Zweck Sender München-Ismaning

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Thomas(Metal)
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Thomas(Metal) »

kalu hat geschrieben: Mi 13. Dez 2023, 07:58 Die 103,2 wurde in den 80ern über Jahre mit einer Klavierschleife eingesetzt, damit Radio C aus Südtirol in München gestört wird. Damals gab es noch kein BR-Klassik und die Reichweite als Störsender war unwichtig. Anscheinend wurde dies an BR-Klassik vererbt.
:eek: :verrueckt:
Fake News!
Die 103,2 ist eine GE84-Frequenz.
Die Klaviermusik war die Stationskennung von Bayern4 Klassik. Ggf war sie vor der eigentlichen Inbetriebnahme im Rahmen einer technischen Versuchssendung zu hören.
Bayern4 Klassik selbst ging schon 1980 auf Sendung.
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Alqaszar
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Alqaszar »

Alte VT.

Natürlich, damals war der Rundfunk in Deutschland zwar noch um einiges besser, aber auch viel betulicher als heute. Zudem war aktuelle Musik nicht so ubiquitär Verfügbar wie heute.

Also wollte man solche Sender wie die aus Südtirol hören, „fetzig“ nannte man das damals wohl.

Jedenfalls aber sendeten die Südtiroler nicht auf international koordinierten Frequenzen, die damalige Rechtslage in Italien hat das ermöglicht.

Die GE84-Frequenzen sind ziemlich eng koordoniert worden, darüber gibt es hier sogar einen eigenen Thread.

Allerdings: Wenn, dann waren die Südtiroler die „Störsender“. Die GE84-Frequenzen sind ganz normal in Betrieb genommen worden, anfangs oft mit geringerer Leistung. Vermutlich wird man das wrder in der Staatskanzlei noch im Landtag besonders thematisiert haben; beim BR selbst wird man das zur Kenntnis genommen haben.

Allerdings dürfte das Selbstverständnis damals so gewesen sein, dass man die „Amateurfunker“ nicht wirklich ernst genommen hat.

Für die Leute in München, die natürlich gerne die coole Musik gehört hätten, war das natürlich ein Ärgernis. Aber schon damals gab es das, was man heute Verschwörungstheorien bezeichnet.

Man nimmt sich und seine Interessen zu wichtig, versteht auf der andern Seite die Strukturen nicht wirklich und glaubt dann, es seien dunkle Mächte am Werk.
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Viggen
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Viggen »

Habakukk hat geschrieben: Di 12. Dez 2023, 22:03 Mal angenommen, Arabella auf 105,2 sendet mit vollen 25kW, würde ich die 103,2 von BR-Klassik auf 10kW einschätzen. In Hauptstrahlrichtung der 25kW der unteren Antenne dürfte die 103,2 von oben wohl trotzdem immer noch halbwegs gleich stark ankommen wie die anderen BR-Frequenzen, einfach wegen der doppelten Höhe.

Kann evtl jemand meine Beobachtung bestätigen?
Ich ging jetzt die ganze Zeit davon aus, dass die 105,2 seitdem diese von Isen nach Ismaning verlegt wurde nur noch mit offiziell 11 statt 25 kW sendet?
Habakukk
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Habakukk »

Viggen hat geschrieben: Mi 13. Dez 2023, 19:47 Ich ging jetzt die ganze Zeit davon aus, dass die 105,2 seitdem diese von Isen nach Ismaning verlegt wurde nur noch mit offiziell 11 statt 25 kW sendet?
So wurde es anfangs kommuniziert. Kann ich mir aber mittlerweile wirklich nicht mehr vorstellen, da bei mir daheim BR-Klassik auf allen Geräten merklich schlechter geht als Arabella.
Vielleicht hat man ja mal die Sender getauscht bzw die Sendeleistung andersrum aufgeteilt, sodass Arabella jetzt 25kW hat und BR-Klassik die 11kW?
Viggen
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Viggen »

Ich habe jedenfalls nochmal einige Aussagen überprüft, etwa jene zwischen Pasing und Laimer
Knoten dominiert Ismaning, östlich davon wiederum Wendelstein.

Dafür habe ich extra das Bremen MP76 wieder eingebaut und auch die Goethestraße fuhr ich entlang. Das RDS springt, abgesehen vom Norden Münchens, auf allen BR Frequenzen munter zwischen Wendelstein und Ismaning. Und das gelegentliche zischeln und aufrauschen habe ich genauso bei den Oly auch wenn es da dann eher Reflektionen sein dürften.

Das Resultat ist am Ende im Prinzip dasselbe und deshalb höre ich seit Jahren auch nur noch DAB.
elchris
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von elchris »

Habakukk hat geschrieben: Do 14. Dez 2023, 08:21 So wurde es anfangs kommuniziert. Kann ich mir aber mittlerweile wirklich nicht mehr vorstellen, da bei mir daheim BR-Klassik auf allen Geräten merklich schlechter geht als Arabella.
Vielleicht hat man ja mal die Sender getauscht bzw die Sendeleistung andersrum aufgeteilt, sodass Arabella jetzt 25kW hat und BR-Klassik die 11kW?
Beim Klassiksender merkt man das eher wie beim dauernd tönenden Popmusiksender? War nicht eher die Aussage Arabella nutzt in Ismaning die höchste Antennenanlage?

Ismaning/Wendelstein ist in München wirklich je nach Viertel zu sehen - hier in Laim kannst Ismaning komplett vergessen, während der Wendelstein selbst in der Tiefgarage (mit Oberlichtern) geht, kann man Ismaning am Südbalkon durch drehen der Stabantenne zum aufrauschen bringen.
Unterwegs auf Schiene und Straße.
Habakukk
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Habakukk »

elchris hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 03:48 Beim Klassiksender merkt man das eher wie beim dauernd tönenden Popmusiksender? War nicht eher die Aussage Arabella nutzt in Ismaning die höchste Antennenanlage?
Das stimmt natürlich, v.a. beim Mobilempfang. Meine Aussagen stammen aber v.a. von Pegelanzeigen meines Onkyo und des TEFs.
Dem TEF mit Teleskopantenne ist v.a. indoor natürlich nur bedingt zu trauen, aber beim Onkyo T-4970 am Dipol draußen ist die Balkenanzeige sehr aussagekräftig und zwischen 103,2 und 105,2 definitiv ein Balken Unterschied. Ich muss den TEF auch nochmal auf freiem Feld ausprobieren.
elchris hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 03:48 War nicht eher die Aussage Arabella nutzt in Ismaning die höchste Antennenanlage?
BR-Klassik und Arabella sind beide auf der höchsten Antennenanlage auf 190m mit Rundstrahlung. 103,2 BR-Klassik ist damals mit der Inbetriebnahme der 105,2 für Arabella oben auch nach oben gewandert. Die restlichen BR-Frequenzen kommen von unten (100m) und haben auch leichte Richtstrahlung.

Die Ausblendung der unteren Antennenanlage merke ich hier ziemlich, deshalb kann ich ganz klar unterscheiden, was von unten und von oben kommt.
Selbst mit der mutmaßlich reduzierten Leistung auf viellleicht 10kW kommt BR-Klassik so immer noch deutlich stärker als die anderen BR-Frequenzen mit 25kW von unten (sind dann nur paar wenige kW in meine Richtung).

Ich bilde mir unabhängig von irgendwelchen Pegelanzeigen auch ein, dass BR-Klassik früher (also frisch nach dem Umzug nach oben) deutlich rausch-/zischelfreier ging als momentan (seit einiger Zeit).
Viggen
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Viggen »

Frequenzökonomisch fand ich den Vorschlag, mit dem 200-300 kHz Versatz zum Wendelstein aus der City zu senden natürlich auch ideal, mir war aber auch nie die Bedeutung von Ismaning fürs Isartal und Voralpenland bewusst. Aber der BR denkt natürlich nicht daran, bzw. blockiert wertvolle Kapazitäten in einer Stadt wie München natürlich nur allzugern. Umso verwunderter war ich über die Tatsache, dass man den neuen Privaten in den 80ern nicht nur gestattete sondern proaktiv anbot vom BR-Hochhaus zu funken.
wojhein
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von wojhein »

Am Standort München-Ismaning ging der erste UKW-Sender Deutschlands in Betrieb. Insofern ist dieser Standort historisch bedingt sehr wertvoll. Daher will man beim Bayerischen Rundfunk offenbar diesen Standort nicht aufgeben, auch wenn er heutzutage nicht unbedingt sinnvoll ist.
jkr 2
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von jkr 2 »

wojhein hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 13:37 Am Standort München-Ismaning ging der erste UKW-Sender Deutschlands in Betrieb. Insofern ist dieser Standort historisch bedingt sehr wertvoll. Daher will man beim Bayerischen Rundfunk offenbar diesen Standort nicht aufgeben, auch wenn er heutzutage nicht unbedingt sinnvoll ist.

Das ist nicht richtig. Der Standort des Ur-UKW-Senders war Freimann! Nach Ismaning ging man erst Ende der 50er Jahre, auf den Mittelwellen-Holz-Turm.
Genaue Abfolge siehe die ausgezeichnete Seite von wasat
QTH: Regensburg
RudiP
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von RudiP »

jkr 2 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 14:55
wojhein hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 13:37 Am Standort München-Ismaning ging der erste UKW-Sender Deutschlands in Betrieb. Insofern ist dieser Standort historisch bedingt sehr wertvoll. Daher will man beim Bayerischen Rundfunk offenbar diesen Standort nicht aufgeben, auch wenn er heutzutage nicht unbedingt sinnvoll ist.

Das ist nicht richtig. Der Standort des Ur-UKW-Senders war Freimann! Nach Ismaning ging man erst Ende der 50er Jahre, auf den Mittelwellen-Holz-Turm.
Genaue Abfolge siehe die ausgezeichnete Seite von wasat
Wenn ich jetzt wüsste, wer oder was wasat ist. Googeln hat nicht geholfen.
Saarländer (aus Elm)
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Ist hier im Forum aktiv.

Die Webseite ist diese hier: http://www.wabweb.net/radio/
SÜRAG
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von SÜRAG »

Sehr interessant der gesamte Thread.
Bei mir in der großen Stadt in der Nähe vom Oly ist es auf UKW mit dem Kenwood CR-ST80DAB so:
Wendelstein bleibt immer beim Suchlauf stehen und hat RDS. Ismaning bleibt nur Arabella 105,2 stehen mit RDS. Sonst nicht. Manuell eingestellt gehen die Frequenzen gerade so mit 1-2 Balken, 90,,0 nur 1 Balken und alle kein RDS. 103,2 ist nicht besser als 88,4, 91,3, 97,3.
Da ich nur DAB+ nutze ist es eigentlich egal, da Oly.

Antenne Bayern 102,7 geht auch nicht. Da geht aber die Hochries 107,7 und mit Ach und Krach 103,8.
QTH: München
energychari
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von energychari »

Irre, das sehe ich ja erst jetzt, das ist ja mein alter Thread. Ich war damals 14 Jahre alt :) Nun in der heutigen Zeit wo in Bayern DAB+ auf dem Vormarsch ist, hat die Thematik natürlich viel an Bedeutung verloren. Meine Meinung hat sich heute wie damals allerdings nicht verändert, München kann auf UKW ohne Ismaning genauso gut empfangen werden bzw. maximal um Nuancen besser in M-Nordwest. Damals gab es für Ismaning ja noch das Argument, dass es eine Bayern 1 München Version ausstrahlt, das ist ja auch schon lange nicht mehr so
Thomas(Metal)
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Re: Zweck Sender München-Ismaning

Beitrag von Thomas(Metal) »

Viggen hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 11:17 mir war aber auch nie die Bedeutung von Ismaning fürs Isartal und Voralpenland bewusst.
Mir bis heute nicht ;-) . Nein, irgendwo südlich von München kann es natürlich einzelne Stellen geben wo Ismaning einmal besser geht. Geplant hat man sicher damit nicht. Ich kenne, gut das ist dann vor allem die Gegend südlich des Starnberger Sees, es so daß Ismaning immer gerne verzerrt ankommt. Nur wenn die Topographie in diese Richtung paßt ist es mal anders. Ansonsten ist dort in der Masse der Hohenpeißenberg die Alternative zum Wendelstein.
wojhein hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 13:37 Am Standort München-Ismaning ging der erste UKW-Sender Deutschlands in Betrieb. Insofern ist dieser Standort historisch bedingt sehr wertvoll. Daher will man beim Bayerischen Rundfunk offenbar diesen Standort nicht aufgeben, auch wenn er heutzutage nicht unbedingt sinnvoll ist.
Eine Betriebsstelle lößt man nicht so einfach auf. Dazu kommen vermutlich Redundanzkonzepte (Kanten- und knotendisjunkte Führung) die diesen Standort deutlich aufwerten.
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