LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

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793267
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von 793267 »

Winnie2 hat geschrieben: Fr 13. Dez 2019, 19:48 Die Sendeanlage welche Wetterfax aus Pinneberg sendet gilt rundfunkrechtlich nicht als Rundfunksender... weil über diese nur ganz spezifische Informationen verbreitet werden... sondern als Wetterfunksender.
Der Unterschied ist allerdings rein rechtlicher Natur.
Hatte ich nur Eingestellt, weil hier beim DWD LW Fernschreibsender (als fax Sender) berichtet wurde.
Bei den DWD RTTY Sendungen, sind sowieso nur die Wettertelegramm Überschriften lesbar, rest mit Internationalen Wetter Code Codiert.
Nur die damaligen DWD Sendunden, an die DW (DW Seewetterberichte), waren durchgängig nicht Codierd.
Mit DWD Wetterfax habe ich keine Erfahrung.
Das alle DWD PTP Sendungen (RTTY/Fax) nicht Öffendlich sind, ist bekannt.
Die Öffendlichen DWD AM Sendungen, kamen ja als Ersatz, nach Einstellung aller Deutschen LW/MW/KW Sendungen, mit Seewetterberichten.
ardey.fm
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von ardey.fm »

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kt64
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von kt64 »

Keine Neuausschreibungen mehr für Langwelle -- find ich nicht gut, große Reichweite bei praktisch keinem Fading, besser geht es nicht. Wem die analoge Tonqualität nicht reicht, es gibt viele Betriebsmodi für DRM. Das wirklich einzige Problem: Man muß Empfangsgeräte unters Volk werfen, also finanziell gut ausgestattet sein und keinen gewöhnlichen Hitdudler an den Start bringen.
Sender großer Leistung zu teuer? Wie oft bekommt man diesen Unfug denn noch vorgesetzt? Mittelwelle ist gerade der Bereich, der erst mit höherer Leistung so richtig punktet. Eine deutschlandweite Versorgung via UKW / DAB ist teurer als die Mittel oder Langwelle(hier reicht 1 Sender 100KW mit gutgewähltem Standort).
Strom aus der Dose zahlt man als Großabnehmer wesentlich weniger als ein Privathaushalt pro kWh.
Ein betriebener Rundfunksender kostet Personal, Energie, Technikerhaltung/ Abschreibung und eben Gema/GVU.
Wenn alle genannten Positionen in etwa gleich viel kosten, hat man nichts falsch dimensioniert.
Leider kann man in Deutschland nicht so ohne weiteres herauslesen, wie hoch der Gema/GVU Anteil ist (in Österreich 1Prozent vom Senderumsatz (über Antenne)- also leicht kalkulierbar).
Vielleicht kann da jemand zu diesem Thema was zu schreiben- es muß sich ja auch auf potentielle Hörerzahlen beziehen, d.h. Daten von UKW/DAB Sendern sollten als Maßstab schon taugen.
2. Grund, warum AM (größere Sender) günstiger kommt ist die einfache Tatsache, dass man einen Einzelsender/ wenige Sender in Eigenregie errichten und betreiben und die Mietkosten für Fremdtechnik umgehen kann. Bei DAB ist definitiv kein Eigenbetrieb möglich/vorgesehen (Muxe!), bei UKW wird der Frequenzmangel der Engpass sein. Mit größere Sender gehe ich hier von der wie im UKW Bereich üblichen 10KW Pout - Grundversorgungssendern aus. 10 KW reichen, hört einfach mal auf 1233kHz in der Dämmerung rein (tsch. Blasmusik). Und: mit den Stromkosten für einen 10KW Sender kann nicht ein einziger Mitarbeiter / DJ ez. bezahlt werden.
Radio10
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von Radio10 »

Sicherlich schade wenn es auch auf der LW mal ruhiger wird.Das ist aber ein ganz normaler Vorgang.Mit DRM hat schon Versuche gemacht,bevor die Handys Internet konnten.Ich sage nur 1440 khz RTL..Hat sich niemand für interessiert.Auch der WDR hatte die 1593 khz in Betrieb,leider ohne Erfolg.Damals waren mehrere Rauschträger des DRM in den Abendstunden hörbar.Alle sind sie weg.Und heute ist es ja schon schwierig ein DAB plus Radio an den Mann zu bringen.Und da wird sich wohl niemand noch einen zusätzlichen Empfänger ins Haus holen.Solange aus dem UKW Radio was rauskommt,wird die Masse dabei bleiben.Alternativ das Internet.Weltweite Reichweite.
kt64
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von kt64 »

Das Problem: viele, die an Inhalte oder vernünftige Musik interessiert sind, haben sich vom Radio abgewandt. der doofe Rest ist (noch) geblieben. Eigendlich ist seit den frühen 90gern Schluß mit Radio, seit dem die großen Zugpferde DT64, Radio Luxemburg, Europawelle Saar nicht mehr existieren. Auch hat kein Radiounternehmer es hinbekommen, sich um exklusive Inhalte zu kümmern. Sowas wie Talk Sport sollte auch hierzulande funktionieren. Es fehlen einfach Ideen und der Mut, was Anderes als die Konkurrenz zu machen. Dasselbe gilt für die reinen Musikdampfer: z.B. Berlin--- über 30 Sender nur EINER mit Rockmusik und das auch nur low Power. Viele Musikarten gibt es überhaupt nicht mehr, das spiegelt doch nicht die Interessen der Radiokonsumenten wieder. :gruebel:
DXer
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von DXer »

kt64 hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 21:56Sowas wie Talk Sport sollte auch hierzulande funktionieren.
Das gab es doch mit 90elf und Sport1.fm. Das ganze ist u.a. an den zu hohen Lizenzgebühren gescheitert.
2-0-8
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von 2-0-8 »

kt64 hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 20:12 Keine Neuausschreibungen mehr für Langwelle -- find ich nicht gut, große Reichweite bei praktisch keinem Fading, besser geht es nicht. Wem die analoge Tonqualität nicht reicht, es gibt viele Betriebsmodi für DRM. Das wirklich einzige Problem: Man muß Empfangsgeräte unters Volk werfen, also finanziell gut ausgestattet sein und keinen gewöhnlichen Hitdudler an den Start bringen.
Sender großer Leistung zu teuer? Wie oft bekommt man diesen Unfug denn noch vorgesetzt? Mittelwelle ist gerade der Bereich, der erst mit höherer Leistung so richtig punktet. Eine deutschlandweite Versorgung via UKW / DAB ist teurer als die Mittel oder Langwelle(hier reicht 1 Sender 100KW mit gutgewähltem Standort).
Strom aus der Dose zahlt man als Großabnehmer wesentlich weniger als ein Privathaushalt pro kWh.
Ein betriebener Rundfunksender kostet Personal, Energie, Technikerhaltung/ Abschreibung und eben Gema/GVU.
Wenn alle genannten Positionen in etwa gleich viel kosten, hat man nichts falsch dimensioniert.
Leider kann man in Deutschland nicht so ohne weiteres herauslesen, wie hoch der Gema/GVU Anteil ist (in Österreich 1Prozent vom Senderumsatz (über Antenne)- also leicht kalkulierbar).
Vielleicht kann da jemand zu diesem Thema was zu schreiben- es muß sich ja auch auf potentielle Hörerzahlen beziehen, d.h. Daten von UKW/DAB Sendern sollten als Maßstab schon taugen.
2. Grund, warum AM (größere Sender) günstiger kommt ist die einfache Tatsache, dass man einen Einzelsender/ wenige Sender in Eigenregie errichten und betreiben und die Mietkosten für Fremdtechnik umgehen kann. Bei DAB ist definitiv kein Eigenbetrieb möglich/vorgesehen (Muxe!), bei UKW wird der Frequenzmangel der Engpass sein. Mit größere Sender gehe ich hier von der wie im UKW Bereich üblichen 10KW Pout - Grundversorgungssendern aus. 10 KW reichen, hört einfach mal auf 1233kHz in der Dämmerung rein (tsch. Blasmusik). Und: mit den Stromkosten für einen 10KW Sender kann nicht ein einziger Mitarbeiter / DJ ez. bezahlt werden.
Empfangsgeräte als einziges Problem?
Mir fällt noch eins ein: Senderstandort.
Wo um alles in der Welt willst du heutzutage einen Kilowatt-Sender hinstellen, ohne dass dich die Anwohner lynchen?
* XHDATA D-808 * SONY XDR-P1DBP *
robiH

Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von robiH »

Ein LW-Sender sollte immer in einer wasserreichen Umgebung stehen, zum Beispiel auf den Azoren oder auf Pitcairn.
pomnitz26
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von pomnitz26 »

Bei Rundfunkempfang reichen 50 Programme kaum um den Hörer einen richtigen Anreiz zu bieten. Also sollte da schon etwas mehr kommen. Schon daran alleine scheitert es. Für das DRadio sicher noch sinnvoll aber wo bleiben die anderen Programme?
_Yoshi_
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von _Yoshi_ »

kt64 hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 21:56 Das Problem: viele, die an Inhalte oder vernünftige Musik interessiert sind, haben sich vom Radio abgewandt. der doofe Rest ist (noch) geblieben. Eigendlich ist seit den frühen 90gern Schluß mit Radio, seit dem die großen Zugpferde DT64, Radio Luxemburg, Europawelle Saar nicht mehr existieren. Auch hat kein Radiounternehmer es hinbekommen, sich um exklusive Inhalte zu kümmern. Sowas wie Talk Sport sollte auch hierzulande funktionieren. Es fehlen einfach Ideen und der Mut, was Anderes als die Konkurrenz zu machen. Dasselbe gilt für die reinen Musikdampfer: z.B. Berlin--- über 30 Sender nur EINER mit Rockmusik und das auch nur low Power. Viele Musikarten gibt es überhaupt nicht mehr, das spiegelt doch nicht die Interessen der Radiokonsumenten wieder. :gruebel:
Ganz genau!

Was bringt es einen wenn fast alle Privaten Hitradios das gleiche Musikformat bringen?
Auch bei den übrigen Programm gibt es keine abwechselung.
Siehe dazu auch die Aktion "Wir zahlen deine Rechnung".
Auf wie vielen Sendern hab ich dieses Format schon gehört.
Oder die Comedy "Bauman und Klausen" die seit einiger zeit FFN von Antenne Niedersachen nachmacht.

Da finde ich es nur konsequent das viele Hörer zum internet abwandern und den UKW Platzhirschen den rücken kehren.
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wasat
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von wasat »

_Yoshi_ hat geschrieben:Was bringt es einen wenn fast alle Privaten Hitradios das gleiche Musikformat bringen?
Das Problem ist doch, dass die meisten Musikformate eine zu dünn gesäte Hörerschaft haben, um über ein terrestrisches Sendernetz wirtschaftlich erreicht werden zu können. Über Internet funktioniert das.

Die Einheitshitdudler laufen oft im Hintergrund. Es hören viele zu, wenn auch unbewusst. Die Werbung wirkt aber auch über das Unterbewusstsein. Somit kann ein Dutzend Rundfunkprogramme mit weitgehend gleichem Programmformat von Werbung gut leben.
robiH hat geschrieben:Ein LW-Sender sollte immer in einer wasserreichen Umgebung stehen, zum Beispiel auf den Azoren oder auf Pitcairn.
Besonders zur Rundfunkversorgung von U-Booten ideal ;)
Winnie2
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von Winnie2 »

kt64 hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 20:12 Keine Neuausschreibungen mehr für Langwelle -- find ich nicht gut, große Reichweite bei praktisch keinem Fading, besser geht es nicht.
Meine Aussage bezog sich rein auf Deutschland. Wie die Lage in anderen Ländern aussieht ist mir nicht bekannt, aber es gibt offenbar keine Nachfrage auf Anbieterseite für Sendefrequenzen im Langwellenband.
Der Betrieb von Großsendeanlagen ist einfach zu kostspielig wenn die Anzahl der Zuhörer nicht im sechsstelligen Zahlenbereich liegt.
Für Nischenanbieter ist Streaming per Internet deutlich preisgünstiger. Machste nix dran.

Und was willst du mit 15 x 9 kHz Sendekanälen anfangen bei denen der Empfang in den Haushalten durch die EM-Leckstrahlung anderer el. Geräte unbrauchbar gemacht wird?
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von Cha »

_Yoshi_ hat geschrieben: So 15. Dez 2019, 12:27 Oder die Comedy "Bauman und Klausen" die seit einiger zeit FFN von Antenne Niedersachen nachmacht.
"Nachmachen" ist eher der falsche Ausdruck. "Baumann & Clausen" wird von Privatsendern aus ganz Deutschland eingekauft und gesendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Baumann_u ... _Sendezeit
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von _Yoshi_ »

Cha hat geschrieben: So 15. Dez 2019, 17:07
_Yoshi_ hat geschrieben: So 15. Dez 2019, 12:27 Oder die Comedy "Bauman und Klausen" die seit einiger zeit FFN von Antenne Niedersachen nachmacht.
"Nachmachen" ist eher der falsche Ausdruck. "Baumann & Clausen" wird von Privatsendern aus ganz Deutschland eingekauft und gesendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Baumann_u ... _Sendezeit
Wo bei das nachmachen denn noch nicht ganz falsch ist auch wenn die Sender die Comedy einkaufen.
Ich sehe da eine geziehlte absicht des Nachmachen darin weil man die gekauft hat um eben nach zu machen.
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Re: LW/MW in Europa - Überblick und Abschaltungen

Beitrag von 102.1 »

_Yoshi_ hat geschrieben: So 15. Dez 2019, 12:27
kt64 hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 21:56 Das Problem: viele, die an Inhalte oder vernünftige Musik interessiert sind, haben sich vom Radio abgewandt. der doofe Rest ist (noch) geblieben. Eigendlich ist seit den frühen 90gern Schluß mit Radio, seit dem die großen Zugpferde DT64, Radio Luxemburg, Europawelle Saar nicht mehr existieren. Auch hat kein Radiounternehmer es hinbekommen, sich um exklusive Inhalte zu kümmern. Sowas wie Talk Sport sollte auch hierzulande funktionieren. Es fehlen einfach Ideen und der Mut, was Anderes als die Konkurrenz zu machen. Dasselbe gilt für die reinen Musikdampfer: z.B. Berlin--- über 30 Sender nur EINER mit Rockmusik und das auch nur low Power. Viele Musikarten gibt es überhaupt nicht mehr, das spiegelt doch nicht die Interessen der Radiokonsumenten wieder. :gruebel:
Ganz genau!

Was bringt es einen wenn fast alle Privaten Hitradios das gleiche Musikformat bringen?
Auch bei den übrigen Programm gibt es keine abwechselung.
Siehe dazu auch die Aktion "Wir zahlen deine Rechnung".
Auf wie vielen Sendern hab ich dieses Format schon gehört.
Oder die Comedy "Bauman und Klausen" die seit einiger zeit FFN von Antenne Niedersachen nachmacht.

Da finde ich es nur konsequent das viele Hörer zum internet abwandern und den UKW Platzhirschen den rücken kehren.
Auf irgendwelche "kleine Nilse", "Bauman und Klausen" oder sonstige Osterhasen und deren Schätzle kann ich gerne verzichten.

Das Problem beim Radio ist meist, dass es immer nur einen User gibt, der einschaltet, und der Rest der Zuhörer sich dies quasi per (Gesellschafts)-Zwang antun muss. Dafür gibt es folgende Beispiele:

Hauptwerbezeiten sind Morgens (im Autoradio) Fahrer stellt entscheidet über den Radiosender, und Mitfahrer müssen sich dies wohl oder übel anhören. Hier sind meist irgendwelche dümmliche "Comedy Shows" angesagt und die Morgenshow nennt sich "die lustigste" in ganz Deutschland. Meist ist es aber irgendein seichter Humor, dem man nur aus gesellschaftlichem Zwang zustimmen kann.

Weiteres Thema ist das Arbeitsleben. Hier entscheidet wieder eine Person, über das was Mehrere hören müssen und sollen. Der Handwerkermeister bestimmt den Sender der in der Werkstätte gehört wird, und die "armen" Lehrlinge und Gesellen müssen sich diesen Kram halt bei der Arbeit anhören. Hier wird man auch daran erinnert, dass man täglich arbeitet um seine Rechnungen zu zahlen, also kommt das Radio mit dem Argument "Wir zahlen deine Rechnung", obwohl dies auch nie oder im seltensten Fall stimmen kann....

So ist es relativ einfach, dass sich fast alle Anbieter im gleichen "Hitdudler und seichte Unterhaltungsformat" bewegen können. Sie setzen auf einen einzelnen Entscheider über den gehörten Inhalt, und mehrere freiwilligen oder unfreiwilligen Zuhören. Hinzu kommt auch noch, dass die Hitdudler sich gerne gegen neue Techniken, eben DAB+ wehren, da sie dort nicht auf die übliche Art und Weise Zuhörer bekommen können. DAB+ steht nun eben für gewisse Vielfalt, für gewissen Individualismus, und will eben dem steigenden Interesse an Streamen via Internet gewissermassen Paroli bieten. Radio via Internet kam in Deutschland zuerst, dann kam DAB+.

LW und MW bieten hier kaum irgendwelche zukunftsfähigen kommerziellen Möglichkeiten. Atlantic 252 und das folgende Teamtalk war beides ein missglückter Versuch, der Rest der LW Sender sind auf Sendung, weil es irgendwelche Regularien oder Verträge gibt ( Europe 1 oder RTL ) , oder es vielleicht technische Gründe gibt (?) wie BBC Radio 4, oder weil es im Zielgebiet vielleicht noch viele alte LW Radios gibt, etwa Rumänien.

Zukunftsfähig von kommerzieller Seite sind die LW und MW Sender alle nicht, alleine die Betriebskosten sorgen schon dafür. Ausgenommen vielleicht Museumsfunk und dgl. wie dies gerade in Österreich auf der 1476 versucht werden soll oder wie man das in Niederlande schon lange praktiziert.
Zuletzt geändert von 102.1 am So 15. Dez 2019, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
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