Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

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RheinMain701
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Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Beitrag von RheinMain701 »

DH0GHU hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:21 Wurde Kanal 12 in Deutschland für Grundnetzsender genutzt? Da war doch auch damals schon das MIL-Problem?
Ja, in der DDR. Das MIL-Problem gibt es nur in den NATO-Staaten und dazu gehörte nicht die DDR (Warschauer Pakt) und z. B. auch nicht Österreich und die Schweiz (blockfrei).

In der DDR gab es Dequede K12 und Bleßberg K12 mit hohen Sendeleistungen.
DH0GHU
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Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Beitrag von DH0GHU »

Gut, außerhalb der BRD - das ist aber kein "NATO"-Ding, sondern die jeweilige nationale Frequenznutzung. Die ist, im Rahmen der ITU-Vorgaben, nationales Recht. ITU-Vorgaben gab es aber auch damals schon. Da sowohl DDR, BRD, Schweiz als auch Österreich zur ITU-Region 1 gehören, dürfte in allen 4 Ländern auch damals schon der MIL-Bereich bei 230 MHz begonnen haben - und damit dort Probleme mit Highpower-Sendern direkt darunter bestanden haben. Möglicherweise hat man das dort halt anders gelöst, z.B. durch Nichtnutzung von Teilen des MIL-Spektrums in bestimmten Regionen.

Meine Frage bezieht sich also eher auf das Bundesgebiet. Was in DDR, CH, AUT, meinetwegen auch Frankreich oder Großbritannien war, ist ja für Planspiele bezogen auf Deutschland relativ wurscht.
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freiwild
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Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Beitrag von freiwild »

Erst einmal vielen Dank für die Rückmeldung. Die Grund für das ganze ist, zu überlegen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte mit den damaligen Mitteln möglich gewesen wäre, und dadurch Ideen und Kreativität zu entwickeln, was heute bei den heutigen Problemstellungen möglich ist. Das Thema selbst hat, wie geschrieben, heute keine praktische Relevanz mehr.
Jassy hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:20 Waldenburg und Hardberg gegen einander wäre denke ich auch problematisch gewesen.
Stimmt, das habe ich irgendwie übersehen. Keine Ahnung, wie mir das durchgerutscht ist. Ich wollte einen VHF-Sender im Odenwald haben, aber das ist dann wohl nicht möglich. Schieben wir also den Hardberg ins UHF-Lager.
DH0GHU hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:21Feldberg <> Grünten geht überhaupt nicht. Zwischen den Standorten besteht Sichtverbindung! An Empfängerstandorten teils auch.
Das an den Sendeanlagen selbst Sichtverbindung besteht, wundert mich nicht, sind ja beide sehr hoch. Aber wie viele Empfänger wären denn davon betroffen? Doch wohl sehr wenige. Immerhin ist da die Schwäbische Alb dazwischen, und die Planung ist auf direktionale Dachantennenversorgung hin ausgerichtet.
DH0GHU hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:21Pfänder <> Mulhouse stört zwar im Zielgebiet nicht - aber wieso für so ein kleines Gebiet wie das von Vorarlberg Kanal 2+4?
Zwei Gründe:
Erstens ist unser Ziel, an jedem Sendestandort nur ein Band einzusetzen, also Band I oder Band III oder Band IV. In Deutschland wiederum sollen pro Standort in der Regel drei Kanäle belegt werden (die restlichen Staaten planten damals gerade mal ein zweites Programm). Damit war Band I für die Bundesrepublik unbrauchbar, man konnte es aber den Nachbarländern anbieten, die im Gegenzug im Grenzgebiet weitgehend auf Band III verzichteten.
Zweitens hatte der ORF damals durchaus ein Interesse an einer weiten Verbreitung in Süddeutschland, und das wäre hierdurch erreicht worden. Also nicht nur Vorarlberg, sondern auch ein erklecklicher Teil Bayerns und Baden-Württembergs.
RheinMain701 hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:31
DH0GHU hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:21 Wurde Kanal 12 in Deutschland für Grundnetzsender genutzt? Da war doch auch damals schon das MIL-Problem?
Ja, in der DDR. Das MIL-Problem gibt es nur in den NATO-Staaten und dazu gehörte nicht die DDR (Warschauer Pakt) und z. B. auch nicht Österreich und die Schweiz (blockfrei).

In der DDR gab es Dequede K12 und Bleßberg K12 mit hohen Sendeleistungen.
OK, da Hardberg ja aus dem UHF-Lager herausgefallen ist, können wir den Kreuzberg also zu 5/7/9/11 verschieben.
Könnte man in Metz denn dann 2/4 (statt 9/12) wieder einsetzen?
DH0GHU hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:21 Basel <> Grünten geht nicht.
Wo liegen denn die Probleme? (Zumal es ja noch diverse weitere Schweizer Sender gibt.)
DH0GHU
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Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Beitrag von DH0GHU »

freiwild hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 17:28
DH0GHU hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 12:21Feldberg <> Grünten geht überhaupt nicht. Zwischen den Standorten besteht Sichtverbindung! An Empfängerstandorten teils auch.
Das an den Sendeanlagen selbst Sichtverbindung besteht, wundert mich nicht, sind ja beide sehr hoch. Aber wie viele Empfänger wären denn davon betroffen? Doch wohl sehr wenige. Immerhin ist da die Schwäbische Alb dazwischen, und die Planung ist auf direktionale Dachantennenversorgung hin ausgerichtet.
Bei Basel-Grünten kann man ja noch mit sich reden lassen, aber hier hast Du sehr wohl typische Empfangsorte für beide Sender an ein und der selben Stelle. Wir reden wie gesagt von bis zu 50 dB nötige Unterdrückung des störenden Signals, d.h am Empfangsort müßte das "störende" Signal 30-40 dB schwächer ankommen als das Nutzsignal, um halbwegs handliche und breitbandige Antennen einsetzen zu können. Optimierte Richtantennen sind wiederum schmalbandig.
Die direkte Verbindungslinie zwischen Feldberg und Grünten verläuft mitnichten über die Alb, sondern über Hegau und Bodensee. Wer dann das BFS empfangen möchte, muß automatisch den Grünten nutzen - und hat dann Probleme mit dem von hinten mit ähnlicher Feldstärke (!) einfallenden Feldberg. Da ist nix mit 30 dB Pegelunterschied, da sind die Pegel mitunter ungefähr (+- 10-20 dB) gleich...
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Re: Gedankenspiel: analoge Fernsehsenderplanung neu gedacht

Beitrag von freiwild »

Ok, dann ziehe ich Grünten-Feldberg zurück und gehe am Feldberg auf die geraden Kanäle. In der Folge muss ich auch an einigen anderen Standorten von gerade zu ungerade oder umgekehrt tauschen. Die revidierte Liste sieht dann so aus (Änderungen in fett):

Pfänder 2/4
Säntis 12
Grünten 5/7/9/11 (mit ARD-SWF-BW)
Witthoh UHF
Raichberg UHF
Stuttgart UHF
Ulm UHF
Rigi 3
Basel 5
Mulhouse 2/4
Feldberg 6/8/10
Strasbourg UHF
Hornisgrinde 7/9/11
Langenbrand UHF
Waldenburg 6/8/10
Aalen UHF
Büttelberg UHF
Kreuzberg 5/7/9/11 (mit ARD-HR)
Inselsberg 2/4
Heidelberg UHF
Hardberg UHF
Weinbiet UHF
Metz UHF
Donnersberg 6/8/10
Großer Feldberg UHF
Saarland 5/7/11
Luxemburg 3 & UHF
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