[DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

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Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

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Nordi

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Nordi »

Wird bei der ganzen Verschlüsselungsdiskussion (RTL/ORF) berücksichtigt, das ein großer Teil der Zuschauer via Notebook und (immer mehr) Tablet zusehen*? Wie könnte das technisch gelöst werden.
*Bei z.B. Mediamarkt gibts gelegentlich Tablets mit DVB-T Sticks kostenlos dazu.
Zwölf

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Zwölf »

Ca. 20% aller DVB-T-Sender sollen in eineinhalb Jahren auf DVB-T2 umgerüstet werden
Das dürfte der Anteil der Ballungsraumsender sein.

@ Nordi
Im Prinzip sind DVB-T-Sticks ja nur kleine Receiver. Da etwa bei SimpliTV keine Karte nötig ist, sondern das softwareseitig gelöst ist, sollte es eigentlich auch kein Problem sein einen T2-Stick herzustellen, der das schafft. Der Markt für solche Sticks ist nur derzeit noch relativ klein, weshalb sich noch keiner die Mühe gemacht hat, so einen Stick zu entwickeln. Bei SimpliTV hatte man ja bis vor Kurzem noch nicht mal einen Festplattenrecorder.
TobiAC

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von TobiAC »

Was ist eigentlich, wenn eines Tages von DVB-T2 auf DVB-T3 umgestiegen werden soll? Der Umstieg von DVB-T1 auf DVB-T2 erfordert, wenn man ehrlich ist, simulcast Frequenzen, so wie es der Umstieg von analog TV auf DVB-T auch erfordert hat. Mir kommt es vor als würde dies vergessen! Damals war der Bereich um Kanal 65 wichtig für den Simulcast, zumindest in Köln. Kanäle über 60 kann man inzwischen vergessen für den Simulcast und was ist, wenn man nun auch Kanäle über 50 abzwackt? In Zukunft nie wieder Simulcast, bzw das kontrollierte Ende der Terrestrik nach DVB-T2, da nie wieder an simulcast zu denken ist?
CBS

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von CBS »

Ich denke, dass dies zumindest von den Fernsehanstalten/Technikern nicht vergessen wird, denn diese machen es nun richtig, mit DVB-T2 gleich auch noch HEVC einzuführen und nicht auf MPEG4 zu setzen. Man möchte also etwas Zukunftssicheres schaffen. Anders als damals mit der DVB-T/MPEG2 Einführung stand MPEG4 ja schon bereit. Eine Verbesserung der Technik war abzusehen. Das ist mit DVB-T2/HEVC erstmal nicht der Fall, dass bald schon eine wesentlich bessere Übertragungscodierung zur Verfügung stünde - oder steht da was im Raum?

Der Druck entsteht ja durch die Mobilfunker und die Politiker, die Frequenzen effektiver zu nutzen und nicht freizuhalten. Dieser Umstieg mit neuesten Übertragungsverfahren dürfte für lange Zeit der letzte sein und kommt gerade noch rechtzeitig, bevor ein Simultanbetrieb gar nicht mehr möglich wäre. Sollte es wirklich überhaupt noch einmal zu einer Änderung kommen, dann ginge das in weiten Teilen Deutschlands wahrscheinlich nur noch ohne Simulcast - oder Low Power Sender in wenigstens den Ballungsgebieten. Ob es bis dahin aber noch das Fernsehen in der uns bekannten Form geben wird?
Zwölf

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Zwölf »

Vorerst hat man ja noch die ungenutzten Kanäle der Privaten aus dem ländlichen Gebieten. Da viele Ballungsräume von diesen ländlicheren Gebieten umgeben sind, wird es weitestgehend kein Problem darstellen diese (vorübergehend) zu verlegen. Evtl. müssen in Ausnahmefällen wie Berlin auch erste T1-Muxe abgeschaltet werden. Wenn wir uns an die Einführung von T1 zurück erinnern gabs damals bei den Privaten ja auch keinen Simulcast; nur die ö.r. lieferten diesen Service aber auch nur in den Ballungsräumen. Bei der Einführung von T2 wird es nicht viel anders laufen. Aus DX-Sicht wird es so oder so spannend, denn mit T2 werden die Karten neu gemischt und wir können nicht davon ausgehen, dass es nur riesen SFN geben wird um die wegfallenden Kanäle zu kompensieren, sondern dass die Kanäle möglicher Weise auch dichter wiederbelegt werden auf Kosten des Fernempfangs. Ganz zu schweigen natürlich von Fällen, in denen das Ausland weiterhin die hohen Kanäle verwendet. Der Overspill etwa eines K49 von der Zugspitze wird sich erheblich verringern, wenn die Frequenz schon ein paar km nach der Grenze für Mobilfunk verwendet würde.
Bolivar diGriz

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Bolivar diGriz »

Vorher war CCIR/PAL ja auch über 50 Jahre lang gut genug. Leider ist man überstürzt auf DVB-T umgeschwenkt, obwohl abzusehen war, dass HDTV in Kürze Stand der Technik sein wird, und die Menschen ein SD-Format, welches vor allem auf den großen Fernsehern schlechter aussieht als das analoge PAL, wohl spätestens dann nicht mehr akzeptieren werden, wenn die alten Bildröhren in der Mehrheit auf dem Sperrmüll gelandet sind. Mit DVB-T2 könnte man wieder für sehr lange Zeit Ruhe haben, weil technische Neuerungen keinen nennenswerten Vorteil bringen. UHD ist eher Spinnerkram als ernsthafte Verbesserung, darauf braucht man keine Rücksicht nehmen. Verbesserte Codecs wird es immer geben, aber man braucht sie nicht wirklich. Holografisches Fernsehen ist noch nicht absehbar, die Frage ist, ob das überhaupt terrestrisch funktionieren kann.
Zwölf

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Zwölf »

Meines Erachtens wird auch HDTV etwas überbewertet. Hoffentlich achtet man bei der Entwicklung der T2-Hard-/Software darauf, dass sie 3D-kompatibel ist. Angesichts der Menge an Kino- und Blu-ray-Material in 3D dürfte das früher oder später auch ins Alltagsfernsehen kommen.
Winnie2

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Winnie2 »

Twobeers hat geschrieben: Was ist eigentlich, wenn eines Tages von DVB-T2 auf DVB-T3 umgestiegen werden soll?
Ein DVB-T3 wird nicht mehr entwickelt. Die Leute die DVB-T und DVB-T2 entwickelt haben sehen keinen Bedarf dafür...
Es ist wahrscheinlicher dass Hörfunk und Fernsehen zukünftig über Mobilfunknetze verbreitet werden als dass nochmal eine weitere DVB-T Norm kommt.
Twobeers hat geschrieben: Kanäle über 60 kann man inzwischen vergessen für den Simulcast und was ist, wenn man nun auch Kanäle über 50 abzwackt? In Zukunft nie wieder Simulcast, bzw das kontrollierte Ende der Terrestrik nach DVB-T2, da nie wieder an simulcast zu denken ist?
Ein Simulcast wird es sowieso nur in den Ballungsgebieten geben. In den ländlichen Gebieten wird "hart umgestellt", ohne Simulcast.
Das spart Geld und Funkfrequenzen. Für ein paar tausend Leute die in der Pampa DVB-T nutzen Simulcast? Da lohnt sich der Aufwand finanziell nicht.
Das würde die KEF nicht genehmigen u. die Privaten interessieren die paar Leute als Zuschauer nicht.
stefsch

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von stefsch »

Twobeers hat geschrieben: Was ist eigentlich, wenn eines Tages von DVB-T2 auf DVB-T3 umgestiegen werden soll? Der Umstieg von DVB-T1 auf DVB-T2 erfordert, wenn man ehrlich ist, simulcast Frequenzen, so wie es der Umstieg von analog TV auf DVB-T auch erfordert hat. Mir kommt es vor als würde dies vergessen! Damals war der Bereich um Kanal 65 wichtig für den Simulcast, zumindest in Köln. Kanäle über 60 kann man inzwischen vergessen für den Simulcast und was ist, wenn man nun auch Kanäle über 50 abzwackt? In Zukunft nie wieder Simulcast, bzw das kontrollierte Ende der Terrestrik nach DVB-T2, da nie wieder an simulcast zu denken ist?
Die Politik lässt sich vor den Karren der Mobilfunker spannen. Die meisten Politiker haben von der Materie keine Ahnung und plappern der Mobilfunklobby nach dem Mund. Es gibt genug (schon versteigerte) Frequenzen, die noch gar nicht (oder nicht effektiv) genutzt werden. Für hohe Datenraten braucht man kleinzellige Netze für die die vorhandenen (höheren) Frequenzen ausreichen. Die Politk glaubt das Märchen, wenn man den Mobilfunkern das Band V "gibt" werden bald bundesweit Milch und Honig, äääh Highspeeddaten fließen. Das hat schon bei 800 Mhz nicht funktioniert und wird auch bei 700 Mhz nicht so sein! Auch wenn die gefräßigen Mobilfunkmoster sich bis 30 Mhz "runtergefressen" haben, werden wir merkeln (späßle: :bruell: ), das es immer noch kein "Überallinternelfüralle" gibt. Aber man fühlt sich als Politiker eben als cooler (wählbarer?) Typ, ähnlich als wenn man Freibier für alle fordert...

Und was ist der Preis für die spezielle Form des Politikversagens? Das ÖR-Fernsehen/Radio sowie die Demokratie. Die Mobilfunker freuen sich über die liquidierten ör. Unterhaltungsangebote und Teile der Politik über die verstummten ör. Politik- und Verbrauchermagazine. Das letzte Mal als Union und FDP den Öffis an die Wäsche wollten, haben sie die Bestie Privatfernsehen geschaffen. Es hat nicht lange gedauert, bis Kohl gemerkt hat, dass es mit seinem "Kanzlersender" Sat1 nicht so klappt hat, wie in seiner Vorstellung. Die wollte verständlicherweise auch keine NordKoreaCDU-Propagandasender sein...

Das es bei einer Weiterentwicklung von DVB-T dann keinen "Platz" mehr für einen Simulcast geben wird wird, ist nur noch eine Randnotiz. Es wird dann gar kein "zugangshürdenfreies TV" mehr geben...

stefsch
Winnie2

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Winnie2 »

Die Politik spielt hier mit weil das Bundesinnenmisterium selber freie Funkfrequenzen für ein eigenes terrestrisches Datenfunknetz haben möchte. Das dürfte mit ein Grund sein weshalb die 700 MHz Frequenzen von Rundfunk geräumt werden sollen.
Manfred Z

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Es ist unglaublich, was für ein Stuss hier wieder geschrieben wird.

Zum ersten geht es bei der zukünftigen Nutzung des 700-MHz-Bandes nicht um Deutschland. Ein deutscher Alleingang ist gänzlich unmöglich. Es geht hier um internationale Regelungen, die zumindest für Europa maßgeblich auf EU-Ebene abgestimmt werden.

Afrika südlich der Sahara hat sich bereits für den Mobilfunk entschieden und den Plan GE06 auf einer Konferenz in Nairobi modifiziert.

Die Regeln für Europa werden auf EU-Ebene unter Mithilfe der CEPT festgelegt, und ziemlich sicher wird ein Zeitrahmen für die Umstellung vereinbart. Die einzelnen Länder haben dann noch die Wahl, die Umstellung schneller zu beenden. (Bei der Umstellung auf DVB-T haben einige Mitgliedsländer den gesetzten Zeitrahmen nicht eingehalten.) Ob einzelne Länder (Italien?) überhaupt nicht mitmachen, wird man sehen.

Und zum zweiten, was Deutschland angeht, hat die Bevölkerung durch ihr Verhalten längst demokratisch abgestimmt. Die Politiker werden schon die richtigen Schlüsse aus der Abwendung eines Großteils der deutschen Bevölkerung von der Terrestrik ziehen.

Zum dritten ist mit DVB-T2 und HEVC technisch das Ende der Fahnenstange erreicht. Aus politischen Gründen wird jedoch an einem neuen Übertragungsverfahren namen FOB TV [Future of Broadcasting] gearbeitet, das einen weltweit einheitlichen Standard bringen soll. Wenn dies System vielleicht Mitte der zwanziger Jahre fertig ist, sollte es bei der um 2020 verfügbaren Empfangstechnik per Software implementiert werden können.
Zwölf

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Zwölf »

Und zum zweiten, was Deutschland angeht, hat die Bevölkerung durch ihr Verhalten längst demokratisch abgestimmt. Die Politiker werden schon die richtigen Schlüsse aus der Abwendung eines Großteils der deutschen Bevölkerung von der Terrestrik ziehen.

In den Ballungsräumen nutzen einige DVB-T. Aber trotzdem stellt sich mir die Frage, was das mit einer demokratischen Entscheidung zu tun haben soll. Wurde über IPTV (das auch nicht mehr Marktanteil als DVB-T hat) auch schon demokratisch abgestimmt?

Dass die Politiker die richtigen Schlüsse aus der Abwendung mancher von der Terrestik ziehen statt den Schluss zu ziehen, dass es kein Interesse an der Terrestrik mehr gäbe (beim TV), würde ich als nicht so sicher ansehen.

Im Vergleich zu einigen anderen Ländern hat man die Terrestrik in Deutschland schlecht gemacht, weil man eine relativ starke inhaltliche Differenzierung zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Programmen hat(te) und dadurch die schlechtere Frequenzausstattung der Privaten sich auch für viele Zuschauer als gewichtiger (subjektiv-inhaltlicher) Nachteil gegenüber Sat/Kabel niedergeschlagen hat. Insofern hat es die Terrestrik in D nicht einfach, was aber nichts daran ändert, dass der Übertragungsweg (technisch) potentiell gewisse Stärken hat, die man nicht so leichtfertig aufgeben sollte. Die größte Herausforderung für die nächsten Jahre ist es das Image "Empfangsweg zweiter Klasse" loszuwerden. Bessere Bildqualität und mehr Programme mögen da ein Schritt in die richtige Richtung sein; die Abschaltung unverschlüsselter Programme aber womöglich nicht.
Manfred Z

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Zwölf hat geschrieben: In den Ballungsräumen nutzen einige DVB-T.
Ja, hier haben nur 70 bis 80% gegen die Terrestrik gestimmt gegenüber sonst 95%.
Aber trotzdem stellt sich mir die Frage, was das mit einer demokratischen Entscheidung zu tun haben soll. Wurde über IPTV (das auch nicht mehr Marktanteil als DVB-T hat) auch schon demokratisch abgestimmt?
IPTV ist ein relativ neues System, das sich noch im Aufbau befindet. Da es über Anbieter-eigene vorhandene Leitungen verbreitet wird und keine öffentlichen Frequenzen beansprucht, ist ein Marktanteil von 5 bis 10% in den versorgten Gebieten Legitimation genug.
Im Vergleich zu einigen anderen Ländern hat man die Terrestrik in Deutschland schlecht gemacht, weil ...
Die Vergangenheit der Terrestrik ist so, wie sie ist. Das muss man nicht wiederkäuen.
Die größte Herausforderung für die nächsten Jahre ist es das Image "Empfangsweg zweiter Klasse" loszuwerden.
Genau, und das wird bei den Verhältnissen in Deutschland auch ohne die zwölf Kanäle im 700-MHz-Band möglich sein.

Man sollte bei der ganzen Diskussion nicht aus dem Auge verlieren, dass 40 bis 50% der Haushalte bereit sind eine monatliche Zusatzgebühr für eine bequeme leitungsgebundene Zuführung zu zahlen.
Zwölf

Re: [DVB-T2] Der ultimative T2-Thread

Beitrag von Zwölf »

Ja, hier haben nur 70 bis 80% gegen die Terrestrik gestimmt gegenüber sonst 95%.
Es haben aber auch über 50% gegen Sat und über 50% gegen Kabel "gestimmt".
Man sollte bei der ganzen Diskussion nicht aus dem Auge verlieren, dass 40 bis 50% der Haushalte bereit sind eine monatliche Zusatzgebühr für eine bequeme leitungsgebundene Zuführung zu zahlen.
Das stimmt. Allerdings stellt sich die Frage, wie viele der Leute, die dazu bereit wären, bei DVB-T geblieben sind. Wobei man im Falle eines Plattformmodells ähnlich SimpliTV wohl auch versuchen wird Leute anderer Übertragungswege abzuwerben; Kabel und IPTV im Preiskampf und Sat in Sachen Zimmerantennenempfang.
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