Hallenser hat geschrieben:
Mal eine Frage an die Berliner,wie gut geht denn die 104.1 im Stadtgebiet !? [...]
Diese frage will ich nochmal aufgreifen und ganz nüchtern meine Erfahrungen schildern. Nun ja, eine Perle ist diese Frequenz nicht gerade. Mobil geht sie im Stadtgebiet brauchbar, man muss sich mit gelegentlichem Aufrauschen und einem hörbar wackeligerem Empfang abfinden. Ortsfest sollte sie bei nicht gerade unmöglicher Wohnlage und mit einem einigermaßen tauglichen Empfänger akzeptabel hörbar sein.
Ich wohne am nördlichen Berliner Stadtrand und die 104,10 MHz ist hier bereits ausblendbar. Unter Tropoeinfluss wird der Empfang von NPR bei mir eher durch Gleichkanal- als durch Nachbarkanalsender verdrängt.
Aus den Veröffentlichungen lese ich eine Aufgabe der Lizenz durch NPR bei nun laufender Neuausschreibung heraus. Darauf könnte sich dann in der Tat jeder bewerben und jene Berliner Sender, die bisher keine UKW-Frequenz in Berlin bekommen hatten, könnten sich ebenso bewerben. Dass NPR Budgetkürzungen hinzunehmen hat, das hatte ich anderswo auch bereits gehört/gelesen. Vielleicht kommt der Rückzug daher?
Ich würde bei den Bewerbern zuerst an Powerradio denken, das bisher trotz zahlreicher Kleinsender im Umland in Berlin überhaupt nicht (mehr) zu hören ist. Mit dem Entfall der 91,80 MHz durch das Fällen des Senders Zehlendorf verlor man auch die bescheidene Einstrahlung in Teile von Pankow und Reinickendorf. Selbst wenn eine Wiederinbetriebnahme dieser Frequenz vom Sender Eberswalde kommt, nach Berlin strahlt diese Funzel überhaupt nicht. Powerradio könnte also trotz der geringen Reichweite der Berliner Funzel in der Fläche trotzdem ein riesiges Publikum erreichen. Ähnliche Interessen könnte auch Radio Paloma haben, das über DAB zwar reichweitenstark hörbar ist, eine UKW-Frequenz aber durchaus auch gebrauchen könnte. Darüber hinaus wird es gewiss weitere Bewerber geben, die noch irgendeine Marktnische zu besetzen hätten. Im Zweifelsfall würde sie damit auch erst geschaffen.