Zintus hat geschrieben: ↑Di 20. Nov 2018, 19:44
Das wurde wohl damals so gemacht. Einfach ein Keramikfilter für 6 MHz parallel zum vorhandenen 5,5 MHz Filter gelötet. (...) Das Gerät empfing wohl nach meiner Vermutung auf einer äußeren Flanke der Diskriminatorkurve mehr schlecht als recht den SSVC-Ton.
Pauschal "so gemacht" wurde das damals nicht. Immerhin bringt Dein letzter Satz bringt aber mein Weltbild wieder in Ordnung, denn guten Ton kann das so nicht gegeben haben.
Kranitz hat geschrieben: ↑So 18. Nov 2018, 23:10
@catperson, @DXer
Für den Ton mußte ein älterer Schwarz-Weiß-Fernseher in meinem Zimmer herhalten. Bei dem hatte ich mit meinen langsam wachsenden Elektronik-Kenntnissen die Ton-Filter auf 6MHz „umgeschraubt“. Ohne Meßgerät, nur nach Gehör und sicherlich nicht optimal, aber das reichte.
Das wiederum glaube ich sofort, denn so habe ich auch angefangen. Der Abgleich ist auch einfach genug, um keine Meßgeräte zu erforden - das geht in der Tat rein nach Gehör. Nur halt nicht beliebig oft, wie ich bald feststellen mußte...
Zum Glück konnte ich noch Ersatzteile bekommen...
Der "normale" Weg war eine Adapterplatine, die zur Ton-ZF 500 kHz (und wenn's auch der AFN sein soll, auch noch 1 MHz) hinzufügte, mischte und das ganze entsprechend filterte. Das war auch nicht
perfekt, aber nahe genug dran.
DXer hat geschrieben: ↑Di 20. Nov 2018, 22:28
Ließ sich umgekehrt das Fernsehen der sowjetischen Streitkräfte in Westberlin empfangen?
Wenn ja: Auf welchem Kanal und in welcher Norm sendeten die?
Die Zuführung erfolgte vermutlich per Satellit, (...)
Damals hatte ich mich immer gewundert, warum es in Berlin keinen großen Sowjet-Sender wie in Prag, Warschau, Budapest, etc. gegeben hat. Da war das brüderliche Verhältnis zum großen Bruder wohl doch nicht ganz so brüderlich.
"Mein" Sender kam aus der Richtung Potsdam auf E11 vertikal in SECAM-G. In West-Berlin habe ich genau
eine eindeutig darauf ausgerichtete Fernsehantenne auf einem Wohnhaus gesehen. Bei mir war immer nur Grasnarbenempfang möglich und als wir dann verkabelt wurden machten die Ausdünstungen den Empfang restlos unbrauchbar. Ich habe nur reine Satellitenübernahmen gesehen, aber in großen Standorten (genannt wurde Wünsdorf) soll es eigene Programme gegeben haben. In Hohenschönhausen soll es auch einen Sender gegeben haben, ebenso nördlich von Berlin, aber die habe ich alle nicht selber beobachtet.
Faszinierend fand ich immer, daß "mein" Sender tagsüber ausgeschaltet war und dann kurz nach 17.00 Uhr hart im laufenden Programm auf Sendung ging. Also kein eigenes Testbild oder ID. Samstags ging es grob um 12.00 Uhr los und am Sonntag noch eher, also vor meiner Aufwachzeit.
Dafür blieb der Sender nachts eingeschaltet. Faszinierend war auch, daß es mitten am Abend den Moskauer Sendeschluß gab, aber dann ging das Programm auf einmal weiter bis mitten in die Nacht - wahrscheinlich speziell für das Publikum in westlicheren Gefilden. Wie gesagt, das war alles genau so auch auf dem Satelliten - sogar das Bild war synchron, was man schön beim Umschalten sehen konnte.
Catperson