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Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Fr 30. Okt 2015, 12:29
von B.Zwo
Manfred Z hat geschrieben: Gab es damals überhaupt große VHF-Standorte, wo die Bundespost mit drauf durfte?
Mir fällt keiner ein.
Harz-West (NDR), Neubau der Post auf der anderen Straßenseite
Hoher Meißner (hr), Neubau der Post auf der anderen Straßenseite
Teutoburger Wald (WDR), Aufbau gänzlich anderer Standorte durch die Post z.B. Eggegebirge
Kreuzberg (BR), Aufbau gänzlich anderer Standorte durch die Post z.B. Heidelstein

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Fr 30. Okt 2015, 12:35
von RheinMain701
Grünten?

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Fr 30. Okt 2015, 13:10
von Joerg41
Grünten (Das Erste BR VHF2, ZDF UHF27, Das Erste SWR UHF43, BR-Fs. UHF46) und Donnersberg/Nordpfalz (Das Erste VHF10, ZDF UHF37, SWR-Fs. UHF60) waren wohl die einzigen GNS.

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Fr 30. Okt 2015, 13:57
von Manfred Z
Stimmt, Grünten: Aber war die Post von Anfang an auf dem BR-Mast?

Donnersberg: Gibt es da nicht auch zwei Masten?

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Fr 30. Okt 2015, 14:11
von DH0GHU
Manfred Z hat geschrieben: Stimmt, Grünten: Aber war die Post von Anfang an auf dem BR-Mast?

Donnersberg: Gibt es da nicht auch zwei Masten?
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Donnersberg sagt, dass sie in den Anfangsjahren schon drauf war. Es gibt dort oben noch einen Aussichtsturm und es gab eine große US-Militär-Funkanlage.

Auch wäre mir neu, dass es auf dem Grünten einen zweiten Mast gegeben hätte (wo auch?).

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Sa 31. Okt 2015, 16:50
von Kay B

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Sa 31. Okt 2015, 16:56
von Manfred Z
Es geht hier um die 60er Jahre und nicht um Ausnahmen bei Füllsendern nach der Wiedervereinigung.

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Sa 31. Okt 2015, 17:00
von Kay B
@ Manfred Z
Gab es damals überhaupt große VHF-Standorte, wo die Bundespost mit drauf durfte?


Hoher Meißner. Die anderen wurden schon erwähnt.



@ B.Zwo
Hoher Meißner (hr), Neubau der Post auf der anderen Straßenseite
Das war alles auf dem Hauptmast:
http://www.senderfotos-bb.de/bilder2/meissner12.jpg
( http://www.senderfotos-bb.de/meissner.htm )

Ganz oben der GFK-Zylinder für ZDF und Hessen-Fernsehen, darunter die Band-III-Antennen in GFK-Kästen für die ARD. Darunter dann die UKW-Antenne des hr. Und nochmal darunter die UKW-Antenne der Bundespost (nicht mehr im Foto).

Die anderen Masten waren für Ballempfang, Mittelwelle sowie Reserveantennen für die ARD und UKW.

Die Situation, daß der hr die Bundespost beauftragen mußte, das Dritte auszustrahlen und sich die Bundespost wiederum beim hr dafür einmietete, wird hier auch erwähnt:
https://www.youtube.com/watch?v=gFua_-8JjzE

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Sa 31. Okt 2015, 17:20
von RheinMain701
Kay B hat geschrieben: Das ZDF gab es auch auf VHF:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Sch%C3%B6neck
Der Sender K6 von Schöneck war total mies gegen den Brocken koordiniert. Deshalb gab es schon zu DDR-Zeiten einen zweiten Sender für DFF1 auf K28. Nach der Wiedervereinigung wählte die ARD nur den K28 und der K6 kam zum ZDF, weil der dort ohnehin bereits vom Waldstein in bester Qualität empfangbar war.

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Sa 31. Okt 2015, 17:24
von RheinMain701
Kay B hat geschrieben: @ Manfred Z
Gab es damals überhaupt große VHF-Standorte, wo die Bundespost mit drauf durfte?


Hoher Meißner. Die anderen wurden schon erwähnt.
Aber erst seit den 70er-Jahren. Vorher durften die nicht mit drauf und errichteten einen eigenen Standort in Söhrewald-Wellerode (Typenturm Typ D). Der wurde dann überflüssig, als es den Meißner gab, und kam später zu RTL und Sat.1, die sich über die bombastische Reichweite in Nordhessen freuen durften.

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: So 10. Feb 2019, 18:55
von freiwild
Vier Jahre später. Wir befinden uns in unseren Gedankenspiel im Jahr 1962. Das Fernsehen ist auf dem Weg zum Massenmedium. Am ZDF wird kräftig gewerkelt, und die Landesrundfunkanstalten projektieren bereits ihre Dritten Fernsehprogramme. Auch Österreich, Frankreich, die Niederlande und die DDR planen zweite Fernsehprogramme. Man möchte die parallele Nutzung von VHF und UHF am gleichen Sendestandort vermeiden und den Fernsehempfängern damit die Notwendigkeit von zwei Empfangsantennen auf dem Dach. In Ballungsräumen sollen vorrangig UHF-Kanäle zum Einsatz kommen. Um Kosten zu sparen, haben die ARD und die Bundespost eine Grundsatzvereinbarung geschlossen, dass die Bundespost die ARD-Sendeanlagen mitbenutzen darf und dort den Betrieb der Fernsehantennen übernimmt.

Um diese Ziele erreichen, wird ein neue TV-Frequenzplan für Europa vereinbart. Um Füllsender einzusparen, wird daa Netz der Grundnetzsender gegenüber dem bisherigen Plan etwas verdichtet. In und um Baden-Württemberg steht dieser neue Frequenzplan so aus:

Pfänder 2/4
Säntis 12
Grünten 5/7/9/11 (mit ARD-SWF-BW)
Witthoh UHF
Raichberg UHF
Stuttgart UHF
Ulm UHF
Rigi 3
Basel 5
Mulhouse 2/4
Feldberg 7/9/11
Strasbourg UHF
Hornisgrinde 6/8/10
Langenbrand UHF
Waldenburg 5/7/9
Aalen UHF
Büttelberg UHF
Kreuzberg 6/8/10/12 (mit ARD-HR)
Inselsberg 2/4
Heidelberg UHF
Hardberg 5/7/9/11 (mit ARD-SDR)
Weinbiet UHF
Metz 9/12
Donnersberg 6/8/10
Großer Feldberg UHF
Saarland 5/7/11
Luxemburg 3 & UHF

Wie realistisch wäre ein solcher Plan gewesen?

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Mo 11. Feb 2019, 11:31
von hegi_ms
Schade, dass martyn nicht mehr unter uns weilt!

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Mo 11. Feb 2019, 11:52
von RheinMain701
Grünten gegen Feldberg ist jedenfalls sehr unrealistisch. Die hätten sich großflächig gegenseitig platt gemacht.

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Mo 11. Feb 2019, 12:20
von Jassy
Waldenburg und Hardberg gegen einander wäre denke ich auch problematisch gewesen.

Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Verfasst: Mo 11. Feb 2019, 12:21
von DH0GHU
freiwild hat geschrieben: So 10. Feb 2019, 18:55
Pfänder 2/4
Säntis 12
Grünten 5/7/9/11 (mit ARD-SWF-BW)
Rigi 3
Basel 5
Mulhouse 2/4
Feldberg 7/9/11
Hornisgrinde 6/8/10
Waldenburg 5/7/9
Kreuzberg 6/8/10/12 (mit ARD-HR)
Inselsberg 2/4
Hardberg 5/7/9/11 (mit ARD-SDR)
Metz 9/12
Donnersberg 6/8/10
Saarland 5/7/11
Luxemburg 3 & UHF

Wie realistisch wäre ein solcher Plan gewesen?
Garnicht. Wir reden von analogem AM mit entsprechend hoher Anfälligkeit für Gleichkanalstörungen. Zig (>40) dB Entkopplung sind nötig, damit ein einwandfreies Bild gewährleistet wird.
Basel <> Grünten geht nicht.
Feldberg <> Grünten geht überhaupt nicht. Zwischen den Standorten besteht Sichtverbindung! An Empfängerstandorten teils auch.
Hardberg ARD ergibt keinen Sinn. Ist auch arg nah an Waldenburg.
Pfänder <> Mulhouse stört zwar im Zielgebiet nicht - aber wieso für so ein kleines Gebiet wie das von Vorarlberg Kanal 2+4? Da kommt der nächste Berg, dann geht auch VHF nicht mehr effizient.

Wurde Kanal 12 in Deutschland für Grundnetzsender genutzt? Da war doch auch damals schon das MIL-Problem?