Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

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Seltener Besucher

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Seltener Besucher »

Die hätten schreiben sollen, wenn die Fernmeldetürme verkauft werden, wer sich dann noch UKW, DAB+ und DVB-T leisten kann. So ist dieser Artikel nur Stimmungsmache vom Herrn Radomski und die FAZ bietet kostenlos Anzeigenplatz für UPLINK.
Manfred Z

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Manfred Z »

Ein Ausschluss von der Teilnahme an Ausschreibungen durch öffentlich-rechtliche Körperschaften wäre rechtswidrig.
zerobase now

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von zerobase now »

transponder hat geschrieben: Ein Unternehmen, das mit der Abschaltung seiner Sendeinfrastrukturen droht und damit Millionen von Radiohörern träfe, weckt Zweifel an seiner Eignung für solche Aufgaben.“"]
Das ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit. MB ist doch eindeutig im Recht, die haben die Sendeanstalten doch früh genug darauf hingewiesen. Wenn die nix geregelt kriegen, kann man MB doch nicht dafür verantwortlich machen. Genausogut könnte man jetzt auch die betroffenen Sendeanstalten von zukünftigen Ausschreibungen ausschliessen. Schliesslich sind die ja dann auch ungeeignet.
Seltener Besucher

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Seltener Besucher »

Man fragt sich schon, was die FAZ, zu einem so unausgewogenen bewogen hat? Klar, das Thema ist nicht einfach durchzuschauen und Herr Radomski ist PR-Experte.
Manfred Z

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Manfred Z »

Bei www.medienpolitik.net gibt es ein Interview mit Wolfgang Breuer, Geschäftsführer Media Broadcast:

>> „Die Terrestrik wird an Attraktivität gewinnen“
Media Broadcast sieht in DAB+ und DVB-T2 großes Wachstumspotenzial


Media Broadcast ist der größte deutsche Dienstleister für Bild- und Tonübertragungen, zu denen auch terrestrische Kapazitäten für UKW, DVB-T2 und DAB+ gehören. Trotz der aktuellen Probleme um die UKW-Verbreitung für zahlreiche öffentlich-rechtliche und private Radiosender wird es für Media Broadcast definitiv keinen Return als Antennenbetreiber geben. Wie Wolfgang Breuer, Geschäftsführer Media Broadcast, in einem medienpolitik.net – Gespräch betonte, habe der technische Dienstleister mit dem Verkauf „den von vielen Programmveranstaltern jahrelang geforderten und von der BNetzA geförderten Wettbewerb im UKW-Markt weiter getrieben“. Jetzt wollten einige die Folgen der Liberalisierung des UKW-Marktes nicht wahrhaben. „Wir haben beschlossen, uns auf digitale Wachstumsfelder und Serviceleistungen zu fokussieren“, so Breuer.<<

Weiterlesen: http://www.medienpolitik.net/2018/06/in ... -gewinnen/
Chris_BLN

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Chris_BLN »

Und ich kann nur wieder die Gebetsmühle anschalten:

Wolfgang Breuer: "Langfristig geht an DAB+, kein Weg vorbei. Denn DAB+ ermöglicht die Übertragung von deutlich mehr Programmen zu niedrigeren Kosten in höherer Qualität und führt so zu mehr Programmvielfalt."

Wo ist denn die "höhere Qualität" von DAB+? Ich kann sie bei nur einer handvoll Programme in ganz Deutschland finden, nämlich denen, die in 144 oder zur Not noch 128 kbps LC-AAC übertragen werden. Der Rest ist zumindest akustisch grenzwertig bis hin zu ganz klar "akustischer Sondermüll" und gewinnt nur im Vergleich zu "schlechter UKW-Empfang" oder "gar kein UKW-Empfang" - ich würde jedenfalls trotzdem auf das kratzige, quietschige Geklirre verzichten.

Statt also weiterhin solche haltlosen Behauptungen in die Welt zu setzen, sähe ich im Zuge der "Zielgeraden" für UKW die Beteiligten gefordert, die öffentlich-rechtlichen Programme alle auf 144 LC umzustellen - was nur mit zusätzlichen Muxen ginge. Sonst wird das Ende von UKW auch das Ende von akustisch leidlich hochwertigem terrestrischen Hörfunk.
zerobase now

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von zerobase now »

In vielen Dingen kann man Herrn Breuer sicherlich zustimmen. Ein durchaus aufschlussreiches Interview. Da man sich auf die Wachstumsfelder DAB und DVB-T 2 konzentriert hat man aus unternehmerischer Sicht alles richtig gemacht. Allerdings ist man natürlich mit dem Urteil zum BuMu2 ziemlich zurückgeworfen worden. Eigentlich wollte man ja dieses Jahr schon erste Sender in Betrieb nehmen. Das klappt ja nun nicht mehr.
Seltener Besucher

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Seltener Besucher »

Chris_BLN hat geschrieben: Und ich kann nur wieder die Gebetsmühle anschalten:
(...)
Wo ist denn die "höhere Qualität" von DAB+? Ich kann sie bei nur einer handvoll Programme in ganz Deutschland finden, nämlich denen, die in 144 oder zur Not noch 128 kbps LC-AAC übertragen werden.
Auch wenn Du gebetsmühlenartig deine Themen wiederholst. Ein Zusammenhang zwischen guter Ton-Qualität und dem Willen ein Programm einzuschalten besteht nicht. In Bremen senden 4 Programme des RB mit 128 kbps. In Hessen sind es immer hin 120 kbps bei 2 Programmen und 144 bei hr2. In NRW werden 128 kbps bei WDR 3 verwendet, in BW bei SWR2, der BR spendiert seiner Klassikwelle ganze 144 kbps. Haben diese Programme signifikante Hörerzuwächse? Ich bitte um einen Beweis dafür.

Dafür haben Programme wie Schlagerparadies mit furchtbarer Musik und noch schlechtere Datenrate Hörerzuwächse, die sich sehen lassen können. Ich bitte um Beispiele, wo führte eine höhere Datenrate zu einer höheren Einschaltquote!
zerobase now hat geschrieben: In vielen Dingen kann man Herrn Breuer sicherlich zustimmen. Ein durchaus aufschlussreiches Interview. Da man sich auf die Wachstumsfelder DAB und DVB-T 2 konzentriert hat man aus unternehmerischer Sicht alles richtig gemacht. Allerdings ist man natürlich mit dem Urteil zum BuMu2 ziemlich zurückgeworfen worden. Eigentlich wollte man ja dieses Jahr schon erste Sender in Betrieb nehmen. Das klappt ja nun nicht mehr.
Wenn das das einzige Problem mit DAB+ wäre. Die Landesmedienanstalten und Staatskanzleien horten ihre DAB+-Frequenzen. In den Landesmediengesetzen steht, daß freie Frequenzen auszuschreiben sind. Die Landesmedienanstalten geben diese nicht bekannt und schreiben auch nicht aus. Wenn schon ausgeschrieben wird und die Frequenzen an Privatfunker wandern, wird nicht zügig ausgebaut. Sorry. Der Bundesmux 2 ist nur ein kleiner Teil der Probleme.
Felix II

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Felix II »

Denn DAB+ ermöglicht die Übertragung von deutlich mehr Programmen zu niedrigeren Kosten in höherer Qualität und führt so zu mehr Programmvielfalt."
Wo ist denn die "höhere Qualität" von DAB+?
Da steht "ermöglicht". Wenn die Programmveranstalter nicht das technisch machbare nutzen möchten ist das nicht die Schuld des Übertragungssystems.
DH0GHU

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von DH0GHU »

Schlechter Witz. Irgendwelche Firmen haben sich verzockt, und dann wird der Firma, die unter Zwang gesetzt wurde und deshalb das Geschäftsgebiet aufgeben möchte, auch noch vorgeworfen, dass sie nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag Leistungen anbieten möchte. Von Vertragsfreiheit haben diese Möchtegerne wohl noch nie etwas gehört?
zerobase now

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von zerobase now »

Felix II hat geschrieben:

Da steht "ermöglicht". Wenn die Programmveranstalter nicht das technisch machbare nutzen möchten ist das nicht die Schuld des Übertragungssystems.
:spos:

So siehts aus und es gibt ja nun wirklich genügend Beispiele, wo DAB besser klingt als UKW. Mal davon abgesehen, dass viele Programme und vor allem Zusatzangebote auf UKW gar nicht existieren.
Ansonsten kann ich Seltener Besucher nur zustimmen. Ottonormalhörer ist die Klangqualität völlig Latte. Für ein paar hundert Freaks die unbedingt Hifi-Klang wollen, wird man das System nicht ändern. Ansonsten könnte man bei den öffentlich-rechtlichen schon was machen. Beispiel NRW. Der Mux ist noch nicht mal zur Hälfte gefüllt. Dort könnten alle Programme locker mit 144 kbit/s senden. Würde noch nicht mal mehr kosten, da der WDR den Mux alleine betreibt. Domradio soll ja bald den Mux verlassen. Machen Sie aber nicht, warum weiss kein Mensch. Wäre am Ende des Tages auch egal. Wer braucht für die totgedudelten Hit von Ed Sheeran oder ABBA schon Hifi-Klang?
Seltener Besucher

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Seltener Besucher »

DH0GHU hat geschrieben: Schlechter Witz. Irgendwelche Firmen haben sich verzockt, und dann wird der Firma, die unter Zwang gesetzt wurde und deshalb das Geschäftsgebiet aufgeben möchte, auch noch vorgeworfen, dass sie nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag Leistungen anbieten möchte. Von Vertragsfreiheit haben diese Möchtegerne wohl noch nie etwas gehört?
Vielen Dank, dass Du zum Thema zurückführst. Volle Zustimmung von mir!
Japhi

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Japhi »

Seltener Besucher hat geschrieben:
DH0GHU hat geschrieben: Schlechter Witz. Irgendwelche Firmen haben sich verzockt, und dann wird der Firma, die unter Zwang gesetzt wurde und deshalb das Geschäftsgebiet aufgeben möchte, auch noch vorgeworfen, dass sie nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag Leistungen anbieten möchte. Von Vertragsfreiheit haben diese Möchtegerne wohl noch nie etwas gehört?
Vielen Dank, dass Du zum Thema zurückführst. Volle Zustimmung von mir!
Genau so ist es. Media Broadcast ist sicherlich nicht schuld daran, dass sich Divicon und Uplink nicht um den Antennenkauf gekümmert haben. Und den Rest regelt ja bekanntlich der Markt :D
Loger

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Loger »

Seltener Besucher hat geschrieben: Dafür haben Programme wie Schlagerparadies mit furchtbarer Musik und noch schlechtere Datenrate Hörerzuwächse, die sich sehen lassen können.
Wobei das Schlagerparadies ja ein schönes Beispiel dafür ist daß man auch mit niedrigen Datenraten einen brauchbaren Klang hinbekommen kann, wenn man diese ganzen bescheuerten Klangverbieger aus dem Signalweg raus läßt oder zumindest so einstellt daß sie sich nicht mit dem Encoder ins Gehege kommen.
Neulich habe ich am Abend während der Schlagerparty mal eine Weile hineingehört, das war sogar über Kopfhörer echt annehmbar - also rein klangtechnisch gesehen. Über Musikgeschmack läßt sich streiten ;-)
Wenn ich mir dagegen anhöre was Sunshine Live oder das Kultradio so abliefern - ich glaube das würde auch mit 144 KBit/S AAC-LC Shice klingen.
Habakukk

Re: Media Broadcast will sich von UKW-Geschäftsfeld trennen

Beitrag von Habakukk »

Gestern abend bin ich beim Zappen ausnahmsweise mal wieder bis n-tv durchgekommen und was lese ich da sogleich im Börsenticker?

"UKW-Streit schwächt Freenet-Kurs" (sinngemäß, den exakten Wortlaut habe ich nicht notiert).

Das schlägt ganz schöne Wellen...
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