Antennenrelikte auf deutschen Dächern

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Studio Leipzig
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Studio Leipzig »

RalphT hat geschrieben: Mo 29. Aug 2022, 12:28 ...und die Antennen tatsächlich alle nach Dresden zeigen....
Hallo,

das kann kaum sein, denn Dresden-Wachwitz sendete auf E10 vertikal.

MfG

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janosch79
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von janosch79 »

Der links äussere Mast zeigt ja auch eine vertikale B||| Antenne, angenommen Richtung DD. Dann würde der Rest Richtung Berlin gucken, um vlt. an den wenigen Tagen mit Überreichte auch teilweise Westfernsehen zu empfangen. Es ist auch UKW in diese Richtung angepeilt, was auch für Berlin spricht. Bei Tropo braucht es auch keine 4er/2er UHF Gruppe. Das ist dann nach dem Motto, es geht oder es geht nicht.
Studio Leipzig
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Studio Leipzig »

janosch79 hat geschrieben: Di 30. Aug 2022, 08:00 Der links äussere Mast zeigt ja auch eine vertikale B||| Antenne, angenommen Richtung DD. Dann würde der Rest Richtung Berlin gucken, um vlt. an den wenigen Tagen mit Überreichte auch teilweise Westfernsehen zu empfangen. Es ist auch UKW in diese Richtung angepeilt, was auch für Berlin spricht. Bei Tropo braucht es auch keine 4er/2er UHF Gruppe. Das ist dann nach dem Motto, es geht oder es geht nicht.

Hallo,

das sind aber auch rund 70km bis DD-Wachwitz, da ist eine 4 Elemente Yagi auch ein bisschen dünn...

Und nach Berlin ist es auch ein Stückchen...Wieviel mal im Jahr hat man da brauchbaren Empfang? Und E39 (N3 von Berlin) kann dort auch bei Tropo nicht funktioniert haben, wegen Löbau Schafberg (ebenfalls E39-DDR 2)

MfG

Studio Leipzig
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PAM
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von PAM »

Studio Leipzig hat geschrieben: Di 30. Aug 2022, 09:07 Hallo,

das sind aber auch rund 70km bis DD-Wachwitz, da ist eine 4 Elemente Yagi auch ein bisschen dünn...

Und nach Berlin ist es auch ein Stückchen...Wieviel mal im Jahr hat man da brauchbaren Empfang? Und E39 (N3 von Berlin) kann dort auch bei Tropo nicht funktioniert haben, wegen Löbau Schafberg (ebenfalls E39-DDR 2)

MfG

Studio Leipzig
Das hatten wir vor gar nicht so langer Zeit bereits diskutiert. ;)
PAM hat geschrieben: Mo 25. Okt 2021, 06:39 Im Oybiner Ortsteil Hain, also am direkten Weg zum Hochwald hinauf, gab es eine Kopfstation in Hanglage. Dort holte man UKW, Erstes West (VHF K7) sowie ZDF (UHF K33) aus Berlin heran. Mehr war auch mit noch größerem Antennenaufwand nicht machbar. Der Fernsehempfang aus 213 km soll auf dem 7er noch am besten gewesen sein - es gab aber auch Tage ganz ohne Westfernsehen. Wer den 7er bei Tropo extremem Tropo weg gedrückt hatte, kann ich nicht sagen. Mein zweimaliger Urlaubsgastgeber kramte in seinen Erinnerungen und meinte, er hätte in den 1980ern mal "einen Dänen" auf dem Kanal empfangen.

Für den 7er gab es zwei lange VHF-Rechen. Für den 33er brauchte es eine 4er-Gruppe plus Antenne zur Ausblendung mit Phasenverschiebung :confused: wegen einem gleichkanaligen Tschechensender, der jedoch aus fast rechtem Winkel von links auf die Antennengruppe fiel. Hinzu kamen kleine Antennen für die Ortssender. UKW brachte eine große Yagi.

UKW aus Berlin war abhängig von der Trennschärfe des angeschlossenen Empfängers und stets witterungsabhängig, aber zumeist erträglich. Mein Urlaubsgastgeber erwähnte aber auch, dass der primäre Anspruch ein brauchbarer Empfang war und man zufrieden war, dass der überhaupt gelang. Wenn UKW über Stunden rauschfrei monophon war, dann war man schon zufrieden. Für stereophonen Empfang brauchte es stets Tropo-Unterstützung. Der 7er soll zumeist leicht angerauscht farbig gekommen sein, es brauchte wohl nur ein wenig Tropo-Unterstützung für ein gutes Bild. Der 33er war mit Streifen und Schatten gestört, der Ton klang kratzig. Aber man war froh, dass der überhaupt ging. Dieser Empfang des 33ers brach häufig weg, die Tage mit brauchbarem oder gar gutem Bild sollen rar gewesen sein. Am besten wohl im Winter bei geschlossener Schneedecke und klirrender Kälte. Das Fernsehprogrammangebot beschränkte sich also auf zwei DDR-Programme mit ausgezeichnetem Bild, Erstes West mit schwankender Bildqualität und Zweites West mit einer grenzwertigen Empfangsqualität bzw. auch nicht möglichem Empfang.
🎧📺📻📡
Studio Leipzig
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Studio Leipzig »

Hallo,

hier ein Antennenrelikt aus 18374 Zingst, so ziemlich im Zentrum des Ortes. Entfernung nach Bungsberg: 130km. Erstaunlich, wie lange das Material trotz Wind, Wetter und salzhaltiger Luft gehalten hat. Die geschwungenen Unterzüge an der oberen Antenne stammen aus Industrieproduktion. Die waren bei den erster Serien der 26-Elemente-UHF-Antennen von VEB Antennenwerke Bad Blankenburg verbaut (1970er Jahre). Die hießen doch damals tatsächlich "UHF-Super-Color-Antenne". Die eigentliche Antenne scheint aber Eigenbau zu sein, wie auch die anderen beiden UHF-Antennen. Andere Antennen (VHF; UKW) waren auf dem Grundstück nicht mehr zu finden, eventuell ein anderer, inzwischen demontierter Mast.

MfG

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Zingst_Bungsberg.jpg
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H.-E. Tietz
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von H.-E. Tietz »

Interessante Fotos.
Damals hieß es, bis Ribnitz-Damgarten (ca. 110 km entfernt) wäre guter Fernsehempfang gewährleistet. In Zingst war es also schon wesentlich schwieriger.
Radio Fan
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Radio Fan »

Studio Leipzig hat geschrieben: Mi 26. Jul 2023, 17:45 Hallo,

hier ein Antennenrelikt aus 18374 Zingst, so ziemlich im Zentrum des Ortes. Entfernung nach Bungsberg: 130km. Erstaunlich, wie lange das Material trotz Wind, Wetter und salzhaltiger Luft gehalten hat. Die geschwungenen Unterzüge an der oberen Antenne stammen aus Industrieproduktion. Die waren bei den erster Serien der 26-Elemente-UHF-Antennen von VEB Antennenwerke Bad Blankenburg verbaut (1970er Jahre). Die hießen doch damals tatsächlich "UHF-Super-Color-Antenne". Die eigentliche Antenne scheint aber Eigenbau zu sein, wie auch die anderen beiden UHF-Antennen. Andere Antennen (VHF; UKW) waren auf dem Grundstück nicht mehr zu finden, eventuell ein anderer, inzwischen demontierter Mast.

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Naja in Zingst auf dem Darß war es schon eine gewisse Herausforderung was vom Bungsberg zu empfangen. Eine interessante Mischkonstruktion wie du schon bemerkt hast. Mich wundert ein wenig, daß es da drei Antennen bedurfte, denn i.d.R. waren zwei Antennen ausreichend, um im Band IV auf E21 das ZDF und im Band V auf E47 u. E50 das Dritte (N3) bzw. ARD zu empfangen… :confused:
Stichwort UHF-Super-Color-Antenne. Der Vollständigkeit halber hätte man noch die geeigneten Farbsysteme erwähnen sollen. :D
Das zeigt aber auch, daß man bereits damals beim Hersteller auf Marketing Wert gelegt hat… :spos:

Kleine Randnotiz: Ich durfte dort meinen Ehrendienst der NVA absolvieren. Der gestaltete sich da relativ angenehm…

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Thomas(Metal)
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Thomas(Metal) »

Radio Fan hat geschrieben: Do 27. Jul 2023, 08:17 Stichwort UHF-Super-Color-Antenne.
Warum gab es in der DDR praktisch keine X-(Colour)-Antennen? Es sind fast immer gerade Elemente als Direktoren der UHF-Antennen zu sehen. Ein Stück weit haben die Ähnlichkeit mit WISI-Antennen, dort gab es auch kein "X".
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
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wolfgangF
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von wolfgangF »

Haben X-Antennen (du meinst die Direktoren?) einen Vorteil? So die FUBAs bspw.?
Radio Fan
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Radio Fan »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Do 27. Jul 2023, 09:22
Radio Fan hat geschrieben: Do 27. Jul 2023, 08:17 Stichwort UHF-Super-Color-Antenne.
Warum gab es in der DDR praktisch keine X-(Colour)-Antennen? Es sind fast immer gerade Elemente als Direktoren der UHF-Antennen zu sehen. Ein Stück weit haben die Ähnlichkeit mit WISI-Antennen, dort gab es auch kein "X".
Man hat sie einfach nicht gebaut… 🤷🏼‍♂️ :confused:

Bedenke aber auch die deutlich höhere Windlast solcher Antennen ! Ob der höhere Gewinn das noch gerechtfertigt hätte glaube ich eher nicht. :gruebel:

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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von carkiller08 »

Es werden ganz einfach ökonomische Gesichtspunkte gewesen sein, solche Antennen nicht zu bauen.

Die erhältlichen Kanalantennen waren für den Massenmarkt angesichts von offiziell zwei Programmen leistungsfähig genug und waren mit Standart-Aluprofilen günstig ohne viel Materialverlust/Abfall zu bauen.

Für X-Element-Antennen hätten Teile extra aus Blech herausgestanzt werden müssen,
Kunststoffhalterungen hätten extra hergestellt werden müssen etc.

Das ist wie mit dem Trabi, der jahrzehntelang hergestellt wurde mit nur kleinen Änderungen.
Funktionierte doch und Weiterentwicklungen wurden in Berlin aus Kostengründen schnell im Keime erstickt.
H.-E. Tietz
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von H.-E. Tietz »

Ich kann mich erinnern, dass in Leipzig private Antennenbauer 91-El.-Antennen mit Kreuzelementen in Inseraten anboten (Nachbau von Kathrein?).
Einige hielten sich noch mehrere Jahre auf den Dächern, so in Leipzig-Hohenheida im Nordosten der Stadt.
Für Gruppenantennen war die 2. Generation der UHF-Antennen aus Bad Blankenburg aufgrund ihres geringen Gewichts gut geeignet und leistungsfähig. Noch heute sieht man Zweiergruppen (26 El.) in Wurzen und Vierergruppen (16 El.) in Wurzen sowie in Dornreichenbach.
Eine sehr lange UHF-Eigenbauantenne mit Unterzügen der Variante der 1. Generation der Super Color befand sich auf dem Mietshaus in Leipzig-Möckern, in dem ich in den 1980er Jahren eine Weile wohnte. Es war aber ein ständiger Kampf um Optimierung des Empfangs. Schließlich wurde auf eine Zweiergruppe K 21-25 (Großer Waldstein) umgestellt.
Thomas(Metal)
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Thomas(Metal) »

wolfgangF hat geschrieben: Do 27. Jul 2023, 12:29 Haben X-Antennen (du meinst die Direktoren?) einen Vorteil? So die FUBAs bspw.?
Vorangestellt: Ggf. hat sich mein Posting durch andere bereits erledigt.
Ich habe mal mit einer "glatten" kleineren UHF-Yagi, Größe wie eine 43er X, getestet. Sie kam nicht an den Empfang der X-Yagi heran. Das kann natürlich ein unglücklicher Zufall gewesen sein. Ansonsten hatte ich immer nur (!) mit UHF-X-Yagis zu tun. Eine große WISI wäre hingegen auch rückblickend einmal interessant gewesen.
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Wolfgang R
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Wolfgang R »

Zurück aus einem Städtekurztrip Köln gleich die Frage: Was war in Köln Kernstadt rechtsrheinisch die "Standard Antennenkombination"? Man sieht vielerorts zwei UHF Yagis in fast gleiche Richtung und eine relativ lange VHF3 Yagi (E11 Colonius?) :gruebel:

War das mit den zwei UHF Yagis Ahrweiler (SW3) und Bonn Grosser Ölberg :gruebel:

Wolfgang
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Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von HF-Hase »

In Köln hat man eher ZDF, West3 und RTL von Witzhelden geholt und evtl. noch Sat1 aus Leverkusen (könnte die 2.UHF erkären).
Die Kombi Ölberg/Ahrweiler ging erst weiter südlich so ab Troisdorf gut. Dort gab es dazu noch zwei belgische Programme.
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