Westfernsehen in der DDR

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Ruhrpottpower

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Ruhrpottpower »

legendäre Antennenanlagen -
da hab ich noch eine GROBERINNERUNG
selbst in Nachrichtenmagazinen der ARD wurde ca 1990 drüber berichtet
hat einer von Euch ne Aufzeichnung ?

Und ganz besonderes Interesse habe ich von Photos von Emphangsanlagen
hat einer von Euch Bilder von damals gescannt ?
kennt einer LINKS ?
und wenn einer Bilder hat dann kann er mir auch diese mailen -
besonders interssieren mich die SELBSTBAUANTENNEN und
Antennenkunstwerke - gigantische Aufstockungen sowie
die Verteiltechnik - welche Vertärker und und und.....
Ole-

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Ole- »

raschwarz:

In Leipzig ist es in Sachen Hörfunk noch heute ungefähr so. Von wirklich gutem Mobilempfang kann man zwar nicht sprechen, aber wenn man sich an gelegentlichen Rauscheinbrüchen zwischen den Häusern nicht stört, geht in der Innenstadt NDR 2 auf 92.1 MHz noch immer recht gut. Bayern 3 ist immer so eine ortsabhängige Sache, auf der A9 an Leipzig vorbei kommt das Signal auf ca. 50 % der Strecke mit RDS und auf 10-15 % gar nicht. FFH auf 105.1 geht dort auch teilweise recht gut. hr3 und hr1 werden erfolgreich durch MDR-Füllsender gestört.
hybrid

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von hybrid »

@Ole:

Welche Bayern 3-Frequenz empfiehlst Du denn für Halle/Leipzig ?!
Ole-

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Ole- »

hybrid:

Da geht nur eine (wenn überhaupt, da durch neue MDR/DLR-Funzeln gestört) - 99.4 MHz.
Terranus

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Terranus »

Ich hab mal bei Stern TV jemanden gesehen, der hat ein Oszilloskop zum TV umgebaut, samt Ochsenkopfantenne oben drauf, sah wirklich lustig aus.
PowerAM

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PowerAM »

@ Kay Bartholomäus: Stimmt, an den Sendestart von SAT.1 kann ich mich auch noch erinnern. Den genauen Zeitpunkt wußte ich aber nicht mehr. Von Tele 5 weiß ich nichts, auf welchem Kanal soll der den empfangbar gewesen sein? Nebenbei könnte ich noch erwähnen, daß AFN-TV manchmal gaaanz schwach aufnehmbar war, aber mit dem Farbfernseher meiner Eltern nicht brauchbar darstellbar war. Ich hatte damals ein kleines russisches Wunder (Junost), der machte immerhin ein verschwommenes Bild draus. Ton war nicht empfangbar. BFBS-TV konnte ich nie sehen, eher noch das Programm der Franzosen. Die saßen ja im Norden (West-) Berlins und kamen trotz extrem schwacher Abstrahlung zumindest einigermaßen an.

Zu deiner Frage nach dem Farbfernseher: Zumindest mit zunehmender Popularität der Farbgeräte Mitte der 80er Jahre entstand natürlich auch der Wunsch, PAL und SECAM empfangen zu können. Fernsehgeräte im Laden gab es schon, die waren allerdings im Regelfall ohne PAL-Decoder. Wer ein Gerät mit PAL und SECAM wollte mußte es bestellen, die Lieferzeit wurde vorsichtshalber meinem Vater gegenüber nicht festgelegt. Es war von 9 Monaten bis 2 Jahren die Rede.

Irgendwie gab es aber in seinem damaligen Betrieb die Möglichkeit, genau dieses Gerät "vielleicht" zu kaufen. Für die ca. 1400 "Werktätigen" standen nach Aussage meines Vaters 12 Geräte zur Verteilung bereit. Insgesamt waren es 20 Stück gewesen, die ersten 8 gingen aber an "besondere Bedarfsträger" (Brigadeleiter, Parteisekretär, ...). Da man aber in diesem Betrieb einigermaßen demokratisch arbeitete durfte sich jeder Interessent bewerben. Aus den Bewerbungen wurden dann 12 Interessenten ausgewählt, die sich durch besondere Leistungen verdient gemacht haben. Dabei hatte er irgendwie Glück und bekam den Zuschlag. Damit "durfte" er eines dieser Geräte für ca. 6000 DDR-Mark kaufen. Es waren übrigens alles "Exportgeräte" für den Quelle-Versand die wegen optischer Mängel nicht exportiert werden konnten. Daher auch die Ausrüstung mit PAL- und SECAM-Decoder. Bei unserem Exemplar war die Möbelfolie auf dem Preßspan-Gehäuse schief und blasig verklebt was den Nutzwert des Gerätes aber in keiner Weise beeinflußte.

Schwabinger

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Schwabinger »

Ist ja interessant, dass es in der DDR auch privat organisiertes Kabelfernsehen gab.
Haben da die Blockwarte ein Auge zugedrückt, wenn im Plattenbau Leitungen verlegt wurden, die ganz offensichtlich nicht dem Aufbau des Sozialismus dienten? Und wo kam den das ganze Zubehör (Umsetzer und dergleichen) her?
Kay Bartholomäus

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Kay Bartholomäus »

@ SK1

Zitat:
"K 2 Bayern 3
K 4 ARD
K 5 ZDF
K 7 DDR1
K11 DDR2
S 9 Sat.1"

Konnten denn die damaligen Geräte überhaupt den S9 empfangen? Oder hat man Sat.1 bewußt im Sonderkanalbereich "versteckt"?

Hat sich denn eure Kabelanlage wenigstens bis heute gehalten?


@ PowerAM

Zitat:
"Von Tele 5 weiß ich nichts, auf welchem Kanal soll der den empfangbar gewesen sein?"

Das kann ich dir leider auch nicht genau sagen. Kann auch sein, daß er erst nach der Wende on air gegangen ist. Ich vermute mal, daß entweder auf E22 oder E47 gesendet wurde.



@ Schwabinger

Zitat:
"Und wo kam den das ganze Zubehör (Umsetzer und dergleichen) her?"

Als einer, der nicht dabei war, sag' ich mal - wie hier schon mal erwähnt - entweder über Ungarn geschmuggelt oder "legale" russische Alternativprodukte.
Radiowaves

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Radiowaves »

Bei uns gabs Sat-TV wohl erst nach der "Wende", dafür waren ARD, ZDF und die Dritten des BR, NDR und möglicherweise auch hr schon seit den 80ern drin. Das Kabelnetz wurde entgegen der üblichen Praxis auch komplett unterirdisch verlegt, sogar unter Straßen wurde aufwendig durchgeschossen. Ergebnis: die Anlage hat heute noch Zulassung (die Kopfstation ist freilich erneuert), auch wenn das, was bei meinen Eltern da aus der Dose kommt, für meine Ohren (UKW) unbrauchbar ist. Es rauscht selbst bei Programmen, die via ADR rangeholt werden. Damals gabs aber (nicht umgesetzt, also allesamt auf den terrestrischen Frequenzen) neben den üblichen DDR-Programmen RIAS 1, RIAS 2, Bayern 1-4, NDR 1, NDR 2 (NDR 3 weiß ich nicht mehr, zumindest als der "Reißwolf" NDR 2 verließ, konnte ich ihn nicht mehr empfangen.), hr 3 (vielleicht noch ein paar andere vom hr) sowie DLF und Antenne Bayern.

Wie gingen die "DDR-Oberen" damit um? Nun, es gab zum Start 1983 eine Rundschrift (wer die wohl wieder illegal kopiert hat, denn Kopierer gabs offiziell auch nicht...), in der auf die TV-Programme (UKW schien niemanden zu interessieren) hingewiesen wurde. Sinngemäß: "Kanal x DDR 1, Kanal y DDR 2. Auf den Kanälen ... existieren weitere Empfangsmöglichkeiten."
"Empfangsmöglichkeiten" waren das also. Und im Statut der Antennengemeinschaft stand "Die Mitglieder sind über das Gesetz zum Schutze des Friedens vom ... belehrt."
Das wars, mehr nicht. Und meine Musiklehrerin in der 7. Klasse prahlte damit, daß sie am liebsten RIAS 2 hörte...
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

Kay Bartholomäus schrieb:
Konnten denn die damaligen Geräte überhaupt den S9 empfangen?
Ja! Praktisch jeder Fernseher kann (mindestens) S9, S10 und S11 empfangen, auch wenn er noch so alt ist. Ich habe hier noch ein "Museumsstück" aus dem Jahr 1967, da gehen diese Kanäle auch! War natürlich nicht Absicht der Hersteller, aber die "klassischen" Abstimmungsverfahren hatten immer sehr grosszügige Toleranzen...
Mathias Volta

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Mathias Volta »


"Was meinst Du denn warum sich eine Ansagerin die Mühe machte, das Programm der nächste Woche vorzulesen?

Soweit ich mich erinnere, kamen bei N3 Berlin nur Texttafeln, aber in ARD und ZDF wurde das Programm vorgelesen."


=> Kann mich noch daran erinnern, wie meine Eltern in den 80ern Samstag oder Sonntag morgens immer fleißig mitgeschrieben haben und die Sendungen in einen Kalener übernommen haben, der immer unter dem Fernseher lagen. In der TV-Zeitschrift "FF-Dabei" wurde ja nur das DDR-TV abgedruckt.

Grüße,
Matze
uckermärker

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von uckermärker »

hier im Nordosten ....
Sat 1 aus Berlin kam bis Angermünde täglich Top.
Ab Prenzlau war mit ZDF und N3 Schluß.
Und ab Pasewalk war alles Vorbei.
Überings kam auf K7 von Swinemünde der Ostblock durch.

Mit der Unterschrift der Helsinki-akten für Menschenrechte.""durch den ersten Sekretär des ZK der SED und Vorsitzenden der Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republick Erich Honneker"".War es jedem DDR Staatsbürger freigestellt sich alle Möglichkeiten der freien Meinungsbildung zu bedinnen. Nur äußern sollte man diese dann nicht!!
Im Westen war es VERBOTEN Sat Privat und nicht über Kabel zu empfangen- es sei man hatte eine Sondergenehmigung. Irgentwie verkerte Welt oder??
Mathias Volta

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Mathias Volta »


Ein Gedanke habe ich in dem ganzen Zusammenhang, der auch hier zu diesem Treat paßt:
Nord- und Südkorea sind ja heute nach wie vor gespalten und im Gegensatz zur DDR und der Bundesrepublik ist das politische Verhältnis wesentlich angespannter. Über die weltweiten TV-Normen bin ich informiert und mir ist bekannt, daß die TV-Normen in Nord- und Südkorea zu unterschiedlich sind, als daß man einfach lustig das TV-Programm vom jeweiligen anderen Land schaut. Südkorea hat -glaube ich- NTSC M und Nder Norden Secam, wenn ich mich nicht irre (habe gerade die genaue Tabelle nicht bei Hand).
Wollte damit nur sagen, daß eine ähnliche Situation wie damals bei uns heute noch dort existiert.
Mathias Volta

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Mathias Volta »


Ein Gedanke habe ich in dem ganzen Zusammenhang, der auch hier zu diesem Treat paßt:
Nord- und Südkorea sind ja heute nach wie vor gespalten und im Gegensatz zur DDR und der Bundesrepublik ist das politische Verhältnis wesentlich angespannter. Über die weltweiten TV-Normen bin ich informiert und mir ist bekannt, daß die TV-Normen in Nord- und Südkorea zu unterschiedlich sind, als daß man einfach lustig das TV-Programm vom jeweiligen anderen Land schaut. Südkorea hat -glaube ich- NTSC M und Nder Norden Secam, wenn ich mich nicht irre (habe gerade die genaue Tabelle nicht bei Hand).
Wollte damit nur sagen, daß eine ähnliche Situation wie damals bei uns heute noch dort existiert.

Grüße,
Matze
Terranus

Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Terranus »

In Korea ist es wesentlich gespaltener, es gibt ja keine Eisenbahnstrecke oder Straßenverbindung, die Grenze ist vollkommen dicht.
Genauso ist es mit dem Rundfunk, es gibt massig Störsender, im Norden kann man kein südkoreanisches TV empfangen.
Ist also ne gehörige Stufe härter als es hier war.
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