Westfernsehen in der DDR

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
SK1

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von SK1 »

@Kay Bartholomäus

Der Sonderkanal 9 liegt ja nur knapp unterhalb des Kanal 5.Da ging das.Unser damaliger Schwarz weis Fernsehr der zum Farb TV verhältnismässig billig nur 2000 Mark gekostet hat hat ab Sonderkanal 7 empfangen(Nach der wende bemerkt als diese kanäle erst genutzt wurden).Die anlage gehört heute der EWT/RFC-GmbH.Da sind heute 36 TV und 33 Radioprogramme für 6 Euro und paar zerquetschte im Monat.Nützt mir aber nix.Ich wohn jetzt in Nürnberg und zahl Telekompreise.
Kai

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Kai »

Yep, die DDR-Kisten ab Ende der 70er hatten im Prinzip alle denselben Tuner, der unterhalb von K5 den S8, S9 und S10 empfangen konnte. S7 war Glückssache, weil die Schwingung des Mischeroszis irgendwann abreißt.

Für Kabelfernsehen taugen die alten RFT-Geräte aber kaum, da sie mit der Nachbarkanalbelegung und dem recht hohen Eingangspegel nicht klarkommen. Außerdem gibt's nur 6 oder 8 Programmplätze ;)
Thomas (Metal)

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Thomas (Metal) »

Re Korea:

Aus "UKW/TV-DX Überreichweitenempfang - Einführung in das Hobby" von Norbert Kaiser entnommen:

Korea Nord Norm: D Farbe: PAL
Korea Süd Norm: M Farbe NTSC
Mathias Volta

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Mathias Volta »


@Thomas(Metal):

Danke für die Info!

M.
Klaus Schindler

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Klaus Schindler »

in Leipzig ging:

-Torfhaus K10 gut .Mit 13 Elem. Antenne und Vorverstärker
-ZDF Großer Waldstein ( Hof ) K23 Mit 4er Gruppen in Zeile wegen
Nachbarkanalstörungen vom Sender Leipzig K22 auch aus Südrichtung
mit Sperrkreisfilter und gutem Vorverstärker wetterabhängig mäßig bis
sehr gut
- Bayern 3 Großer Waldstein K57 mit 1 bis 4 Antennen gut bis sehr
gut auch wetterabhänig
- N3 Berlin K39 Mit 4er Gruppen , um Gleichkanalstörungen aus-
zublenden mäßig bis sehr gut auch wetterabhängig
- ZDF Berlin K33 mit gleichem Aufwand wie K39
Gleichkanalstörungen von Sonneberg,
- Hoher Meißner K55 HR3 Mäßig bis gut mit 1 bis 4 Antennen
An allen Gruppen Eigenbau - Verstärker mit KT Transistoren ( russ.
besser als MosFet ) und transformatorische Verteiler in umgekehrter Richtung
betrieben. Natürlich alle Empfangsergebnisse Je nach Stadtlage verschieden gut
Der Winkel zum Sender Leipzig K22 im Süden war im Zentrum 0 Grad , d.h.
es zog sich durch Leipzig ein Streifen , in dem K23 ZDF von Hof nicht lößbar
war. Auf Wohnhäusern ab 10 Etagen war immer Berlin oder Hof machbar.
-K32 ZDF Hoher Meißner war durch Chemnitz DDR2 K32 unmöglich.
-K4 ARD Ochsenkopf ist auch machbar gewesen aber Torfhaus K10
war der geringere Antennenaufwand und stabiler

UKW Torfhaus NDR1-3 mit 7elem. Antenne rauschfrei in Stereo
Hoher Meißner HR1-3 leicht verrauscht stereo . Ab 11 Etagen sauber
Die Berliner Sender etwas verrauscht in Stereo
BFBS 93,0 Drachenberg gut und stabil in mono rauschfrei


Eine Frage zum an die Norddeutschen aus MV. Ich habe gehört, daß Flensburg
Kanal 4 50KW in Wolgast und Umgebung empfangen wurde . Ging das und wie ??
Thomas (Metal)

Re:

Beitrag von Thomas (Metal) »

Bleibt die Frage offen, warum man in Berlin nach Bau des 350m hohen RiFu-Mastes die TV-Sender, ggf. auch SFB-Hörfunk, nicht dorthin verlagert hat. Aus Einträgen wie "Alex" war immer, bzw. besser empfangbar, schließe ich, daß die Reichweite sicher deutlich größer geworden wäre. Außerdem wäre mit stärkerer Nutzung von Band I noch mehr möglich gewesen. Ich denke da an Dannenberg und E2 mit 100 kW für die ARD, ggf. mit Einzügen nach Westen um Steinkimmen zu schützen. Gleiches ist für das Fichtelgebirge festzustellen. Zwar waren für die 50er gut 150m Mast (Ochsenkopf) schon eine Leistung, aber eben im Vergleich zu Torfhaus nicht besonder hoch war. Dazu kommt noch, daß "dank" bundesdeutscher Politik das ZDF und BFS auf den Waldstein mußte.
Klaus Schindler

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Klaus Schindler »

ich hatte vergessen: zum Empfang in Leipzig

UKW: Bayern 1-4 und Rias2 auf 91.2 gut in Stereo hinter selektiven Sperrkreisen wegen den leipziger Sendern aus gleicher Richtung. (Wiederau )
rick_71

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von rick_71 »

@Klaus Schindler

Die Empfangsmöglichkeiten in L waren in der Tat ziemlich gut. Fährt man durch L, findet man eine Menge von UHF Gruppen auf den Dächern. Hauptsächlich nach Berlin, daneben auch Waldstein. Hoher Meißner ist mir aber noch nie aufgefallen. Waldstein hab ich eher im Süden von L gesehen. Was mir auffiel, für Harz/West reichte offenbar eine einfache VHF Antenne aus, war der Empfang wirklich so gut? Und wie sah es mit der Wetterabhängigkeit aus? Slebts in Wurzen sieht man ja noch Antennen für Harz/West, obwohl ich denke, dort ist auch ARD Berlin recht gut gewesen.
klaus schindler

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von klaus schindler »

Torfhaus K10 ging in Leipzig recht stabil. Nur tageszeitliche minimale Feldstärkeschwankungen , nur eine leichte Wetterabhängigkeit. K10 kam ja gerade noch am Brockengipfel vorbei in Richtung Leipzig. Je weiter man nach Süden kam um so stärker wurde das Signal.Ab Naumburg ín S.Anh. ging dan auch K23 und K53 vom Telekommast , der ja etwas nordlicher als der NDR Mast steht und für Leipzig und Halle (Saale )
genau hinter dem Brockengipfel steht. Gibt es Einzüge in Richtung Brocken vom Telekommast ? Oder war das nur Abschattung ? Laut Senderdatenbank ist das ja leider so .

K 10 ging bei Hochdruckwetter morgens ein par Dezibel mehr und bei Tropo vielleicht 10 db mehr als im Durchschnitt.Der Nachbarkanal 9 vertikal aus Wiederau ddr1 100KW ( südl. von Leipzig ) brachte durch Seitenband-Reste der SECAM-Farbträger leichte Störungen ( schmaler Balken und Umrisse von farbigen Konturen ) rein . Je nach Stadtlage sehr leicht bis störend. Den gleichen Effekt auch auf ZDF K 23 vom Waldstein durch Wiederau K22 500 KW ddr2. Diese Störungen durch K22 auszublenden war nur mit 2 oder besser 4 Kanalantennen (ca. je 17db auf K23 ) in Zeile möglich. Extrem selektive Sperrkreise und großsignalfeste Kanalverstärker mit tranformatorischen Zusammenschaltgliedern waren Voraussetzung um da überhaupt was zu bekommen. Im Südwesten ( zB. Grünau mit 6 bis 11 Etagen , ein Traum waren 16 Geschosser ) war K23 rauschfrei mit wehnig störenden Farbträgerresten durch K22.Ich bin in 13 Jahren Antennenbau mit solchen Kopfstationen nie mit dem Staat angeeckt. Es wurde geduldet . Vieleicht habe ich eine Akte , na und. Die Nachbarkanalbelegung war sicher kein Zufall, konnte die DDR eigendlich sich die Frequenzen aussuchen, oder war das irgendwie koordiniert mit Europa? Wieso dann oft diese "Zufälle" mit Nachbarkanal und Richtung auch in anderen Gegenden?

Wie weit ging in Ostsachsen mit welchen Aufwand noch Ochsenkopf K4 ? 2 mal 5 Elem. Antennen vert. waren doch ein Traum von Anlage auf dem Dach !
rick_71

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von rick_71 »

2*5Elemente K4 hatten wir auch nur an der Gemeinschaftsantenne. Von meinen Erfahrungen her geht der Kanal 4 nur bis etwa Freiberg, danach sieht man nur noch Antennen für alle 3 Prg. von Berlin. In Döbeln ists bis auf wenige Ausnahmen auch der Berliner Sender gewesen. Zwei oder 3 K4 Antennen hab ich dort bis jetzt gesehen. In Dresden und selbst wurde wenn überhaupt eine ARD Antenne für K7 Berlin genommen, an den östlichen Elbhängen und Radebeul nur K4 Ochsenkopf. Der Empfang war nur Überreichweitenempfang, nichts stabiles. Aus Erzählungen weiss ich, 3-10mal im Jahr war ein befriedigender Empfang möglich, der Rest nur Rauschen. Weiter elbabwärts wurde eigentlich nur noch Berlin genutzt, bis auf Weinböhla. dort hatte jedes dritte Haus mindestens 2 Eigenbau HB9CV für Kanal 4. Es war aber auch keine bessere Empfangslage nur Leute mit mehr Begeisterung. Ab Meißen ging mit erhöhtem Antennenaufand auf den Elbhängen ständig ZDF und N3, ARD ´mit Einzelantenne schon befriedigend. Probleme mit CT2 und ZDF auf dem selben Kanal sind dort nicht so schwerwiegend gewesen, da der Störsender nicht direkt von hinten einfällt, sondern leicht seitlich. Man konnte durch geschicktes Drehen der Antenne den Störer in die "Antennennull" reinfahren, ohne den Nutzsender zu sehr zu schwächen. Außerdem hat man durch geschickte Wahl der vert.- Stockungsabstände die Nullstelle auch so erzeugen können, ohne Beeinträchtigung des Nutzsenders.

In Ostsachsen war Kanal 4 V lange Jahre belegt vom Umsetzer fürs DDR1 in Neustadt/Sachsen und K4 H aus Calau kam noch dazu. Anfang der 80er ist der Umsetzer abgeschalten worden, da beide Programme auch im UHF Bereich vom selben Standort kamen. Calau war nicht so sehr das Problem, da es mit anderer Polarisation und aus einem Winkel von etwa 90° kam. Beste Voraussetzungen, den Sender zu unterdrücken. Die ARD war ständig aus dem Rauschen wahrnehmbar mit etwa 20dB Rauschabstand. Abhängig vom Wetter kam Ochsenkopf mal fast rauschfrei, mal kam aber auch Calau als Jalousie durch.

Zwischen Görlitz und und Dresden wurde wenn überhaupt ausschließlich Berlin als Senderstandort gewählt. Einzig in Zittau habe ich noch Ochsenkopf-Antennen gesehen. Mit Radiomobile habe ich mir mal die Reichweite des Ochsenkopf angesehen. Auf der Lausche bei Zittau hätte man einen dauerhaften Empfang hinbekommen können.
Dieter

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Dieter »

@uckermärker

Im Westen könnte jeder für Sat-Empfang eine Genehmigung zur Errichtung einer Sat-Anlage bekommen - kostete mich damals (September 89) DM 25.-. Für russische Satelliten war aber noch eine extra-Genehmigung fällig.
Frank

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Frank »

Für Zittau kann ich Ochsenkopf nur für einige höhergelegene Stadtteile mit 2facher Antenne bestätigen. Der Empfang war wetterabhängig relativ schwach.

Mit Radio sah es da schon besser aus. Ich habe Bayern 3 mit einer 5 Element Antenne immer gehört, meist jedoch nur in Mono machbar. Antenne Bayern und Bayern 4ging wegen Gleichkanälen und schwacher Sendeleistung nicht. Bayern 2 und 1 jedoch meistens auch in Mono.
Dies die Situation bis etwa 1990.
Heute ist dies völlig undenkbar. Alles ist mit anderen polnischen und tschechischen Sendern völlig überdeckt. So mußten schon Füllsender für den MDR,PSR und Radio Lausitz eingesetzt weden um überhaupt einen Empfang zu ermöglichen (3 Sender ! gegen 40 ? andere).
Uckermärker

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Uckermärker »

Also Begrüßungsgeld fürs grenzenloses Fernsehen.... :-)
Paul Gantner

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Paul Gantner »

Als älterer Schüler war ich in den 60ern in Zürich mit TV-Antennenbau für Oesterreich-Empfang beschäftigt. Da las ich eines Tages in der Zeitung einen Satz, der mir bis heute in Erinnerung geblieben ist, da er mich sehr getroffen hat: "... wurde in der DDR ein Elektromeister verhaftet, der Fernsehantennen erstellte, mit denen ein Empfang des Westfernsehens - eine technisch hervorragende Leistung - bis ins obere Erzgebirge möglich war." Ich konnte mir geografisch darunter nichts vorstellen, der Mann tat mir aber sehr Leid und ich hätte äusserst gerne seine Aufbaupläne gesehen, um mit meinen eigenen Bemühungen weiter zu kommen.
uckermärker

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von uckermärker »

auch in der DDR gab es Entwicklungen immer nach dem Motto alles einmal umkehren. Was 1960 verboten war war 1970 erlaubt und umgekehrt. Denn nicht alles war verkehrt.
Es lebe der Grüne Pfeil und Technik von RFT!!!!!!!
http://www.rft-hifi.de/
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