Die wenigsten Leute dürften mit ihrem Fernseher oder Receiver quer durch Deutschland touren. Also sollte es genügen, wenn Freenet TV an deren Wohnort empfangbar ist, was für die meisten Großstädter erfüllt ist.
Warum habe ich dann kein Freenet TV, obwohl es an meinem Wohnort „mit dem nassen Finger“ empfangbar ist?
- Ich schaue kaum Fernsehen. Für die paar Minuten im Monat, wenn überhaupt, schließe ich kein teures Abo ab.
- Ich habe Satellitenempfang, mit dem ich die bei Freenet TV angebotenen Programme gratis bekomme.
Andere Leute dürften neben den beiden oben genannten Gründen noch weitere Gründe haben:
- Der Kabelanschluss ist aufgrund des Nebenkostenprivilegs „gratis“. Dieser Grund entfällt in Zukunft, vermutlich wird Freenet TV hoffen, dass diese Kundengruppe zu ihnen wechselt.
- Sie empfanden das Angebot bei ihrem Kabel-, IPTV- oder OTT-Anbieter als passender zu ihren Bedürfnissen. Gerade, weil Zweitgeräte nicht wie bei Freenet TV extra bezahlt werden müssen, sondern inklusive sind.
Bei der Überlegung, dass die großen Privaten bei Freenet TV connect dabei sein sollen, stellt sich die Frage, ob connect-Programme überhaupt verschlüsselt und hinter eine Paywall gesteckt werden können. Ansonsten würde der Sinn von Freenet TV konterkariert und die Zielgruppe auf Leute ohne Internetanschluss reduziert werden. Diese Zielgruppe besteht schon heute fast ausschließlich aus der Generation 65+ und wird in 25 Jahren weitestgehend ausgestorben sein. Außerdem wollen die Privaten ja die Verschlüsselung und Paywall. Das war nämlich einer der drei Hauptgründe, warum so zügig auf DVB-T2 gewechselt wurde. (Die anderen beiden wären: Ausrollen von HDTV auf die Terrestrik, Freiräumung des 700-MHz-Bandes zugunsten des Mobilfunks.)