Antennenrelikte im süddeutschen Raum

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Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

Die Zwillinge sind/waren ziemlich sicher für den Säntis.

Die Zugspitze war meines Wissens nie auf E5 (man korrigiere mich, wenn ich da falsch liege), aber Reutte-Hahnenkamm war E5 und der ging auch recht gut nach D raus.
hit24_for_ever

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von hit24_for_ever »

Hallo,
achso ich hatte falsch gelesen...er hatte den Pfänder auf K5 gemeint...da würde die Richtung stimmen. Macht aber trotzdem keinen Sinn, da die Zugspitze hier viel einfacher zu empfangen ist, der Pfänder hingegen so gut wie gar nicht ankommt.

Gruß,
Michael
Radio10

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Radio10 »

Wie hat man denn die beiden UKW Antennen am rechten Mast miteinander verbunden?Einfach zusammenschalten wäre ja nicht so optimal.
hit24_for_ever

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von hit24_for_ever »

Radio10 hat geschrieben: Wie hat man denn die beiden UKW Antennen am rechten Mast miteinander verbunden?Einfach zusammenschalten wäre ja nicht so optimal.
Hallo,
nein die sind nicht zusammengeschaltet sondern sind an unterschiedliche Umsetzer angeschlossen. Würde man UKW ad hoc auskabeln, dann müsste man das irgendwie hinbekommen.
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

Hier ein schönes Antennenrelikt, das mir auf meiner Mittagspausen-Fahrradrunde schon öfters aufgefallen ist und das ich heute endlich mal fotografiert habe. Es steht im thurgauischen Schlatt (OK, nicht ganz Süddeutschland, aber nicht weit von der Grenze entfernt). Ist auch auf StreetView gut zu sehen: https://goo.gl/maps/Cwq5P8iMrFT2

Ganz unten Pfänder UHF und VHF für ORF1/2 (E5/E24). Dritte von unten Schaffhausen-Cholfirst für (damals) SF1, SF2 und TSI (E47/E50/E60). Die UHF in der Mitte müsste für Ravensburg-Höchsten sein (ZDF und SW3 auf E37/E40) und die VHF darüber für Singen-Rosenegg E10 (ARD). Eine 2-Element-UKW in Kompromissausrichtung nach Nordosten an zweitoberster Stelle und ganz oben noch eine lange UHF, die mir ein bisschen Rätsel aufgibt. Sie zeigt auch in Richtung Rosenegg. Möglicherweise stammt die Anlage aus den 1990ern, als das Rosenegg als einer der wenigen Standorte in der Region auch das Westschweizer Fernsehen TSR noch drauf hatte (E68). Am Cholfirst hatte man den E50 (ex TSR) für das damals neue SF2 geopfert, weil dort kein vierter Kanal mehr nachkoordiniert werden konnte.

[attachment 9110 Antenne_Schlatt_2017-04-21.jpg]
RainerZ

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von RainerZ »

Ein analoger Traum. Um solche Wohnlagen und Anlagen habe ich zu Schulzeiten die Leute bewundert. Hatten doch die Meisten in der Mitte von Ba-Wü nur 3 Programme zur Auswahl, evtl noch ein 4. (SF1 "DRS"). In der Luxusversion ein Klassenkamerad, wo im Wohngebiet von einer Gemeinschaftsanlage mit exponierter Antenne auf einem Hochhaus (Tübingen, Waldhäuser Ost) neben gutem UKW Empfang und den 4 Fernsehprogrammen auch noch wenn ich mich richtig erinnere ein 5. "verrauschtes" Programm hinzu kam (ORF1?).

Und dann kommt man nach Oberschwaben, an den Bodensee, oder Rhein-Main und staunt nur noch über das doppelt bis dreifach so große Programmangebot :)

Ab ca. 1986 hatten dann einige in Tübingen Kabelfernsehen - das toppte das Ganze dann nochmals, da Bayern, Österreich und Schweiz im Radio + TV von der schwäbischen Alb (Roßbergturm?) in sehr guter Qualität im Raum TÜ + RT verbreitet wurden...
andimik

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von andimik »

Große Teile Österreichs hatten nur 2 Programme zur Auswahl.
Bengelbenny

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Bengelbenny »

Dagegen war die Situation in Augsburg ja schon fast ein Traum. Selbst wenn ich die später dazu gekommenen Privatsender außen vor lasse, blieb doch eine Menge übrig:
ARD, ZDF und BR waren natürlich gesetzt, daneben gingen noch FS1 und 2 aus Österreich recht brauchbar, und SF DRS vom Säntis war fast Ortssender. Je nach Anlage ging auch noch das 3. Programm aus Baden-Württemberg, und dazu auch noch TSI und TSR vom Säntis. Mein Opa hatte so eine Anlage, und für mich als Kind war das überwältigend, so viele Programme zu haben :-)
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

[attachment 9414 Antenne_Beringen_2017-06-22.jpg]

Hier ein weiteres imposantes Relikt aus dem schweizerisch-deutschen Grenzgebiet, genauer aus Beringen, Kanton Schaffhausen.

Ganz oben Hochrhein (E39 ZDF, E52 Südwest BW), darunter Pfänder E5 und Pfänder E24 (ORF 1/2). Falls die leicht nördlich schielende Ausrichtung der Pfänder-UHF-Antenne Absicht war, wurde hier wohl der BR auf E46 vom Grünten mitempfangen, möglicherweise umgesetzt auf einen anderen Kanal wegen SF1 auf E47.

In der Mitte Feldberg E8 für die ARD, darunter eine kurze UHF für Schaffhausen-Cholfirst auf E47/E50/E60 (SF1/SF2/TSI1) sowie eine UKW-Antenne, ebenfalls in Richtung Cholfirst.

Die unterste UHF war höchstwahrscheinlich für Uetliberg E23, einer der wenigen verbliebenen TSR1-Sender in der Region nach der grossen Umbelegung für SF2. Wegen ORF2 auf E24 kam hier eventuell auch ein Frequenzumsetzer zum Einsatz. Rein von der Ausrichtung her könnte diese Antenne auch zur Rigi zeigen, was aber "belegungstechnisch" keinen Sinn ergeben hätte.
sup2

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von sup2 »

Ausflug, 3 Tage Bayern.
Mittendrin schweifte mein Blick nach oben.
Gab es solch eine Antenne für UKW tatsächlich zu kaufen ?
Defintiv für UKW, nicht für Afu, wie mir ein Fachhändler im Ort erzählte.
"Damit konnte man früher Radio DDR empfangen."
[attachment 9415 antenne.jpg]
digifreak

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von digifreak »

Die Firma stolle hatte solche UKW-Antennen im Angebot.
sup2

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von sup2 »

Gibt es sowas noch, und wie waren die Werte gegenüber einer UKW-14-Element ?
Es ist ja eine 18-Element, müsste also eine schärfere Charakteristik haben
Wäre mal was zum Nachbau .....
digifreak

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von digifreak »

Lohnt nicht. Viel zu große Windlast und nicht breitbandig genug. Taugte im Produktionszeitraum der 1970er Jahre für den Empfang bis 100 bzw. 104 MHz.
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

[attachment 10253 Antenne_Bankholzen.jpg]

Gestern in Bankholzen (Moos / Höri / Kreis Konstanz) gesehen. Oben die typische Kompromiss-UHF für Höchsten, Grünten und Pfänder. In der Mitte eine Magneta für Pfänder E5 und unten E3 Uetliberg. Scheint die übliche Antennenkombination vor Ort gewesen zu sein, denn man sieht noch mehr solcher Relikte auf den Dächern. Immerhin dürften die vermutlich ungefilterten UHF-Antennen auch heute noch die gesamte DVB-T-Palette liefern. Vermutlich gehen damit sogar die vertikalen Schweizer, trotz der falschen Polarisation.
Chris_BLN

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Chris_BLN »

Erst jetzt gefunden..
RainerZ hat geschrieben: Ein analoger Traum. Um solche Wohnlagen und Anlagen habe ich zu Schulzeiten die Leute bewundert. Hatten doch die Meisten in der Mitte von Ba-Wü nur 3 Programme zur Auswahl, evtl noch ein 4. (SF1 "DRS")..
Wärste mal in die DDR gekommen. :D

Gera, Ostthüringen, Stadt in Tallage, aber oben auf der Anhöhe ging auf nem 20-Meter-Mast was.

Standort: https://www.google.de/maps/@50.8864522, ... !1e3?hl=de

Hier die Bestückung, wie sie 1992 im MDR-Fernsehen kurz zu sehen war anlässlich eines Beitrages in eigener Sache (Inbetriebnahme des regional-richtigen MDR-Senders in Ronneburg):

[attachment 10256 Tecosi-MastHammelburgimMDR_1992.jpg]

Die Antennen links am Mast zeigen nach Nordwest zum Harz für Brocken/Torfhaus. Die 4er-Gruppe (?) und die zweite UKW-Antenne zeigen nach Süden zum Ochsenkopf und Großem Waldstein. Ganz oben müsste Hoher Meißner sein, aber an den hr kann ich mich im TV nicht erinnern.

TV-mäßig hatten wir ab 1983 in der von der Bevölkerung selbst verlegten Wohngebiets-Anlage DDR 1, DDR 2, ARD (Ochsenkopf), ZDF ([s]Ochsenkopf[/s]Waldstein), Bayerisches FS ([s]Ochsenkopf[/s]Waldstein) und NDR (Torfhaus). 6 Programme - und 6 Tasten hatte der teure DDR-Farbfernseher mit der Toshiba-Importröhre.

Im UKW-Bereich war der hr kritisch und oft verrauscht. Dafür liefen neben den DDR-Sendern die vom BR, RIAS 1 und RIAS 2 (Hof), der NDR, später auch Antenne Bayern und der DLF (Ochsenkopf).

1994 kam die erste UKW-Aufbereitung (UKW -> UKW und Sat analog -> UKW). Ich war sauer, keine Fernempfänge mehr. Hatte bei gutem Wetter mal OE3 und nen Privaten aus Hamburg gleichzeitig in bestem Stereo gehabt Anfang der 90er Jahre. Heute bietet diese Anlage momentan 44 UKW-Programme (15 terr. Umsetzungen, 29 Sat-Umsetzungen) und das volle DVB-C-Angebot. Die beiden großen UKW-Antennen sind noch immer im Einsatz, trotz ihrer Einschränkungen oberhalb 102 MHz.


Stolle US18:
sup2 hat geschrieben: Gibt es sowas noch, und wie waren die Werte gegenüber einer UKW-14-Element ?
Es ist ja eine 18-Element, müsste also eine schärfere Charakteristik haben
Wäre mal was zum Nachbau .....
digifreak hat geschrieben: Lohnt nicht. Viel zu große Windlast und nicht breitbandig genug. Taugte im Produktionszeitraum der 1970er Jahre für den Empfang bis 100 bzw. 104 MHz.
Zustimmung! Wir haben heute noch zwei 14er DDR-Antennen aus dieser Zeit, die gehen unmodifiziert bei 102 MHz langsam runter von ihrem Gewinn und drehen bei 105-106 MHz sogar die Richtcharakteristik. Dann sind sie von hinten empfindlicher als von vorn und haben vorn etwa 12 dB Verlust gegenüber dem Plateau bei 90-100 MHz.

Empfehlen kann ich bei geringfügig geringerem Gewinn, aber Breitbandigkeit, verhältnismäßig kompakten Abmessungen und vor allem sauhohem Vor/Rück-Verhältnis die Körner 9.2, die es auch mal kommerziell zu kaufen gab. Leider ist sie seit einem Jahr nicht mehr erhältlich: http://www.antennenland.net/3H-FM-92-shorted-Kit
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