_Yoshi_ hat geschrieben: ↑So 15. Dez 2019, 12:27
kt64 hat geschrieben: ↑Sa 14. Dez 2019, 21:56
Das Problem: viele, die an Inhalte oder vernünftige Musik interessiert sind, haben sich vom Radio abgewandt. der doofe Rest ist (noch) geblieben. Eigendlich ist seit den frühen 90gern Schluß mit Radio, seit dem die großen Zugpferde DT64, Radio Luxemburg, Europawelle Saar nicht mehr existieren. Auch hat kein Radiounternehmer es hinbekommen, sich um exklusive Inhalte zu kümmern. Sowas wie Talk Sport sollte auch hierzulande funktionieren. Es fehlen einfach Ideen und der Mut, was Anderes als die Konkurrenz zu machen. Dasselbe gilt für die reinen Musikdampfer: z.B. Berlin--- über 30 Sender nur EINER mit Rockmusik und das auch nur low Power. Viele Musikarten gibt es überhaupt nicht mehr, das spiegelt doch nicht die Interessen der Radiokonsumenten wieder.
Ganz genau!
Was bringt es einen wenn fast alle Privaten Hitradios das gleiche Musikformat bringen?
Auch bei den übrigen Programm gibt es keine abwechselung.
Siehe dazu auch die Aktion "Wir zahlen deine Rechnung".
Auf wie vielen Sendern hab ich dieses Format schon gehört.
Oder die Comedy "Bauman und Klausen" die seit einiger zeit FFN von Antenne Niedersachen nachmacht.
Da finde ich es nur konsequent das viele Hörer zum internet abwandern und den UKW Platzhirschen den rücken kehren.
Auf irgendwelche "kleine Nilse", "Bauman und Klausen" oder sonstige Osterhasen und deren Schätzle kann ich gerne verzichten.
Das Problem beim Radio ist meist, dass es immer nur einen User gibt, der einschaltet, und der Rest der Zuhörer sich dies quasi per (Gesellschafts)-Zwang antun muss. Dafür gibt es folgende Beispiele:
Hauptwerbezeiten sind Morgens (im Autoradio) Fahrer stellt entscheidet über den Radiosender, und Mitfahrer müssen sich dies wohl oder übel anhören. Hier sind meist irgendwelche dümmliche "Comedy Shows" angesagt und die Morgenshow nennt sich "die lustigste" in ganz Deutschland. Meist ist es aber irgendein seichter Humor, dem man nur aus gesellschaftlichem Zwang zustimmen kann.
Weiteres Thema ist das Arbeitsleben. Hier entscheidet wieder eine Person, über das was Mehrere hören müssen und sollen. Der Handwerkermeister bestimmt den Sender der in der Werkstätte gehört wird, und die "armen" Lehrlinge und Gesellen müssen sich diesen Kram halt bei der Arbeit anhören. Hier wird man auch daran erinnert, dass man täglich arbeitet um seine Rechnungen zu zahlen, also kommt das Radio mit dem Argument "Wir zahlen deine Rechnung", obwohl dies auch nie oder im seltensten Fall stimmen kann....
So ist es relativ einfach, dass sich fast alle Anbieter im gleichen "Hitdudler und seichte Unterhaltungsformat" bewegen können. Sie setzen auf einen einzelnen Entscheider über den gehörten Inhalt, und mehrere freiwilligen oder unfreiwilligen Zuhören. Hinzu kommt auch noch, dass die Hitdudler sich gerne gegen neue Techniken, eben DAB+ wehren, da sie dort nicht auf die übliche Art und Weise Zuhörer bekommen können. DAB+ steht nun eben für gewisse Vielfalt, für gewissen Individualismus, und will eben dem steigenden Interesse an Streamen via Internet gewissermassen Paroli bieten. Radio via Internet kam in Deutschland zuerst, dann kam DAB+.
LW und MW bieten hier kaum irgendwelche zukunftsfähigen kommerziellen Möglichkeiten. Atlantic 252 und das folgende Teamtalk war beides ein missglückter Versuch, der Rest der LW Sender sind auf Sendung, weil es irgendwelche Regularien oder Verträge gibt ( Europe 1 oder RTL ) , oder es vielleicht technische Gründe gibt (?) wie BBC Radio 4, oder weil es im Zielgebiet vielleicht noch viele alte LW Radios gibt, etwa Rumänien.
Zukunftsfähig von kommerzieller Seite sind die LW und MW Sender alle nicht, alleine die Betriebskosten sorgen schon dafür. Ausgenommen vielleicht Museumsfunk und dgl. wie dies gerade in Österreich auf der 1476 versucht werden soll oder wie man das in Niederlande schon lange praktiziert.