Westfernsehen in der DDR

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PAM
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PAM »

Der Rema Andante zwitschert bereits bei den 1 kW-Sendern vom Berliner Fernsehturm (22 km) leicht. Bei den Funzeln vom Postgiroamt nervt das schon derartig, dass man entweder etwas anderes hört oder monophon zuhört. Monophon sind selbst die rauschfrei.Die Empfindlichkeit war durchaus anständig, wenngleich ich heute bessere und vor allem trennschärfere Geräte habe. Der Verstärkerwumms und die heute vollkommen übertrieben dimensionierte Loudness zaubern aber noch immer ein breites Grinsen ins Gesicht.

Von den Stereodekodern gab es m. E. mehr als drei verschiedene Versionen. Alle irgendwie anders. Ich weiß nicht, welchen mein Toccata hat - der mit IC ist es definitiv nicht.
carkiller08 hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 11:40 Mit dem Rema Toccata 940 war bei schwächer einfallenden Sendern wie NDR2 (92,1) hier deutlich rauschärmer Stereo-Empfang als mit späteren Geräten wie SKR700 (am Hauskabel) oder Onkyo Receiver erreichbar.

Allerdings weiß ich nicht, ob da der alte Stereo-Decoder ohne IC oder
schon der neuere IC-bestückte mit A290D=MC1310P verbaut war.
Meinen Toccata habe ich vom Restaurateur noch nicht zurück. Der brauchte den Kondensator-Rundumschlag, bekam die Modifikation bis 108,X MHz und den IC-Stereocoder nachgerüstet. Es fehlt noch der Abgleich. Die Skala, die Senderspeichertasten und die Stereo-Signallampe wurden auf LED umgebaut - unter Beibehaltung der Lichtfarben. Spätere Toccata hatten die Stereo-Signallampe bereits ab Werk mit LED.

Leider scheint eine 108 MHz-Skala einzeln nicht aufzutreiben zu sein. Originale 108 MHz-Geräte für den "Bruns"-Export werden unterdessen mit Gold aufgewogen. Insofern wird es bei der nunmehr falsch anzeigenden 100 MHz-Skala bleiben. Zum leichteren Abstimmen habe ich eine Anlegeskala aus Papier einlaminiert. Die Senderspeicher verstellt man ja ohnehin seltener, da ist das praktisch auch egal.
🎧📺📻📡
PeterGörlitz
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PeterGörlitz »

Leider ist mei gutes REMA Andante nach der Wende in der Gartenlaube gelandet, samt Boxen. Die Luftfeutigkeit im Winter hat im dann den Rest gegeben, das Furnier löste sich ab. Elektrische - wahrscheinlich Korrosionsprobleme kamen dazu. Als dann mal Sperrmüll war....
Heute könnte ich heulen, wenn man bedenkt, daß dieses Gerät samt Boxen ca. 1400 Ostmark gekostet hat. Hatte mir den berühmten MPX Filter privat von einem RFT Monteur einbauen lassen. Stereo war damit fast rauschfrei. Klanglich war es den damaligen Verhältnissen entsprechend recht gut.
Leider wird ja UKW mal abgeschaltet, was dann wird, ich bin gespannt.
pomnitz26
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von pomnitz26 »

Webradio per Smartphone auf 700MHz im 5G Netz und 800MHz im LTE Netz wird die neue Grundversorgung. DAB haben wir auch noch etwas länger, es lohnt sich die Anschaffung eines entsprechenden Gerätes.

Unsere DDR Kabelanlage stand seit Jahren auf der Kippe. Nun haben wir ein anständiges und auch für die Zukunft gutes Angebot.
DLR-Fan Sachsen-Anhalt
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

PeterGörlitz hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 18:17 Leider wird ja UKW mal abgeschaltet, was dann wird, ich bin gespannt.
Wer jetzt älter als 50 ist wird wohl die FM Rundfunk Abschaltung in seinem Leben kaum noch erleben. Es gibt keinerlei Abschalttermine in Deutschland. Eher wechselt noch ein paar Mal der DAB Standard, als dass FM Rundfunk auf UKW hier in D ganz weg ist. Es finden zwar Abschaltungen im Kleinen statt, aber es geht eher um Kostenoptimierung. UKW finanziert den Privaten überhaupt erst mal die teils noch rudimentäre DAB+ Aussendung. Das Rema Radio hätte noch Jahrzehnte weiter gespielt....
pomnitz26
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von pomnitz26 »

Unser DDR Kabel wurde jetzt endlich auf einen richtig aktuellen Stand gebracht. Die deutschsprachigen Nachbarn sind auch wieder mit dabei, auch Servus. Ab 600MHz geht der Empfang extrem nach unten, bisher war deutlich früher Schluss. Ursprünglich gebaut wurde es Mitte der 80er für Kanal 2 - 12. Trotzdem ist es mal schön zu sehen was oben am Verstärker so ankommt. Das Signal schon zu stark aber die Qualität auch nicht besser. Da sind mir die Hände gebunden, handlungsbedarf besteht weiter vorne. Wir sind hier wirklich die allerletzten, das ist der letzte Verstärker. Ein gewisses Lost Place Feeling hier oben. 15m weg hängen meine eigenen Antennen für DVB-T, DAB, UKW und noch 2x2 für Mobilfunk an der FritzBox. Wenn hier nichts mehr ankommt dann sendet auch nichts mehr.
IMG_20240427_095954.jpg
Studio Leipzig
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Studio Leipzig »

Sieht aber ganz schön "gewurschtelt" aus...
Aufdrehstecker nimmt auch kein Profi, nur Selfinstall oder Gepresst. Und die 230 Volt Elektrik im TGL-Style.....
Sei froh, dass es überhaupt funktioniert und dass die Ösis laufen.

MfG

Studio Leipzig
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pomnitz26
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von pomnitz26 »

Bei aller Nostalgie, das ist schon der neue Stand. So war halt in der Realität die Umsetzung. Es gibt jemanden der sich darum kümmert aber die Umsetzung muss dann doch professionell erfolgen was der Verein versucht einzusparen. Das Teil steht seit Jahren auf der Kippe, das andere deutschsprachige Alpenland ist ebenfalls dabei. Viele sind sich dessen bewußt und legen auch Wert auf diese Nachbarn. Bisher war man so bis 500MHz unterwegs und nun eben bis 600MHz. Vielleicht bessert man da noch nach. Schon die Aufrüstung auf DVB-C bis 500MHz hatte es ewig gedauert. Was will man bei 40€ im Jahr erwarten? Mal sehen ob der Preis bleibt? Andere Kleinanlagen wo offen liegende Kabel über steinalte DDR Verteiler führen sieht es noch deutlich wüster aus aber die haben deutlich besseres Signal und auch monatlich ihren Beitrag zu leisten. Da gibt es keine Alpenländer. Die meisten sind aber schon mit der Umstellung auf DVB-C gleich zum Satellit gewechselt. In vielen Wäldern auf Bergkuppen brechen die riesigen Geweihe nach der Abschaltung Stück für Stück weg. Auch an unserer Anlage fallen die Antennen langsam ab obwohl UHF schon vertikal ausgerichtet wurde. VHF war durch die Nähe zu Leipzig schon immer vertikal. Der ARD NDR, BR und HR aus analogen Zeiten sind schon seit Ewigkeiten verschwunden. Da wo es noch steht ist es beeindruckend. Ein anderer hat kürzlich berichtet über so einen Verein sogar eine Mail Adresse mit dem Ortsnamen zu haben. Nun ist der Besitzer der Anlage unerwartet verstorben und die EMails sind nicht mehr vorhanden, alles Offline. Keiner kommt mehr da dran. Gebastelt wurde viel.

Kleiner Nachtrag noch. Dieser Verstärker hängt am Zähler meines Bruders, er hat den Anschluss dann kostenlos.
Optimierer
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Optimierer »

@ PAM und die anderen REMA Toccata Fans:

hier wird gerade ein solches Gerät angeboten, bei dem sowohl die große Skala als auch die Skalen der Speichertasten bis 108 MHz gehen (ich habe keine Verbindung zum Inserat- zufällig gefunden):

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 1-172-3879
DLR-Fan Sachsen-Anhalt
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Das Tonica aus den 80 igern war damals ein sehr gutes Gerät und hochpreisig. Mit C Diodentuner und großsignalfester als die beiden unteren Geräte. Die Endstufe klingt auch relativ gut, etwas weniger gesoundet als die älteren Geräte, also mehr Mitten. Wenn das für 25 Euro noch in Ordnung wäre, das wäre ein Schnäppchen. Oder wer es selbst überholen kann....
pomnitz26
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von pomnitz26 »

So ein Tonica habe ich im Keller liegen. Damals aus dem Sperrmüll geholt hatte es mich fasziniert. Trotzdem laufen bei schwankenden Temperaturen die Frequenzen immer hoch und runter, man muss also immer nachtunen. Der Klang brachte ein sehr breites angenehmes Stereo was aber auch dazu führt das man sehr schnell Rauschen hört. In Zeiten von DAB+, trennscharfen UKW Radios und Bluetooth oder AUX In gibt es deutlich bessere Geräte. Auch der Netztrafo ist nicht gerade leise.
Radio Fan
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Radio Fan »

pomnitz26 hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 09:53 So ein Tonica habe ich im Keller liegen. Damals aus dem Sperrmüll geholt hatte es mich fasziniert. Trotzdem laufen bei schwankenden Temperaturen die Frequenzen immer hoch und runter, man muss also immer nachtunen. Der Klang brachte ein sehr breites angenehmes Stereo was aber auch dazu führt das man sehr schnell Rauschen hört. In Zeiten von DAB+, trennscharfen UKW Radios und Bluetooth oder AUX In gibt es deutlich bessere Geräte. Auch der Netztrafo ist nicht gerade leise.
Auch bei eingeschalteter AFC ? 🧐

QTH: Rostock Mitte
RX:Technisat DIGITRADIO 143, Grundig Satellit 700, Peaq PDR050
TEF 6686, Panasonic RF-D10, Technisat DigiPal DAB+, Sangean DPR76
Mobil: Honda Civic-Werkslösung optimiert mit ATBB-Flex Dachantenne
pomnitz26
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von pomnitz26 »

Radio Fan hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 11:57
pomnitz26 hat geschrieben: So 28. Apr 2024, 09:53 So ein Tonica habe ich im Keller liegen. Damals aus dem Sperrmüll geholt hatte es mich fasziniert. Trotzdem laufen bei schwankenden Temperaturen die Frequenzen immer hoch und runter, man muss also immer nachtunen. Der Klang brachte ein sehr breites angenehmes Stereo was aber auch dazu führt das man sehr schnell Rauschen hört. In Zeiten von DAB+, trennscharfen UKW Radios und Bluetooth oder AUX In gibt es deutlich bessere Geräte. Auch der Netztrafo ist nicht gerade leise.
Auch bei eingeschalteter AFC ? 🧐
Da kratzen die Nachbarn doch schon.
Harald Z
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Harald Z »

„Weglaufen“ der eingestellten Frequenz konnte so richtig erst mit PLL entgegengewirkt werden.
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…und dann gab es noch Geräte, die nicht im Handel erhältlich waren:
rk 90.PNG
PeterGörlitz
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PeterGörlitz »

Solln das sein?
carkiller08
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von carkiller08 »

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