Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

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Klaus
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Klaus »

Wasat hat geschrieben: Di 23. Okt 2012, 09:35 1979 erfolgte bei der Int. Rundfunkkonferenz in Genf der Beschluss zur Erweiterung des UKW-Bandes bis 108 MHz.
Ich habe einen Grundig Satellit aus dem Jahr 1969. Dieser geht auf UKW bereits bis 108 MHz. Weshalb eigentlich? Hatte Grundig das vorhergesehen?
UK-DX
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von UK-DX »

Klaus hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:15
Wasat hat geschrieben: Di 23. Okt 2012, 09:35 1979 erfolgte bei der Int. Rundfunkkonferenz in Genf der Beschluss zur Erweiterung des UKW-Bandes bis 108 MHz.
Ich habe einen Grundig Satellit aus dem Jahr 1969. Dieser geht auf UKW bereits bis 108 MHz. Weshalb eigentlich? Hatte Grundig das vorhergesehen?
Vermutlich ja, etwa in den USA. Die FCC legte bereits nach dem 2. Weltkrieg das Band bis 106 fest, wenig spaeter bis 108.

Ich habe auch noch ein Radio aus den 60ern, das bis 108 MHz geht.
Wolfgang R
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Wolfgang R »

UK-DX hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:28 Ich habe auch noch ein Radio aus den 60ern, das bis 108 MHz geht.
Bei Altmercedesfahrern sind die analogen (Tuner zum Drehen) Export-Becker Radios für den US Markt sehr beliebt.

Die gehen bis 108. Die deutschen Modelle gingen nur bis 104MHz.

Die andere FM Deemphasis merkt man. Das Signal wirkt etwas dumpfer, was durch den Höhenregler kompensiert werden kann. Das Problem hatte ich auch mit meinem Dodge Werksradio, da kam noch erschwerend das ungerade Frequenzraster hinzu.

Wolfgang
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Thomas(Metal)
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Thomas(Metal) »

Thomas (Metal) hat geschrieben: Mi 24. Okt 2012, 07:57
Kay B hat geschrieben: @ Thomas (Metal)

Hattest du nicht mal geschrieben, daß SWF3 vom Donnersberg bis zur Aufschaltung von Antenne Bayern in Kälberberg auf 101,1 MHz sogar noch in Bad Kissing mobil ging? Oder war das jemand anders hier im Forum?
In Bad Kissingen war ich, soweit ich noch weiß, damals nicht. Aber: Ich hatte SWF3 auf der B286 zwischen der AS Hammelburg (BAB 7) und der Ausfahrt zur Erdfunkstelle Fuchsstadt als beifahrertauglich in Erinnerung.
Noch ein alter Nachtrag: Im Sinntal, nicht die Gemeinde - unten, war die 103,1, später 101,1, hoch bis Wildflecken zumindest beifahrertauglich und damit weit besser empfangbar als grundsätzlich im Sinngrund. Die Talausrichtung macht es möglich. Auch hier wieder: Die zunehmende Belegung. Klassenkammeraden hatten mit damaliger Trennschärfe im Sinngrund (Bgs, Mittelsinn, Obersinn) zunächst SWF3 gerade noch hörbar, dann folgte 1987 hr3, dann 1988 Antenne Bayern. Grundsätzlich hatte ich da mit meinem qth-alt schon wieder mehr Glück. Der Donnersberg ging dort deutlich besser. Teilweise ist er heute dort noch trotz 130km Ortssender (!).
Die 105,6 war ebenfalls lohnenswert: Zunächst SWR4 und ählich wie 101,1 früher mit dem Donnersberg als Platzhirsch. Dann wurde mit Remda (!) bei mir zugemüllt. Beuzüglich der Störungen natürlich nicht ansatzweise vergleichbar mit Bmbg. Es sollten aber noch Wzbg (105,7) und MGH (105,5) folgen. Und dann sind wir wieder bei der Trennschärfe _damals_ ;-) .
Vielleicht auch das noch: RPR auf 100,6. Es war 1990. Ich hatte "fachpraktische Ausbildung (FOS)" und neben FFH war RPR zu hören. Gut, Tropo hatte ich vermtutet. Aber: Nein. Nachdem SWF3 fast überall platt war gab es RPR, damals noch ohne 1, auf eigentlich jedem Radio in störungsfreiem Mono zu hören. Gerade die 100,6 war über die Jahre beobachtet eigentlich nicht der klassische Tropo-Kandidat. Einmal hatte ich die 100,6 auch zuvor schon gleichwertig mit SWF3 drin. Den Beschreibungen hier folgend muß daß die Aufschaltung an der Hohen Wurzel gewesen sein. Schade :-( , hätte gerne so bleiben können. Mit der Aufschaltung von Primaton in Schweinfurt wurde mir allerdings RPR wieder, wir sprechen erneut über Trennschärfe vor gut 30 Jahren, platt gemacht. Zunächst gab es die Testsendung und dann, ich war froh, über Jahre nichts.
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Staumelder »

Radiomonitor hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 19:04An die Aussendungen mit der Tonleiter kann ich mich gut erinnern. Die Testsendungen stammten bei mir in der Schweiz von Sendern aus der Lombardei und Piemont. In Erinnerung sind mir die Frequenzen 103.9, 105.4 und 106.6.
Woher genau die Sendungen kamen, weiss ich nicht mehr. Ich könnte dies versuchen in Erfahrung zu bringen. Jedenfalls waren die Aussendungen in vertikaler Polarisation und via Stereocoder.

73, de Peter
Das würde mich ehrlich gesagt wundern. Ich hatte damals™ einen typischen 80er-Jahre-Stereorecorder zur Verfügung, den habe ich manchmal mit der Dachantenne verbunden (3-Elemte) aber bis ins Osnabrücker Land werden es die Signale aus der Lombardei und Piemont vmtl. nicht geschafft haben. Heute geht mit mehr Fachwissen und besserem Equipment mal der Säntis. Damals unerreichbar.
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Ingelheimer »

In NRW gab es damals kein Privatradio und deshalb ging es bei der Erweiterung des Bandes lediglich um weitere Wellen für den WDR (WDR4 und WDR5).
Mit der Einführung von WDR4 wurden die Schlager aus WDR1 raus genommen und dieses wurde zur jungen Welle.
Und mit der Einführung von WDR5 kamen dann die Fensterprogramme (mittlerweile auf WDR2) und gleichzeitig ein Frequenztausch zwischen WDR5 und WDR1. Das war verhältnismäßig spannend, weil man sich als junger Hörer neue Frequenzen für WDR1 (später "1Live") merken musste.
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von _Yoshi_ »

Damals wurde in NRW doch die 106,7MHz wo zuerst Radio Neandertal gesendet hatte WDR1 (1Live) gegeben.
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Ruhrwelle »

Ingelheimer hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 08:46 In NRW gab es damals kein Privatradio und deshalb ging es bei der Erweiterung des Bandes lediglich um weitere Wellen für den WDR (WDR4 und WDR5).
Mit der Einführung von WDR4 wurden die Schlager aus WDR1 raus genommen und dieses wurde zur jungen Welle.
Und mit der Einführung von WDR5 kamen dann die Fensterprogramme (mittlerweile auf WDR2) und gleichzeitig ein Frequenztausch zwischen WDR5 und WDR1. Das war verhältnismäßig spannend, weil man sich als junger Hörer neue Frequenzen für WDR1 (später "1Live") merken musste.
Zusätzlich vor Frequenzwechsel und Schaffung der fünften Kette über den Lokalfunk diskutiert. Es gäbe mit einer fünften Kette keine freien Frequenzen mehr. Daraufhin wurde gesucht und rumkoordiniert, so dass noch vor Start der fünften Kette (=WDR 1/Eins Live) die ersten Lokalradios starten konnten. Damit einher gingen diverse Frequenztausche zwischen WDR und Lokalradio und WDR 1 bekam überwiegend Frequenzen im oberen Band. 95,4 Münster ging vom WDR an den Lokalfunk, umgekehrt die 107,9 an den WDR. Genauso 88,1/105,5 Bielstein, 97,6/106,7 Langenberg oder 92,7/106,4 Aachen.
Klaus
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Klaus »

_Yoshi_ hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 09:21 Damals wurde in NRW doch die 106,7MHz wo zuerst Radio Neandertal gesendet hatte WDR1 (1Live) gegeben.
Als diese Frequenz noch nicht sendete, war auf 106,8 MHz an meinem damaligen Standort zwischen Düsseldorf und Wuppertal France Info auf Metz zu hören, der Sender hatte damals mehr als 100 Kilowatt Leistung und sendete in Mono, das verhalf zu guter Hörbarkeit. Das war für mich damals der ständig am weitesten empfangbare Sender.

Wobei Metz wohl gar nicht so unüblich in der Region ist: habe ein altes Röhrenradio meiner Eltern, bei dem mein Vater die empfangbaren Sender an der Skala markiert hatte: „FC“ auf 94.5 (France Culture aus Metz) und AFN auf 98.7 fielen da als „ortsunüblich“ auf. LUX 97.0 war natürlich auch markiert. Den muss man aber fast schon aus ortsüblich bezeichnen…
Ingelheimer
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Ingelheimer »

Alles richtig. Wobei die geschlachteten "Genf" Frequenzen für den Lokalfunk ja bis auf die 97,6 afaik nie für den WDR in Betrieb waren.
Ruhrwelle
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Ruhrwelle »

Doch, teilweise. Neben Langenberg 97,6 gabs noch 88,1 Bielstein und 92,7 Aachen, die auch wirklich vom WDR genutzt wurden. Nie genutzt wurden z.B. 95,4 Münster oder 100,9 Soest (10kW).

Um mal wieder aufs Thema zurückzukommen: Die ersten Frequenzen über 100MHz dürften in NRW Langenberg 100,4 und Aachen 102,5 gewesen sein, mit Genf 84 nach Bonn bzw. Genk "gewandert", wenn man es denn überhaupt so nennen kann.
Thomas(Metal)
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Thomas(Metal) »

Ruhrwelle hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 21:12 Doch, teilweise. Neben Langenberg 97,6 gabs noch 88,1 Bielstein und 92,7 Aachen, die auch wirklich vom WDR genutzt wurden. Nie genutzt wurden z.B. 95,4 Münster oder 100,9 Soest (10kW).
Da wäre dann noch eine andere Frage dazu: Ab 07/87 durfte bis 104 MHz gemäß GE84 belegt wegen. Darüber waren 25 dBW (160W) zulässig. Beispiele waren Bärbelkreuz und Stadthagen, beide 104,4. Der erste bundesdeutsche mit ordentlich ERP war ggf. 1988 (05/88?) der Kreuzberg auf 107,9 inklusive Totaleinzug in Richtung DDR. Die Planungen für die 5. WDR-Kette waren sicherlich auch schon Ende der 80er gestartet worden und damit das gleiche Problem. War die 97,6 die immer mal wieder für die 5. Kette genannt wurde diesem Umstand geschuldet? Und auch unklar warum gerade ein Standort wie der Teutoburger Wald erst einmal mit 88,1 und verhältnismäßig kleiner ERP starten mußte - vielleicht auch das der Grund? Dann gab es am Sender Nordhelle noch eine 104,7 die ebenfalls nicht ND sendete. Gestartet ist dort das neue WDR1 bekanntlich auf 102,7 mit 20kW ND.

Fazit: In der Retro war auch NRW > 100 MHz gar nicht so uninteressant in seiner Entwicklung!
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Frankfurt
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

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MainMan hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:03
kalu hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 19:38 Am Bodensee ging auch immer RT1 Reutlingen auf 103,4.
Aus Reutlingen kam RT4 auf 103,4. Anno 1987 ging der vom Bodensee bis nach Mannheim.

Anfang der 80er Jahre kam CFN (Canadian Forces Network) aus Heidelberg auf 103,9.
Der Sender hatte nur 50 Watt aber eine enorme Reichweite. Rund um diese Frequenz war ja noch alles frei.

Nach Genf 84 musste CFN Heidelberg auf 105,4 wechseln, da für Heidelberg die 104,1 mit 50kW geplant wurde.
RT4 ging auch noch schön im Vordertaunus zwischen Rosbach und Bad Soden
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