Westfernsehen in der DDR

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PeterGörlitz
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PeterGörlitz »

RalphT hat geschrieben: Sa 21. Okt 2023, 17:35
Cha hat geschrieben: Sa 21. Okt 2023, 17:08 Letzteres ist Külzufer Ecke Hochwaldstraße. Die Gebäude sind mittlerweile saniert.
Bei dem oberen Bild sind nur Ostantennen, die auf die Lausche ausgerichtet sind zu sehen.



Ja stimmt. Bei dem einem Haus hatte ich mich versehen. Schon saniert? Das ging aber schnell. Das Foto ist erst von August 2023. Ich stand hier:
https://www.google.de/maps/@50.890917,1 ... ?entry=ttu
Cha hat geschrieben: Sa 21. Okt 2023, 17:08 Ein paar hundert Meter weiter entlang der Mandau, Nahe am Kreisverkehr steht auch noch ein Mehrfamilienhaus mit regelrechten Antennenwald auf dem Dach. Vielleicht komme ich mal dazu, das zu fotografieren. :D
Meinst du diesen Kreisel? Da ist mir kein Antennenwald aufgefallen.
https://www.google.de/maps/@50.8940487, ... ?entry=ttu
PeterGörlitz
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von PeterGörlitz »

Kanal 4 Ochsenkopf war in Görlitz nicht üblich. Weiter südlich in Zittau habe ich mal eine 2 er Gruppe 3 Element Ochsenkopf gesehen. Soll an höher gelegenen Standorten des Zittauer Gebirges funktioniert haben.
Uns haben lediglich 40 km vom regelmäßigen ARD getrennt. In Weißwasser war relativ stabiler ARD Empfang möglich gewesen.
Ich hatte mal einen Kollegen, der in Weißwasser im WBS 70 Block gewohnt hat. Diese Häuser wurden von Anfang an mit GAA bestückt. Ich kann mich an ein relativ gutes ARD, sowie griesliges ZDF erinnern.
Manchmal habe ich ihn Sonntag früh mit meinem Tesla Bandgerät besucht, um Nero Brandenburgs "RIAS Schlagerparade" mitzuschneiden. Glaubt heute keiner mehr.
H.-E. Tietz
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von H.-E. Tietz »

Das war damals eine beachtliche Leistung, in Weißwasser, immerhin ca. 145 km von den betreffenden Senderstandorten entfernt, noch Empfang von ARD und ZDF zu realisieren.
Martin
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Martin »

Man hat auch nicht nur beim Radio sondern auch im TV weit über den zulässigen Kilowattstärken gesendet was natürlich nicht Öffentlich gemacht wurde zudem wurde zusätzlich gezielt abgestralt und nicht rund......
UKW mit bis zu 200 KW
TV anstatt max. 600 KW üblich bis zu 1000 KW
Ab 1990 wurde die Leistung enorm heruntergefahren als von den bisherigen DDR TV und Radio Sendeanlagen auch ARD und ZDF übertragen wurden ... beim Radio betraf es nur den NDR denn für die anderen Bundesländer wurden eigene Wellen in Zukunft gesendet wie z.B. MDR usw. und später auch privates Radio realisiert.....
Das alles um die Brüder und Schwestern im Osten mit TV und Radio zu versorgen ... im ganzen eigentlich eine aufregende und trotzdem interessante Zeit wenn man so zurückdenkt :dx:
mittendrin
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von mittendrin »

Martin hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 08:46 Man hat auch nicht nur beim Radio sondern auch im TV weit über den zulässigen Kilowattstärken gesendet was natürlich nicht Öffentlich gemacht wurde zudem wurde zusätzlich gezielt abgestralt und nicht rund......
UKW mit bis zu 200 KW
TV anstatt max. 600 KW üblich bis zu 1000 KW
Quelle?
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
Radio Fan
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Radio Fan »

mittendrin hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 09:28
Martin hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 08:46 Man hat auch nicht nur beim Radio sondern auch im TV weit über den zulässigen Kilowattstärken gesendet was natürlich nicht Öffentlich gemacht wurde zudem wurde zusätzlich gezielt abgestralt und nicht rund......
UKW mit bis zu 200 KW
TV anstatt max. 600 KW üblich bis zu 1000 KW
Quelle?
Ja mich mich da besonders interessieren welcher UKW-Sender da mit bis zu 200 kW gesendet haben soll !? :gruebel:

QTH: Rostock Mitte
RX:Technisat DIGITRADIO 143, Grundig Satellit 700, Peaq PDR050
TEF 6686, Panasonic RF-D10, Technisat DigiPal DAB+, Sangean DPR76
Mobil: Honda Civic-Werkslösung optimiert mit ATBB-Flex Dachantenne
Harald Z
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Harald Z »

Das einzige, wo mir niedrigere Leistungsangaben bekannt sind, sind die, für die Radiosender vom Berliner Scholzplatz.
Für die seit Anfang bis heute 80 kW für die 88,8 92,4 96.3 wurden in manchen Publikationen nur 10 kW angegeben.
(Bei der 98,2 - 1 kW, statt 8 kW). Da wurde auch 1990 nichts geändert. Von 200 kW höre ich heute zum ersten Mal.
sfb92.4 European FM Handbook.PNG
Martin
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Martin »

Ich selbst arbeite zwar nicht für die Telekom bzw. T-Systems aber ich habe fast täglich damit zu tun und vor Jahren hatten wir mal das Thema aber die Leute sind mittlerweile alle im Ruhestand (ehemals Deutsche Bundespost) und da wurde das so erzählt dass das wohl gang und gäbe gewesen ist aber halt nicht öffentlich war ... hatte aber Jahre später noch mal was darüber gelesen aber wo genau kann ich nicht mehr sagen ...
Ich weiß das sind für euch alles keine seriösen Quellen aber dann lass ich es erstmal so im Raum stehen ihr könnt ja darüber denken wie ihr wollt ;)
Es ging natürlich nur um die Senderanlagen an der deutsch-deutschen Grenze einschließlich Berlin-West
Alqaszar
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Alqaszar »

Kann man sich im vorschriftenverliebten Deutschland eigentlich nicht vorstellen. Andererseits war im Kalten Krieg vieles möglich.

Kann man denn bestätigen, dass die Empfangspegel nach 1990 kleiner geworden sind? Es gibt hier doch viele User im Forum, die das möglicherweise bestätigen oder verneinen können.
QTH: Viersen (NRW)
pomnitz26
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von pomnitz26 »

Das habe ich schon sehr oft aus unterschiedlichen Quellen gehört. Angesichts dessen was NDR, HR und BR damals geleistet hatten und wo Empfang früher möglich war und mit den selben und deutlich besseren Geräten heute nicht mehr machbar ist scheint das zumindest für den ÖR Rundfunk schon Gültigkeit zu haben. Ich habe in meiner Lehrzeit auch mal erfahren das man vom Berliner Fernsehturm quasi alles gefahren hatte was geht aber dann zu der Erkenntnis gekommen sein soll das es am Ende doch mehr Stromverschwendung als Reichweite gebracht haben soll. Natürlich profitiere ich bis heute von den Erfahrungen. Im südlichen Sachsen-Anhalt auf den Höhen gab es zahlreiche Antennen die sich den ORB und SFB noch holen konnten. Mit rauscharmen Antennenverstärkern kann man da heute zumindest noch anknüpfen. Würden die heute noch so stark sein wäre es gar nicht möglich die selben Frequenzen hier zu verwenden. Ich denke beim Privatradio hat man es ehr nicht gemacht. Beim analogen TV bestand mein lokaler Empfang ausschließlich aus Reflexionen und mehrfachen Bilder in absolut unbrauchbarer Qualität. Nur durch den Bau von Wittenberg der den HR auf Kanal 55 zerstörte konnte man endlich mit der normalen Hausantenne ein vernünftiges Bild holen. Leipzig ging nur auf VHF Kanal 9. Der Rest Weimar, Leipzig oder Brocken waren nur Mehrwegsignale. Durch die Ausrichtung nach Nordosten gab es natürlich dann auch Berlin. Mit DVB-T2 hat sich das grundlegend geändert. Nun gehen nur noch lokale, die aber extrem stabil. Vieles wird 3 bis 4x empfangen, bei Tropo gehen schwächere lokale und es kommen weiter entfernte Programme. Durch die horizontale Ausrichtung am Sender Berlin ist an meiner vertikalen Empfangsantenne ist die Situation aber sowieso sehr selten.
Martin
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von Martin »

Ich kann nur sagen ich konnte früher im Auto Rias2 von Berlin bis kurz vor Helmstedt gut empfangen genauso wie SFB2 von Berlin bis Greifswald durchgehend erst danach wurde es schlechter ....
Kurz nach der Wiedervereinigung oder im Laufe des Jahres 1990 war damit Schluss.....
War die Strecken öfters unterwegs damals und irgendwann merkte ich das es auffällig schlechter wurde aber dann hörte ich eben größtenteils den NDR entweder von Niedersachsen und auch in MV wurde der NDR aufgeschaltet damals.....
Ich wohnte damals in Binz und wir konnten mit einer 7 Elemente UKW Antenne durchgehend ganztägig NDR 2 hören und später auch RSH aus Schleswig-Holstein
Ein Freund wohnte in Sellin ein Ort weiter und der konnte Rias 2 hören ....
DXer
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von DXer »

Insofern macht auch die Aussage bei den Eifeler Radiotagen Sinn, dass hr3 in Osthessen ein viel stärkeres Signal hatte als im Westteil des besagten Bundeslandes.
Es kann durchaus sein, dass vom Hohen Meißner in Richtung Osten mehr als die offiziellen 100 KW rausgingen. Die 89,5 mit hr3 soll ziemlich weit in die DDR hinein gereicht haben. Wie weit, können sicher einige hier sagen.
pomnitz26
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von pomnitz26 »

DXer hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 18:42 Die 89,5 mit hr3 soll ziemlich weit in die DDR hinein gereicht haben. Wie weit, können sicher einige hier sagen.
Die A9 und alles westlich davon und das noch weit unterhalb des Hermsdorfer Kreuzes. Das ist heute nicht mal mehr ansatzweise möglich weil der MDR in der Region schon bereits alles auf den selben Frequenzen platt macht. Bei mir daheim waren der HR und FFH damals noch ohne große Mühe an der Teleskopantenne möglich, heute dagegen geht es schon kaum noch am rauscharmen Dipol. Es ist trotzdem erstaunlich was Autoradios noch so zaubern können.. Außerdem ist daheim der Störpegel unheimlich gewachsen. Manche Radios mit Signalanzeige für UKW zeigen schon 2 von 5 Balken Rauschen auf freien Frequenzen an. Ohne DAB gäbe es nur noch Internetradio. Im Garten kann es mal noch einen UKW Hörer geben aber auch hier haben alle bis zum Partyraum schon ihre DAB Geräte aufgebaut. Alles was hier steht sind nur Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen.
H.-E. Tietz
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von H.-E. Tietz »

Ich kann mich an hr3-Empfang in Leipzig an einer Gemeinschaftsantenne erinnern (Altbau). Die 8-El.-Antenne war als Kompromiss zwischen Harz (West)/Torfhaus und Hoher Meißner ausgerichtet. Ich empfing hr3 auf dem Rema Toccata in Stereo absolut stabil mit leichtem Rauschen.
Bei präziser Ausrichtung wäre noch eine Verbesserung möglich gewesen.
Entsprechende Antennen/Anlagen auf 16-Geschossern und evtl. auf 11-Geschossern brachten möglicherweise rauschfreien Empfang.
ulionken
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Re: Westfernsehen in der DDR

Beitrag von ulionken »

DXer hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 18:42 Es kann durchaus sein, dass vom Hohen Meißner in Richtung Osten mehr als die offiziellen 100 KW rausgingen. Die 89,5 mit hr3 soll ziemlich weit in die DDR hinein gereicht haben. Wie weit, können sicher einige hier sagen.
Ich habe damals hr3 auf 89.50 MHz in Dortmund-Süd mit einem Dipol stabil in Mono empfangen, also im Westen, 170 km entfernt vom Meissner. Es gab keine Änderung bei diesem Empfang nach 1989. Solche Fernempfänge von exponierten Höhenstandorten waren damals doch gar nicht so ungewöhnlich. Das Band war einfach noch nicht so stark belegt. Aus solchen Beobachtungen zu schliessen, dass da regelmässig signifikant mehr als die angemeldeten 100 kW rausgelassen wurden, das scheint mir doch ohne nachvollziehbare Fakten sehr gewagt.

Die einzig mir bekannte relevante Abweichung waren beim SFB die 80 bzw 8 kW statt der koordinierten 10 bzw. 1 kW, wie damals in diversen Quellen nachvollziehbar und hier schon gemeldet.

73 de Uli
UKW/TV-Arbeitskreis, FMLIST und REFLEXION
QTH: Lörrach, JN37TO
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