DVB-T2 in Norddeutschland

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DABM

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von DABM »

Ich habe die Frage so verstanden das es "nur" um das einfache lineare TV Angebot geht also ohne den Connect Mist ;)
Terranus

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Terranus »

Der NDR kleckert ja nicht mit Sendeleistung: auf Rügen wird von 20 auf 40kW angehoben, auf Usedom von 1kW auf 3,2kW.
ZDF Leistungen bleiben gleich...
Göttelborn

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Göttelborn »

Was nützt es wenn der NDR oder andere LRA die Leistung erhöhen das ZDF aber nicht mitzieht?

Das ZDF müsste in den NDR MUX und dafür ein Gemeinschaftsprogramm, wie Phoenix oder Arte in den ZDF Mux.

Generell hat man es leider versäumt dies bei DVB-T2 wegen politischer gewollter Trennung umzusetzten.
Terranus

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Terranus »

Weil das ZDF eben die Terrestrik als weit weniger wichtig erachtet als der NDR. Das ZDF zieht sowieso an vielen Standorten ohne Freenet nur widerwillig mit.
Aber auch innerhalb der ARD gibt es ja große Unterschiede: während NDR oder BR an der bisherigen Versorgung festhalten, baut der SWR stark ab.

Der NDR sagt ja ganz offen, wir nutzen die Terrestrik um vor allem mobile Nutzer und ähnliches zu erreichen. Auch Empfang auf Schiffen auf der Ostsee / den Seen dort oben.
Göttelborn

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Göttelborn »

Der SWR verfolgt scheinbar die Politik, nur wo Freenet sendet ziehen wir mit.

Dem NDR würde es aber nicht weh tun, wenn man statt einem fremden Dritten das ZDF ausstrahlen würde und dem Nutzer wäre sehr geholfen.

Aber leider mal wieder politische Streitigkeiten.
Zwölf

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Zwölf »

Göttelborn hat geschrieben: Der SWR verfolgt scheinbar die Politik, nur wo Freenet sendet ziehen wir mit.

Dem NDR würde es aber nicht weh tun, wenn man statt einem fremden Dritten das ZDF ausstrahlen würde und dem Nutzer wäre sehr geholfen.

Aber leider mal wieder politische Streitigkeiten.
Wenn man das ZDF einfach als SD-Programm über einen zusätzliche PLP-Datenstrom in den NDR-Mux aufnehmen würde, für die Regionen wo das ZDF nicht mitzieht müsste der NDR nicht mal auf ein fremdes Drittes verzichten und es gäbe auch eine Trennung zwischen ARD und ZDF genauso wie zwischen ZDF und FreenetTV.
Göttelborn

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Göttelborn »

Natürlich ein elegantes Modell um das politische Problem zu umschiffen.

Nur sollte man dies dann direkt richtig machen und das ZDF in HD im Ersten Mux ausstrahlen.

Im Prinzip ein Hauptmux mit dem Ersten, ZDF, Drittes, der Zweie Mux der ARD und ein Bundesweiter Mux des ZDF.

Dieser Hauptmux sollte natürlich eine Grundversorgung darstellen, also auch an den Streichstandorten ausgestrahlt werden.
DX-Fritz

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von DX-Fritz »

Neben anderen Städten ist auch Göttingen seit 08.11.2017 auf DVB-T2 umgestiegen und wird von den Sendemasten Hetjershausen (25 bzw. 32 kW vertikal, ca. 5 km von Göttingen-Mitte entfernt) und Espol (50 kW horizontal, ca. 24 km von Göttingen entfernt) versorgt.

Während bis zur Umstellung am 08.11. alle Programme mit Zimmerantenne über DVB-T empfangbar waren, ist dies bei den ZDF-Programmen (ZDF, 3sat, ZDFinfo, zdf_neo, alle E35) nun nicht mehr der Fall. Das ist auch nicht sonderlich erstaunlich, wenn man feststellt, dass diese Programme vom nahegelegenen Sendemast in Hetjershausen nicht mehr ausgestrahlt werden, sondern nur noch vom 24 km entfernten Sendemast in Espol. Die ARD-Programme (E23) und die dritten Programme (E40) werden dagegen von beiden Sendemasten ausgestrahlt (lt. Sendertabelle).

Gibt es eine Erklärung, warum das ZDF die Großstadt Göttingen so vernachlässigt und ab sofort wohl meist nur noch mit Hausantenne empfangbar ist?
Göttelborn

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Göttelborn »

Am Standort Hetjershausen war auch vorher nur der NDR aktiv.

Ich denke das Hauptgrund dürfte die Leistungsreduzierung am Standort Hoher Meissner in Hessen von 50 auf 20 kW, da dort im Gegenzug der Standort Kassel-Söhrewald mit 10kW aufgeschaltet wurde. Ansonsten kann ich es mir nicht erklären, denn DVB-T2 braucht zwar minimal mehr als DVB-T1 nur gleicht K35 anstatt K42 dies eigentlich aus.

Das ZDF baut generell nicht so gut aus wie die ARD-Anstalten, was für den Nutzer natürlich ärgerlich ist, da das ZDF auch relevante Rechte besitzt.

Hier im Saarland hat man zum beispiel einen Standort abgeschaltet und sendet temprorär nun über den hohen Kanal K55 anstatt K30. Das Ergebnis kannst du dir ausmahlen.

Im übrigen war ja auch ursprünglich die Region Göttingen Ausbaugebiet für Freenet (wie Würzburg, Regensburg oder Münster auch) . Vom Standort Bovenden sollte die Privaten mit 20 kW kommen und die ÖR zusätzlich mit 5kW.

Aber der schönste NDR Mast nutzt nichts, wenn zumindest nicht das ZDF empfangbar ist. Die anderen Programme wären ja vernachlässigbar.

Ich denke hier müsste man wirklich eine Lösung finden indem ein Gemeinschaftsprogramm vornehmlich arte im ZDF Mux ausgestrahlt wird und umgekehrt mittels Unterteilung das ZDF in den ARD Muxen, wie es aktuell ja auch mit Freenet Connect im ZDF Mux gemacht wird.
mittendrin

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von mittendrin »

Göttelborn hat geschrieben: Ich denke das Hauptgrund dürfte die Leistungsreduzierung am Standort Hoher Meissner in Hessen von 50 auf 20 kW, da dort im Gegenzug der Standort Kassel-Söhrewald mit 10kW aufgeschaltet wurde.
Statt Hoher Meißner lies: Habichtswald. Dort trifft das zu. Hoher Meißner alle Frequenzen weiter wie bisher mit 50 kW.
http://download.hr.de/services/empfang- ... ei-100.pdf
Göttelborn

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Göttelborn »

Oh Ja Schreibfehler. Hoher Meissner würde ja auch keinen Sinn machen, da er ein Flächenstandort ist.

Ist natürlich der Habichtswald der westlich von Kassel liegt und auf 20kW reduziert wurde und dafür Söhrewald mit 10kW östlich von Kassel wieder on air gegangen.
Tobias Urbach

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Tobias Urbach »

@ DX Fritz

Das ZDF Problem hat mein Vater nun auch, Kanal 35 kommt nun nicht mehr rein.
Die anderen haben ein super Signal , wie früher.
Gibt es vom Kanal 35 Espol eine Reichweiten Info?
Dann würde Ich meinem Vater ggf. eine Zender AA 200 schicken.
Da nur die Öffis geschaut werden langte die alte Dachantenne bisher.
Aber diese jetzt zu drehen ist auch zu aufwendig.
Danke ZDF für diese Aktion.
ElDee

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von ElDee »

Auch ich verstehe die Ursache des Problems nicht ganz. Der ZDF-Multiplex (DVB-T alt) sendete doch bis zum 7.11.auf K42 für Göttingen von Espol mit 50kW rund und auf K42 sendeten auch noch die benachbarten Sender Hoher Meißner und Habichtswald.
Nun sind für DVB-T2 HD diese drei Sender auf Kanal 35 gewechselt, wobei die Leistung vom Habichtswald von 50 auf 20kW reduziert wurde, dafür ist der Söhrewald-Sender mit 10kW gen Kassel (vertikal polarisiert) dazu gekommen. Wenn dadurch der Zimmerantennenempfang in Göttingen nicht mehr funktioniert, dann vermute ich als Ursache nicht die Leistungsabsenkung am Habichtswald, sondern eher ein Laufzeitproblem im Gleichfrequenznetz (SFN).... ?
Dennis_OWL

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von Dennis_OWL »

ElDee hat geschrieben: vermute ich als Ursache nicht die Leistungsabsenkung am Habichtswald, sondern eher ein Laufzeitproblem im Gleichfrequenznetz (SFN)...
Das vermute ich inzwischen auch für mein kürzlich (im "ultimativen T2-Thread") geschildertes Problem. Wobei ich noch etwas weiter weg bin von den beiden Nordhessen-Sendern als Göttingen. Göttingen ist ja eindeutig näher am Hohen Meißner als am Habichtswald.

Ich habe mir gestern mal angeschaut, wie Habichtswald und Hoher Meißner von mir entfernt sind: Der eine ist 44, der andere 70km entfernt, aber vom Winkel her sind das vielleicht 10-15° Unterschied. Das würde ja dann auch erklären, warum ich eigentlich ausreichend Pegel habe, aber sich die Signale laufzeitmäßig stören, oder?

Ich werde es nochmal mit einer dicken Richtantenne probieren, aber ansonsten ist wohl Empfang aus Hessen damit gestorben, wenn es so ist. Da ich bei einzelnen Kanälen aus dem Ruhrpott beim Empfang an meinem 2. Standort in Bielefeld auch schon solche Laufzeitprobleme beobachtet habe, kann ich bisher nicht behaupten, dass ich den Aufbau des DVB-T2-Netz besser finde als das DVB-T-Netz...
ElDee

Re: DVB-T2 in Norddeutschland

Beitrag von ElDee »

Da würde ich die Flinte nicht gleich ins Korn werfen, denn Laufzeitprobleme lassen sich auch bei der DVB-T2-Technologie lösen. Hier würde ich mich an Media Broadcast wenden, die Situation vor und nach dem 8.11. schildern und um Abhilfe bitten. Nach meinen Erfahrungen wird von MB darauf reagiert und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht.
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