Antennenrelikte im süddeutschen Raum

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Thomas (Metal)

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Thomas (Metal) »

Da kann ich auch was anbieten:
Bild
http://www.bilder-hochladen.net/files/9 ... e-jpg.html
Standort: Niederpöcking
Empfangen wurden damit
1. Die Privaten vom Olympiaturm
2. ZDF/BayFS vom Olympiaturm
3. ORF von der Zugspitze
4. ARD vom Wendelstein / UKW von Wendelstein / Salzburg
Leider gab es keine VHF-Antenne für den Säntis der dort grunstäzlich auf E7 ebenfalls empfangbar war.
Sehr interessant war in der Siedlung UKW, da man hier entgegen dem Fernsehrundfunkdienst keine Frequenzumsetzung durchgeführt hat und damit das volle UKW-Band was an der Antenne oben ankam ausnutzen konnte. So war dort der DLF vom Brotjacklriegel zumindest in Mono einwandfrei empfangbar. Leider war diese Antenne immer nur nach Südosten ausgerichtet. Damit war ein SDR oder SWF-Empfang praktisch unmöglich. Ich hätte die dann natürlich lieber nach Südwesten gesehen ;-) . Ö1 - Ö3 und FM hätte es dann eben von Reutte gegeben, aber dazu noch SWF1, SWF3 und die drei Schweizer und bester Qualität.
raeuberhotzenplotz1

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

Warum hatte man für die Privaten andere Antennen also für die ÖR wenn beide aus der selben Richtung kamen? Das würde ja höchstens Sinn machen, wenn die Frequenzbelegung sowar, daß man Kanalgruppenantennen verwenden konnte...
Thomas (Metal)

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Thomas (Metal) »

@ raeuberhotzenplotz1
Ich weiß es nicht :-( . Als ich den Mast 1991 zum ersten Mal sah, war der bereits so aufgebaut. Auf jeden Fall schien mir das von Anfang an keine 4-fach gestocke wie bei Daniel zu sein ;-) . Interessant war auch, daß SAT1 bei Überreichweiten sehr schnell in die Knie ging und die gesamte Anlage, also auch einschließlich ZDF und BayFS, mit massiven Übersteuerungen offenbar bereits eingangsseitig der Kanalumsetzer zu kämpfen hatte. ARD, die beiden ORF und RTL kamen immer einwandfrei. ORF1 war ab der Leistungsreduzierung 1997 zunächst massiv verschneit, wurde später aber wieder besser. Zudem war dann der Empfang wieder sehr wetterabhängig. Und das trotz Sichtverbindung zur Zugspitze. Immerhin kam es zu keinen Übersteuerungen. Eine vertikale Yagi für ORF1 hat man aber nie aufgebaut. Nachdem man auf DVB-T umstellte hat man die Umsetzer für ORF erneuert. Fortan waren ORF1 und ORF2 wieder einwandfrei empfangbar.
Optimierer

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Optimierer »

Warum werden eigentlich im süddeutschen Raum kaum UHF-Gitter- / Flächenantennen wie die Wisi EE06 verwendet? Zuwenig Gewinn? Ungenügende Richtwirkung?
Peter Schwarz

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Peter Schwarz »

Doch, die gab es schon, im näheren Umfeld der Großsender, meine Oma hatte eine solche auf dem Dach. ich fragte mich ja immer, was der Vorteil dieser Flächenantennen is. Neben einer geringen Windlast, was sie natürlich besonders für den norddeutschen, windigeren Raum empfiehlt, der geringe Platzbedarf (bei Unterdachmontage sinnvoll) und vermutlich auch ein hohes V/R-Verhältnis bei gleichzeitig grösserem Öffnungswinkel, also einer weniger engen Hauptkeule.
Im Voralpenraum, wo es also darauf ankam, weiter entfernte Sender aus Nachbarländern reinzukriegen, siehst Du folglich eher Lang-Yagis.
PowerAM

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von PowerAM »

Ein weiterer Pluspunkt dieser Gitterantennen ist ihre Breitbandigkeit. Einerseits decken sie mit grosser Gleichmaessigkeit den kompletten UHF-Bereich ab und andererseits reichte es in gut versorgten Gebieten sogar noch fuer den guten Empfang der VHF-Ortssender. Unter dem Strich sparte man sich damit also ein weiteres Antennensystem, eine Mastweiche und den Platz, das alles irgendwie unterzubringen. Es reichte also ein Maststummel auf dem Dach bzw. diese Antennen boten sich auch besonders fuer die Wandmontage an.
Wolfgang R

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Wolfgang R »

Torsten Schwarz hat geschrieben: Warum werden eigentlich im süddeutschen Raum kaum UHF-Gitter- / Flächenantennen wie die Wisi EE06 verwendet? Zuwenig Gewinn? Ungenügende Richtwirkung?
Im süddeutschen Raum empfand ich die Dachantennen schon immer als etwas überdimensioniert, auch in Regionen, wo nur der örtliche TVU und somit nur die ersten drei Programme gingen.

Vielfach sieht man 90-Elemente-UHF-Brummer auf Dächern, eine Anlage die vielleicht 2 Fernseher versorgt hat.

Das war einfach bei uns irgendwie Standard, die LMK-Route mit (Kreuz-)Dipol als Mastspitze, darunter der dicke UHF-Brummer (zu 90% durch den Masten geführt, nur selten mit Auslege) auf den nächsten Grundsender oder TVU und - sofern nötig - noch eine VHF-Yagi Band I oder Band III für das Erste Programm.

Ein Nachteil der großen UHF-Rechen war ja immer die starke Bereichabhängigkeit, so musste dann bei Pforzheim (Schömberg) zusätzlich für das erste Programm eine VHF auf Stuttgart gerichtet werden, weil ZDF und S3 am Bandeende, das erste Programm aber am Bandanfang war. K21 (ARD), K34 (ZDF), K59 (SW3)

Da kam der K21 trotz riesen UHF-Rechen nur noch angerauscht rein.

Hier hatte ich das Thema schon mal angeschnitten, da ich es selbst schon immer "komisch" fand: http://radioforum.foren.mysnip.de/read. ... 062,page=1

Gruß,

Wolfgang
Natrium

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Natrium »

Wolfgang R hat geschrieben:Im süddeutschen Raum empfand ich die Dachantennen schon immer als etwas überdimensioniert, auch in Regionen, wo nur der örtliche TVU und somit nur die ersten drei Programme gingen. Vielfach sieht man 90-Elemente-UHF-Brummer auf Dächern, eine Anlage die vielleicht 2 Fernseher versorgt hat.
Wenn ich mal Rheinland-Pfalz/Saarland zum "süddeutschen Raum" zuordne, dann gab es dort jede Menge Füllsender im Watt-Bereich und noch darunter. Wenn dann der Füllsender 2 km entfernt war und vielleicht noch etwas Wald im Ausbreitungsweg wuchs, dann konnte es mit einer kleinen Yagi schnell knapp werden mit rauschfreiem Programm. Wenn man dann noch ungünstig zur Lage der UHF-Kästen (meist im 90°-Winkel montiert ) wohnte ...
DLR-Fan Sachsen-Anhalt

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

In Gegenden mit Gebirge sind oft Reflexionen, um diese abzuschwächen benötigt man eine schmalerer Empfangskeule. Daher scheint die Überdimensionierung der Yagis im süddeutschen Raum vielleicht auch nur so. Auf dem platten Land im Norden hat man in der Regel solche Refexions-Probleme nur selten und kann Antennen mit größeren Öffnungswinkeln verwenden.
raeuberhotzenplotz1

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

Das ist korrekt. Flächenantennen sieht man im Raum Ulm und im Bodenseegebiet recht wenig, ich habe aber auch schon einige gesehen. Es sind halt langweilige Anlagen, vermutlich für Leute mit wenig Geld.

Eine typische Anlage war ja sehr teuer. Ich bin überzeugt, daß viele Anlagen total überdimensioniert waren, vor allem im Bodenseegebiet. Es gehörte einfach zum guten Ton sich vom Elektromeister eine "ordentliche" Antenne bauen zu lassen, Häuslebauermentalität eben. Beloht wurde man mit atemberaubenden 7 Programmen, da haben meine Cousinen und Cousins aus Stuttgart Anfang der 80er Jahre gestaunt. Man konnte Dallas am Österreicher ein zweites mal anschauen :-)

Immer musste die größte FESA817 auf's Dach, in vielen Fällen hätte es wohl auch eine FESA815 getan...
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

raeuberhotzenplotz1 hat geschrieben: Ich bin überzeugt, daß viele Anlagen total überdimensioniert waren, vor allem im Bodenseegebiet.
Es war eher das Gegenteil der Fall. In gut versorgten Gebieten am westlichen Bodensee sah man häufig nur "Kompromiss-Anlagen" auf den Dächern. Eine UHF-Antenne, meist auf den Grünten ausgerichtet, womit dann auch Höchsten und Pfänder in den Nebenkeulen mehr oder weniger gut gingen. Und darunter eine VHF-Yagi, die meist "zwischen" Pfänder und Säntis ausgerichtet wurde. Ein ziemliches Gebastel also, und schade um den eigentlich perfekten Empfang.
Die wirklich aufwendigen Anlagen sah man eher in den Tallagen, aber da war der Aufwand auch nötig, um ein gutes Bild hinzukriegen. Ich bin mir sicher, dass die trotz der schlechteren Lage oft ein besseres Bild hatten als die "Kompromissler".
Thomas (Metal)

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Thomas (Metal) »

Rolf, der Frequenzenfänger hat geschrieben: Es war eher das Gegenteil der Fall. In gut versorgten Gebieten am westlichen Bodensee sah man häufig nur "Kompromiss-Anlagen" auf den Dächern. Eine UHF-Antenne, meist auf den Grünten ausgerichtet, womit dann auch Höchsten und Pfänder in den Nebenkeulen mehr oder weniger gut gingen. Und darunter eine VHF-Yagi, die meist "zwischen" Pfänder und Säntis ausgerichtet wurde. Ein ziemliches Gebastel also, und schade um den eigentlich perfekten Empfang.
Genau an einer solchen konnte ich in Heinstetten (Gemeinde Meißstetten) einmal scannen. Allerdings war hier der Kompromiß 100%ig. D. h. alle der von dir genannten Sender kamen einwandfrei herein. Allerdings sollte man hier für nicht Ortskundige sagen, daß eben Heinstetten schon wieder soweit westlich liegt, daß mit Ausnahme des Säntis im Gegensatz zu Oberschwaben quasi alles auf einer Linie hat. Aber genau hier wäre ja eine Gitterantenne doch interessant. Genutzt wurde für UHF eine 43er WISI (oder was WISI dafür gebaut hat...).
raeuberhotzenplotz1

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

Also ich bin schon der Meinung, daß überdimensioniert wurde. Es gibt (gab) auch Beispiele, wo am einen Haus mehrere riesige FESA 817 / 815 montiert waren und daneben tat's auch eine FESA 813. Ich glaube das Problem waren eher die Pegelunterschiede, weil man zwei UHF Weichen brauchte, die zusammen auf dem REST UHF schon 6dB Dämpfung machen.

Hier noch ein paar Bilder. Typisch immer eine große UHF und Band I zum Grünten, eine UHF und eine VHF III zum Pfänder, eine VHF III zum Säntis (sehr oft wurden Kanalantennen verwendet) und eine kleine UHF zum Höchsten. Das 2. Schweizer Programm gab's früher nicht und die franz. / ital. Schweiz war eher von geringem Interesse, daher war noch eine 4. UHF zum Säntis sehr selten, aber auch das gab's, die Anlagen sind heute aber nicht mehr da.

Am Berg wo der Grünten abgeschattet (Tettnang am Hang) war hat man vermutlich die ARD vom Feldberg im Schwarzwald herangeholt, wobei ich das nur vermute, aber drei große VHF Rechen sprachen dafür.

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Also ich denke da haben die Leute damals gut investiert, mit Montage hat so eine ANlage ein paar tausend Mark gekostst und die hatten damals noch Kaufkraft im Gegensatz zu unserer Euronen :)

Übrigens Hirschmann dominierte am Bodensee klar, Kathrein Anlagen waren seltener meinem Gefühl nach...
Thomas (Metal)

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von Thomas (Metal) »

Für mich sieht das eher danach aus als ob am nicht den Höchsten, sondern Ulm herangeholt hat.
Was zum Grünten abgeschattete Gebiete in Oberschwaben betrifft: Häufig sieht man dort eine VHF-I-Antenne für den Raichberg. Den FSW habe ich eher weniger in Erinnerung.
raeuberhotzenplotz1

Re: Antennenrelikte im süddeutschen Raum

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

Nein, die Anlagen oben sind alle in 88074 Meckenbeuren (ich hoffe Google protokolliert nicht mit), da kam aus Ulm gar nix an. Raichberg stimmt, waren aber eher die weiter westlich gelegenen Gebiete...

Sind doch recht schöne Anlagen und bis auf die Kabel noch gut in Schuß...
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