Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

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RudiP
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von RudiP »

TobiasF hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 15:07
wolfgangF hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 11:45 Wie kann man das Recht auf Fernsehempfang faktisch einschränken, indem man nur einen kostenpflichtigen Empfangsweg „gestattet“?
Man kann ja „quasi kostenfrei“ fernsehen – mittels DVB-T2 oder über die Mediatheken von ARD und ZDF. Dass die Privatsender hinter einer Paywall sind, haben diese selbst zu verantworten. Und dass es auf dem Satelliten (noch) keine Paywall gibt, ist ein Glücksfall, haben die Privatsender es doch mit Entavio und HD+ zweimal versucht.

Zugeben muss ich, dass es krasse Ausnahmefälle geben kann, wo durch Zusammenspiel mehrerer Faktoren der kostenfreie Fernsehempfang vereitelt wird:
  1. kein DVB-T2 verfügbar – haben die öffentlich-rechtlichen Anstalten zu verantworten
  2. kein Internetanschluss aktiv
  3. keine Gemeinschaftsantenne vorhanden
  4. Schüsselverbot

RudiP hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 12:20 Deshalb hat schon in den 80ern der Bayerische Verfassungsgerichtshof im sog. Gunzenhausener Antennenurteil entschieden,, dass ein Antennenverbot verfassungswidrig ist
Hat hier ein Vermieter oder der Staat das Antennenverbot ausgesprochen?
Die Stadt Gunzenhausen. Aber die Bayerische Verfassung schränkt nicht ein, wer keine Beschränkungen verhängen darf. Wir reden weiter, wenn Du das Urteil gelesen hast.
RudiP
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von RudiP »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 15:26
RudiP hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 12:20
wolfgangF hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 11:45

Ich halte das für rechtswidrig.

Wie kann man das Recht auf Fernsehempfang faktisch einschränken, indem man nur einen kostenpflichtigen Empfangsweg „gestattet“?

Wenn ein Vermieter das Anbringen einer Antenne verbietet (man erinnere sich mal an die früheren „Antennenwälder“ auf den Dächern), dann müsste er aus meiner Sicht gezwungen werden, eine alternative Empfangsmöglichkeit anzubieten, allerdings auf SEINE Kosten.
Die Bayerische Verfassung sagt, dass Beschränkungen des Rundfunkempfangs unzulässig sind. Deshalb hat schon in den 80ern der Bayerische Verfassungsgerichtshof im sog. Gunzenhausener Antennenurteil entschieden,, dass ein Antennenverbot verfassungswidrig ist, wenn es per Antenne auch nur ein einziges Programm gibt, das über Kabel nicht kommt. Den Wortlaut des Urteils kann ich auf Wunsch liefern.
Handeln danach auch andere Gerichte? Oder wird für "das eine Programm" dann auf einen anderen Empfangsweg verwiesen? Nochmals kurz zurück: Es wurde vor ca 20 Jahren einmal festgestellt daß alle Empfangswege gleichberechtigt nebeneinander zu betrachten seien. Mit dieser Argumentation war es überhaupt erst möglich flächendeckend das analoge TV-Signal abzuschalten. Zurück in die Gegenwart: Es gilt vor Gericht weiterhin: Geld hat man zu haben. Sollte "das eine Programm" auf anderen Empfangswegen Kosten aufzuwerfen, so werden die vom Nutzer selbst zu tragen sein. Man wird also auf tönernen Füßen stehen selbst wenn man sich alle auf das Urteil eines höchsten bayerischen Gerichtes zurückzieht.

Also: VF wird wohl Kabel-TV abschalten so hier die Kosten nicht mehr passen. Aus vorgenannter Argumentation gibt es andere Empfangswege. Und damit wird es einen Aufschrei geben, aber letztlich wird VF genau das tun _dürfen_ .
Etwas Politik wäre gut, bürgernahe sogar schön. (Gut, gab es noch nie - alles reine Illusion) Es gäbe da durchaus Fragen die zu beantworten wären. Warum hat man ein BK-Kabel überhaupt vergraben? Für Internet damit der Wettbewerb stimmt? (Und warum muß dann DSL/Glasfaser weiter reguliert werden wenn es sogar ein 2. hartes physikalisches Medium bis in die Häuser gibt?) Sieht man das inzwischen so und ist das Rundfunk/Hörfunk nur noch Beiwerk und schon lange nicht mehr Kernanwendung? (ok, rethorische Frage...) Vielleicht sollte man konsequent den Hausverwaltungen sagen daß sie nicht mehr verläßlich auf TV/Hörfunk via "Kabelanschluß" bauen können. So mit zeitlicher Frist vielleicht sogar, ich bin da gerne altmodisch :rp: .

Ansonsten bin ich trotz technischem Hintergrund gerne altmodisch. 19:59 TV an, Tagesschau kommt gleich, dann vielleicht ein Tatort aus Münster. Fernseher start, das Bild ist nach wenigen Sekunden da. Warum sollte ich auf Streaming ausweichen?
Im Geltungsbereich der Bayerischen Verfassung sind Urteile des Bay. Verfassungsgerichtshofs selbstverständlich für alle Gerichte verbindlich.
Steffen Reini
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Steffen Reini »

Unter dem Strich finde ich die Abschaffung des Nebenkosten-Privileges (zwangsweise TV Versorgung/Bezahlung über die Betriebskosten) richtig und überfällig! Der einzige Grund warum dies die meisten Vermieter nun tatsächlich bis zum 30.06.24 hinauszögern ist der Wegfall eines kleinen ,, Nebenverdienstes,,
Den spätestens bei Vertragsabschluss mit Vodafone wird man mit Blick auf die BK-Abrechnungen bemerken das hier über Jahre die Vermieter Verwaltungsgebühren aufgeschlagen haben.

Mittlerweile ist nun in fast jedem Haushalt Internet vorhanden. Auch die Telekom hat die Umstellung auf digitale Telefonanschlüsse mit Zwangs-Internet vollzogen. Selbst bei meiner nun 86 jährigen Mutter steht ein Router, auch wenn sie damit nichts anfangen kann. Von daher wird sie auch bei Kabel TV (mit eigenem Vertrag) bleiben.

Um auf den Punkt zu kommen: heute hat fast jeder die Möglichkeit über Internet kostenlos (von den eh anfallenden DSL-Gebühren abgesehen) TV zu schauen. Und dies mit Hilfe von ARD/ZDF, Joyn, PlutoTV... und wie sie alle heißen. Die Anschaffung einer kleinen TV-Box (ab 25,-€) oder noch besser eines internetfähigen TV natürlich vorausgesetzt.
Soviel zum Recht auf Fernsehempfang!

Die Privaten schießen sich natürlich bei all denen ins Knie die gut und gerne auf RTL und Co verzichten können!
SATGURU
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von SATGURU »

Seit wann ist Internet kostenlos? Also ich zahle für Internet und Telefon jeden Monat 34,95€.
Früher ohne Internet nur Telefon waren das 13,95€.
Wenn ich richtig gerechnet habe kostet das Internet jeden Monat 22 €. SAT TV hingegen kostet gar nichts wenn man nicht gerade SKY oder HD+ Abonniert hat.
Steffen Reini
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Steffen Reini »

Internet ist natürlich nicht kostenlos. Es ging hier um den TV-Empfang
SATGURU
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von SATGURU »

Steffen Reini hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 07:56 Selbst bei meiner nun 86 jährigen Mutter steht ein Router, auch wenn sie damit nichts anfangen kann.
Da hat sich deine Mutter aber einen Bären aufbinden lassen, denn den Normalen T-Net Anschluss wenn man nur Telefon möchte bietet die Telekom weiterhin an. Vorteil das Telefon bleibt so wie es ist ohne Router direkt mit der normalen Telefondose verbunden.
Und diese Anschlüsse funktionieren unverändert weiterhin.
Habe viele meiner älteren Verwandtschaft von diesem Ammenmärchen dass das Telefon ohne Router nicht mehr Funktioniert davon bewahrt. Den diese Leute 80 Plus denen reicht das normale Telefon. Nur mal so am Rande.

Selbst bei mir hat es die Telekom schon öfter probiert ob ich nicht in einen noch teureren Internet Tarif wechseln wolle. Einmal sagte man zu mir vor ungefähr 5 Jahren mein Magenta S wird nicht mehr angeboten und ich muss mindestens in den Meganta M Wechseln. Das vereinte ich jedoch ich werde nicht wechseln darauf hin sagte der Mitarbeiter dann müsse ich mit einer Kündigung seitens Telekom und der Abschaltung meines Anschlusses rechnen. Basiert ist gar nichts. War alles nur verarsche den die wollen die Leute nur abzocken und leider sind viele so leichtgläubig und fallen darauf rein.
Zuletzt geändert von SATGURU am Fr 29. Mär 2024, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
SATGURU
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von SATGURU »

Bestes Paradebeispiel ein Arbeitskollege von mir der Zahlt für Festnetz 74,95€ und fürs Handy 109,45€. Das sind zusammen eileine für Telekom im Monat 184,40.
Und dann jammert er öfter mal rum er sei knapp bei Kasse. Kein Wunder bei den horrenden kosten.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Radio Fan »

Steffen Reini hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 07:56 Unter dem Strich finde ich die Abschaffung des Nebenkosten-Privileges (zwangsweise TV Versorgung/Bezahlung über die Betriebskosten) richtig und überfällig !
Der einzige Grund warum dies die meisten Vermieternun tatsächlich bis zum 30.06.24 hinauszögern ist der Wegfall eines kleinen ,,Nebenverdienstes,,
Den spätestens bei Vertragsabschluss mit Vodafone wird man mit Blick auf die BK-Abrechnungen bemerken das hier über Jahre die Vermieter Verwaltungsgebühren aufgeschlagen haben.
Nach deiner erneuten Äußerung bzw. Formulierung zur Thematik bemerke ich, daß du es wohl doch noch nicht so ganz verstanden hast…

Es ist doch kein Hinauszögern, denn bei den Vermietern werden die Kabelverträge wegen des Termin’s des neuen Gesetzes entweder aufgrund einer vorsorglichen Kündigung der Vermieter oder wg. fehlender gesetzlichicher Grundlage dann zum 30.6.24 beendet oder auslaufen. Es handelt auch nicht um Verwaltungsgebühren sondern um Betriebskosten, die lt. Rechnung des Kabelanbieters nur 1 zu 1 direkt abgerechnet werden durften.

Jeder Vermieter bzw. dessen Verwalter hat bei Unstimmigkeiten oder Zweifeln seitens der Mieter, hat ihnen auch Einsicht in die Rechnung/en zu gewähren !
Alles andere wg. Nebenverdienst o.ä. ist ungesetzlich und nicht seriös…
Steffen Reini hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 07:56 Mittlerweile ist nun in fast jedem Haushalt Internet vorhanden. Auch die Telekom hat die Umstellung auf digitale Telefonanschlüsse mit Zwangs-Internet vollzogen. Selbst bei meiner nun 86 jährigen Mutter steht ein Router, auch wenn sie damit nichts anfangen kann. Von daher wird sie auch bei Kabel TV (mit eigenem Vertrag) bleiben.
Nur durch die techn. Umstellung des Anschlusses auf Digital wurde angeblich ein Router notwendig.
Aber doch nicht unbedingt und schon garnicht zwangsweise muß dann daraus auch ein Anschluß mit Zugang zum Internet werden. Wenn das wirklich so abgelaufen ist, wäre das unrechtmäßig und das muß definitiv niemand akzeptieren.
Man muß da heutzutage leider sehr aufpassen was dazu schriftlich fixiert wurde ! ;)

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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

SATGURU hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 08:40
Steffen Reini hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 07:56 Selbst bei meiner nun 86 jährigen Mutter steht ein Router, auch wenn sie damit nichts anfangen kann.
Da hat sich deine Mutter aber einen Bären aufbinden lassen, denn den Normalen T-Net Anschluss wenn man nur Telefon möchte bietet die Telekom weiterhin an. Vorteil das Telefon bleibt so wie es ist ohne Router direkt mit der normalen Telefondose verbunden.
Und diese Anschlüsse funktionieren unverändert weiterhin.
Obacht! Das geht nur, wenn ein durchgängiges Hauptkabel von der Ortsvermittlungsstelle bis zum Verzweiger, von dem die Endleitung ins Haus abgeht, vorhanden ist.

Grund: Die Telekom schaltet MSAN POTS nur indoor, nicht in den Outdoor Verteilerkästen. Hat mit Notruffähigkeit und Ersatzstrom zu tun, das geht Outdoor nicht.

Döbeln könnte OPAL Gebiet gewesen sein. Kein Hauptkabel, kein Standard-Anschluss über MSAN POTS! So auch in vielen Neubausiedlungen oder Glasfaser-only Neubauten z.B betreutes Wohnen, wo dann jeder Senior einen Router braucht :(

In Glasfaser-Ausbaugebieten werden die Hauptkabel teilweise aufgegeben, da der Unterhalt teuer ist. Man fängt vermutlich da an, wo es wenig von diesen "nur Telefon" Anschlüssen gibt. In Zukunft wird es also immer weniger router-lose reine Telefonanschlüsse geben. Habe meinen schon vor ein paar Jahren freiwillig aufgegeben, so instabil ist die VoIP Telefonie bei der Telekom nicht mehr.

Aber ja, da wo es möglich ist, habe ich auch Kunden mit 4-stelliger Uraltrufnummer zurück zum Standard-Anschluss verholfen und den Speedport genüsslich zurückgeschicht, das Telefon steckt wieder wie früher direkt in der Dose.

Die Fehlberatung erfolgte immer über Telekom Werbeanrufe, man könne einen günstigeren Tarif anbieten, bla bla usw.

Ein Kunde hatte wegen Fax und der Tochter mit eigener Rufnummer damals auf ISDN umgestellt, bekam die Zwangskündigung. Tochter schon lange ausgezogen, Fax nicht mehr benötigt. Er bekam ein IP Produkt, die Frau störte sich am Speedport mit ISDN Adapter, der alten ISDN Eumex-Telefonanlage. Geht das nicht einfacher? Ja! Zurück zum Standard Anschluss mit der Hauptrufnummer, alles Gerümpel weg und sowieso analoge Telefon direkt in die Dose :spos:

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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

Radio Fan hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 08:55 Nur durch die techn. Umstellung des Anschlusses auf Digital wurde angeblich ein Router notwendig.
Aber doch nicht unbedingt und schon garnicht zwangsweise muß dann daraus auch ein Anschluß mit Zugang zum Internet werden. Wenn das wirklich so abgelaufen ist, wäre das unrechtmäßig und das muß definitiv niemand akzeptieren.
Man muß da heutzutage leider sehr aufpassen was dazu schriftlich fixiert wurde ! ;)
Gerade in OPAL Gebieten wurden damals massenweise analoge Anschlüsse zwangsgekündigt. Richtig wäre eine Umstellung auf Call Standard (IP) gewesen. Ein Router basierter Tarif nur mit Telefon und ohne Internet.

Da es aber nicht einfach in der Vermittlungsstelle umgestellt werden konnte von Call Standard auf Call Standard(m) - das steht für modernisiert, MSAN POTS, musste gekündigt werden. Neue Technologie mit Router.

Es gab da so ein Schreiben mit der Wechslerhotline auf IP basierte Technik und wenn man da anrief, wurde halt gesagt, für nur ein paar Euro mehr gibt es ne Internet Flatrate mit Festnetz Flat. Internet ist doch toll, wenn die Enkel kommen. Nur wer da beharrlich sagte das brauche ich alles nicht, der bekam den Call Standard (IP) angeboten.

Um den Bogen zurück zum Ursprungsthema zu finden: Oftmals wurde parallel mit der Telekom auch die analoge KDG Versorgung sondergekündigt, weil die Zuspielung ebenfalls über alte DBP OPAL Technik lief. Doppelt bitter für Oma Erna in irgendeinem Kaff in Neufünfland.

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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Steffen Reini »

@Radio Fan, der Wegfall des Nebenkostenprivilegs ist doch nicht neu sondern gilt bereits seit Dezember 2021 mit der Frist bis Juni 2024. Einige Vermieter haben ihren Kabelvertrag längst gekündigt! Findest Du es nicht seltsam das bislang 12,-€ über die Betriebskosten verlangt wurde und nach Wegfall nur noch 8,-€?
Wenn der Vermieter diese Kosten abrechnet kann er sehr wohl zusätzliche Verwaltungskosten zum Ansatz bringen. Ob Verwaltungskosten umlagefähig sind oder nicht, wer verlangt schon stets Einsicht in die Abrechnungsunterlagen.

Betreffs des Telefonanschlusses bei Ihr wurde damals seitens der Telekom gesagt das ein Router unbedingt notwendig sei. Glaube sie hat ihn sogar bezahlen müssen. Internet hat sie 100GB frei. Nutzt sie natürlich nicht. Kann gut sein das die Telekom hier etwas aufgeschwatzt hat. Sie zahlt für den Anschluss 29,99€.

Analoge Anschlüsse gibt es ja nicht mehr und mit Handy oder gar Smartphone kommt sie nicht klar. :)
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Radio Fan »

Wolfgang R hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 09:22
Radio Fan hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 08:55 Nur durch die techn. Umstellung des Anschlusses auf Digital wurde angeblich ein Router notwendig.
Aber doch nicht unbedingt und schon garnicht zwangsweise muß dann daraus auch ein Anschluß mit Zugang zum Internet werden. Wenn das wirklich so abgelaufen ist, wäre das unrechtmäßig und das muß definitiv niemand akzeptieren.
Man muß da heutzutage leider sehr aufpassen was dazu schriftlich fixiert wurde ! ;)
Gerade in OPAL Gebieten wurden damals massenweise analoge Anschlüsse zwangsgekündigt. Richtig wäre eine Umstellung auf Call Standard (IP) gewesen. Ein Router basierter Tarif nur mit Telefon und ohne Internet.

Da es aber nicht einfach in der Vermittlungsstelle umgestellt werden konnte von Call Standard auf Call Standard(m) - das steht für modernisiert, MSAN POTS, musste gekündigt werden. Neue Technologie mit Router.

Wolfgang
Ja danke für deine genauere Erläuterung. Das was ich dazu erwähnt habe basiert eben nur auf meinem Wissensstand dazu.
Ich habe zwar auch mal einen techn. Beruf in Richtung MSR-Technik erlernt (heutiges Berufsbild Mechatroniker) und das geht im Vergleich zu Fernmeldetechnik und IP dann schon in eine andere Richtung… ;)

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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Pfennigfuchser »

wolfgangF hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 11:45
Pfennigfuchser hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 10:25 Das Anbringen von Satschüsseln wurde übrigens wegen der Möglichkeiten von IOTV nicht erlaubt.
Ich halte das für rechtswidrig.

Wie kann man das Recht auf Fernsehempfang faktisch einschränken, indem man nur einen kostenpflichtigen Empfangsweg „gestattet“?

Wenn ein Vermieter das Anbringen einer Antenne verbietet (man erinnere sich mal an die früheren „Antennenwälder“ auf den Dächern), dann müsste er aus meiner Sicht gezwungen werden, eine alternative Empfangsmöglichkeit anzubieten, allerdings auf SEINE Kosten.
Es wird ja abgewogen, ob das Anbringen einer SAT-Schüssel an der Fassade es rechtfertigt, Programme einer Sprache zu schauen, was es über Internet nicht gibt. Man hat ja nicht den Anspruch, ein bestimmtes Programm empfangen zu dürfen. Damals als Mieter einer Wohnungsbaugemeinschaft wurde die Satschüssel mir verboten bzw. es wurde mir nur gestattet, die Satschüssel versteckt auf einen Ständer zu montieren. Sie durfte nicht sichtbar sein. Zum Glück hatte ich es irgendwie hinbekommen, aber schon damals ohne IPTV und Internet war es schwierig bis unmöglich, eine Satschüssel zu montieren.

Wenn jemand an der Hauswand eine Satschüssel montieren will, ist es schon kleine wegen der Beschädigung der Fassade erforderlich, dass die Eigentümer zustimmen müssen. Dadurch, dass die Häuser auch noch gedämmt sind, wird es nicht einfacher. Daher werden Gerichte wegen IPTV heutzutage auf Seiten der Eigentümer für die Verbote stehen. Ich sehe da nur die Chance auf eine Installation auf dem Dach und eine Verkabelung (die Verteilung kann man ja eigentlich mit nutzen). Auf meinen Vorschlag hin, generell auf Sat umzusteigen, wurde es abgelehnt, da man nicht Geld ausgeben wollte, da Mieter ja IPTV schauen könnten oder eben selbst Kabel-TV als Abo nehmen könnten. Gegen solche Beschlüsse ist man einfach machtlos. Ich halte eine Versorgung über Sat mit den gängigsten Satpositionen für sinnvoll und es ist in 3 Jahren rentabel. Aber auch das Argument brachte nichts
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Wolfgang R »

Steffen Reini hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 09:23 @Radio Fan, der Wegfall des Nebenkostenprivilegs ist doch nicht neu sondern gilt bereits seit Dezember 2021 mit der Frist bis Juni 2024. Einige Vermieter haben ihren Kabelvertrag längst gekündigt! Findest Du es nicht seltsam das bislang 12,-€ über die Betriebskosten verlangt wurde und nach Wegfall nur noch 8,-€?
Wenn der Vermieter diese Kosten abrechnet kann er sehr wohl zusätzliche Verwaltungskosten zum Ansatz bringen. Ob Verwaltungskosten umlagefähig sind oder nicht, wer verlangt schon stets Einsicht in die Abrechnungsunterlagen.
Die Verwaltungskosten werden nicht auf den Kabelanschluss aufgeschlagen! Auch der Allgemeinstrom für die Verstärker ist ein extra Posten zusammen mit Treppenhauslicht.

Da wurde ein Sammeltarif mit Vodafone für das Haus abgeschlossen und die Kosten werden pro Wohneinheit umgelegt. In meiner vermieteten ETW in einer WEG um die 190 EUR im Jahr, alter KabelBW Sammelvertrag.

Die Kosten laufen bei mir 1:1 durch, ich hab nix dran verdient.

Mit den Einzelnutzerverträgen die Vodafone nun für 9,90EUR anbietet hat das doch alles nix zu tun. Die müssen billiger werden um gegen die IPTV Konkurrenz eine Chance zu haben.

Wir schenken unseren Mietern übrigens zukünftig das Kabelfernsehen und machen die Kosten als Ausgabe beim Finanzamt geltend.

Wolfgang
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von kram5610 »

Spacelab hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 18:27 Ja das ist mal wieder diese Legende die nicht tot zu kriegen ist. Das war mal in der Anfangszeit so. Und da in erster Linie bei einem Anbieter (DAZN) der dachte er könne hier mit wenig Geldeinsatz den großen Profit rausholen. So ziemlich das einzige was ich noch im Fernsehen schaue ist Sport und ich hatte da, zumindest bei waipu, noch nie auch nur einen Ruckler.
Genau so ist es!

Meine Oma (88 Jahre alt) wurde vor drei Jahren von DVB-C auf IPTV bei YouSee in Dänemark zwangsumgestellt (da ist Dänemark härter als Deutschland: friss oder Stirb) - mit einer Frist von drei Monaten!

Ich war auch sehr skeptisch - dachte an so etwas wie Zattoo; lange Umschaltzeiten, schlechtes Bild, Aussetzer etc,,, Genau der Gegenteil ist der Fall.

Sie hat eine kleine Box erhalten (ungefähr so groß wie ein Appel TV). Die Box schaltet schneller als früher beim terrestrischen Fernsehen. Die Mediathek von DR (Danmarks Radio) ist integriert, vorhanden sind auch einige wenige Apps wie Netflix, HBO und Disney+ und ein paar mehr - alles sehr einfach und benutzerfreundlich gehalten. Dazu kann sie bis 100 Stunden in der Cloud aufnehmen (gegen Aufpreis bis zu 1.000 Stunden). Die kleine und einfache Fernbedienung der Box kann auch den Fernseher steuern. Ich habe mit einem YouSee Techniker gesprochen, er hat mir erklärt, dass IPTV so gut funktioniert weil Yousee Streaming im eignen Netz macht - also die Box muss sich nicht übers Internet extra mit einem externen Provider verbinden (ich kenne den technischen Begriff leider nicht). Aber das ist wohl der Unterscheid zu z.B. Zattoo oder DAZN!?

Im Endeffekt ist meine Oma sehr zufrieden mit der Lösung - vor allem mit der Mediathek - die Suchfunktion der Box ist sehr gut… Manchmal sucht sie nach etwas und denkt sie hat das aufgenommen - kommt in Wirklichkeit von der Mediathek - egal es funktioniert.

Warum sollte das in Deutschland nicht funktionieren können?

Gruß
Morten Hesseldahl
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