei den Sat-Umsetzungen).
DVB-S-Radiotext ist je nach Anstalt unterschiedlich von "gar nicht" (RBB) über "statischer Lauftext" (NDR Info) bis "alles exakt so drin wie auf terr. UKW" (BR, MDR, hr). Da kann der Netzbetreiber dann auch nichts anderes machen.
Seltener Besucher hat geschrieben:Viele Menschen bekommen von ihrem Kabelanbieter einen Receiver oder haben einen DVB-C-tauglichen Fernseher. Die digitale Programmvielfalt unterscheidet sich enorm.
Von UKW? Klar. Aber wer will den TV laufen lassen zum Radiohören (selbst dann, wenn man das Panel dunkel schalten kann, ist das nervig)? Und die Receiver, die da ausgehändigt werden, haben ja oft nichtmal eine Ziffernanzeige. Klar, es wäre vor allem beim Kabel sehr einfach und billig, in der Bucht an "radiotaugliche" Geräte mit Sendernamenanzeige zu kommen, zumindest für FTA-Programme. Die letzten Wiso OR 252, die ich auf diesem Wege beschafft habe, kosteten inkl. Versand immer so um die 35 EUR und bieten auch USB-Aufnahmen von FTA-Programmen, die man weiterverarbeiten kann. Kaum jemand weiß so etwas, kaum jemand nutzt es. Dabei wäre es weitaus mehr als ein UKW-Ersatz.
Seltener Besucher hat geschrieben:Was würde es eigentlich mehr kosten einen Empfänger mit DAB+ und Internetradio so zu bauen, dass dieser DVB-C-Radio empfangen kann? Man könnte sich doch einigen, dass die digitalen Hörfunkprogramme im VHF III Bereich übertragen werden.
Die Tuner unterscheiden sich extrem (Bandbreite, Demodulator). Ob es Chips gibt, die beides können, weiß ich nicht. Ich schätze den Mehraufwand für einen vollständigen DVB-C-Tuner auf unter 20 EUR, da alles andere (Gehäuse, Display, Netzteil, ggf. CPU mit Audio-Decoding in Software) bereits vorhanden ist. Man bräuchte ein geniales Bedienkonzept bzw. ein grafikfähiges Display mit Soft-Keys für die doch umfangreicheren Einstellungen. Wäre alles kein Problem. Ich hatte mir ein solches Gerät mal vor etwa 10 Jahren ausgedacht (von den Anforderungen und der Funktionalität her), bin aber weder Elektronikentwickle rnoch Programmierer noch hätte ich die geschätzt 100 kEUR Entwicklungskosten zur Hand. Inzwischen ists zu spät. Radio ist als Medium fast tot und der Bedarf an hochwertigen Geräten geht gegen Null, stattdessen ist Diktiergerätequalität angesagt.
Seltener Besucher hat geschrieben:
Mit den Hausaufgaben meine ich folgende:
80 - 90 % der analogen Hörfunksender im Kabelnetz werden auch digital verbreitet.
Nur 10 - 20 % wären in NRW von der Abschaltung von UKW im Kabelnetz betroffen.
Die 10 - 20 % sind
1. BFBS, das sowieso abgeschaltet wird
2. die korrekte WDR 2 Regionalversion
3. je nach Kabelnetz 1-3 Lokalradios und in wenigen Fällen ein Uniradio.
Die Anbieter müssen noch digital eingespeist werden. Warum geschieht es nicht?
Das wird mit UKW-Abschaltung vermutlich passieren, zumindest dann, wenn die Landesmedienanstalten drauf achten. Es kostet nur wenig Geld, aber keinerlei technischen Aufwand mehr. Durch die Art der UKW-Zuführung liegen die UKW-Empfänge in den Großnetzen ohnehin digitalisiert in der Zentrale vor, als IP-Datenstrom. Macht man mit solchen Geräten:
http://www.qbit.de/Transcoders/Q565-FM- ... r::11.html - gibt es auch für DAB
http://www.qbit.de/Transcoders/Q567-DAB ... r::13.html und sogar für Internetradio
http://www.qbit.de/Transcoders/Q566-Int ... r::21.html . Sowas kann man ganz leicht wieder in DVB-C-Pakete einfügen.