Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

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Metthi

Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von Metthi »

Aus Anlass der baldigen Abschaltung der letzten großen Mittelwellensender in Deutschland denke ich gerade über die Rolle nach, die die Mittelwelle in meinem Leben gespielt hat, und ich schwelge etwas in Erinnerungen.
Mein erstes eigenes Radio war ein Transistor-Taschenradio von Grundig (Micro Boy oder so ähnlich, gab es mit schwarzem und weißem Gehäuse). Dieses Radio hatte nur den Mittelwellenbereich. Hier in der Region Braunschweig konnte ich mit diesem Gerät sehr gut den Deutschlandfunk auf zwei Frequenzen hören (damals wurde glaube ich von Cremlingen aus noch auf zwei Frequenzen gesendet), des weiteren ganz links auf der Skala den Norddeutschen Rundfunk (damals noch bei 520 kHz) sowie Stimme der DDR. Ganz schwach war auch nach meiner Erinnerung Radio Bremen zu hören. An weitere Sender kann ich mich nicht bewusst erinnern (es müssten aber auch der HR und weitere DDR-Sender tagsüber empfangbar gewesen sein, aber ich war ja damals noch ein Kind). Das Radio war batteriebetrieben, und so mussten von Zeit zu Zeit zwei neue Mignonzellen gekauft werden. Meistens hörte ich den Deutschlandfunk, manchmal auch den NDR, der damals sein erstes Hörfunkprogramm noch gemeinsam mit dem WDR gestaltete.
Mein Großvater, den wir damals oft besuchten, wohnte in der Nähe des Harzes und hatte eine röhrenbestückte Musiktruhe. Diese enthielt ein Radio mit allen vier Wellenbereichen sowie einen Plattenspieler. Das Radio hatte auf UKW einen sehr guten Klang (die Trennschärfe war aber etwas grenzwertig, zwischen Brocken 91,5 MHz (damals Berliner Rundfunk) und Torfhaus 92,1 MHz (damals schon NDR2) war kein Rauschen zu hören, sondern die Sender gingen quasi ineinander über, waren aber jeder für sich klar zu empfangen, wenn man die Frequenz genau einstellte).
Der UKW-Bereich ging nur bis etwa 104 MHz, damals waren aber hier in der Region Braunschweig nur Sender unterhalb 100 Mhz zu finden (privaten Hörfunk gab es hier noch nicht).
Das Radio hatte zwei getrennte Skalen, eine für die AM-Bereiche und eine für UKW. Soweit ich mich erinnern kann hat mein Großvater stets nur den Deutschlandfunk auf Mittelwelle gehört (er war damals auf UKW hier in der Region ja noch nicht zu empfangen). Ich kann mich nicht erinnern, dass er den UKW-Teil benutzt hätte oder einmal einen anderen AM-Sender eingestellt hätte. Wenn er nicht Deutschlandfunk hörte spielte er gerne Schallplatten mit klassischer Musik ab.
Als mir später, nach dem Tod meines Großvaters, einmal die Bedienungsanleitung für die Musiktruhe in die Hand fiel, sah ich, dass man sogar ein Zusatzmodul zum Stereo-Empfang auf UKW hätte erwerben können, dieses Zusatzmodul hatte er aber nicht gekauft.
Später bekam ich dann ein Kofferradio mit vier Wellenbereichen geschenkt (Grundig Music Boy 1000 oder 1100 oder 1200 oder so, glaube ich). So lernte ich Radio Luxemburg auf 6090 kHz kennen und hörte dort unter der Woche nach der Schule um 14:00 Uhr „die großen Acht“ (eine kleine Hitparade) sowie sonntags dann die eigentliche Hitparade. Ich hörte die „Kindertage“ auf Radio Luxemburg, das waren einzelne Tage im Jahr, an denen Kinder das Programm gestalteten, Desiree Nosbusch begann in diesem Rahmen auch ihre Karriere. Abends kamen dann auch die Europawelle Saar (1422 kHz) und die Luxemburger Mittelwelle (1440 kHz) durch, beide habe ich gerne und viel gehört, aber z.B. auch die „Schlager der Woche“, die auf RIAS1 (990 kHz) und RIAS 2 (855 kHz) liefen. Natürlich hörte ich damals auch schon viel UKW, aber es gab dort noch keinen privaten Hörfunk, so dass die Ortssender NDR/WDR1, NDR2, NDR3 sowie das Gastarbeiterprogramm waren, das nur wenige Stunden am Tag über Torfhaus 99,5 Mhz (heute NDR Info) ausgestrahlt wurde. Natürlich waren auch Radio DDR 1 und 2, Berliner Rundfunk und Stimme der DDR, alle vier vom Bocken, Ortssender und wurden von mir des öfteren gehört, zudem natürlich BFBS vom Drachenberg im Elm. Der HR und der WDR waren auf UKW eher schwach zu empfangen, aber durchaus hörbar.
So waren die AM-Sender eine deutliche Bereicherung des Programmangebotes. Ich hörte auch Kurzwellen-Auslandsdienste wie z.B. Radio Schweden, Stockholm. Das Lied „Lay all your love on me“ von ABBAs Album „Super Trouper“ hörte ich das erste Mal über Kurzwelle von Radio Schweden und habe es sogar auf Kassette mitgeschnitten. Später bekam ich dann die Langspielplatte geschenkt.
Mit dem Starten des privaten Hörfunks in Niedersachsen wurde es dann auch auf UKW wieder interessanter, Radio FFN wurde nach meiner Erinnerung im Sommer 1987, zeitgleich mit dem Deutschlandfunk, am Torfhaus-Mast der deutschen Bundespost aufgeschaltet.
Aber auch Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger Jahre habe ich abends noch oft die 2-0-8 aus Luxemburg gehört.
Und während ich dies schreibe, hörte ich im Tuner der Stereoanlage auf 1440 kHz zunächst ein recht peppiges Musikprogramm und dann China Radio International.
satjay

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von satjay »

Schön, nur eine kl Korrektur
Die großen 8 liefen nur Sa 14.00 und basierten auf den Verkaufszahlen von Läden,
deren Mitarbeiterinnen auch ihre großen 8 jeweils tel. onair durchgaben.
Lange mod. von Camillo Felgen.
delfi

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von delfi »

Ja, es geht tatsächlich eine Ära zu Ende. Für mich hat sie eigentlich schon aufgehört. Früher war ich eifriger Nutzer aller vier Wellenbereiche. Was natürlich auch das Autoradio unterstützen musste. Der DLF und die Stimme der DDR waren auf Langwelle fest eingespeichert. Gibt es nicht mehr. Auf Mittelwelle wurden AFN und VoA Europe, Bayern 1, RTL und Ö1 abgespeichert. Auf Kurzwelle Bayern 1/3, SWR3, RTL, DW und RÖI. Auch alles längst Geschichte.
Früher bot die Mittelwelle Abends eine große Auswahl deutschsprachiger Programme, die damals sicher halfen, den eigenen Horizont zu erweitern. Heute geht das auf anderen Wegen leichter. Aber das besondere Flair des AM-Bereichs ist heute längst verflogen. Es war jedenfalls schön, diese Zeit noch miterlebt zu haben.
HeibelA

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von HeibelA »

Auch mein erstes Radio war so ein batteriebestücktes nur Mittelwellenradio. Ich durfte damit nach dem zu Bett gehen als Kind noch etwas Radio hören. Das war Ende der 70er. Schon damals war ich begeistert, dass nachts so viel mehr Sender auf der Mittelwelle zu empfangen waren als tags. Dies führte dazu dass ich versuchte die Programme zu identifizieren. Das DXen begann. Ich hörte mit dem kleinen Ding oft die halbe Nacht heimlich unter der Bettdecke Luxemburg, Europawelle Saar, AFN aber auch BBC und Radio Moskau.
martin2

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von martin2 »

Und SWF3 im 41m-Band nachmittags nach der Schule mit Musikprogramm, leider kann ich mich nicht mehr an Details erinnern.
effemm

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von effemm »

"Die großen Acht" liefen Ende der 70er werktäglich ab 14 Uhr auf allen "fröhlichen Wellen" nach "12 Uhr mittags" und vor "Die blaue Stunde". Moderator war in den allermeisten Fällen Axel Fitzke, der die Werbespots gerne mit "Was steht denn da an der Studiowand?" anmoderierte. Ich habe die Sendung so oft ich konnte und die 6090 kHz das zuließen nach der Schule gehört. Später leistete ich mir Anlagen, die den UKW-Empfang aus Luxemburg sogar in Bayern (bei Aschaffenburg) gewährleisteten. Es kamen 88.9, 92.5 und 97.0 MHz, wobei letztere zuverlässig und aussetzerfrei ging.
satjay

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von satjay »

[quote=effemm]
"Die großen Acht" liefen Ende der 70er werktäglich ab 14 Uhr auf allen "fröhlichen Wellen" nach "12 Uhr mittags" und vor "Die blaue Stunde". Moderator war in den allermeisten Fällen Axel Fitzke, der die Werbespots gerne mit "Was steht denn da an der Studiowand?" anmoderierte. Ich habe die Sendung so oft ich konnte und die 6090 kHz das zuließen nach der Schule gehört. Später leistete ich mir Anlagen, die den UKW-Empfang aus Luxemburg sogar in Bayern (bei Aschaffenburg) gewährleisteten. Es kamen 88.9, 92.5 und 97.0 MHz, wobei letztere zuverlässig und aussetzerfrei ging.

Dann bin ich zu alt als 60er Jahre RL hörer, als es besagte Sendung wirkl nur SA gab.
War das Jahre später m Axel denn auch noch eine Verkaufshitliste mit Angaben der Läden?
oder wurde hier nur der alte Titel übernommen?
ulionken

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von ulionken »

Bei mir hat das AM-Hören auch mit meinem ersten Radio engefangen, einem kleinen batteriebetriebenen MW-Empfänger. Dort liefen dann abends unter der Bettdecke AFN (872), Europawelle Saar (1421), SDR1 (575), BR (1602) und für mich zunächst überraschend auch ausländische Sender. Später habe ich einen Grundig City-Boy 1000 mit vier Wellenbereichen benutzt, und mein Interesse hat sich dann mehr auf die Kurzwelle verlagert. Die Mittelwelle wurde wieder zum 23.11.1978 interessant, als der Genfer Wellenplan (GE74) in Kraft trat und viele Änderungen beobachtet werden konnten.

Als Empfänger habe ich zwei Grundig Satelliten benutzt, dazu eine Rahmenantenne oder eine Aktivantenne, die den Störnebel vermied. Mit diesen Antennen waren auch Fernempfänge möglich (BBC Oman auf 1413 kHz, WINS 1010 kHz ind viele andere). Ineressant waren auch die Auswirkungen des kalten Kriegs, mit den Programmen von Radio Moskau, RIAS und anderen und den Störsendern.

In den Jahren darauf habe ich dann auf den AM-Bändern auch viele Programme gehört, den DLF auf 756, 549 oder 153 kHz, DT64 auf 657 kHz oder Stimme der DDR auf 783, RIAS auf 990 und 855 und besonders die BBC auf 648 kHz. Auf Reisen waren oft der WDR auf 1593 kHz oder der DLF Nachrichtenquellen. Die Feldstärke von Langenberg 1593 kHz habe ich in Münster über Wochen systematisch beobachtet - die Nahschwundereffekte und die beiden benutzten Sendeantennen liessen sich neben den Leistungsumschaltungen gut verfolgen.

Dann war ich einige Zeit in den USA, wo ich allerdings UKW-FM von den Inhalten her interessanter fand als die Mittelwelle. Aber auch dort war die Mittelwelle auf Reisen nützlich, z.B. der Empfang von CBC (CBK Regina) auf 540 kHz, das zwischen Minnesota und Montana über ein riesiges Gebiet mit einem werbefreien Programm empfangbar ist.

In Europa habe ich die Mittelwelle danach vor allem auf Reisen nach Schweden oder Norwegen und während eines langen Aufenthalts in Nordengland genutzt. Dort waren der DLF und der NDR (972) fast immer empfangbar und haben das Angebot an jounalistisch anspruchsvollen Programmen ergänzt. Den SWR (666 oder 1017 kHz) habe ich vor allem in Frankreich empfangen, neben dem DLF.

Ich finde es sehr bedauerlich, dass die AM-Empfangsmöglichkeiten der deutschen Sender nun verloren gehen! Es ist zu befürchten, dass das Radio endgültig zu einem Nebenbei-Medium wird und vor allem seine grenzüberschreitende Funktion verschwindet.

73 de Uli
effemm

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von effemm »

satjay hat geschrieben:
In den 60ern habe ich Radio Luxemburg noch nicht gekannt. Als kleineres Kind hatte ich zwar genau so ein Mittelwellenradio wie eingangs beschrieben, aber in der Nähe von Hannover kam RTL nicht so gut. Ich habe dann immer Deutschlandfunk gehört.

In diesem Artikel steht übrigens einiges über "Die großen Acht" in den 60er-Jahren, damals tatsächlich nur samstags. Mo-Fr lief um 14 Uhr noch die Sendung "Autofahrer unterwegs". Wie lange, weiß ich nicht. Und ich wusste auch nicht, dass der große Camillo Felgen die großen Acht moderiert hat. Die Titelmelode "The Swinging Creeper" von "The Ventures" ist auf der Seite auch verlinkt. So weit ich mich erinnern kann, war das die Titelmelodie bis zum Schluss. Und auch die Verkaufshitliste war ebenfalls bis zum Schluss für die Title ausschlaggebend. Je länger ich nachdenke, desto mehr fällt mir ein: "Rivers of Babylon" wurde damals monatelang gespielt. Vergleichbares gabe es mit "My Way" von Elvis in der RTL-Hitparade mit Oliver Spiecker. Der Titel hielt sich dort mindestens ein Jahr, eher noch länger. Der Inhalt der Sendung war begrenzt manipulierbar, da über Postkarten und Stimmzettel, die bei Lottoannahmestellen und Sparkassen im Sendegebiet ausgelegt waren, abgestimmt wurde.

Hier übrigens ein Bild, das bestätigt, dass die Sendung anfangs nur samstags gesendet wurde. Einen Hinweis darauf, dass später werktags gesendet wurde, habe ich auf die Schnelle nicht finden können. Es war aber so.
satjay

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von satjay »

effemm hat geschrieben:
satjay hat geschrieben:
In den 60ern habe ich Radio Luxemburg noch nicht gekannt. Als kleineres Kind hatte ich zwar genau so ein Mittelwellenradio wie eingangs beschrieben, aber in der Nähe von Hannover kam RTL nicht so gut. Ich habe dann immer Deutschlandfunk gehört.

In diesem Artikel steht übrigens einiges über "Die großen Acht" in den 60er-Jahren, damals tatsächlich nur samstags. Mo-Fr lief um 14 Uhr noch die Sendung "Autofahrer unterwegs". Wie lange, weiß ich nicht. Und ich wusste auch nicht, dass der große Camillo Felgen die großen Acht moderiert hat. Die Titelmelode "The Swinging Creeper" von "The Ventures" ist auf der Seite auch verlinkt. So weit ich mich erinnern kann, war das die Titelmelodie bis zum Schluss. Und auch die Verkaufshitliste war ebenfalls bis zum Schluss für die Title ausschlaggebend.

Hier übrigens ein Bild, das bestätigt, dass die Sendung anfangs nur samstags gesendet wurde. Einen Hinweis darauf, dass später werktags gesendet wurde, habe ich auf die Schnelle nicht finden können. Es war aber so.

RTL PR. NOV.82:
14.00 SA DIE GR. ACHT VIKTOR WORMS
SO HITPARADE JÖRG
MO HITS BEI RTL JÖRG
DI GEFRAGT GESPIELT JÖRG
MI DIE GR ACHT AXEL
DO DIE 4 VON DER SCHULBANK
FR HITS BEI RTL JÖRG

Bei Interesse kann ich noch weiter zurückblättern.
effemm

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von effemm »

Demnach kamen die großen Acht nur samstags und mittwochs? Wie man sich täuschen kann...
Zu "meiner Zeit" wurde die Hitparade sonntags von Oliver Spiecker moderiert. Ganz sicher nicht von Jörg Ebner, der übrigens vor sechs Wochen gestorben ist.
Wenn es nicht allzu viel Mühe macht: Wie sah es denn Mitte/Ende der 70er aus?
Metthi

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von Metthi »

Nun gut, es ist ja etwa dreieinhalb Jahrzehnte her, aber ich meine mich zu erinnern, dass es eine Zeit gab, in der "die großen Acht" montags bis samstags liefen, montags bis freitags dann gefolgt von der "blauen Stunde". Lange ist es her, aber schön war es.
Hier noch ein humorvoll-kritisches Lied, in dem, wenn ich richtig mitgezählt habe, alle Landesrundfunkanstalten der alten Bundesrepublik bis auf den SR genannt werden:
Gebrüder Blattschuss
RalphT

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von RalphT »

Schöne Geschichten.

Ich bin ja auch son alter Knacker, der früher sogar auf vom DLF (756 kHz) Lieder auf Tape über ein Mikrofon aufgenommen hat.

Man, waren das Zeiten.

Und heute? Zeige mal diesen Thread einen Jugendlichen. Der fragt sich wahrscheinlich, ob wir unsere Tabletten auch richtig eingenommen haben. :-)

Gerade vor ein paar Tagen ist mir das wieder in der Straßenbahn aufgefallen: Heute haben die jungen Leute immer ihre Knöpfe in den Ohren und hören wahrscheinlich ihre mp3-Rappmukke oder was weiß ich, was das ist.

Früher sagten mir die Alten immer: Früher war die Zeit irgendwie schöner. Ja, wenn ich so zurückdenke, dann sehe ich das auch so.
satjay

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von satjay »

effemm hat geschrieben: Demnach kamen die großen Acht nur samstags und mittwochs? Wie man sich täuschen kann...
Zu "meiner Zeit" wurde die Hitparade sonntags von Oliver Spiecker moderiert. Ganz sicher nicht von Jörg Ebner, der übrigens vor sechs Wochen gestorben ist.
Wenn es nicht allzu viel Mühe macht: Wie sah es denn Mitte/Ende der 70er aus?
Der Blick ins Progr v April 1978 belegt, dass Deine Erinnerung richtig war, aber auch, dass in der Zeit diese und andere Sendungen umgestaltet wurden.

SA
1200 Luxemburger UNKkantine, 1300 Superclub mit den SUPERACHT, 1500 Hitbox, 1530 RTL
Torparade m F.Walter
SO
1400 Hitparade Oliver, 1600 Wunschkonzert Camillo
MO - FR
1400 DIE GROSSEN ACHT m Axel, DO m d Zusatz Alle spielen gegen RTL.

Ich vermute,dass man mehr und mehr v Original mit Ladendurchsagen abgekommen ist...
Nordi

Re: Einige persönliche Erinnerungen aus Anlass der AM-Abschaltungen

Beitrag von Nordi »

Icb habe MW-Erinnerungen aus den 2000ern:
Denn hier in Hessen gabs es dann doch wieder gleich mehrere Programme exklusiv auf Mittelwelle:
hr-chronos
SWR-ContRa
Power Net
Rtl und
ERF
In Koodinierung befanden sich Megaradio und Truck Radio.
Parallel zu DAB fand ich das total spannend.
Meine Kindheit habe ich auch viel mit MW (vor allem LUX)
und Kurzwelle (Rias, DW usw) verbracht.
Hansawelle fand ich auch cool, weil so weit weg ;)
Spannend waren die Stimme der DDR und die Zahlensender.
SWR3 uf KW habe ich in Frankfurt kaum empfangen können.
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