Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

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GLS
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von GLS »

Allgemein 2004, in Hof 2006.
Robert S.
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von Robert S. »

htw89 hat geschrieben: Mo 14. Feb 2022, 15:45 Dank VHS-Aufnahmen von 1996 und mittels spezieller Software, die eine Rekonstruktion von Teletextseiten ermöglicht, war es nun möglich, die Sammlung alter Belegungen drüben im Helpdesk um fast alle thüringischen Telekom-Kabelbelegungen zu ergänzen:

https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/ ... 22.09.1996

Viel Spaß beim Stöbern in den alten Listen. :-) Wer noch alte VHS-Aufnahmen von Kabel 1 aus dem Kabel-TV aufgenommen aus den 90ern hat (oder auch von Nickelodeon, 1 Plus, arte in den frühen 90ern, oder was auch immer sonst) möge die gerne ritti aus Sömmerda schicken, der rekonstruiert die Teletexte dann gerne und stellt sie hier zur Verfügung:
https://archive.teletextarchaeologist.org/

Kontakt kann ich wenn gewünscht herstellen. :)
Vielen Dank,an das gute Radioangebot in Thüringen erinnere ich mich auch noch. Alles was aus den Nachbarländern irgendwie empfangbar war,wurde auch eingespeist. :spos:
QTH:Steinheid-Thüringer Wald (Lkr Sonneberg) 4 km neben Bleßberg
EMPFÄNGER: Bremen 74,SONY XDR-S3HD , PHILIPS FW 630 (110 Khz Filter), DEGEN 1103 (53 Khz Filter),ROADSTAR,MICROSPOT RA-318Cубotниk УДЛ-09
htw89
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von htw89 »

Bittesehr!

War es nicht auch so, dass es in Thüringen früh Glasfaserverbindungen zwischen den Kopfstationen gab und u.a. deswegen in dem Infotext auch fast alle thüringischen Telekom-Kabelnetze enthalten waren? Meine mal davon gelesen zu haben dass man da viel an Empfangstechnik zentralisiert hat, während im Westen noch hauptsächlich regionale AMTV-Sterne vorherrschten und die terrestrisch herangeführten Programme vor Ort eingespeist wurden statt zentral.
Zuhause: Astra 1 | MagentaTV | DVB-T2 | DAB+ | UKW | Zattoo Premium CH
Unterwegs: DVB-T2 mit Telestar Antenna 4 LTE an TBS 5520 SE | Radio per Technistar Techniradio 3, RTL-SDR, elta 3555, Autoradio Toyota Yaris Hybrid (Team D)
svenfl
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von svenfl »

Zum Kabelkopf Flensburg kann ich einige Besonderheiten liefern.
Die Anfänge des Kabelfernsehens in Flensburg gehen mindestens ins Jahr 1981 zurück.
Damals gab es Stadteilbezogene Empfangsstellen
Für Weiche bekomme ich sogar noch die erste Fernsehbelegung und Radiobelegung zusammen
Dänemark K2 (gab damals nur ein Programm aus DK heute DR1)
ARD K6
ZDF K8
Nord 3 K12

Radio
NDR1 Welle Nord 91,15
NDR2 91,85
NDR3 92,3 (heute NDR Kultur)
DR P1 95,1 (wurde nicht umgesetzt)
DR P2 99,9 (ebenfalls nicht umgesetzt)
DR P3 97,2 (ebenfalls nicht umgesetzt)
NDR MW 102,15
DLF MW 102,5

Die dänischen Radioprogramme wurden planmäßig nicht umgesetzt ich habe die damalige Belegungsliste einsehen können.

Ab 1986 wurden wir dann an die zentrale Kopfstelle angeschlossen

Von da an galt
Dänemark K2
TV2 (dänisch) K3 nach Sendestart
permanentes Kabeltestbild Streifen DBP BK FLEB K4 (diente u.A. zum Aufspüren von Kabellecks)
3Sat S9
RTLplus S10
SAT1 K6
ZDF K8 (mono)
ARD K10
Nord 3 K12
ZDF S12 (Stereo/Zweikanalton aus Kiel) entfiel nach Umrüstung des ZDF Senders Flensburg
Sky Channel S11
MusicBox (D) S13
Music Box (E) S15
Schwarzbild Messträger S19

Radio

NDR1 Welle Nord 88,75
NDR2 92,3
NDR3 92,7
RSH 95,7
DR P1 99,6
DRP2 100,3
DRP3 100,7
87,65 DLF MW
93,4 NDR MW Später dann NDR4 UKW
87,95 AFN Bremerhaven (mono)als der auf 106,5 terristisch in Flensburg verfügbar wurde
DLF 97,5 ersetzte die Mittelwelleneinspeisung nach Inbetriebnahme der 103,3 nach einiger Zeit Parallelbetrieb

Mit Aufschaltung der Sateliten Radio Programme
RSH 93,95
Star Sat Radio 94,35
RTL Radio 95,45
Radio Ropa 96,65
Später wurde die Kanalbelegung für Fernsehen in Schleswig Holstein weitesgehend vereinheitlicht und mehrfach geändert.
Ich kann mich erinnern dass
DR zwischnzeitlich mal auf S10 gewesen ist und TV2 auf S9 wobei RTL auf K 12 umzog Nord 3 dann auf K5 ARD auf 6 und SAT1 auf 10 und 3Sat auf S11 landete was eine Verlegung von Sky Channel auf S14 erforderlich machte. Neu waren zu der Zeit Tele 5 K7 der Kabelkanal (heue Kabel1)auf K9 und eureka (heute Pro7) auf K11 und 1Plus auf S12. Der Grund war die Einführung des AM TV Verteilsternes. Man wollte unter anderem die 2 dänischen Programme im gesammten nördlichen Schleswig Holstein verfügbar machen, hatte aber noch nicht flächendeckend die nötige Empfangstechnik.
Der Verteilstern konnte damals aber noch nicht die Kanäle oberhalb des K12 übertragen.
Das Frequenzband oberhalb von K12 war zunächst nur in Flensburg empfangbar
Später landeten die Dänen wieder in Band I auf K2 und K3 und Super Channel ehemals Music Box(E) wechselte von S15 nach K4.
Um das störunsfrei hinzubekommen wurde Superchannel auf das terristische Signal von K4 ARD syncronisiert.
Damit wurde der AM-TV Verteilstern bis zum Kanal S18 aufgerüstet was unter anderem den Empfang von MDR S15 BR S17 WDR S18 und TV5 S16 ermöglichte. S19 konnte nie über die AMTV genutzt werden Pilotträger zur Regelung des Netzes.
ARD für Kabel Empfang kam in der Zeit von 20 Uhr bis 17 Uhr des Folgetages vom Sateliten und zwischen 17 und 20 Uhr wegen der damaligen Regionalsendungen vom Stadtumsetzer K12 als der wegen DAB freigeräumt werden musste K10 Vertikal um Störungen durch K10Hoizontal Heide auszublenden. Bei der Umschltung lief oft das Bild einmal durch.
Der Stadtumsetzer für die ARD befand sich stets am gleichen Standort wie der Hauptsender und bekam seine Zuführung aus dem Hauptsender per Kabel. Vor 1986 am alten NDR Standort auf Jürgensby wurde K11 genutzt Am neuen Standort Fuchsberg kam zunächst K12 zum Einsatz. weil K11 bei Überreichweiten aus Schwerin gestört war. Weil DAB auf K12 in Betrieb gehen sollte musste der K12 bundesweit geräumt werden, Zu einer DAB Ausstrahlung kam es in Flensburg aber nie erst seit November 2016 sind 12B (NDR)und 5C (BM1) später auch 5D (BM2) und zuletzt 8B (Dänemark) vom Standort Fuchsberg in Betrieb gegangen.

Ich hoffe ich lanweile euch nicht mit solchen Ausführungen

Gruß Sven
Zuletzt geändert von svenfl am Fr 18. Feb 2022, 15:04, insgesamt 6-mal geändert.
Ruhrwelle
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von Ruhrwelle »

Definitiv interessant! Danke :cheers:
Hans Maulwurf

Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von Hans Maulwurf »

Überhaupt nicht, danke dafür! Es gab in Flensburg tatsächlich mal AFN auf 106,5 MHz? Von wann bis wann war das der Fall?
svenfl
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von svenfl »

Hans Maulwurf hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 12:01 Überhaupt nicht, danke dafür! Es gab in Flensburg tatsächlich mal AFN auf 106,5 MHz? Von wann bis wann war das der Fall?
Ich hatte mal eine Wittsmoorliste von 1986 Dort war die 106,5 schon koordiniert aber noch nicht in Betrieb Schon 1990 sind aber die amerikanischen Soldaten abgezogen worden. Also muss das 1987 bis 1990 gewesen sein.

Gruß Sven
DF8NZ (MAK)
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von DF8NZ (MAK) »

DF8NZ (MAK) hat geschrieben: Do 29. Jan 2015, 23:54 Kabelbelegung im Jahre 1987 in Marktredwitz, JO60BA (Fichtelgebirge/Steinwald)

[attachment 4446 Kabel_MAK_1987_klein.jpg]



Was damals alles auf UKW zu empfangen war: SDR, HR, NDR
Habe gerade gesehen, dass mein Anhang von 2015 nicht mehr da ist, hier nochmal. :
Dateianhänge
Kabel_MAK_1987.jpg
MichaelKF
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von MichaelKF »

Was ist denn da der Hintergrund für die Belegung das S10, wo doch noch reguläre VHF-Kanäle frei sind?
RX: SIRD 14 C2, T-Stick+ mit Andis DAB-Player TV: Dyon Movie32 (DVB-S2 9+13+19+28 & DVB-T2) Beiträge: x+313 seit 10/2006 ;)
Ruhrwelle
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von Ruhrwelle »

Kanal S10 liegt bei 168,5MHz, Kanal 5 bei 175,25MHz. Wahrscheinlich war das Kabelnetz damals noch auf 200MHz oder so begrenzt, 300MHz gabs erst ab Ende der 80er und Nachbarkanaltauglichkeit angeblich erst ab Anfang 90er, wobei das hier gegeben ist. Evtl. kamen auch die geplanten Programme auf die restlichen Kanäle bis 230MHz (K2-4, 9-12, S06-09 = 12 freie Kanäle bzw. 8 freie Kanäle bis 200MHz)
MichaelKF
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von MichaelKF »

Als das Breitbandkabel der Post bei uns aufgeschaltet wurde, war es bereits bis 300MHz ausgebaut. Vorher hingen wir an einer Kabelanlage mit ca. 150 angeschlossenen Haushalten. Eingespeist wurden die folgenden Programme auf VHF I+III. Der E2 war, wenn ich mich recht erinnere, wegen des Grüntens nicht belegt.

ARD(BR)
ARD(SWF)
ZDF
BR 3.
SWF 3.
ORF FS1
ORF FS2
Schweiz DRS
Schweiz TSR
Schweiz TSI
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Thomas(Metal)
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von Thomas(Metal) »

DF8NZ (MAK) hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 15:35
DF8NZ (MAK) hat geschrieben: Do 29. Jan 2015, 23:54 Kabelbelegung im Jahre 1987 in Marktredwitz, JO60BA (Fichtelgebirge/Steinwald)
(...)
Was damals alles auf UKW zu empfangen war: SDR, HR, NDR
Habe gerade gesehen, dass mein Anhang von 2015 nicht mehr da ist, hier nochmal. :
Was mich am Grenzgebiet zur CSSR über all in der Bundesrepublik verwundert(e): Keine Programme von dort im Kabel! Sicherlich gibt/gab es dorthin eine massive Sprachbarriere.
Interessant auch, daß von Anfang an der SDR mit dabei war. Ich gehe davon aus, daß der Empfang da noch ohne den Kabelkopf auf dem Gr Waldstein erfolgte. Aus Speichersdorf/OT Bf Kirchenlaibach kann ich über mäßigen Aalen-Empfang auf UKW berichten. Am Kabelkopf Bayreuth hatte man die SDR-Programme auch ins Kabelnetz genommen. Leider war das nur in Mono.
In Oberfranken hatte man ab 89 (FFH) bzw. 92 (hr3/hr4) und 96 (hr1) leider den Heidelstein nie für das Kabelnetz berücksichtigt. Gerade wenn man am Kabelkopf BT ist kann man feststelle daß die UKW-Programme von dort sehr viel besser zu empfangen sind als der Hohe Meißner. Mit entsprechender Ausrüstung sollte Stereo knapp möglich gewesen sein. So blieben die Fernempfänge (SDR, hr, NDR) leider in Mono und damit für eine Aufnahme eher untauglich.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von DF8NZ (MAK) »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 19. Feb 2022, 20:44 Was mich am Grenzgebiet zur CSSR über all in der Bundesrepublik verwundert(e): Keine Programme von dort im Kabel! Sicherlich gibt/gab es dorthin eine massive Sprachbarriere.
Interessant auch, daß von Anfang an der SDR mit dabei war. Ich gehe davon aus, daß der Empfang da noch ohne den Kabelkopf auf dem Gr Waldstein erfolgte. Aus Speichersdorf/OT Bf Kirchenlaibach kann ich über mäßigen Aalen-Empfang auf UKW berichten. Am Kabelkopf Bayreuth hatte man die SDR-Programme auch ins Kabelnetz genommen. Leider war das nur in Mono.
In Oberfranken hatte man ab 89 (FFH) bzw. 92 (hr3/hr4) und 96 (hr1) leider den Heidelstein nie für das Kabelnetz berücksichtigt. Gerade wenn man am Kabelkopf BT ist kann man feststelle daß die UKW-Programme von dort sehr viel besser zu empfangen sind als der Hohe Meißner. Mit entsprechender Ausrüstung sollte Stereo knapp möglich gewesen sein. So blieben die Fernempfänge (SDR, hr, NDR) leider in Mono und damit für eine Aufnahme eher untauglich.
Ich hatte bei der zuständigen Medienbetriebsgesellschaft Nordostbayern Anfang der 90er angefragt, warum keine Programm aus der CSSR/CZ oder weitere Programme eingespeist werden in das Kabel. Es gab damals vier Leerträger im im örtlichen Kabel. Die Antwort war, dass u.a. zwei Voraussetzungen notwendig seien: Die medienrechtliche Weiterverbreitungsgenehmigung der Landesmedienanstalt und ein Vertrag zwischen Prgrammveranstalter und der Telekom AG muss abgeschlossen sein.
Es gab aber auch Mitter der 80er Jahre ein positives Beispiel:
In das Kabel von Weiden/Opf. wurde Radio C vom Hühnerspiel/Südtirol eingespeist. Ein Techniker der Post erzählte mir damals, dass sie sogar nach Südtirol gefahren sind und um die Sendeantenne von Radio C anzuschauen, die zirkular polasiriert war. Danach wurde erst die Empfangsantenne für die Kabeleinspeisung aufgebaut. Habe irgendwo eine Flyer von damals rumliegen, dass Radio C im Kabel vom Weiden zu empfangen ist.
Frankenwalder
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von Frankenwalder »

Ich wurde im Juni 1987 zum BW-Standort am Großen Kornberg versetzt, wo mich technisch ideale DX-Bedingungen erwarteten und Torfhaus oder Meißner (bis auf gelegentliches Fading) meist in Ortssenderqualität zu hören waren.
Mein Heimatsender SDR3 war am Kornberg schon ab dem Start des Gleichkanalstörers Euroherz/Extraradio auf der 98,1 aus Hof/Labyrinth und später Ahornberg fast nicht mehr zu empfangen. Solltet Ihr SDR3 auch ab Herbst 1987 noch störungsfrei im Rawertzer Kabel gehabt haben, dann wurde das Signal eher weiter südlich empfangen, da sich Aalen mobil schon auf der Strecke zwischen Nagel und Brand bemerkbar macht und Richtung Kemnath immer stärker wird.
Der Waldstein ist nicht nur Wasserscheide, sondern auch HF-Barriere. Ö3 vom Gaisberg, das beim Kapplwirtshaus mit RDS kommt, verliert auf der Waldsteinhütte klar gegen HR1 vom Meißner. Ich hatte Anfang der 90-er immer wieder Kontakt mit dem Geschäftsführer der Kabelgesellschaft Nordostbayern und über ihn mit den RegTP-Mitarbeitern an der Kopfstation, die einen unheimlichen Aufwand betrieben, um AFN Z-Rock vom Feldberg trotz MDR Figaro in Sichtweite aus Schöneck auszukabeln. Ö3 gelang am Waldstein nicht.
P.S. Auf der Kappl muss es laut Kollegen aus dem Stiftland in den Achtzigern Empfangsversuche für ORF 1 gegeben haben, wo nach Ausblenden von DDR1 von KMS-Geyer mit zwei (gestockten?) 13-Element Band III Antennen ein verrauschtes Farbbild stabil empfangen worden sein muss.
Zum Thema tschechische Medien:
Die tschechische Medienlandschaft war ab 1990 im Umbruch, die VHF-Sender gingen an die neue private Nova TV und die Egerer 97,6 mit Hvězda (heute Rádiožurnál) war damals bis Prag die einzige Nicht-OIRT-UKW-Frequenz. Das Interesse an tschechischem Rundfunk und Fernsehen war in Oberfranken nicht sehr ausgeprägt. Für Extraradio, dessen Eigentümer Gerhard Prokscha früh Kooperationsmöglichkeiten mit dem Egerer Radiopionier Antonín Hoffmann auslotete, besuchte ich immer wieder die Egrensis-Studios und war 1995 bei der Inbetriebnahme der neuen vertikalen Rundstrahl-Sendeantenne am Tillenbergturm dabei. Bei der anschließenden Erprobungsfahrt durch die Fränkische Schweiz Richtung Aischgrund zeigte sich das unheimliche Potential des Standortes. Mit Dynas-Autoradio setzte sich Egrensis bis Adelsdorf meist gegen den Inselsberg durch - für 1 KW hervorragend. Während es immer mehr deutsche Interessenten für die Nutzung des Standortes gab, hatte Hoffmann das Interesse an einer Kabelverbreitung in Bayern oder Senderkooperationen über eine Werbekombi hinaus verloren und gab einem projektierten zweisprachigen Programm kaum Chancen in der Hörergunst. Inzwischen hat die Familie den Sender an eine Frequenz-Heuschrecke verkauft und sich aus der Medienbranche zurück gezogen.
“Als jongen van 14 reisde ik’s nachts stiekem de hele wereld rond, onder de lakens, met een oor aan mijn kortegolfontvanger gekluisterd. Ik leerde zo meer dan overdag op school." (A.J.Beirens: Kinderpraat)
Thomas(Metal)
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Re: Kabelnetzbelegungen von 1989-1992 aus ganz Deutschland

Beitrag von Thomas(Metal) »

DF8NZ (MAK) hat geschrieben: So 20. Feb 2022, 12:29 Ich hatte bei der zuständigen Medienbetriebsgesellschaft Nordostbayern Anfang der 90er angefragt, warum keine Programm aus der CSSR/CZ oder weitere Programme eingespeist werden in das Kabel. Es gab damals vier Leerträger im im örtlichen Kabel. Die Antwort war, dass u.a. zwei Voraussetzungen notwendig seien: Die medienrechtliche Weiterverbreitungsgenehmigung der Landesmedienanstalt und ein Vertrag zwischen Prgrammveranstalter und der Telekom AG muss abgeschlossen sein.
Danke! Diese Formulierung kenne ich auch noch. Mitte der 90er fragt ich einmal an ob man nicht die Mono-Programme durch ADR-Zuführung ersetzen könne.
Aber, gehen wir mal in die späten 80er zurück: Hatte man für Ton- und Fernsehrundfunk der DDR derartiges vorliegen? Ich denke mal nein. Man hatte, so meine Vermutung, umgesetzt was empfangbar war. OIRT-Radio war natürlich "was anderes". Nach dem Wechsel ins CCIR-Band galten dann vermutlich die o. g. Voraussetzungen.
Ich erinnere mich auch an Frankfurt. Da hätte ich gerne WDR1 (ggf. via 102,7) gehabt oder zumindest die 95,8 mit WDR1 ab 18 Uhr. Laut WDR hatte man auf der 100,95 die 95,8 vom Ederkopf durch RPR2 :kopf: :sneg: ersetzt weil die 95,8 eigentlich nicht ganz so wirklich ortsüblich gewesen wäre. Der WDR war bezüglich der Verbreitung mit der DBP über Kreuz gelegen. Der freundliche Herr L vom WDR meine an daß man ja auch in Köln hr1-3 im Kabel hätte.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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