Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

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transponder
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von transponder »

Scrat hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 13:45 Die regionalen privaten investieren jetzt in DAB+. Gerade in BW steht ja jetzt der nächste grössere Ausbau an.

Was den ARD Radiotransponder betrifft, ich denke den wird man spätestens 2024 auf DVB-S2 umschalten, eine komplette Abschaltung kann ich mir nicht vorstellen.
Die ARD wurde im Februar 2020 konkret angefragt, was mit dem sogenannten Radiotransponder nach einer - damals noch geplanten - SD-Abschaltung der TV-Programme geschehen werde.

Die Antwort der ARD lässt tief blicken:
„Wir beobachten die weitere Entwicklung der Nutzung und werden sorgfältig abwägen, wie Reichweite und Nutzungsverhalten den Kosten gegenüberstehen“, so die ARD-Sprecherin abschließend.
Wie ein User in diesem Forum damals schon treffend feststellte: Dieser Satz klingt wie eine Drohung!!!!

Ich persönlich kann mich voll und ganz den Äußerungen des Users "Jens1978" anschließen. Jammerschade, wenn die ARD all ihre Radioprogramme von Astra abschaltet. Immer wenn ich von diversen Programmen von DAB+ zu Satellit umschalte, ist der Qualitätsunterschied frappierend. Die Sat-Übertragung ist klangtechnisch um einiges besser.

https://www.infosat.de/radio/auch-ard-h ... -betroffen
101,4
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von 101,4 »

Den Radiotransponder auf DVB-S2 umzustellen, wäre ein Kompromiss. Das haben die Franzosen vor kurzem auch gemacht.

Zur Not kann man doch bestimmt die Radioprogramme auf die einzelnen Transponder aufteilen? Man wird dann zwar bestimmt nicht mehr die jetzige Klangqualität haben, aber besser als nichts und bestimmt trotzdem besser als DAB+
andimik
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von andimik »

Was habt ihr solche Angst vor DVB-S2?
Scrat
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Scrat »

transponder hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 17:24
Dieser Satz klingt wie eine Drohung
Das sehe ich nicht so, es ist nur eine einfach Information das man die Nutzerwerte beobachten wird. Sicher heißt das nicht, das sie auf Teufel komm raus oben bleiben werden, von Drohung ist der Satz noch weit entfernt. Und sowas öffnet den Spekulationen und Gerüchten wieder Tür & Tor.
Spacelab
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Spacelab »

Nö die Diskussion über Sinn und Unsinn des Radiotransponders ist bei den Öffis doch schon lange ein offenes Geheimnis. Manche verkaufen das jetzt nur als Neuigkeit weil die Öffis wegen der gescheiterten Gebührenerhöhung noch weiter unter Sparzwang geraten.
Radiofritze
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Radiofritze »

Spacelab hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 20:49 Nö die Diskussion über Sinn und Unsinn des Radiotransponders ist bei den Öffis doch schon lange ein offenes Geheimnis. Manche verkaufen das jetzt nur als Neuigkeit weil die Öffis wegen der gescheiterten Gebührenerhöhung noch weiter unter Sparzwang geraten.
An eine Abschaltung des sog. ARD-Radiotransponders ist zum Glück auch in Zukunft nicht zu denken, da dieser neben dem Individualempfang auch als (Backup) Zuführung für einige Rundfunksender und Kabelnetzbetreiber dient. Auch ist die Übertragungsqualität unvergleichbar mit den ARD-Angeboten via Webradio usw.

Das Webradio bietet keine Alternative zur europaweiten ASTRA-Ausstrahlung.
Chris_BLN
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Chris_BLN »

transponder hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 14:42 Radio Regenbogen hat nun auf Anfrage von "Infosat" den Grund der Abschaltung via Astra mitgeteilt: Schwindendes Hörerinteresse über den Satverbreitungsweg bei hohen Kosten.
Also sorry, wenn mit 96 kbps LC-AAC gearbeitet wird, dabei aber eine Audioqualität erreicht wird, die dieser Stufe kein bißchen gerecht wird, sondern eher wie 64 kbps klingt, dazu noch in einer Verkapselung, die Endgeräte zum Aufhängen bringt und unbedienbar macht bis man den Stecker zieht, muss man sich nicht wundern, wenn sich das niemand antut. Regenbogen hat sämtliche Endgeräte, die bei mir AAC können, gecrasht. Und wenn man den Stream mal direkt mitgeschnitten hat, stolperte das sogar noch im VLC.

Bislang ist jedes Hörfunkprogramm, das die Media Broadcast zu AAC verleitet hat, via Sat alsbald gestorben. Jedes. Das sollte eigentlich Warnung genug sein: AAC via DVB-S/S2/C ist im deutschsprachigen Raum ein mit hohem Risiko behaftetes Verfahren. Das hat auch Kabelio feststellen müssen und den Codec gewechselt.

Spacelab hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 14:33 Und wieso nicht? Zur Kabelzuführung wird er schon länger nicht mehr benötigt und aktuell dient er nur noch der Bespaßung weniger Radiofreaks.
Dem ist nicht so. In allen mir bekannten Netzen außer Vodafone, ex-Unitymedia und Netcologne (Zuführung via Glas) wird das ARD-Radio von Astra-TP93 geholt. Auch bei der großen PYUR (allein in Berlin hunderttausende Anschlüsse). Einfach mal schauen, wie in den Netzen großer Betreiber die ARD-Radios platziert sind - immer zusammen mit ARD Alpha SD und SR Fernsehen SD. Das ist 1:1 Astra-TP93.

Hier, PYUR Berlin (und vielerorts sonst auch, Dresden, Leipzig, Jena, Schwerin, ...) auf 546 MHz:
Wilhelm Tel / Willy Tel (Hamburg, Norderstedt) auf 642 MHz (PDF nach "642" absuchen)
https://www.wilhelm-tel.de/fileadmin/us ... chuere.pdf

Stadtwerke Monheim (ein brandneues FTTH-Netz mit "unendlicher" Bandbreite und RF-Overlay) auf 506 MHz
https://www.mega-monheim.de/fileadmin/u ... 022020.pdf

Vereinigte Stadtwerke auf 578 MHz
https://services.vereinigte-stadtwerke. ... fnu4zak0n0
https://services.vereinigte-stadtwerke. ... fnu50mix3z

DOKOM21 Dortmund / Kamen / Meinerzhagen / Essen auf K33
https://www.dokom21.de/mstream.ashx?g=1 ... 7538070000

M-Net München / Augsburg / Würzburg / Nürnberg / Erlangen / Fürth auf 330 MHz
https://www.m-net.de/fileadmin/Service/ ... hen_01.pdf

Stadtwerke Flensburg auf 514 MHz
https://www.swfl-glasfaser.de/fileadmin ... radio.xlsx

Stadtwerke Bamberg auf 330 MHz
https://www.stadtwerke-bamberg.de/filea ... 201216.pdf

Stadtwerke Schwedt auf S33
https://stadtwerke-schwedt.de/assets/fi ... igital.pdf

Und in allen anderen mittleren und kleinen Netzen, die es zu hunderten gibt.

Fiele die Satzuführung weg, wäre in den Netzen das ARD-Radio Geschichte. Nur die regionalen Angebote wären dann noch drin, wenn sie z.B. von UKW (!), IP oder DAB+ rübergeholt würden (wird teils bereits gemacht). Eine Komplettumsetzung des bisherigen ARD-Radioangebotes aus den Livestreams wäre auch möglich, kostet ca. 45.000 EUR für die Transcoder-Technik (ohne Redundanz) und den Traffic. Hätte dann schlechtere Qualität als die ohnehin ärmlichen 128er MP3-Streams. Für kleine Kabelnetze wäre das finanziell nicht zu stemmen, damit wäre es das gewesen.
transponder hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 17:24 Dieser Satz klingt wie eine Drohung!!!!
Ist er auch. Ein drohendes Szenario: AAC ab 2022. Ziel: Bitrate deutlich runter und irgendwo mit draufquetschen (wo, wäre mir aber schleierhaft). Ergebnis: viele Receiver blieben stumm, u.a. auch die seit 2017/2018 extra für digitales Kabelradio verkauften Geräte von TechniSat und LaSAT (Vistron). Netzbetreiber müssten Transcoding machen, also AAC in MPEG 1 Layer II umsetzen, damit diese aktuell (!) massenhaft verkauften Endgeräte weiter benutzbar wären. Vodafone traue ich das als einzigem zu, sie transcodieren ja derzeit auch schon, die 320 Layer II in 192 Layer II. Für kleine Netzbetreiber ist das nicht bezahlbar. Die Audioqualität würde dann freilich auch deutlich absinken.

UKW-Kabelradio wäre damit auch Geschichte, da, wo es das noch gibt. Kein einziger (!) DVB-UKW-Umsetzer, egal ob DVB-S oder DVB-S2, egal ob ASI oder IP als Frontend, kann AAC. Alle nur Layer II. Unser Netz verlöre 20 UKW-Programme, so ich das auf die Schnelle überblicke. Nur maximal 3 könnte ich eventuell mit qualitativen Einbußen "wie zu Ostzeiten" wieder terrestrisch von UKW holen. Die anderen wären dauerhaft raus. Darunter auch Programme, deren Einspeisung auf ausdrückliche Forderungen von Kunden zurückgeht.

RDS-Daten könnte man auch nicht mehr einbetten, sondern höchstens auf Private PID mitschicken - kein Endgerät unterstützt das.

Es gibt also viel zu verlieren.
andimik hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 17:51 Was habt ihr solche Angst vor DVB-S2?
Es gibt DVB-UKW-Umsetzer, die nur ein DVB-S-Frontend haben. Darunter der weit verbreitete Blankom STR821 und die sehr weit verbreitete Astro "Octopus"-Kassette. Auch der Kathrein UFO 313 kann nur DVB-S. Da würde kaum noch ein Invest stattfinden, um UKW am Laufen zu halten, obwohl es noch massiv genutzt wird, da, wo es im Netz ist. Weiterhin werden für Radio-Direktempfang via Sat gerne Altgeräte genutzt, die nur DVB-S können. Da ist das Drama aber wesentlich kleiner, denn S2-taugliche Geräte, die sich sehr gut eignen, bekommt man in der Bucht für 10 - 20 EUR. Es muss nur bei Layer II bleiben, sonst siehts ganz finster aus.


Würde die ARD den TP93 behalten, könnte sie den künftig (ab wann?) für Radio in bisheriger Qualität und dazu ein UHD-Programm verwenden. Aufgebohrt auf DVB-S2, QPSK, 27.500 kSymb/s, FEC 9/10 sind das 49 MBit/s netto. Also 24 für Radio und 25 für TV zzgl. DVB-Tabellen. Perfekt für einen UHD-Kanal und perfekt für Kabelnetze (50 MBit/s maximal in 256 QAM). Bis es soweit ist, könnte man den Kanal in DVB-S lassen und die beiden derzeitigen TV-Programme durch Das Erste SD und ZDF SD (so medienrechtlich diese Kooperation möglich ist) ersetzen. Und dafür die anderen ARD-SD-TP und den ZDF-SD-TP abschalten. DRadio könnte dann auf den ZDF-HD-TP umziehen (brächte halt den Bruch mit DVB-S) und wenn es dann zu UHD beim ZDF kommen würde, würde ich ZDF neo HD mit rüber nehmen auf TP10, 3Sat eine etwas höhere Bitrate garantieren und dem KiKa generell etwas weniger Bitrate geben. 4 Programme im Statmux profitieren auch gut voneinander, das gäbe kein schlechteres Bild. 4 mal 10 MBit/s im Mittel sind auch ordentlich bei 720p, die Schweizer werden bald 6,5 MBit/s haben und sagen, dank neuester Encoder kein Qualitätsverlust zu 10,5 MBit/s fest. Auf TP11 dann ZDF HD (14 MBit/s fest), DRadio (1,5 MBit/s) und ZDF UHD hätte 25 MBit/s zur Verfügung. Alles bestens.

101,4 hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 17:25 Zur Not kann man doch bestimmt die Radioprogramme auf die einzelnen Transponder aufteilen? Man wird dann zwar bestimmt nicht mehr die jetzige Klangqualität haben, aber besser als nichts und bestimmt trotzdem besser als DAB+
Die ARD-HD-Transponder sind voll, teils richtig voll. TP39 trägt 5 Programme: https://www.digitalbitrate.com/dtv.php? ... 61&lang=en - das sind dank Statmux zwar auch 14 MBit/s Spitze, aber teils weniger als 6 MBit/s Mittelwert. Es sind ca. 23,5 MBit/s zu verteilen, wenn die Radioprogramme so blieben wie bisher. Bei 5 HD-Transpondern (inkl. eines zu schaffenden WDR-HD-TP, dessen Bitratenverteilung mir sowieso ein Rätsel ist) wären etwa 5 MBit/s je TP zusätzlich nötig. Das ginge bei den schmalen Transpondern: wenn statt FEC 2/3 die FEC 3/4 verwendet wird, steigt die Nettobitrate um je 5,3 MBit/s. Der Preis dafür wäre aber eine um 1,3 dB sinkende Systemreserve beim Empfang. Um das zu kompensieren, um also bei bestimmter "Unwetter-Intensität" oder in Skandinavien am Rand der Ausleuchtzone gleiche Stabilität zu erhalten, müsste man von einer 65er auf eine 75er oder von einer 85er auf eine 100er Antenne gehen. Von einer 125er Antenne müsste man auf eine 150er aufrüsten.

Da extra für die ARD schon Astra 1N im April 2014 etwas gedreht wurde, um zu Lasten von Kontinentalafrika etwas Empfangsreserve in Skandinavien zu schaffen, gehe ich davon aus, dass die ARD den Fehlerschutz nicht senken wird. Es wäre aber die eleganteste Methode, Platz zu gewinnen und würde auch Kabelnetzbetreibern durch effizientere Auslastung der Kanäle entgegenkommen. 47 MBit/s ist nunmal näher an 50 MBit/s.
Zuletzt geändert von Chris_BLN am Fr 1. Jan 2021, 13:42, insgesamt 2-mal geändert.
Spacelab
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Spacelab »

Na dann hoffe ich doch mal das die ARD das auch alles weiß. ;) Denn wir haben uns das ja alles nicht aus den Fingern gezogen. Einige, angeblich sogar die Mehrheit der ARD Anstalten, wären für eine Abschaltung. Die Entscheidung ob abgeschaltet wird oder nicht, treffen keine User in irgendwelchen Foren, sondern die Menschen die den Geldsäckel bewachen.

Es gibt keinen Anspruch darauf alle ARD Stationen in allen deutschen Kabelnetzen einzuspeisen. Es müssen nur die ortsüblichen vorhanden sein und dafür gibt es im entsprechenden Gebiet genügend Empfangswege. Will ein Kabelnetzanbieter trotzdem alles anbieten kann er ja auf das KCC (oder wie auch immer das mittlerweile heißt) zugreifen. Hat er nicht das passende technische Rüstzeug dafür... Tja, Pech gehabt.

Viele hier nehmen Radio einfach noch zu ernst. Versteht mich nicht falsch. Das kann wohl keiner besser verstehen wie ich. Ich bin schon vor fast 40 Jahren, damals noch mit meinem Opa, beim SR "herumgeturnt" und bin mit Radio nicht nur vor dem Lautsprecher, sondern vor allem dahinter aufgewachsen. Vielleicht ist das aber auch gerade der Grund warum ich verstehen könnte wenn die ARD 2024 den Radiotransponder abschalten würde. Erstens ist es bis 2024 noch eine lange Zeit. Da kann noch sehr viel passieren. Und zweitens gab es auch ein Leben vor dem Hörfunktransponder. Das ging auch 50(?) Jahre lang. Vielleicht sollte man auch einfach nur mal wieder kleine Brötchen Backen bei der ARD. Und glaubt mir, ich weiß es (leider) aus erster Hand, auf der "Muss unbedingt erhalten bleiben Liste" steht der Hörfunktransponder weit weg vom ersten Platz.
Chris_BLN
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Chris_BLN »

Es geht um 2022. Also noch ein Jahr. Das ist sozusagen "morgen".

Da die ARD ihre Angebote so brutal inhaltlich ausdünnt, muss man sich heute das Programm zusammensuchen. Da ist es gut, wenn man alles verfügbar hat und das dazu noch in ordentlicher Qualität. Auch intern hat man den TP93 teils genutzt, sogar als Hauptzuführungsweg. Wo er heute noch ggf. Havarieweg ist, weiß ich nicht. Layer II ist dazu noch weitgehend kaskadierfest, bei dieser hohen Bitrate erst recht. Sollte die ARD auch mit in die Betrachtung einbeziehen.

Auch mal schauen: Frankreich hat den Radio-TP erneuert und ist bei Layer II gebleiben. Die Schweiz startet demnächst ihren vollgepackten TP mit allen TV-Programmen. Im Sommer 2020 hieß es noch, sie gehen von 256 auf 192 Layer II runter mit dem Radio. Nun heißt es, sie bleiben bei 256 kbps, was mich sehr wundert, sind das doch 1,6 MBit/s mehr. Der SRF wird auch einen MTPS für Kabelnetz-Anspeisung bieten, mit allen Radioprogrammen. Auch der wird 256 kbps Layer II haben. Die wissen schon, warum.

Kleinkabler in den Ruin zu treiben, weil sie infrastrukturell keinen Zugang zu aufwendigen, kostspieligen Empfangswegen haben, hielte ich für mehr als abartig.

Das Leben vor dem Hfk-TP... war bei mir rückwärts betrachtet ein Leben mit ADR (gleiche Vielfalt, schlechtere, aber bei den Anstalten mit linear stereo brauchbare Qualität) und davor UKW aus der Kabelanlage. Und das seit etwa 1985 bei mir. Dank nicht vorhandener Zufunzelung gab es neben den DDR-Programmen am Heimatort den kompletten BR, RIAS 1, RIAS 2, den NDR, den hr qualitativ etwas eingeschränkt, später auch den DLF sehr gut und dazu noch den ersten Privaten dort: ABy. Man konnte sich also auch viel aussuchen. Heute ist alles zugefunzelt. Bayern 4 / BR Klassik ginge dort terrestrisch mit höchstem Aufwand nicht mehr - 200 kHz drüber lokal belegt. Bayern 1 und Bayern 2 würden mit Funzeln kämpfen. hr ginge ebenso wie NDR gar nicht mehr. Die Kunden fordern das aber noch immer ein, auch im Jahre 2020.

Man bewirbt seit 2018 massiv DVB-C-Radio und verkauft Geräte dafür, teils über die Netzbetreiber selbst. In der Schweiz verschenkt ein Netzbetreiber TechnISat Cablestar 100 an Kunden, die bestimmte Abos abschließen. Das Gerät kann nur Layer II. Der SRF bleibt bei Layer II. Die ARD sollte das dringendst auch tun. Und wenn nicht (durchgehend) mit 320 kbps, dann meinetwegen mit 256 oder mit 320 bei den hochwertigen Programmen und 192 bei den "Nebenbeiprogrammen". Alles noch besser, als sich auf die Inkompatibilitätsinsel AAC zu begeben oder abzuschalten.

Für UHD (wenn jemals...) brauchen sie eh Platz auf Satellit. Die Kombi mit dem derzeitigen Radioangebot auf einem breiten TP ist unschlagbar passend.

Ohne den Hörfunk-TP wäre Radio für mich erledigt. Ich wäre dann auf allen qualitativ brauchbaren Wegen (DVB-S, DVB-C, Kabel-UKW) raus. Die Streams sind inakzeptabel und DAB+ ist es meist auch, dazu auch noch regional begrenzt.
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von 101,4 »

Chris_BLN hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 11:12
transponder hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 14:42 Radio Regenbogen hat nun auf Anfrage von "Infosat" den Grund der Abschaltung via Astra mitgeteilt: Schwindendes Hörerinteresse über den Satverbreitungsweg bei hohen Kosten.
Also sorry, wenn mit 96 kbps LC-AAC gearbeitet wird, dabei aber eine Audioqualität erreicht wird, die dieser Stufe kein bißchen gerecht wird, sondern eher wie 64 kbps klingt, dazu noch in einer Verkapselung, die Endgeräte zum Aufhängen bringt und unbedienbar macht bis man den Stecker zieht, muss man sich nicht wundern, wenn sich das niemand antut. Regenbogen hat sämtliche Endgeräte, die bei mir AAC können, gecrasht. Und wenn man den Stream mal direkt mitgeschnitten hat, stolperte das sogar noch im VLC.

Bislang ist jedes Hörfunkprogramm, das die Media Broadcast zu AAC verleitet hat, via Sat alsbald gestorben. Jedes. Das sollte eigentlich Warnung genug sein: AAC via DVB-S/S2/C ist im deutschsprachigen Raum ein mit hohem Risiko behaftetes Verfahren. Das hat auch Kabelio feststellen müssen und den Codec gewechselt.
Dass AAC über Sat gut klingen kann, beweisen beispielsweise die Radiorogramme des tschechischen Rundfunks auf 23,5° Ost, 12344 H oder die norwegischen Sender auf Sirius, 12015 V oder Thor 10747 V.
Die Audioqualität von Regenbogen und Regenbogen 2 via Astra war aber einfach nur grottenschlecht. Das tut sich keiner an, auch weil es für Regenbogen und Regenbogen 2 ähnliche Programme auf Astra mit besserer Qualität gibt (Antenne Bayern, ffn, Rock Antenne, FFH)

Zum anderen können nicht alle Receiver AAC wiedergeben, was auch ein großer Grund für das Scheitern der beiden Programme war.
Spacelab hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 12:31 Und zweitens gab es auch ein Leben vor dem Hörfunktransponder. Das ging auch 50(?) Jahre lang. Vielleicht sollte man auch einfach nur mal wieder kleine Brötchen Backen bei der ARD. Und glaubt mir, ich weiß es (leider) aus erster Hand, auf der "Muss unbedingt erhalten bleiben Liste" steht der Hörfunktransponder weit weg vom ersten Platz.
Das stimmt, allerdings gab es vor dem Radiotransponder viele Programme über den analogen Astra-Satelliten und einzelne Radioprogramme der ARD auf DVB-S. Die Pop-Programme wurden überwiegend analog ausgestrahlt (SWR3, WDR2, EinsLive, WDR4, NDR2, NDR Info) und digital waren überwiegend die Kulturprogramme drauf (hr2, BR-Klassik, WDR3, WDR5).
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Chris_BLN »

101,4 hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 12:55 Dass AAC über Sat gut klingen kann, beweisen beispielsweise die Radiorogramme des tschechischen Rundfunks auf 23,5° Ost, 12344 H oder die norwegischen Sender auf Sirius, 12015 V oder Thor 10747 V.
Die Tschechen senden teils mit HE-AAC, teils mit LC-AAC. Da kann ich schön beobachten, wie meine Receiver bei HE-AAC versagen und nur den LC-AAC-Anteil wiedergeben, den aber nochmal spiegeln an 1/4 der Abtastrate (12 kHz). Also totaler Murks - endgeräteseitig. Mein Hauptgerät zum Radiohören bleibt auch da stumm, kann gar kein AAC. Ein zertifizierter HD+-Receiver. Die nicht ganz aktuellen, aber voll HD-tauglichen TechniSat-Geräte können auch kein AAC.

Die Norweger auf 4,8°Ost laufen alle in 64 kbps HE-AAC: https://www.digitalbitrate.com/dtv.php? ... 78&lang=en . Das ist grauenvoll, selbst wenn man es korrekt decodiert (was ich nur extern schaffe, also Stream-Mitschnitt und dann in Software decodieren. Eine kratzige Klingelton-Qualität wie DAB+ bei 72 kbps. Dank HE-AAC mit völlig entstellten Höhen, was auch bei NRK Klassisk zu Unanhörbarkeit führte.

Hatte damals einem Cheftechniker des NRK-Hörfunks entsprechende Files geschickt und er bestätigte mir, dass sie korrekt decodiert worden waren. Es klang halt so. Er meinte damals was von "hat eh jeder Breitband, auch im letzten Fjörd" und stellte die Radioprogramme in unprocessiertem (!) FLAC (!!!) in Aussicht. Daraus wurde aber bislang offenbar nichts.
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von pomnitz26 »

Vielleicht kann man zusammenfassend sagen das wir im Forum sicher alle ehr die SD Abschaltung als den Hörfunktransponder opfern würden. Dafür gibt es 1000 verständliche und logische Gründe. Ich selbst habe die Aufschaltung damals als ich auf Montage war und es nur SWR 4 und noch kein wirkliches mobiles Internet gab als eines der größten Geburtstagsgeschenke meines Lebens wahr genommen. Bis dahin war ich froh wenn es irgendwie möglich war mit einem GPRS Handy als Modem per Kabel oder gar drahtlos per Bluetooth auf einem XP Laptop einen stabilen Stream bekommen konnte. Bluetooth war besser weil das Handy oft nur draußen stabil genug empfangen konnte. Ohne Ladegerät waren beide sofort leer.

Heute sieht es viel besser und einfacher aus. Leider geht es nicht immer nach unseren persönlichen Empfindungen, aber so eine wichtige Sache wie das Kabelnetz hat man bei der ARD vielleicht nicht mal auf dem Schirm. Wir sind da die falschen Ansprechpartner.
TobiasF
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von TobiasF »

Das BB-MV-LokalTV ist weg, DW English SD ist noch da. Auch bei den französischen Radiosendern auf dem Alttransponder gab es keine weiteren Abschaltungen.
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Empfangsgeräte: TechniSat Digitradio 361 CD IR, TechniSat Digitradio 1, PEAQ PDR050, TechniSat Digitradio mobil, TechniSat Digipal DAB+, TechniSat Digit ISIO S2
Saarländer (aus Elm)
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Dafür ist CNBC Europe in SD auf 11,597 GHz V nun weg.
Studio Leipzig
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Re: Neue Deutsche TV Sender via 19,2!

Beitrag von Studio Leipzig »

andimik hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 17:51 Was habt ihr solche Angst vor DVB-S2?
naja, mein Technisat DigiPlus STR1 und mein Kathrein UFS702si (beide als reine "Radioempfänger" in Betrieb)wären dann Elektroschrott.....

MfG

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