Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Zwölf

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Zwölf »

6 On 3 102,75

:rolleyes:
Das sind die im Netz Landshut eingespeisten UKW-Programme. Die 15 mit einem x dahinter werden derzeit in DVB-C eingespeist. "Testsender" gibt es aber nur 12. Also habe ich den Verdacht, dass 3 Programme rausfliegen.
Kann es sein, dass im zweiten Satz ein "nicht" fehlt?
FrankSch

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von FrankSch »

RudiP hat geschrieben: Was soll das "bitte nicht"? Wäre doch ganz toll.
Ganz tolle Gleichkanalstörungen aus den Kabelnetzen, wie man es jetzt schon von UKW her kennt. Nein, das brauche ich echt nicht.
Zwölf

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Zwölf »

FrankSch hat geschrieben:
RudiP hat geschrieben: Was soll das "bitte nicht"? Wäre doch ganz toll.
Ganz tolle Gleichkanalstörungen aus den Kabelnetzen, wie man es jetzt schon von UKW her kennt. Nein, das brauche ich echt nicht.
Man könnte dafür ja das L-Band verwenden ^^
Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Das normale DAB-Band kann man ja gar nicht verwenden, wenn man perspektivisch auf DOCSIS 3.1 gehen will. Dann liegt Band III im Rückkanal- bzw. Diplexerflanken-Bereich. UPC Schweiz hatte ja in Luzern in einem Testlauf DAB auf proprietären Kanälen oberhalb Band III eingespeist und dreist ein "Küchenradio" mit eigens angeppasstem Abstimmbereich verticken wollen. Sie sind auf den Kisten sitzengeblieben und haben die Übung wieder beendet, vgl. http://radioforum.foren.mysnip.de/read. ... 384,page=4 ab unten.

UKW-Aus im Kabel wäre in Bayern ultrafies, da dann BR Klassik komplett von UKW verschwinden würde. Was der Quatsch mit verpflichtendem UKW-Aus in Kabelnetzen vor Ende der terr. UKW-Verbreitung soll, erschließt sich mir bis heute nicht. Das mögen die Netzbetreiber bitteschön selbst entscheiden dürfen. Solange sie die Netze nicht für DOSCIS 3.1 umgerüstet haben, gibt es ohnehin keine sinnvolle Verwendung für diesen Frequenzbereich.

Edit: Hier kündigt KDG die Umstellung an: https://magazin.vodafone.de/aktuelles/6 ... ntent.html
Terranus

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Terranus »

Zwölf hat geschrieben:
FrankSch hat geschrieben:
RudiP hat geschrieben: Was soll das "bitte nicht"? Wäre doch ganz toll.
Ganz tolle Gleichkanalstörungen aus den Kabelnetzen, wie man es jetzt schon von UKW her kennt. Nein, das brauche ich echt nicht.
Man könnte dafür ja das L-Band verwenden ^^
Oder den Block kanal 13...
RudiP

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von RudiP »

Kannst Du das mit Docsis 3.1 erklären?
Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

http://net-im-web.de/freedocs/1305_s28_ ... docsis.pdf -> die Tabelle auf Seite 3. Schon beim Übergang zu "Phase 1" geht der Rückkanalbereich für Internet und Telefonie bis 86 MHz. Bereits da ist Kabel-UKW nicht mehr möglich, da dort die Übergangsflanken der Vorweg/Rückweg-Auftrennfilter der Streckenverstärker des Kabelnetzes liegen. Phase 2 bringt dann restlos das Aus für UKW und unteren Sonderkanalbereich sowie Band III (also auch keine potentielle DAB-Anwendung im Kabel). Der ganze Bereich wird Rückkanal.

Bis das möglich ist, müssen sämtliche (!) Verstärker in den Kabelnetzen und Häusern getauscht werden, evtl. lassen sich aktuellere Linienverstärker durch Modulwechsel etwa skostengünstiger anpassen. Es sollten aus Gründen der Störungsfreiheit von Internetanwendungen alle Anschlussdosen in den Räumen aller Haushalte getauscht werden. Viel Vergnügen....

Man könnte die Umstellung hinauszögern und versuchen, eine TV-Belegung des UKW-Bereichs im Kabel zu machen. Dabei gewinnt man fast nichts (auf 90, 98 und 106 MHz könnte man insgesamt 3 DVB-Pakete aufschalten), viele Anschlussdosen hätten das aber am "Radio-"Ausgang und nicht am "TV"-Ausgang, außerdem dürften viele Empfangsgeräte softwaremäßig Probleme bereiten, in den UKW-Bereich abzustimmen.

Bliebe ggf. eine Anwendung von Daten Downlink in diesem Bereich. Die Modemanschlüsse sind breitbandig, die könnten das. Ob es die DVB-C Modems können, weiß ich nicht.

In Summe ist die UKW-Abschaltung im Kabel Blödsinn, solange es terr. UKW gibt und die technischen Voraussetzungen für DOCSIS 3.1 nicht gegeben sind. Und wenn sie schrittweise geschaffen werden, sollte der Netzbetreiber immer noch selbst entscheiden, wann und ob UKW verschwindet.

Ich sehe vor allem auch Handlings -und Ästhetik-Probleme beim Wegfall von kabel-UKW. Das ist die Wohnzimmeranlage meiner Eltern (78 / 83 Jahre alt):

Bild

Technisch wäre DVB-C-Empfang kein Problem: Receiver draufstellen (vorab im Nachbarraum am TV Favoritenliste programmieren), Aux in und fertig. Aber wie sähe das aus? Und wie ließe es sich bedienen mit 2 Fernbedienungen? Völlig klar: ich bekäme ein "Niemals!" von meinen Eltern. Das gleiche auch im weiteren Bekanntenkreis, auch bei deutlich jüngeren Leuten. Eher würde Radio komplett verschwinden.
Seltener Besucher

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Seltener Besucher »

FrankSch hat geschrieben:
RudiP hat geschrieben: Was soll das "bitte nicht"? Wäre doch ganz toll.
Ganz tolle Gleichkanalstörungen aus den Kabelnetzen, wie man es jetzt schon von UKW her kennt. Nein, das brauche ich echt nicht.
Die Kabelnetzbetreiber müssen kein DAB+ im VHF III einspeisen. Die meisten Hörfunk-Programme werden doch bereits im UHF im DVB-C-Standard eingespeist. Es fehlen nur noch wenige Programme, die kann doch alle auf einen Kanal packen und Bayernweit verbreiten. Viel problematischer ist die regionale Auseinanderschaltung der Kabelnetze. Die Kabelanbieter wollen am liebsten alle Programme landesweit verbreiten. Alle Programme werden zentral empfangen und per Glasfasernetz in die einzelnen Städte gebracht.
Chris_BLN hat geschrieben: Man könnte die Umstellung hinauszögern und versuchen, eine TV-Belegung des UKW-Bereichs im Kabel zu machen. Dabei gewinnt man fast nichts (auf 90, 98 und 106 MHz könnte man insgesamt 3 DVB-Pakete aufschalten), viele Anschlussdosen hätten das aber am "Radio-"Ausgang und nicht am "TV"-Ausgang, außerdem dürften viele Empfangsgeräte softwaremäßig Probleme bereiten, in den UKW-Bereich abzustimmen.
Die Kabelnetzbetreiber werden auf die Dauer nicht konkurrenzfähig sein, wenn sie UKW nicht abschalten und dort ihren Rückkanal aufschalten. Ich glaube mehr als 50 Mbit/s Upstream geht gerade im Kabel nicht, per Glasfaser sind für den Down- und Up-Stream symmetrische Bandbreiten möglich.
Chris_BLN hat geschrieben: In Summe ist die UKW-Abschaltung im Kabel Blödsinn, solange es terr. UKW gibt und die technischen Voraussetzungen für DOCSIS 3.1 nicht gegeben sind.
Es stellt sich die Frage warum? Ich sehe seit über 10 Jahren keinen Sinn mehr im terr. UKW.
Chris_BLN hat geschrieben: Technisch wäre DVB-C-Empfang kein Problem: Receiver draufstellen (vorab im Nachbarraum am TV Favoritenliste programmieren), Aux in und fertig. Aber wie sähe das aus? Und wie ließe es sich bedienen mit 2 Fernbedienungen? Völlig klar: ich bekäme ein "Niemals!" von meinen Eltern. Das gleiche auch im weiteren Bekanntenkreis, auch bei deutlich jüngeren Leuten. Eher würde Radio komplett verschwinden.
Es gibt DAB+ und/oder WLAN-Radios, die Speichertasten haben. Fernbedienung ist dann unnötig!
Chris_BLN hat geschrieben: Das normale DAB-Band kann man ja gar nicht verwenden, wenn man perspektivisch auf DOCSIS 3.1 gehen will.
Hat das jemand vor?
Chris_BLN hat geschrieben: UKW-Aus im Kabel wäre in Bayern ultrafies, da dann BR Klassik komplett von UKW verschwinden würde.
Das ist eine politische und keine technische Hürde.
Chris_BLN hat geschrieben: Was der Quatsch mit verpflichtendem UKW-Aus in Kabelnetzen vor Ende der terr. UKW-Verbreitung soll, erschließt sich mir bis heute nicht.
Es ist ganz einfach, es kostet Geld und bringt dem Anbieter nur wenig. Bei den meisten Programmen handelt es sich um eine Doppelbelegung. Die ortsüblichen Programme wolle für die Verbreitung nicht zahlen. Schaltet man die Programme ab, zwingt man die Programmanbieter zu einem neuen Vertragsverhältnis. Analoges Fernsehen ist auch abgeschaltet worden.
Chris_BLN hat geschrieben: Das mögen die Netzbetreiber bitteschön selbst entscheiden dürfen. Solange sie die Netze nicht für DOSCIS 3.1 umgerüstet haben, gibt es ohnehin keine sinnvolle Verwendung für diesen Frequenzbereich.
Eine sinnvolle Umstellung macht Sinn. Unitymedia hat viele Fehler bei der Umstellung gemacht. Es macht trotzdem sehr viel Sinn die Programme neu zu sortieren, damit es weniger Kollision mit DVB-T2 und DAB+ gibt.
Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Seltener Besucher hat geschrieben: Die Kabelnetzbetreiber werden auf die Dauer nicht konkurrenzfähig sein, wenn sie UKW nicht abschalten und dort ihren Rückkanal aufschalten. Ich glaube mehr als 50 Mbit/s Upstream geht gerade im Kabel nicht, per Glasfaser sind für den Down- und Up-Stream symmetrische Bandbreiten möglich.
Ich warte gespannt auf den ersten Großnetzbetreiber, der vorhandene Kupfer-Infrastruktur durch Tausch aller Verstärker und Dosen DOCSIS3.1-tauglich macht. Eher überbaut man nochmal alles mit Glasfaser, dann hat mans gleich anständig. Und kann auf unterschiedlichen Wellenlängen auch gleich die unidirektionalen Kabel-TV-Angebote und ein vollständiges symmetrisches Datennetz anbieten. Irgendein Stadtwerk in Westdeutschland tut dies: die haben erst kürzlich alles auf Glasfaser aufgebaut und speisen massiv UKW und analoges TV (!!!) ein - und sagen ganz klar, wir können beides parallel anbieten. Das analog-TV will da offenbar die Wohnungswirtschaft. Habe vergessen, in welcher Stadt das war, stand in einer ANGA-Ausgabe eines Kabelnetz-Magazins. Liegt gerade 500 km weit weg, kann nicht nachschlagen.
Seltener Besucher hat geschrieben: Es stellt sich die Frage warum? Ich sehe seit über 10 Jahren keinen Sinn mehr im terr. UKW.
Ich auch nicht, zumindest nicht an meinen beiden Wohnorten Berlin und Thüringen. Die Programme, die ich bevorzugt nutze, bekomme ich weder da noch dort auf UKW. Dazu hat UKW-Terrestrik ohne anständige Antenne nur selten eine brauchbare Qualität. Der UKW-Tuner in Berlin hängt nur formal zur "Anwesenheitskontrolle" an ner Wurfantenne, darüber höre ich aber nie Radio. Eine anständige Antenne kann ich nicht sinnvoll installieren (Mietwohnung). Wozu auch? Ich nutze DVB-S und die dort nicht verfügbaren Berliner UKW-Programme interessieren mich ohnehin nicht.

Der UKW-Tuner in Thüringen hängt am Kabel. Da geht ordentlich was, breite Auswahl für mich brauchbarer Programme. Für mich ist der Sinn von UKW-Kabel also ganz klar vorhanden (weil das Kabelnetz gut ist), der Sinn von UKW-Terrestrik ist bei meinem Nutzungsverhalten gleich Null.
Seltener Besucher hat geschrieben: Es gibt DAB+ und/oder WLAN-Radios, die Speichertasten haben. Fernbedienung ist dann unnötig!
Und nun versuche mal - um beim oben illustrierten Beispiel zu bleiben - mit einem DAB+-Radio am Wohnort meiner Eltern Bayern 2, BR Klassik, hr 2, WDR 3, SWR 2, OE1, NDR Info oder auch (nicht für meine Eltern) meinetwegen RBB Radio Eins oder FM4 zu bekommen. Im UKW-Kabel alle drin, auf DAB natürlich nicht greifbar. Das gleiche eine Stadt weiter bei Freunden: BR Klassik? Bayern 2? WDR 3? hr2? Fehlanzeige. Ist dort alles im UKW-Kabel und wird genutzt.

Das Thema "WLAN-Radio" ist ebenfalls hinfällig, da in beiden Seniorenhaushalten kein Internet vorhanden ist. Und mit absoluter Sicherheit werden sich Menschen, die sich auf der "Zielgeraden" des Lebens befinden und mit Parkinson, Erblindung, Krebs oder ähnlichen Themen vollauf beschäftigt sind, nicht noch einen DSL-Vertrag zulegen, einen Computer-Kurs belegen, ein Laptop zur Konfiguration kaufen, einen Router einrichten und ein WLAN-Radio installieren. Die wollen einfach noch etwas Kultur genießen und sich nicht mit technischem Scheiß behängen, den sie weder verstehen noch verstehen wollen.

Und falls es um mich ginge: die einzigen beiden mir bekannten deutschen Öffis mit klanglich benutzbarem Stream sind WDR 3 und SWR 2. Alle anderen haben meines Wissens nach nur 128 kbps MP3, das ist ein Witz. Das fahre ich mit UKW-Kabel vom ARD-Radiotransponder lässig an die Wand. (Klar, ich höre direkt via DVB, für mich als Freak ist das Thema nicht existent). Auch DAB ist ja bis auf BR Klassik und hr2 mehr oder weniger ein Magerbitraten-Witz und punktet gegen UKW nur in Sachen "Abwesenheit empfangsbedingter Störungen", jedoch nicht im Klang.

So kann UKW im Kabel klingen: https://we.tl/wUiRssSnik - mit der oben fotografierten Kompatkanlage klingt es übrigens hinsichtlich Frequenzgang und Verzerrungsverhalten nicht schlechter, nur das Grundrauschen ist minimalst (!) höher, aber ebenfalls kein Thema. Die meisten DAB-Programme tröten hingegen nur erbärmlich herum. BR Klassik via DAB in Bayern hat mich hingegen restlos überzeugt: besser als bestmöglicher UKW-Klang. Eine seltene Ausnahme.

Abgesehen davon sähe eine weitere Kiste - selbst wenn sie Tasten besitzt - auf obiger Anlage einfach scheiße aus. Es gibt Menschen, deren Wohnumfeld ist kein Radioladen und keine Leitwarte. Ich bin mit 43 Jahren inzwischen auch an diesem Punkt angekommen und will in Wohnräumen keine Technik mehr sehen und auch keine aufwendig zu administrierenden Systeme bereithalten, die vielleicht "unsichtbar" arbeiten, aber mehr Befassung benötigen als ein simpler Rundfunkempfänger.
Seltener Besucher hat geschrieben:
Chris_BLN hat geschrieben: Das normale DAB-Band kann man ja gar nicht verwenden, wenn man perspektivisch auf DOCSIS 3.1 gehen will.
Hat das jemand vor?
In der Schweiz wird es teils gemacht (Lausanne). DOCSIS 3.1 wäre auch das im Wege bei Vollausbau. UPC in Luzern hats proprietär oberhalb des regulären DAB-Bereiches versucht und eine Bauchlandung gemacht. KDG wird wohl DVB-C anbieten (ausgerechnet KDG, die die ARD-Radioprogramme auf 192 kbps MP2 kastrieren), aber DAB-Hirngespinste scheint es auch da zu geben. Irgendwo las ich etwas davon.
Seltener Besucher hat geschrieben:
Chris_BLN hat geschrieben: UKW-Aus im Kabel wäre in Bayern ultrafies, da dann BR Klassik komplett von UKW verschwinden würde.
Das ist eine politische und keine technische Hürde.
Eine UKW-Zwangsabschaltung im Kabel lange vor der terr. UKW-Abschaltung ist auch eine politische Hürde und keine technische Hürde. Die technische Hürde liegt im Komplett-Austausch sämtlicher Verstärker - und das ist eine Hürde für DOCSIS 3.1.
Seltener Besucher hat geschrieben:
Chris_BLN hat geschrieben: Was der Quatsch mit verpflichtendem UKW-Aus in Kabelnetzen vor Ende der terr. UKW-Verbreitung soll, erschließt sich mir bis heute nicht.
Es ist ganz einfach, es kostet Geld und bringt dem Anbieter nur wenig. Bei den meisten Programmen handelt es sich um eine Doppelbelegung. Die ortsüblichen Programme wolle für die Verbreitung nicht zahlen. Schaltet man die Programme ab, zwingt man die Programmanbieter zu einem neuen Vertragsverhältnis. Analoges Fernsehen ist auch abgeschaltet worden.
KDG hat gerade erst vor 2 1/2 Jahren flächendeckend in neue UKW-Technik investiert: http://www.astro-kom.de/de/referenzen.h ... KDG_de.pdf - bezahlt ist es also, abgeschrieben noch nicht und lauffähig sollte es mindestens 10 Jahre sein.

In kleinen Kabelnetzen hat noch nie irgendein Programm auch nur einen Cent bezahlt. Da ist der Netzbetreiber von sich aus interessiert, das Netz durch ein vielfältiges Programmangebot attraktiv zu halten. Offenbar geht sowas an den Großnetzbetreibern völlig vorbei. Wenn ich mir das elende UKW-Angebot bei KDG in Hamburg anschaue und dazu das (technisch aufgrund der hohen HF-Last gewiß kritische) Angebot der Wilhelm.tel mit doppelt so vielen Programmen, ist das ebenso bezeichnend wie der Vergleich KDG und TeleColumbus in Berlin.

Dem Anbieter bringt natürlich nur noch IP etwas. Das ist schon klar. Kabel-UKW ist aber ein gewisses "Convenience"-Produkt, das einen realen Wert haben kann und den Weiterbetrieb von Geräten sichert, die verglichen mit heutigen Systemen oft eine deutlich höhere Klangqualität und Anfassqualität aufweisen.

Daß meine Eltern noch den Kabelanschluß haben und nicht via Sat TV schauen (Sat-Tuner ist im Fernseher eingebaut), hat als einen von zwei Gründen übrigens die Verfügbarkeit von Kabel-UKW. Der andere Grund ist der verhältnismäßig aufwendige Blitzschutz bei korrekter Montage einer Sat-Antenne an meinem Elternhaus aufgrund der örtlichen Gegebenheiten. Beides führte zum Beibehalten des Kabelempfanges.

Die "Doppelbelegung" ist aus den genannten Gründen (Optik, Haptik, Benutzbarkeit) für viele normale Menschen keine Doppelbelegung, da DVB-Radio schlichtweg nicht als "Radio" anerkannt wird. Genaugenommen haben wir ja 3-fach-Belegung: man könnte ja auch via IP...
Seltener Besucher hat geschrieben: Es macht trotzdem sehr viel Sinn die Programme neu zu sortieren, damit es weniger Kollision mit DVB-T2 und DAB+ gibt.
Das ist richtig. Der UKW-Bereich ist aber kein guter Platz für DVB-C-Pakete - aus den bereits genannten Gründen.
FrankSch

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von FrankSch »

Seltener Besucher hat geschrieben: Die Kabelnetzbetreiber werden auf die Dauer nicht konkurrenzfähig sein, wenn sie UKW nicht abschalten und dort ihren Rückkanal aufschalten. Ich glaube mehr als 50 Mbit/s Upstream geht gerade im Kabel nicht, per Glasfaser sind für den Down- und Up-Stream symmetrische Bandbreiten möglich.
Glasfaser ist bei der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit für die Kabelnetzbetreiber genau gar keine Konkurrenz, und dass sich daran etwas ändert ist dank Vectoring in den nächsten Jahren kaum zu erwarten.
DX-Matze

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von DX-Matze »

Vor allem sind Kabelnetzbetreiber bei (ihren eigenen) Glasfasernetzen vorne mit dabei.
RudiP

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von RudiP »

Weiß jemand, ob in Baden-Württemberg die DAB-Programmveranstalter, die im Kabel eingespeist werden bzw. die privaten Radio(!!)programme in Bayern, die bisher schon eingespeist werden, etwas bezahlen?
UKW vs. DAB+

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von UKW vs. DAB+ »

chicago.fire hat geschrieben: Es besteht auch DAB+ einzuspeisen aber dazu laufen noch Verhandlungen.
Gute Idee, würde ich begrüßen. Jedes + an Programmen ist ein Zugewinn an Vielfalt.
Chris_BLN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

... aber kein Gewinn an Qualität. Was hat man mit 64-kbps-Tröten als "UKW-Ersatz" gekonnt?
RadioNORD

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von RadioNORD »

Chris_BLN hat geschrieben: Irgendein Stadtwerk in Westdeutschland tut dies: die haben erst kürzlich alles auf Glasfaser aufgebaut und speisen massiv UKW und analoges TV (!!!) ein - und sagen ganz klar, wir können beides parallel anbieten. Das analog-TV will da offenbar die Wohnungswirtschaft. Habe vergessen, in welcher Stadt das war, stand in einer ANGA-Ausgabe eines Kabelnetz-Magazins. Liegt gerade 500 km weit weg, kann nicht nachschlagen.
Ich vermute, Du meinst Wilhelm Tel in Norderstedt bei Hamburg, die inzwischen auch in benachbarte Städte expandieren. Ich bin selbst bei denen Kunde und sehr begeistert von der Leistung.
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