Danubius Converter?

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dxbruelhart

Re: Danubius Converter?

Beitrag von dxbruelhart »

In den OIRT-Ländern wurde ja zunächst nur im CCIR-Band zwischen 100 und 108 MHz gesendet (z.B in Tschechien), so haben diese Konverter sicher den Bereieich 100-108 MHz aufs OIRT-Band umgesetzt.
102.1

Re: Danubius Converter?

Beitrag von 102.1 »

dxbruelhart hat geschrieben: In den OIRT-Ländern wurde ja zunächst nur im CCIR-Band zwischen 100 und 108 MHz gesendet (z.B in Tschechien), so haben diese Konverter sicher den Bereieich 100-108 MHz aufs OIRT-Band umgesetzt.
Also, in der Tschechoslovakei hatte ich im CCIR Band lediglich die 95.1 in Brno in Erinnerung, sowie die 96.6 in Bratislava.
dxbruelhart

Re: Danubius Converter?

Beitrag von dxbruelhart »

So um 1990 herum waren die ersten Sender in der OIRT-Ländern nur oberhalb von 100 MHz zu finden. Damals gab es ja auch noch TV-Sender im unteren CCIR UKW-Band, deshalb wurde zunächst nur der Bereich oberhalb von 100 MHz genutzt.
Franz Brazda priv.

Re: Danubius Converter?

Beitrag von Franz Brazda priv. »

102.1 hat geschrieben:
dxbruelhart hat geschrieben: In den OIRT-Ländern wurde ja zunächst nur im CCIR-Band zwischen 100 und 108 MHz gesendet (z.B in Tschechien), so haben diese Konverter sicher den Bereieich 100-108 MHz aufs OIRT-Band umgesetzt.
Also, in der Tschechoslovakei hatte ich im CCIR Band lediglich die 95.1 in Brno in Erinnerung, sowie die 96.6 in Bratislava.
Die 101,8 MHz aus Bratislava war die erste in Betrieb gegangene CCIR Frequenz in den OIRT-Ländern. 101,8 MHz Chronolgie: Staniza Viesta, Staniza Melodia, Radio CD International, Radio Twist, Radio Viva und jetzt Radio Vlna. LG Franz aus Wien ;)
carkiller08
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Re: Danubius Converter?

Beitrag von carkiller08 »

https://www.radiomuseum.org/forum/ukw_r ... eil_2.html

Ein sehr ausführlicher Beitrag über den Rundfunk in der Tschechoslowakei

Da steht auch einiges zu den Konvertern , Umstellung OIRT-CCIR u.a..,
Ein völlig neues Kapitel in der Geschichte des tschechoslowakischen UKW-Hörfunks wird am 1.Dezember 1984 eingeläutet: Der Übergang auf die CCIR-Norm beginnt. An jenem 1.Dezember 1984 kann die Radiokommunikationsverwaltung Prag (SRP) in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Fernmeldewesen (VÚST A.S. POPOVA) auf dem Cukrák südlich von Prag einen CCIR-UKW-Sender einschalten, der am 1.März 1985 in Dauerbetrieb geht –

zunächst für „Hvězda“. Zuvor war auf dem Cukrák ein auf Eis liegender Sender vom Typ „NRU6 B“ mit einem ARI-Koder ergänzt und auf die Frequenz 102,5 MHz umgestimmt worden:

Die 101,8 Bratislava/Kamzik ist dem Beitrag nach die zweite in Betrieb genommene CCIR-Frequenz.
102.1
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Re: Danubius Converter?

Beitrag von 102.1 »

carkiller08 hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 14:06 https://www.radiomuseum.org/forum/ukw_r ... eil_2.html

Ein sehr ausführlicher Beitrag über den Rundfunk in der Tschechoslowakei

Da steht auch einiges zu den Konvertern , Umstellung OIRT-CCIR u.a..,
Ein völlig neues Kapitel in der Geschichte des tschechoslowakischen UKW-Hörfunks wird am 1.Dezember 1984 eingeläutet: Der Übergang auf die CCIR-Norm beginnt. An jenem 1.Dezember 1984 kann die Radiokommunikationsverwaltung Prag (SRP) in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Fernmeldewesen (VÚST A.S. POPOVA) auf dem Cukrák südlich von Prag einen CCIR-UKW-Sender einschalten, der am 1.März 1985 in Dauerbetrieb geht –

zunächst für „Hvězda“. Zuvor war auf dem Cukrák ein auf Eis liegender Sender vom Typ „NRU6 B“ mit einem ARI-Koder ergänzt und auf die Frequenz 102,5 MHz umgestimmt worden:

Die 101,8 Bratislava/Kamzik ist dem Beitrag nach die zweite in Betrieb genommene CCIR-Frequenz.
Das Thema CSSR Rundfunk habe ich einmal ausführlich beschrieben, allerdings in einem anderen Thread:

viewtopic.php?f=4&t=2388&start=1800

Ich zitiere mich einmal selbst:

In der CSSR wurde zu Beginn nur auf UKW im OIRT Band gesendet ( abgesehen von der MW und der LW ) Es waren 4 OIRT Ketten koordiniert, oft sprach und plante man auch eine 5. Kette.

Anfangs waren es "Ceskoslovensko 1" und "Ceskoslovensko 2", auch gab es ein 3. Programm, dessen Namen mir nichtmehr geläufig ist. Mit dem Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten zur Niederwerfung des Prager Frühlings wurden von den Russen viele Sendeanlagen mutwillig zerstört. Nachdem Technik in der CSSR-Mangelwirtschaft ohnehin rar war, war der Aufbau der UKW Ketten dementsprechend langsam.

Anfang der 70er Jahre wurde aus dem 1. Program "Praha" aus dem 2. Program "Vltava" und in der Slowakei "Bratislava" und "Devin". Als 3. Programm hatte ich "Hvezda", später auch "Zelena Vlna Hvezdy" in Erinnerung welches auch Verkehrsnachrichten brachte. Dies Programm sendete einheitlich in Tschechien und der Slovakei und wurde auch nach und nach auf OIRT UKW ausgebaut. Am Ende waren in der ganzen CSSR also 3 Ketten im OIRT Band auf Sendung. "Zelena Vlna" ist bis heute für den Verkehrsfunk geläufig.

Als 4. Kette hatte man vor, die ganzen Regionalstudios des CR aufzuschalten. Die CR Regionalstudios sendeten oft nur für einige Stunden am Tag und wurden im OIRT Band entweder auf der 1. oder 2. Kette durchgeschaltet. Wer dieses Programm dann weiter hören wollte, musste auf die MW wechseln. Eine 5. Kette im OIRT Band wurde immer wieder geplant, diese aber nie verwirklicht.

Die Entscheidung zum CCIR Bereich ist irgendwann Anfang oder Mitte der 80er in der CSSR gewesen, vermutl, GE84 ?

Jedenfalls meine ich bereits 1986 oder 1987 in Prag die 102,5 in Erinnerung zu haben.

Anders als in der DDR betrieben die Russen in der CSSR niemals einen russischen Radiosender. Lediglich im Fernsehen wurde in größeren Städten das erste russische Fernsehprogramm verbreitet.

Ö3 hatte in der CSSR den Stellenwert wie etwa RTL 208 im damaligen UK. Es wurde westliche Musik gebracht die in der CSSR schlichtweg nicht gesendet wurde. Dafür gab es im CSSR Rundfunk mehr Platz für, Klassik, Opern, Operetten und Volksmusik, besonders Blasmusik und Polka, sowie Wortbeiträge und Nachrichten. Die Nachrichten und Wortbeiträge waren durchaus detaillierter und spezifischer als beim ORF, allerdings vom Kommunismus deutlich gefärbt, und Auslandsnachrichten fokussierten sich nicht nur auf andere Warschauer Pakt Staaten sondern auch auf Cuba, Angola oder Äthiopien und Vietnam. Besonders bei dem Programm "Hvezda" war dies der Fall.

Dieses Aussichtsrestaurant auf der Donaubrücke kenne ich gut. Nur weis ich auch nicht, ob man dort als CSSR Normalbürger so leicht hinauf kam. In diesem Bauwerk wurde auch der Verkehr auf der Donau und der Brücke von der Staatssicherheit "überwacht".

Das Programm hies "Melodia", nicht "Musica" und wurde im Studio in Bratislava speziell für das CCIR Band produziert. Die 101,8 ging etwa ein Jahr nach der 102,5 in Prag in Betrieb und anfangs sendete auch ausschließlich "Hvezda" auf der 101,8. "Melodia" bestand wie Du sagst aus sanfter Instrumentalmusik, und war anfangs nur von etwa 17 Uhr bis Sendeschluss auf Sendung, in dem Rest der Zeit lief weiterhin "Hvezda". Wer "Hvezda" hören wollte, musse auf das OIRT Band zurückschalten. Später wurde "Melodia" ausgeweitet und der Sendebetrieb begann auch am Morgen. Zwischendurch wurde auch das "Inter-Programm" aus Prag mit fremdsprachigen Nachrichten durchgeschaltet. Das ganze ging so lange, bis Radio CD die Frequenz bekam.

Um nochmal auf das OIRT Band zurückzukommen: In der CSSR wurden anfangs Fernsehgeräte aus der Sowjetunion verkauft, die den Ton getrennt vom Bild empfangen konnten. Hat man das Bild einfach ausgeschaltet, konnte man einfach das Radio empfangen. Vermutl. war dieser praktische Gedanke, jener der das OIRT Band für Rundfunk überhaupt zum Leben verholfen hatte.
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