Unitymedia News

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
sup2a
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Re: Unitymedia: CNN, BBC World, Euronews beenden analoge Verbreitung

Beitrag von sup2a »

Meint UM damit nur UKW-Analog, oder auch per DVB ?
MainMan
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Re: Unitymedia: CNN, BBC World, Euronews beenden analoge Verbreitung

Beitrag von MainMan »

Auch DVB-C.

Die DRadio-Programme fliegen kommende Woche komplett raus.

Offenbar erhofft sich UM von dieser Aktion, dass die DRadio-Hörer sich dann zahlreich beim Programmveranstalter beschweren und dieser somit wieder an den Verhandlungstisch gezwungen wird.
Es ist jedenfalls unwahrscheinlich, dass das DRadio in NRW, Hessen und BW dauerhaft auf den Verbreitungsweg Kabel verzichtet.
transponder
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Re: Unitymedia: CNN, BBC World, Euronews beenden analoge Verbreitung

Beitrag von transponder »

Ich glaube nicht, dass sich beim Deutschlandfunk allzu viele Kabelkunden wegen der Ausspeisung der DLF-Programme beschweren.

Die meisten Kabelkunden, die ich kenne, hören ihre Radioprogramme eh über seperate UKW bzw. DAB+ Geräte. Deutschlandfunk ist der Masse sowieso unbekannt bzw. unwichtig. Der Aufschrei wird sich also in Grenzen halten.

An den Verhandlungstisch würde ich mich an Stelle vom DLF nicht zwingen lassen. Wahrscheinlich kommt man billiger davon, wenn man jedem, der sich beschwert ein DAB+Empfänger kostenlos zukommen lässt. Soll Unitymedia doch machen was sie wollen. ;)
Optimierer
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Re: Unitymedia: CNN, BBC World, Euronews beenden analoge Verbreitung

Beitrag von Optimierer »

Gibt es eigentlich so etwas wie "must-carry" für Radioprogramme im Kabel? Oder gibt es das nur für TV?
Tiark2000
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Re: Unitymedia: CNN, BBC World, Euronews beenden analoge Verbreitung

Beitrag von Tiark2000 »

NRW Analog: https://www.medienanstalt-nrw.de/reguli ... egung.html
NRW Digital: https://www.medienanstalt-nrw.de/reguli ... dvb-c.html

In NRW gilt: Analog sind DLF und DLF Kultur vorgeschrieben. Digital sind öffentlich-rechtliche Programme vorrangig einzuspeisen, d.h. um die Abschaltung rechtlich abzusichern, müsste Unitymedia alle Privatsender einstellen.
In BW gilt analog selbiges, wie in NRW. Digital ist in BW die Einspeisung von DLF und DLF Kultur vorgeschrieben.

BW Analog: https://www.lfk.de/programme/verbreitun ... nalog.html
BW Digital: https://www.lfk.de/programme/verbreitun ... gital.html
MainMan
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Re: Unitymedia: CNN, BBC World, Euronews beenden analoge Verbreitung

Beitrag von MainMan »

Auch Programme mit "must carry" Status benötigen einen gültigen Einspeisevertrag. Das wurde im alten mysnip-Forum mehrfach erläutert.

"Must Carry" bedeutet de jure, dass der Provider dem Programmveranstalter einen Vertrag zu üblichen Konditionen anbieten und diesem im Falle von Kapazitätsengpässen Vorrang gewähren muss. Kommt der Vertrag nicht zu Stande, so besteht keine Einspeisepflicht.
Pfennigfuchser
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Re: Unitymedia News

Beitrag von Pfennigfuchser »

Gibt es einen Grund seitens des DLF, warum man keine Einspeisung mehr im Kabelnetz wünscht?
iro
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Re: Unitymedia News

Beitrag von iro »

Vermutlich will man sich einfach das Geld sparen, da man überall, wo das Kabel liegt, ja bereits per UKW und/oder DAB zu empfangen ist.
Und wenn das ausnahmsweise mal nicht möglich sein sollte, hat man ja sein kabel und kann auf den Empfang per Internet zurückgreifen.
transponder
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Re: Unitymedia News

Beitrag von transponder »

Pfennigfuchser hat geschrieben: Di 15. Jan 2019, 13:25 Gibt es einen Grund seitens des DLF, warum man keine Einspeisung mehr im Kabelnetz wünscht?
Laut "satelliFax" hat das Deutschlandradio sogar aktiv von sich aus Ende 2018 den Einspeisevertrag mit Unitymedia gekündigt und erklärt, dass sie keine Verbreitung der Programme via Kabel bei Unitymedia wünschen.

Damit fordert man von denjenigen Kabelnutzern, die DLF weiterhin hören möchten, den Umstieg auf DAB+ oder Internetradio. Auch so kann man bestimmte Technologien, die man möchte, dass sie sich durchsetzen, aktiv fördern. Der Kabelempfang gehört jedenfalls nicht dazu.
Wie der Kabelnetzbetreiber auf Nachfrage dem Blog "Radioempfang Digital" mitteilt, hätte Deutschlandradio im vergangenen Jahr den Vertrag zur Verbreitung seiner Programme im Netz der Unitymedia zum Ende des Jahres 2018 gekündigt und darüber hinaus bekundet, dass es eine weitergehende Kabelverbreitung durch Unitymedia nicht nachfragen werde.

https://www.satellifax.de/mlesen.php?id ... 30c726bec9
Chris_BLN
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Re: Unitymedia News

Beitrag von Chris_BLN »

Das ist absolut hörerverachtend. Gerade wenn ich ein Hörspiel oder ein Konzert auf nem DRadio hören will, helfen weder Livestream noch DAB zu anständiger Qualität. Die Einspeisegebühren führen hier zu bizarren Situationen. Gehe ich in die Schweiz oder nach Österreich, habe ich DLF und DLF Kultur in DVB-C und voller originaler Sat-Qualität im Kabel. Im originalen Herkunftsland finde ich nun großflächig in Zukunft die hier gebührenfinanzierten Programme nicht mehr im Kabel. Da läuft derbe was schief.
transponder
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Re: Unitymedia News

Beitrag von transponder »

Chris_BLN hat geschrieben: Di 15. Jan 2019, 14:17 Das ist absolut hörerverachtend. (...)
Schon möglich. Aber wer sagt, dass DLF nicht Nachahmer findet und auch andere öffentlch-rechtliche TV oder Radiosender den gleichen Weg gehen?

Die Politik wird den öffentlich-rechtlichen in Bezug auf die Gebühren die Daumenschrauben anlegen. Diese wehren sich dann, dass einfach Einspeiseverträge gekündigt werden. Demnächst auch via Satellit???
freiwild
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Re: Unitymedia News

Beitrag von freiwild »

In der Antwort, die Hörer vom Hörerservice des DRadio bekommen, klingt das ganz anders, dass das DRadio von der Ankündigung von Unitymedia überrascht worden ist und Schritte prüft.

Hätte mich aber auch gewundert, wenn ein Kabelnetzgebietsmonopolist die Position der von ihm erpressten Programmanbieter korrekt wiedergegeben hätte.
Chris
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Re: Unitymedia News

Beitrag von Chris »

Meine Vermutung - ein Gericht hat zur Lage ein Urteil gefällt, dass die ÖR zahlen müssen und eine 70 Seitge Begründung wurde ausgestellt. Die ÖR haben daraufhin alle wieder Verträge mit üblichen Konditionen abgeschlossen außer nach mir vorliegenden Informationen arte und Deutschlandfunk. Demnach wär die Aufkündigung gelogen, dies hat mir der Dlf bestätigt.

Rechnet man also 1 und 1 zusammen, zahlt der Dlf seit 2012, trotz Gerichtsurteil noch immer keine Einspeisegebühr und das Vorgehen soll nun wohl Druck ausüben, denn Unitymedia ist voll im Recht laut dem finalen Urteil. Es ist nur eine unschöne Art.
transponder
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Re: Unitymedia News

Beitrag von transponder »

Laut "dehnmedia" verweist das Deutschlandradio auf Nachfrage auf die Verbreitungswege DAB+, Internet und Satellit. Anscheinend sind dies die zukünftigen Verbreitungswege. Aus UKW will man raus, anscheinend auch aus Kabelradio.
Fast nebenläufig kündigt Unitymedia an, dass die Programme von Deutschlandradio ab dem 22. Januar aus seinen Kabelnetzen „ausgespeist“ werden. An anderer Stelle begründet ein Unternehmenssprecher das mit einer Vertragskündigung durch die Sendeanstalt zu Ende 2018. D-Radio habe „bekundet, dass es eine weitergehende Kabelverbreitung durch Unitymedia nicht nachfragen werde“. Man sei aber bereit für eine neue Vereinbarung.
Auf Nachfrage von dehnmedia teilt ein Sprecher von Deutschlandradio dazu mit:
Wir nehmen die einseitige Ankündigung von Unitymedia vom 14.01.2019 zur Kenntnis, die Programme von Deutschlandradio zum 22.01.2019 aus seinem Kabelnetz in Baden-Württemberg, Hessen und NRW zu entfernen. Wir bedauern diesen Schritt und prüfen derzeit das weitere Vorgehen. Digital sind die drei Deutschlandradio-Programme weiterhin über DAB+, Internet und Satellit verfügbar, Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur darüber hinaus in vielen Regionen auch wie bisher über UKW.
Das Sender-Statement gibt Raum für Spekulationen, ob der (für ARD und ZDF ausgestande) Streit um Gebühren für die Kabel-Weiterleitung öffentlich-rechtlicher Programme neu aufflammen könnte.
Würde sich das lohnen? Laut Digitalisierungsbericht nutzten 2018 nach extrem rückläufiger Entwicklung nur 11,9 Prozent der Haushalte Kabelradio, ob analog oder digital (siehe klickbare Grafik). Wieviele der 7,4 Prozent analog hörenden Haushalte im Zuge der zuende gehenden Abschaltung dieser Empfangsart auf den Kauf eines DVB-C Radios verzichten und auf die Terrestrik - analog oder digital - umsteigen, kann man noch nicht sagen. Alle vier Programme von Deutschlandradio können aber immerhin 17 Prozent aller Haushalte mit ihren DAB+-Radios empfangen.
Hintergrund : Die KEF hatte den Anstalten die damals 60 Mio. Euro pro Jahr für die Kabeleinspeisung gestrichen. Daher verlängerten die Anstalten die Ende 2012 ausgelaufenen Einspeisungsverträge nicht. Die Kabelnetzer begannen einen Rechtsstreit, der im April 2018 durch Vergleiche beendet wurde. Bekannt wurde, dass allein die ARD nun jährlich 31,2 Mio. Euro an Unitymedia zahlt. Nach anderer Quelle kassiert Vodafone von ARD und ZDF im Jahr 100 Mio. Euro. Über die Verträge mit den anderen großen Betreibern PŸUR und Telekom ist nichts bekannt. Auch kleine Netzbetreiber fordern daraufhin Zahlungen der Sendeanstalten.
Diese Kosten liegen jetzt also bei mehr als dem Doppelten des Standes von 2012, obwohl die Kosten der so gut wie beendeten analogen Kabelverbreitung entfallen. Die Kosten müssen über den Rundfunkbeitrag finanziert werden. Damit zahlen die Kabel-Haushalte doppelt: Die Einspeisegebühr über den Rundfunkbeitrag und die Nutzungskosten für den (oft genug mit der Miete aufgedrängten) Kabelanschluß.
Quelle: http://dehnmedia.info/?page=update
MainMan
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Registriert: Fr 31. Aug 2018, 23:37

Re: Unitymedia News

Beitrag von MainMan »

transponder hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 16:08 Aus UKW will man raus, anscheinend auch aus Kabelradio.
Davon steht im Statement des DRadio nichts. Es ist lediglich die Spekulation von Peter Dehn.
Nochmal zur Verdeutlichung das DRadio Statement:
Wir nehmen die einseitige Ankündigung von Unitymedia vom 14.01.2019 zur Kenntnis, die Programme von Deutschlandradio zum 22.01.2019 aus seinem Kabelnetz in Baden-Württemberg, Hessen und NRW zu entfernen. Wir bedauern diesen Schritt und prüfen derzeit das weitere Vorgehen. Digital sind die drei Deutschlandradio-Programme weiterhin über DAB+, Internet und Satellit verfügbar, Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur darüber hinaus in vielen Regionen auch wie bisher über UKW.
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