Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

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helmi
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von helmi »

1971: Reutte-Hahnenkamm 101,8 MHz 0,1 kW
1971: Kitzbüheler Horn 101,8 MHz 5 kW
Beide Ö3-Sender waren in München bis Mitte der 80er gut bis brauchbar empfangbar. Die einzige Einschränkung war, dass - egal welchen der beiden Sender man gerade angepeilt hatte - der jeweils andere Sender im Hintergrund ein leichtes Mitzirpeln verursachte. Trotz Richtungsunterschied von fast 90° konnte meine damals neue Hirschmann U6 Richtantenne das nicht vollständig abstellen. Das Kitzbüheler Horn wanderte dann aufgrund der Genfer Vorgaben irgendwann im Jahr 1987 auf 103,9 MHz. Der Hahnenkamm verblieb noch eine zeitlang auf 101,8 MHz, wurde aber durch die Aufschaltung von Radio 7 aus Ulm insbesondere am Rand des Zielgebiets platt gemacht. Auf der Suche nach Ö3 herrschte am Ammersattel bzw. der Planseestraße auf 101,8 MHz ein reger Mischmasch aus Ö3 und Radio 7 und auf 97,1 MHz ein Mischmasch aus Zugspitze Ö3 und Witthoh SWF3. Vom vertrauten Ö3 und dem Hitpanorama kurz nach 11 Uhr waren höchstens mal ein paar Takte zu hören. Noch heute habe ich die Fetzen von "Andy Baum & The Trix - Talk To Me" im Ohr, vermischt mit Rauschen und anderen unschönen Tönen. Im Jahr 1988 wurde Ö3 Hahnenkamm auf 99,7 MHz umgestellt. Diese Frequenz war zwar etwas besser, aber ebenfalls nicht störungsfrei. Gerade am Ammersattel und in der Gegend Graswang, Linderhof, Ammerwald meldete sich immer wieder kurz der Wallberg mit Bayern 3 zu Wort.
Zuletzt geändert von helmi am Mi 30. Dez 2020, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Habakukk
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Habakukk »

helmi hat geschrieben: Di 29. Dez 2020, 21:21 Das Kitzbüheler Horn wanderte dann aufgrund der Genfer Vorgaben irgendwann im Jahr 1987 auf 103,9 MHz.
Das wiederum schränkte die Empfangbarkeit von Südtirol 1 auf 104,05 MHz vom Schwarzenstein ganz schön ein. 150kHz konnte nicht mehr jedes Radio gut trennen. Bei mir ging es, da beide Signale vergleichbar stark waren. In der Folge wechselte Südtirol 1 auf die 101,3 MHz, wenn ich mich da richtig erinnere (auch wegen der neuen 104,1 Herzogstand). Es gab in der Zeit ztw. auch noch eine 105,0 MHz, die vermutlich auch vom Schwarzenstein kam und vorher tlw. schon parallel zur 104,05 lief (ging im Chiemgau schwächer als 104,05, aber deutlich besser als Flatsch 106,4).
Zuletzt geändert von Habakukk am Mi 30. Dez 2020, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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hit24_for_ever
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von hit24_for_ever »

Aha interessant. Also fand der Frequenzwechsel am Hahnenkamm tatsächlich wegen Radio 7 Ulm statt.
Schon interessant finde ich...schließlich war die Ö3 Frequenz schon viele Jahre länger on Air.

Mein Opa hat ca 1972 ein neues Radio gekauft, ich vermute um auch Ö3 empfangen zu können, da der alte Kapsch Herold, der zuvor im Haus war, nur bis 100 MHz ging.
Hahnenkamm soll ja 1971 auf Sendung gegangen sein...nicht lange nach Inbetriebnahme der Zugspitze.
helmi
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von helmi »

hit24_for_ever hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:57 Aha interessant. Also fand der Frequenzwechsel am Hahnenkamm tatsächlich wegen Radio 7 Ulm statt.
Schon interessant finde ich...schließlich war die Ö3 Frequenz schon viele Jahre länger on Air.
Die Umstellung von 101,8 MHz auf 99,7 MHz fand ich auch sehr schade. Die 101,8 MHz wären damals bis nach München hinaus noch ungestört gewesen. Radio 7 aus Ulm machte reflexionsbedingt ja nur in den Bergen Schwierigkeiten. Die 99,7 war dagegen fast überalll im bayerischen Voralpenland schon von Wallberg Bayern 3 besetzt. Am Wallberg war damals zudem noch die rundstrahlende Schmetterlingsantenne im Einsatz. Die Umstellung des Hahnenkamms könnte auch schon im Sommer/Herbst 1987 erfolgt sein. Das weiß ich im Moment nicht mehr ganz genau. Irgendwo habe ich noch ein Schreiben.
helmi
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von helmi »

hit24_for_ever hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:57Hahnenkamm soll ja 1971 auf Sendung gegangen sein...nicht lange nach Inbetriebnahme der Zugspitze.
Der UKW-Sender Zugspitze hatte damals ein ganz anderes Ausbreitungsverhalten. Nicht nur, weil Ö3 auf der krummen 97,175 gesendet hat. Nein, auch der Sendemast war ein ganz anderer. Am gleichen Standort des heute riesigen Masts stand ein ganz niedriger Stahlmast mit nur einem UKW-Panel Richtung Reutte. Wenig oberhalb war am Mast eine dicke Glasfiberhülle (ca. 1 m Durchmesser) aufgesetzt, unter der die UHF-Antennen geschützt montiert waren. Der Schrotthaufen dieser ehemaligen Anlage wurde im Jahr 1990 am Standort 'Ehrwald 2-Hohenrain' für einige Zeit abgelegt. Ich habe mir damals eine dicke Schraube als Andenken mitgenommen.
Frankfurt
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Frankfurt »

Ungarn und Slowakei waren doch in den 80 Jahren auch die UKW-Empfangsparadiese schlechthin, wie praktisch alles bis aufBDR im OIRT Band sendete :dx:
Radio Fan
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Radio Fan »

Frankfurt hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 12:35 Ungarn und Slowakei waren doch in den 80 Jahren auch die UKW-Empfangsparadiese schlechthin, wie praktisch alles bis auf BDR im OIRT Band sendete :dx:
Nein auch die DDR war z.B. im CCIR-Band unterwegs ! ;)

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helmi
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von helmi »

Ö-Regional
1971: Mayrhofen-Gerloskögerl 100,1 MHz 0,1 kW
An jene Frequenz kann ich mich noch gut erinnern. Die lag in München bis Mitte der 80er schön eingebettet zwischen 99,9 (DRS 1, Säntis) und 100,4 (AFN, Augsburg). Eine 3-elementige Dachantenne war dazu aber mindestens nötig. Heute fristet dieser Sender sein Dasein auf 100,3 MHz, zirpelnd hinter FM 4 von der Hohen Salve. Dies zumindest von München aus.
Ö3
1971: Seefeld-Gschwandkopf 102,6 MHz 0,1 kW
An diese Frequenz aus Seefeld kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Das kann nur von kurzer Dauer gewesen sein. Von den 70ern bis Mitte der 80er habe ich Ö3 aus Seefeld auf 98,0 MHz in Erinnerung. Maximale Reichweite nach Bayern markierte die Gegend westlich und nördlich des Walchenseeufers. Der Empfang war aber eher dürftig. 1986/1987 fand aufgrund der Vorgaben der Wechsel auf 100,1 MHz statt.
helmi
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von helmi »

Ö3
1971: Dobratsch 101,2 MHz 100 kW
Dieser Sender hat in München bis ungefähr Mitte der 80er die 101,2 MHz recht gut verteidigen können. Von Empfang zu sprechen wäre aber wohl etwas übertrieben. Es war mehr so ein verzerrtes, flattriges Etwas, dazu im Dauerfading und höchstens mal für eine Dauer von 2 Minuten klar und deutlich zu hören. Vor allem bei meiner Schwester war diese Frequenz ab 1978 deutlich empfangbar. Das hat auch damit zu tun, dass meine Schwester damals mit ihrer neuen Grundig Hyper-Kompaktanlage RPC400 vorübergehend besser ausgerüstet war als ich. Dazu ließ sie an ihrer Dachantenne einen UKW-Dipol (richtungsmäßig etwa Wendelstein) montieren. Aber schon bald konnte ich sie mit der Grundig Kompaktanlage RPC450 (zusätzlich mit digitaler Frequenzanzeige ausgestattet) und einer 3-Element Antenne wieder überholen.
Zuletzt geändert von helmi am Mi 6. Jan 2021, 12:28, insgesamt 2-mal geändert.
helmi
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von helmi »

Was kam außerdem in Bayern zuerst oberhalb 100 MHz hinzu?
Ende der 70er: 102,8 MHz, Radio Eisack International, Zirogalm (Brenner)
Anfang der 80er: 103,0 MHz, Bayern 2, Untersberg
Anfang der 80er: 103,7 MHz, Bayern 4 (Gastarbeiterprog), Hohenpeißenberg und Grünten (gleich wie Ismaning 89,95 MHz)
Anfang der 80er: 100,2 MHz, Bayern 1, Inntal-Oberbuchberg (AUT)
RADIO354
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von RADIO354 »

Ich konnte zu DDR Zeiten in der Altmark, 100 Km Westlich von Berlin gelegen.
Auf 102,?? MHz das Morgendliche Radio DDR II Regionalprogramm für Weimar/ Gera und Suhl empfangen, Also Thüringen. Equipment Damals :
SKR 500 mit einer auf Berin gerichteten 5 Elementyagi. Diese hatte in der Dipoldose einen 20 dB VV drinnen. Alles Antennenmaterial
von den VEB Antennenwerken Bad Blankenburg.
Auch an die Ansage " Hier ist die Senderkette der Deutschen Bundespost mit Ihren Sendern in .... Barsinghausen..." Über 100 Mhz kann Ich mich noch erinnern,
Ging an Radio FFN.
Habakukk
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Habakukk »

helmi hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 12:15 Anfang der 80er: 103,7 MHz, Bayern 4 (Gastarbeiterprog), Hohenpeißenberg und Grünten (gleich wie Ismaning 89,95 MHz)
Hat man da wirklich die beiden Standorte gegeneinander absenden lassen? Wie hat das in der Praxis funktioniert?
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von Manager »

Nach meiner bescheidenen "Buchführung" war Grünten auf 102,5 parallel zu Hohenpeißenberg 103,7.
helmi
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von helmi »

Habakukk hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 13:56
helmi hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 12:15 Anfang der 80er: 103,7 MHz, Bayern 4 (Gastarbeiterprog), Hohenpeißenberg und Grünten (gleich wie Ismaning 89,95 MHz)
Hat man da wirklich die beiden Standorte gegeneinander absenden lassen? Wie hat das in der Praxis funktioniert?
Ja, die liefen eine zeitlang gleichfrequent auf 103,7 MHz. Beide natürlich mit stark verminderter Leistung. Das dürfte so um das Jahr 1982 herum gewesen sein. Erst etwas später, weil die Lösung ja nicht so gut war, wanderte der Grünten auf 102,5 MHz.
carkiller08
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Re: Die ersten Sender über 100 und 104 MHz sowie deren Reichweite

Beitrag von carkiller08 »

RADIO354 hat geschrieben:Ich konnte zu DDR Zeiten in der Altmark, 100 Km Westlich von Berlin gelegen.
Auf 102,?? MHz das Morgendliche Radio DDR II Regionalprogramm für Weimar/ Gera und Suhl empfangen, Also Thüringen. Equipment
Womöglich war das die 102,2 vom Inselsberg, bevor DT64 dauerhaft gesendet wurde. ->

viewtopic.php?f=4&t=22236&p=413235&hili ... rg#p413235
KW 15/1986 (Mo 07.04. bis So 14.04.1986)
bei "Bezirksprogramm Weimar":
Weida IV: 97,8MHz mono; Suhl IV: 93,7MHz mono; Inselsberg IV: 92,5MHz mono; Inselsberg V: 102,2MHz mono
Auszug RFE Heft 2/1986
Änderungen im November 1985
Brocken UKW V / 101,4MHz / 1kW ( Berliner Rundfunk / Jugendprogramm )
Inselsberg UKW V / 102,2MHz / 10kW (DDR1 / Berliner Rundfunk / Jugendprogramm / Regionalprogramm Weimar )
Dequede UKW V / 101,0MHz / 1kW (Berliner Rundfunk / Jugendprogramm )
Regionalprogramm Weimar )
Die Leistungsangaben dürften TRP-Werte und nicht ERP-Werte sein.
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