Antennenrelikte auf deutschen Dächern

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delfi

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von delfi »

Ich möchte mal eine Gegenfrage starten:

Ist Euch eigentlich mal was aufgefallen, dass Leute NEUE Antennenmasten errichten um mehr als die ortsüblichen drei Multiplexe zu sehen?

Einen kennen wir ja schon, der mit vier "kleinen" Antennchen aus dem nördlichen Bayerischen Wald (Grüße dorthin) nach Salzburg schaut.
dlf-fan

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von dlf-fan »

Naja, hier in der Nähe in Halle- Nietleben am Heidesee gibt es zwei ältere Mehrfamilienhäuser mit neuen vertikalen DVB- Halbmastantennen auf dem Dach. Die zeigen Richtung DVBT- Mast am Heizkraftwerk. Da Leipzig ziemlich genau dahinter liegt, der Unterschied im Azimut liegt bei nur 9°, dürfte auch der Kanal 37 mit dem MDR Sachsen- Mux ohne Probleme gehen und vielleicht sogar der Leipzig- Mux auf Kanal 31. Das RTL- Viseo- Paket ignoriere ich jetzt mal. Ich weiß nicht genau, welchen Pegel man bei DVB-T braucht, auch in Abhängigkeit vom verwendeten Codec.
Hier in Halle sind derzeit drei verschiedene zu empfangen: ZDF- QAM16; ARD und MDR- QAM64 und TV Halle QPSK.
Kay B

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Kay B »

@ dlf-fan
Wie ulionken schon schrieb, ist das von der Bauart eine Corner-Antenne (diese auf Deinem Foto könnte tatsächlich ein Eigenbau sein). In meinem Rothammel- Antennenbuch von 1984 ist sie auf Seite 474 abgebildet, als Produkt des VEB Antennenwerke Bad Blankenburg. Gesehen habe ich sie auf DDR- Dächern jedoch nie.


Im Nachbarort hatte jemand so eine Antenne bis circa Mitte der 90er auf dem Dach, die nach kommerzieller Fertigung aussah. Sie war mit Quasi-Sichtverbindung zum Heidelstein ausgerichtet und dürfte da massig Pegel gebracht haben.

Eigentlich war sie unnötig, da es keine Gleichkanalstörer auf den Kanälen gab.

Im Spindler ist diese Antenne auch drin.
Daniel28-55-59

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Daniel28-55-59 »

delfi hat geschrieben: Ich möchte mal eine Gegenfrage starten:

Ist Euch eigentlich mal was aufgefallen, dass Leute NEUE Antennenmasten errichten um mehr als die ortsüblichen drei Multiplexe zu sehen?

Einen kennen wir ja schon, der mit vier "kleinen" Antennchen aus dem nördlichen Bayerischen Wald (Grüße dorthin) nach Salzburg schaut.
Danke für die Grüße.

Im November letzten Jahres habe ich eine Vierergruppe Richtung Gaisberg in Obertraubling bei Regensburg entdeckt. Die ist auch neu - auf einem Mehrfamilienwohnhaus.

Bild
delfi

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von delfi »

Ja sensationell!!! Dass es noch mehr so Leute gibt, die sich sowas aufbauen! Super!
hetietz

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von hetietz »

Sehr schöne Anlage - wunderbar!
drahtlos

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von drahtlos »

Täusche ich mich oder hat es unten wirklich einen Rotor dran? So würde die Anlage auch Sinn machen;-).
Hans_1

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Hans_1 »

So wie ich das sehe ist da kein Rotor dran.
Es handelt sich nach meiner Sicht, um einen standard Kathrein Masten.
Daniel28-55-59

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Daniel28-55-59 »

Das ist die Standard-Verschraubung eines Kathrein-Masten. Hat meiner auch. Nur hier ist sie halt knapp über dem Dach. Dann ist der restliche Mast im Dachboden eingespannt (sehr große Einspannlänge).
Was mich ein wenig verwundert, sind die unterschiedlichen Antennen-Abstände innerhalb der Vierergruppe.
dlf-fan

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von dlf-fan »

@ Daniel: Handelt es sich vielleicht eher um zwei Zweiergruppen?
delfi

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von delfi »

Interessant im Bild ist auch, dass die Kabel aller vier Antennen offenbar jede für sich in den Dachboden geleitet werden. Was ich für eine Gruppenantenne eigentlich für sehr unüblich erachte und mir noch nie so aufgefallen wäre.
Daniel28-55-59

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Daniel28-55-59 »

Ja, das ist in der Tat seltsam, warum hier alle vier Kabel in den Dachboden gehen.
___________

Aber ganz was Tolles:

Ein Bekannter hat mich gestern Abend gebeten, mal eine Anlage in der Region (südlicher Landkreis Cham, Oberpfalz) anzuschauen und diese abzuändern bzw. abzubauen.
Das habe ich heute Nachmittag ganz spontan gemacht.

Der ORF geht hier ganz ohne Verstärker, das haben wir ausprobiert. So durfte ich wieder einmal (wie schon einmal vor drei Jahren) so eine grandios aufgebaute Anlage abbauen bzw. nahezu abbauen.

Das Kabel zur Hirschmann-K32-Antenne haben wir getauscht und das geht jetzt direkt zu den Zimmern. Pegel ist absolut ausreichend. Den Mast haben wir bis zur Steckverbindung gekürzt. Auch die drei Muxe vom Hohen Bogen laufen tadellos. Er soll es jetzt mal testen, vielleicht braucht's einen kleinen breitbandigen Verstärker vom Heimann.

Auch die UKW-Antenne ist abgebaut. Die wollte er nicht mehr haben.

Dank des schönen Nachmittages heute konnte ich die Anlage vor dem Umbau nochmal fotografieren.

Schön langsam häufen sich jetzt diese Schwaiger-Städteverstärker hier bei mir.
Ich durfte die abgebauten Sachen mit nach Hause nehmen.

Das weiße Kabel am Dach draußen war schon sehr schlecht. Dafür aber drinnen im Dachboden eine Musteranlage. Aufgebaut angeblich Ende der 80er.

Genau nach dem selben Muster habe ich schon mal eine vor drei Jahren gesehen, auch hier in der Region. Dieser Antennentechniker hat damals wirklich sauber gearbeitet:

Stecker sind wieder von Polytron, der Verteiler ist von Bosch, die Verstärker von Heimann aus Obertraubling.

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Man kann noch alles lesen. Als ich diese Beschriftungen aber berührt habe, sind einige davon runtergefallen, nach sovielen Jahren.

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raeuberhotzenplotz1

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von raeuberhotzenplotz1 »

Schonwieder so eine Bilderbuchanlage :-) Gleiche Firma von der Du schon öfter berichtet hast?

Ich bin öfters im Ostlichen Bodenseegebiet unterwegs und ich habe schon einige alte Anlagen gesehen, die ganz offenbar auf DVB-T umgebaut wurden und genutzt werden.

Sicheres Indiz, die alten Band I und Band III Antennen wurden enfernt, nur noch UHF und ggf. UKW sind da. Manchmal sieht man sogar eine vertikale UHF Richtung Schweiz, dann ist alles klar. Öfter auch zu sehen die Kombi SAT-Schüssel + 1 UHF zum Pfänder. Ist wohl auch klar wozu.

Mich wurmt nur gewaltig, daß ich in Ulm bereits den Altmetalltod von mindestens 4 gut erhaltenen FESA 616 SN55 (Zugspitzantennen) erlebt habe. Einige habe ich auch fotografiert und eingestellt (siehe anderer Thread). Meistens waren es Miteshäuser, das wüsste man eh nicht wen man fragen könnte, ob man selbige abbauen darf...
Peter Schwarz

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von Peter Schwarz »

Danke! Ein Augenschmaus. Warum sieht man sowas eigentlich fast nur in Süddeutschland? Hier sind solche Anlagen sehr selten, zumindest in einer solch sauberen Bauweise!
OlaP

Re: Antennenrelikte auf deutschen Dächern

Beitrag von OlaP »

Eine Vierergruppe muß nicht unbedingt die gleichen Abstände in der Breite und Höhe haben.
Es gibt für beide Optima, die nicht übereinstimmen. Hauptsache das Gebilde ist insgesamt
symmetrisch und die Kabellängen identisch zum Zusammenschaltpunkt.
(Quelle: Spindler-Antennen; gibt jeweils Richtwerte für BE und AH an)
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