Wofür kein Problem?
In TV-Geräten mit DVB-Unterstützung ist AAC meist seit ca. 2008 drin - die Geräte gingen ja in Europa auch nach Norwegen und dort wurde DVB-T damals mit H.264 und AAC gestartet.
UHD-Receiver sollten bitteschön AAC können, und zwar LC, HEv1, HEv2 und auch Surround bis 5.1 in LC und HE. Ob das durchgängig gegeben ist, weiß ich nicht. Bemerkenswert ist aber, was bei UHD (H.265) so als Ton veranstaltet wird: UHD1 hat Layer II, Astra UHD-Demo Channel hat eAC3, QVC hat Layer II, RTL UHD hat eAC3, Sky nimmt eAC3. Nirgendwo AAC auf 19,2° Ost.
AAC in Kombination mit H.264 ("HDTV") via Sat und Kabel ist heikel. Das war nie vorgesehen und wird deshalb auch soweit ich das überblicke nirgendwo gemacht im deutschsprachigen Raum. In TV-Geräten sollte es aber eigentlich auch meist laufen - weil es bei DVB-T laufen musste.
Ein ganz böses Problem sind separate DVB-S- und DVB-C-Receiver, die eben nicht für gesamt-Europa vorgesehen waren und sowieso kein DVB-T, also auch kein DVB-T für Skandinavien drin hatten. Da ist oft kein AAC an Bord - für primär im deutschsprachigen Raum verkaufte Geräte gilt das teils noch heute. Auch die DVB-C-Kabelradios für den deutschsprachigen Raum haben nur MPEG 1 Layer II an Bord. Eine große Receiver-Flotte aus deutscher Fertigung kann nur LC-AAC und das auch nur in LATM-Verkapselung - bei HE-AACv1 sind sie dumpf mit an 12 kHz gespiegeltem Output, bei HE-AACv2 sind sie dumpf und mono, bei ADTS hängen sie sich auf. Die für HDTV voia DVB-S2/C in Deutschland immer noch bestens geeigneten TechnISat Digicorder HD-S2+ und HD-K2 haben z.B. auch kein AAC drin. Genau wie die kleineren einstigen Premium-Geräte Digit HD8-S und HD8-C. Die zeigen sogar via MPEG getunneltes RDS bei den ARD-Wellen an, würden aber bei AAC stumm bleiben. Auch mein HD+-zertifizierter Receiver im 43-cm-Gehäuse mit 16-stelliger Namensanzeige bleibt bei AAC stumm.
Für Hörfunk verbietet sich AAC deshalb. SSR / SRG haben deshalb auch die Schweizer Hörfunkprogramme in satten 256 kBit/s Layer II gelassen, statt mit AAC herumzupfuschen. Es blieben nur viele Endgeräte stumm. Auch - ganz besonders - bei Kabelumsetzung. Die DVB-C-Kabelradios werden auch in der Schweiz verkauft.
Wer inkompatibel werden will, geht auf AAC - und stellt dann seinen Betrieb via Satellit alsbald ein. Siehe Regenbogen/ Regenbogen 2, Antenne 50plus, Alternative FM. Die religiösen Programme auf TP113 haben immerhin noch die Kurve gekriegt und sind auf (mageres) Layer II. Sogar Kabelio ist von AAC auf eAC3 gewechselt (
viewtopic.php?p=1577963#p1577963 ) - wundert mich zwar etwas, dass eAC3 breiter unterstützt würde, aber offenbar gibt es damit weniger Probleme.
AAC bekommste auch nicht via S/PDIF als Bitstream auf den AVR. Das muss im Receiver in AC3 transcodiert (!!!) werden, so ists zumindest vorgesehen. Bislang kenne ich nur Aussagen wie "egal was ich einstelle, es kommt Stereo-PCM rüber und kein Surround" bei den DVB-T2-Angeboten der ARD. Läuft offenbar also auch nicht rund.