[DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

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HansEberhardt

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von HansEberhardt »

Und man sollte auch bedenken, daß in den Städten damals nach Start der Verkabelung ein Antennenverbot nachkam.
pfennigfuchser

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von pfennigfuchser »

Ich finde es immer wieder "super" , wie einige hier im Forum bestimmte Empfangswege schlecht reden. Die Terrestik ist, egal ob MW, UKW, DVB-T usw. ein wichtiger und notwendiger Verbreitungsweg. Das Internet ist nicht Gott und mobil geht es auch nicht besser, wenn man mehr Frequenzen dafür bereit stellt. Technische Entwicklungen sind eben mehr als vor 50 Jahren und ich freue mich darauf, wenn es HDTV auch über Antenne gibt. Und ja, es gibt viel mehr Leute, die DVB-T nutzen als irgend eine Statistik es hergibt. Wenn es technisch möglich ist dann sollen die Mobilfunker noch die Kanäle ab 50 erhalten, aber irgendwann muss auch hier mal Schluss sein.
Manfred Z

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Zwölf hat geschrieben: Es haben aber auch über 50% gegen Sat und über 50% gegen Kabel "gestimmt".
Dies ist eine nutzlose Aussage, denn sie ist gleichbedeutend mit:
Es haben über 45% für Sat und über 45% für Kabel "gestimmt".
Und Kabel beansprucht kein öffentliches Gut (Frequenzen im Raum)
und ist deshalb bei der Frequenzdiskussion nicht so relevant (aber Problem Störungen durch LTE),

Quelle: Digitalisierungsbericht 2013 der Landesmedienanstalten:

- Kabel 46,3 % (Tendenz leicht fallend)
- Sat 46,2 % (Tendenz leicht steigend)
- Terrestrik 11,0 % (Tendenz stagnierend)
- DSL 4,9 % (Tendenz steigend, da neu)
(Summe wegen Mehrwegenutzung über 100%)
_Yoshi_

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von _Yoshi_ »

Manfred Z hat geschrieben:
Und Kabel beansprucht kein öffentliches Gut (Frequenzen im Raum)
und ist deshalb bei der Frequenzdiskussion nicht so relevant (aber Problem Störungen durch LTE),
Und was mit deren Ausdünstungen ? (Kabellecks)
Da scheint man wohl was unter dem Tisch fallen zu lassen
Nicht Umsonst hatte man damals den Kanal S2 und S3 digitalisiert weil es Massive Störungen im Flugfunk gab.
Auch ein Dauerbrenner ist der Kanal S6 der immer noch den AFU auf 2m Stört.
Manfred Z

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Schlampige Kabeltechnik ist kein Fall für die Frequenznutzungsplanung durch den Staat, sondern für die Frequenzaufsicht (BNetzA).
transponder

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von transponder »

pfennigfuchser hat geschrieben:.(...) Wenn es technisch möglich ist dann sollen die Mobilfunker noch die Kanäle ab 50 erhalten, aber irgendwann muss auch hier mal Schluss sein.
Tja, die Engländer machen es richtig: Die wollen vor 2030 die Kanäle ab 50 nicht an die Mobilfunker abgeben. Recht haben sie !!!
Die Medienbehörde Ofcom will das auch von den britischen Telekoms begehrte 700 MHz-Band des Fernsehens nicht vor 2030 abgeben. Dieser bisherige Standpunkt ist Eckpunkt eines heute veröffentlichten Konsultationspapiers zur Vorbereitung der Weltfunkkonferenz WRC-2015. Dort steht u.a. die Umwidmung des Frequenzbereiches zwischen 470 und 694 MHz auf der Tagesordnung. In Deutschland wollen ARD und Media Broadcast den Umstieg auf den (in England schon praktizierten) Sendestandard DVB-T2 beschleunigen. Um den Zielen der Bundesregierung für den Breitbandausbau entgegen zu kommen, könnte der 700 MHz-Bereich hierzulande ab Mitte 2019 - statt nach vorheriger Planung Ende 2020 - dem Mobilfunk zur Verfügung stehen. hat geschrieben:
Quellen:
http://www.broadbandtvnews.com/2014/06/ ... sultation/
http://www.dehnmedia.info/?page=update
Manfred Z

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Dumm nur, dass das eine Falschmeldung von Dehnmedia ist. Ich hab die Meldung nicht geglaubt und es im Ofcom-Konsultationspapier nachgelesen. Die Jahreszahl 2030 kommt nur ein Mal in dem Papier vor - für den Bereich 470-694 MHz. Denn das ganze UHF-Fernsehband steht auf der WRC-15 für die Nutzung durch IMT zur Diskussion.

Bei Broadband TV News steht es richtig:

"The band between 470 and 694 MHz is being eyed by telecoms operators for the delivery of broadband. Ofcom, in a view consistent with earlier consultations, says a UHF DTT switch-off is not feasible until 2030 at the earliest."
Winnie2

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Winnie2 »

Ich stimme mit dir überein, Manfred, dass das UHF-Band in Deutschland eher ineffizient genutzt wird. Allerdings gibt es da einen gewaltigen Unterschied zwischen den Ballungsgebieten und den ländlichen Gebieten.

Dass die Zuschauer in Deutschland wirklich demokratisch abstimmen können welche TV-Empfangswege diese nutzen können kann ich nicht nachvollziehen.
Eine demokratische Bürgerentscheidung würde Wahlfreiheit vorraussetzen u. gerade diese ist nicht überall gegeben.
So können sich in städtischen Gebieten viele Leute nicht für den Satellitenempfang entscheiden, während in ländlichen Gebieten sich viele Bürger nicht für einen TV-Kabelanschluss entscheiden können – da nicht ausgebaut.
DVB-T ist ohne Angebote von privaten TV-Sendern nicht sonderlich attraktiv.
Aber möglicherweise habe ich an in diesem Punkt ein anderes Verständnis von Demokratie.

Wofür wirklich eine Lösung notwendig ist dass ist die Produktions- und Veranstaltungstechnik. Gerade in Ballungsgebieten wird es bei Großveranstaltungen bei welchen der Rundfunk beteiligt ist zu einer massiven Knappheit an brauchbaren Funkfrequenzen kommen.

Von daher wäre mein Vorschlag gewesen das 700 MHz Band ausschliesslich in ländlichen Gebieten für den Mobilfunk frei zu geben, nur für den Zweck bislang unversorgte Gebiete mit Internet zu versorgen.
In Stadtgebieten sind die 700 MHz Frequenzen für die Mobilfunknutzung nämlich eher kontraproduktiv, da die Reichweite von diesen dort zu groß ist, und gerade in städtischen Gebieten die Funkzellen kleiner sein sollten.

Aber hier siegen natürlich wieder die finanziellen und betriebswirtschaftlichen Interessen von Unternehmen statt der Vernunft. Lobby sei dank.
Manfred Z

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Ich habe das Wort "demokratisch abgestimmt" in einem allgemeinen Sinn gemeint, nicht in der Definition "per Stimmzettel" oder "Referendum" wie in der politischen Diskussion.

Und die Nutzung der Terrestrik war in Deutschland schon vor dem Umstieg auf DVB-T sehr niedrig, auch dank der damaligen Subvention des Kabels durch die Bundespost. Beim Bau des Wohngebietes Mitte der 80er Jahre gab es hier noch Dachantennnen, heute sind sie weitgehend verschwunden.
Winnie2

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Winnie2 »

Von geringer DVB-T-Nutzung kann man in den Ballungsgebieten nicht sprechen. Um die 20% der Haushalte (z.B. in Bremen, Hamburg oder Berlin), das würde ich nicht als geringe Nutzungsquote bezeichnen.
Dachantennen sind verschwunden, richtig, allerdings dürften die meisten Leute DVB-T mit augenscheinlich weniger auffälligen Aussen- oder Zimmerantennen empfangen.
Wer eine Antenne auf dem Hausdach montieren kann der wird da gleich eine Satellitenschüssel daraufsetzen.

Aber selbst wer einen TV-Kabelanschluss hat der kann damit nicht in jedem gewünschten Raum in seiner Wohnung TV schauen.
Gerade für Schlafzimmer oder dergleichen wird gerne DVB-T als Empfangsweg genutzt.
Zwölf

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Zwölf »

Manfred Z hat geschrieben:
Zwölf hat geschrieben: Es haben aber auch über 50% gegen Sat und über 50% gegen Kabel "gestimmt".
Dies ist eine nutzlose Aussage, denn sie ist gleichbedeutend mit:
Es haben über 45% für Sat und über 45% für Kabel "gestimmt".
Und Kabel beansprucht kein öffentliches Gut (Frequenzen im Raum)
und ist deshalb bei der Frequenzdiskussion nicht so relevant (aber Problem Störungen durch LTE),

Quelle: Digitalisierungsbericht 2013 der Landesmedienanstalten:

- Kabel 46,3 % (Tendenz leicht fallend)
- Sat 46,2 % (Tendenz leicht steigend)
- Terrestrik 11,0 % (Tendenz stagnierend)
- DSL 4,9 % (Tendenz steigend, da neu)
(Summe wegen Mehrwegenutzung über 100%)
Mit der Aussage ging es mir nur darum, dass kein Verbreitungsweg (bundesweit) die "absolute Mehrheit" hat.
Wenn wir schon mal beim Digitalisierungsbericht sind; in den Ländern, in denen DVB-T gut ausgebaut ist (eigentlich nur die Stadtstaaten) ist DVB-T sogar weiter verbreitet als Sat.

- Kabel: B: 73,0% HB: 63,2% HH: 73,5%
- Sat: B: 10,6% HB: 16,5% HH: 11,6%
- Terrestrik: B: 24,5% (only: 13,8%) HB: 26,6% (only: 17,6%) HH: 20,6% (only: 10,4%)
- DSL: B: 5,1% HB: 6,8% HH: 6,1%

Bundesweit hat DVB-T only in den Kernregionen leicht zugelegt.
Bolivar diGriz

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Bolivar diGriz »

Es ist schon schizophren hier: Einige wollen DVB-T abschalten, weil es nur 20 % der Zuschauer nutzen, andere wollen UKW abschalten, weil schon fast 5 % DAB+ nutzen...
Manfred Z

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Wer will DVB-T abschalten? Wie kommst du da drauf?

Bei der Diskussion des Bereiches 470 - 694 MHz geht es um die langfristige Nutzung (nach 2030).

Auf der WRC-15 geht es konkret nur um die Regeln für die Nutzung des Bereiches 694 - 790 MHz durch IMT. Was in Europa geschehen wird, wird auf EU-Ebene ausgekungelt.
pfennigfuchser

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von pfennigfuchser »

Nehme ich hier mal meine Situation über DVB-T: Die Kanäle 52 und 55 sind private Sender. Kanal 57 sind die 3. Programme mit WDR Lokalzeiten. Alleine 3 neue Kanäle Werden hier weggenommen. Die Frage ist, wo ich diese Sender demnächst empfangen könnte. So einfach ist die Umsetzung dann wohl eher nicht. Gut, man könnte das ZDF sowie einige Private bundesweit auf 1 Kanal abstrahlen. Aber wäre das umsetzbar?

Ich glaube, dass sich bisher niemand viel darüber Gedanken gemacht hat und die Politik wie immer nur das Geld sieht. Ich glaube kaum, dass zum Beispiel meine Schwester im Kreis Borken im Außenbezirk schnelles Internet ohne Drosselung bekommen wird. Ich bin auch gespannt, wie es in anderen Ländern sein wird, wenn man z. B. die Niederlande nimmt.
Zwölf

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Zwölf »

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