Erlebnisse mit Störquellen

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raeuberhotzenplotz1

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

RolfS hat geschrieben: ...der Fall sieht ganz nach übersteuertem Antennen(breitband)verstärker durch 2m-Aussendungen aus.
Da war wohl der Antennenverstärker nicht selektiv genug.
Das war ein Hirschmann SNS irgendwas mit einer KSW Steckweise K5/K7 davor. Also nicht unbedingt billiger Schrott. Die Antennen waren die üblichen FESA Magneta, die für die Schweiz zeigte direkt auf die Antennen gegenüber in ca. 50m Entfernung. Übersteuerung kann sein, aber vermutlich war bei dem Kollegen auch nicht alles i.O.
Zintus

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von Zintus »

@Hotzenplotz:
Ja, ja. Immer draufhauen auf die Funkamateure. Das ist ganz normal, dass ein Antennenverstärker übersteuert ist, wenn in 50 Metern Entfernung auf 144 MHz gesendet wird. Der funkende Nachbar hat nichts falsch gemacht. Aber es ist ja auch das Einfachste, zu behaupten, dass "bei dem bestimmt auch etwas nicht in Ordnung ist".
Im gegenseitigen Einvernehmen hätte man dort bestimmt eine Lösung finden können. Aber wenn man den Mund nicht aufbekommt, um ihn darauf anzusprechen... Stattdessen hier im Schutze der Anonymität des Internets Pauschalverurteilungen von sich geben. :kotz:

Vielleicht sollte man bei dir mal das Trollfutter absetzen.
raeuberhotzenplotz1

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

:kotz:

mehr sage ich zu diesem Kommentar nicht :cool:
Marc_RE

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von Marc_RE »

In vielen Fällen liegt die eigentliche Ursache für die Störung auf der Empfängerseite, und nicht beim Funkamateur, auch wenn der möglicherweise der Auslöser für diese Störung ist.
So auch in diesem Fall. So breitandig, daß 2 bzw. 3 Kanäle gestört werden, kann sein Signal nicht sein. Oberwellen fallen ebenfalls nicht in den Bereich. Ich vermute da auch eine Übersteuerung des Verstärkers. Trotz der Kanalweiche ist da zu viel Signal an den Verstärkereingang gelangt. Das wäre vermutlich mit einem simplen Sperrkreis zu beheben gewesen.

Ich kann dir Stellen nennen, da wurde der Empfang durch den BOS-Funk oder Rundfunksender gestört. War bei denen dann vielleicht auch nicht alles i.O?
raeuberhotzenplotz1

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

Naja 144MHz zu 170MHz, das ist ein hinrichender Abstand da macht der interne Filter eines Hirschmannverstärkers gute 20 bis 30dB zu, das habe ich schon selbst an einem VNWA gemessen (als ich mal das UKW Band von 104 MHz auf 108 MHz hochgestimmt habe). Und eine Magneta Kanalantenne hat bei diesem Frequenzabstand auch einen deutlich kleineren Gewinn (bzw. macht etwas undefiniertes). Daher tippe ich eher auf unerwünschte Oberwellen / Mischprodukte aus dem Sender (die nicht notwendigerweise nur geradzahlige vielfache der Sendefrequenz sein müssen. Wenn man genug übersteuert kann man alles mögliche an Dreck produzieren...). Ich kann mich natürlich auch irren.

Ist ja wurscht. Tatsache ist, daß das damals eine ordnungsgemäß installierte Empfangsanlage auf dem Stand der damaligen Technik war und daß diese durch eine andere Nutzung gestört wurde. Genau das war doch die Frage dieses Threads oder?

Klar gefällt einigen dieses Beispiel nicht, das ist mir schon klar :D
hegi_ms

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von hegi_ms »

So schlecht ist das Beispiel doch gar nicht. Es ist doch alltägliche Praxis bei Unterhaltungselektronik der 15€-Klasse. Mir gefällt allerderdings die Schlussfolgerung auf Grund eines einzigen konkreten Messwertes (150 kg) nicht.

Dann ein anders Beispiel - ganz ohne Amateurfunk:

In Dortmund wurde durch einen ordnungsgemäßen DAB+-Sender (Kanal 5A) nach dem heutigen Stand der Technik der Polizeifunk unterhalb 174 MHz beeinflusst. Es handelt sich dabei um ordnungsgemäß nach BOS-Richtlinien hergestellte Geräte. Kurzfristige Abhilfe, aber keine Lösung des Problems war die Verlegung des DAB-Senders auf Kanal 5C (5A wurde nach Neukoordinationen inzwischen wohl bundesweit aufgegeben).
Hagen

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von Hagen »

Die übelste, weil unvermutete und schwer nachweisbare Störquelle, war ein Schwertransporter, der seinen Hebekran am Fahrzeug mit einer Funkfernsteuerung steuerte, die oberhalb von 111-113 MHz im Kabelnetz massive Störungen verursachte, etwa auf auf S2 liegt hier der ARD-Hörfunktransponder und der ging nicht, während der an der benachbarten Baustelle ablud. Und im Spektrumanalyzer hat man das starke Störfeld in dem genannten Frequenzbereich in Receivernähe gesehen. Nachdem der weg war, war alles wieder gut.
War ausländisches Fahrzeug (Tschechien oder Slovakei), keine Ahnung, wie das da mit der Betriebserlaubnis in D geregelt ist. Die Sendeleistung war aber extrem (Entfernung schätzungsweise 25-50 Meter).

[Edith: peinlicher Rechtscheibteufel]
raeuberhotzenplotz1

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

hegi_ms hat geschrieben: Mir gefällt allerderdings die Schlussfolgerung auf Grund eines einzigen konkreten Messwertes (150 kg) nicht.
Ich habe ihn nicht gewogen, das war ein Schätzwert, kein Meßwert :D. Tut auch nichts zur Sache. So war mir der Nachbar eben in Erinnerung. P.S. die anderen Nachbarn waren auch unglücklich über Ihn, nicht weil das Fernsehen flimmerte, sondern weil die Meinung herrschte, daß er mit dem "Gelerr auf dem Dach" das Wohngebiet verschandelte. Meine Eltern haben sich für die TV Störung nicht interessiert, aber die über die optische Beeinträchtigung wurde mehrfach diskutiert. Hat halt jeder andere Prioritäten.

Ja aber da fällt mir noch etwas ein. In der entfernten Verwandschaft hatte jemand ein elektrisches Garagentor von BOSCH. Dieses funktionierte irgendwann nicht mehr und konnte den Handsender nicht mehr empfangen. Der Mann hat dann erst das Gerät reklamiert, ohne Erfolg, dann hat er nach Anweisung des Händlers eine Antenne vor die Garage angeschlossen... Alles hat nichts geholfen. Dann war ich dort zu Besuch und wurde um Rat gefragt. Zunächst war ich ratlos. Nach einiger Analyse lieft das Garagentor in einem ISM-Band. Auf meine Frage, ob er noch irgendwelche andere Geräte wie z.B. Funkkopfhörer betriebt hat er große Augen gemacht, hat in seinem Wohnzimmer den Funkkopfhörer seines Epianos ausgesteckt und siehe das das Garagentor lief wieder ;)

Aber beim ISM Band kann sich wohl niemand beschweren...
DABit

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von DABit »

Ja, bei einer ISM Band Frequenz musst Du die Störung hin nehmen.

Ich war zu Besuch bei einem Freund bei dem wir schon fast ein Jahr lang einen Rundfunkstörer suchen. UKW und DAB wurden gestört, aber selten zur genau gleichen Zeit. Bekannt war uns auch, dass auch tiefere Frequenzen gestört wurden. Letzte Woche beobachtete mein Freund einen jungen Nachbar, welcher im Garten eine Teslaspule aufbaute! Uns fiel ein Stein vom Herzen, den das musste ja die Lösung sein.
Mit DAB und Weltempfänger (Globetrotter) bewaffnet marschierten wir los um den Burschen zu besuchen. Er kam uns entgegen und genau in dem Moment verstummt der 8B im DAB Radio!

Die Teslaspule war also noch nicht im Betrieb! Freundlich interessierten wir uns für das Riesengebilde mit mehreren Hundert Metern Draht. Man kam ins Gespräch, über Störstrahlung und Grenzwerte. Da meinte der Bursche plötzlich, er habe auch Probleme im CB-Funk, aber es sei ja bekannt, das es der Begrenzungsdraht des Mähroboters von seinem Nachbar sei.

Wir horchten auf und liefen zum Grundstück seines Nachbarn. Der Robo war am mähen!
Mein Globetrotter röhrte und zwitscherte in allen Tonlagen. Als der Besitzer des Robo's dann den Stecker zog, spielte der Pure wieder den 8B, als wäre nie etwas anderes gewesen!

Nun wollen wir dem Mann helfen, seinen Begrenzungsdraht im Winter ein zu graben.
Dass Weidezaungeräte mit ihren langen Drähten Störungen verursachen war mir ja bekannt, aber ein Mähroboter ??? Das kann ich technisch noch nicht ganz verstehen. Möglicherweise könnten es steilflankige Datenpakete sein, welche durch den Draht geschickt werden, aber darüber muss ich mich erst schlau machen. Ev. liegt auch ein technischer Defekt vor. Meines Wissens liegt die Frequenz für die Robo's grob geschätzt zwischen 100 und 200kHz, also im Langwellenbereich.

Ehrlich gesagt, an dieser Störung hätten wir noch eine Weile gesucht, wenn nicht beim Nachbar beim CB-Funk Daten verloren gegangen wären!
Studio Leipzig

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von Studio Leipzig »

Hallo,

weil es vielleicht zum Thema passt:

"CHIP" online vom 05.01.2018:

Unerlaubte Funkübertragung Polizei hörbar - Netzagentur nimmt Funkkopfhörer vom Markt

Link:

http://www.chip.de/news/Polizeifunk-war ... 39252.html

Was mein ihr? Polizeifunk heutzutage mit illegalen Funkkopfhörern abhören? Geht das überhaupt noch?

Hier zum Vergleich die "Originalmeldung" von der Bundesnetzagentur:

https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... ?nn=265778

Ich zitiere:

"...Unter den rund 460.000 Produkten befanden sich 388.000 Funkkopfhörer, die sicherheitsrelevante Polizeifunkfrequenzen nutzen und daher nicht in Deutschland betrieben werden dürfen...."

Von Abhören oder Mithören steht da allerdings nichts. Naja, der Artikel verkauft sich so eben besser. Und wurde von vielen Zeitungen und Redaktionen übernommen.... (Leipziger Volkszeitung, Lausitzer Rundschau, Augsburger Allgemeine...)

MfG

Studio Leipzig
WiehengeBIERge

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von WiehengeBIERge »

Mithören geht nicht, aber umgekehrt den Polizefunk damit stören geht natürlich schon. Das ist wohl auch eigentlich gemeint.
hegi_ms

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von hegi_ms »

Es wäre wissenswert, welchen Frequenzbereich die Funkkopfhörer - oder eher deren Basisstationen - stören. 4m, 2m oder 380...400 MHz?

Für dieses Forum interessanter ist wohl der in der Pressemitteilung der Bundesnetzagentur enthaltene Hinweis auf 744.100 beanstandete FM-Transmitter
_Yoshi_

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von _Yoshi_ »

Da gab es doch mal ein Medion (oder Tevion?) Radiowecker der in Dortmund die Towerfrequenz massiv gestört hatte.

Was war da der Grund das der Wecker so gestört hatte?
sn0

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von sn0 »

Meine Eltern haben ihr Bad von Grund auf Saniert, nach Abschluss der Arbeiten habe ich ihnen ein DAB+ Radio mit Teleskopantenne (auf F-Buchse geschraubt) überlassen. Da der Raum im Erdgeschoss innen liegend und somit Fensterlos ist, habe ich mir keine großen Hoffnungen auf Empfang gemacht. Aber siehe da, der Bundesmux geht sogar ganz akzeptabel, der WDR-Mux leider garnicht und via UKW kommt nicht mal der 3km entfernte lokale Dudelfunker durch. Ok, kann man erstmal mit leben, man hat ja eine Antennendose mit eingeplant [noch nicht in Betrieb].

Soweit so akzeptabel - nur der im Display angezeigte Signalpegel pulsierte verdächtig, schwankte immer zwischen 2 und 4 Balken. Kurz gegrübelt was denn hier Pulsen könnte... die nagelneue LED-Beleuchtung ausgeschaltet: Zack, voller Empfang.

Wenn sich nochmal jemand über schlechten DAB-Empfang beschwert ist mein erster Ratschlag definitiv: LED-LICHT AUS!

Die verbauten Leuchten kommen übrigens vom namhaften Elektro-Großhändler (welche genau weiß ich nicht, müsste ich nachfragen). Also nicht einmal darauf kann man sich verlassen. Es ist leider einfach noch nicht verboten so eine Scheiße zu verkaufen. Man ist aber mit der DIN EN 55015 "Grenzwerte und Messverfahren für Funkstörungen von elektrischen Beleuchtungseinrichtungen und ähnlichen Elektrogeräten" dran. (Siehe BR-Link unten)

Zum Thema Störungen durch LED-Beleuchtung möchte ich noch auf folgende Links hinweisen:

[cc:zwei]Wolfgang Rudolph demonstiert die LED-Störungen mittels CB-Funkgerät und DAB-Radio:
https://www.youtube.com/watch?v=MN-zwAwyWOQ

Empfang von DAB+-Programmen: Störungen durch LED-Leuchtmittel (vom April 2017, BR)
https://www.br.de/unternehmen/inhalt/te ... l-100.html
DABit

Re: Erlebnisse mit Störquellen

Beitrag von DABit »

Alles Gute zum neuen Jahr!

Unser Nachbar hat die LED Weihnachtsbeleuchtung (Geblinke) verräumt, AM 1548 kHz funzt wieder ohne Summen und Knacken. Nun stört nur noch der Oelbrenner der Heizung beim zünden. (Trotz Rahmenantenne).

Billigst Kassetten Rekorder aus den 80er Jahren empfängt CB-Funk und nimmt ihn gleich auf. Ergebnis: stark verbrummte Musik mit Geplapper und anderen Tönen. Direkteinstrahlung auf den Tonkopf?

Ja, Modelleisenbahnen und Auto Rennbahnen können ganz empfindliche Störungen verursachen und sind schwer zu beheben, wegen Platzmangel in den Fahrzeugen.

Da wären ja noch unsere schönen Drähte, in Augenhöhe, ca 6 Meter vor den Fenstern. 15 kV, 16 2/3 Hz! Diese Störungen bringt man nicht mehr weg, die muss man hin nehmen! Filter aus 8mm Draht bringen nur bei den Oberwellen ein wenig etwas. Das Geflacker, Bild zusammen ziehen bei Bildröhren, rührt von den Anfahrströmen, bzw den Magnetfelder der Fahrdrähte her. Bei solchen Feldern nützen auch 4mm Stahlblech Platten zum Abschirmen nichts mehr.

In einem 30m Langdraht werden Spannungen von 172V AC induziert! Das leichte Kitzeln in den Fingern beseitigt eine Spule gegen Erde, 8mm Draht.

Bei der Stereo Anlage haben sich Filter bestückte Steckerleisten für die Stromversorgung bewährt. Dazu konsequenter Potentialausgleich zwischen den Geräten, 4mm Litze und kurze Audio Verbindungen. Einzig der Verstärkereingang für den Hobel ist hart kurzgeschlossen, sonst brummt und zwitschert es auf 16 2/3 Hz mit allen Harmonischen bis zur Hörbarkeitsgrenze!
Eine Relaisspule, ca 2 kOhm und 30cm Eisen drin, ergibt eine Antenne, welche den Zug bis etwa 4km Entfernung hört! So empfindlich ist der Plattenspieler Eingang.

Und da ist ja noch der Relaisraum im Keller, mit Blinksignalgeber, Quecksilberschalter aus den 60er Jahren, das Schaltnetzteil 96V, 25A für die Akku's und die ganze Relais Geschichte für das Weichen Stellpult. Kliggedi Klack Kliggedi Klack..... Bsssrrr Bsssrrr Bsssrrr, Kladadadak, klokklokklok, dadadadag den ganzen Tag lang, hihihi.

Joo, dem Blinki Nachbar auf der gegenüberliegenden Strassenseite hatte ich letzten Dezember noch die Hausklingel entstört. Ein ururalter "Wagnerscher Hammer" an einer ellenlangen Leitung. Eine Nagelfeile zum Kontakte reinigen und ein 470pF Kondensator waren die Lösung. Nix gerechnet, einfach C's drangehalten, bis man das Kontaktfeuer nicht mehr sah.

Wie Ihr seht habe ich mir den besten Wohnort für mein Hobby ausgewählt! Perfekt, um immer wieder etwas dazu zu lernen. Dafür Platz zum "versauen" (Tschuldigung), und extrem billig für so eine Riesenwohnung mit Estrich und Keller. Rund 30m2 Balkon bieten auch diversen Aluminiumpflänzchen genügend Platz!

Ich freue mich sehr über Eure Beiträge zum Thema, ich möchte noch viel lernen.
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