ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

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das letzte MHz
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von das letzte MHz »

Chris_BLN hat geschrieben: Fr 28. Sep 2018, 20:22Haben die Leute auch ihre Wohnungen geupgradet? Angesichts von Wohnungsmangel in den Städten und in die Höhe schnellenden Mieten wohl eher nicht. Und so haben wir auch weiterhin die Realität, das Paare oder Familien mit einem 17 oder 20 qm großen Wohnzimmer auskommen müssen. Auf 4 mal 5 Metern steht dann wie bei meinen Nachbarn an einer Langseite die Couch und gegenüber der Altar, äh, Fernseher. Sehabstand: ca. 2,5 Meter. Für 4k müsste der Bildschirm also etwa 1,25 m hoch sein (mindestens), um die Auflösung auch mit dem Auge nachvollziehen zu können (gesunde Augen bzw. perfekt angepasste Brille vorausgesetzt). Bei 16:9 ergibt das eine minimale Bildbreite von 2,22 Metern. Als Diagonale erhält man also ca. 2,54 Meter entsprechend 100 Zoll. Ich wünsche viel Vergnügen...
Es hat tatsächlich ein Wandel stattgefunden, wenn ich meiner Nachbarschaft mal ins Fenster schaue (das ist der nächste Wandel: Gardinen und Jalousien gibt es immer seltener, stattdessen nur noch halbhohe Plissee-Jalousien oder hauchdünner, nahezu transparenter Stoffvorhang) :joke:

Früher war es so wie du schreibst: Fernseher auf der Längsseite und gegenüber die Couch. Heute sehe ich immer öfters den Fernseher auf der Schmalseite an der Wand und die Couch ebenfalls gegenüber. Solche Wohnzimmer sind vollständig auf den Fernseher ausgerichtet und bestehen eigentlich nur noch aus TV, darunter eine kleine Dekoablage, Couch, Couchtisch und zwei Sesseln, die schräg neben der Couch stehen - alles ausschließlich auf den TV ausgerichtet. In solchen Wohnungen trifft man dann auch die fetten 85 Zöller. Offensichtlich ist der Fernseher der absolute Lebensmittelpunkt geworden, alles andere wurde aus dem Wohnzimmer wegrationalisiert.
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drahtlos
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von drahtlos »

Aber immer weniger um TV zu schauen bei den vielen 4K und bald auch 8K Flats.
Winnie2
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von Winnie2 »

Produktion in 4k bzw. 2160p wird wohl kommen, aber welche Sendeanstalt wird sich die durchgängige Produktion von Inhalten in 8k finanziell leisten können.
Soweit mir das bekannt ist gibt es noch überhaupt kein Equipment für die Liveausstrahlung von Video in 8k, wenn überhaupt sind das experimentelle Prototypengeräte.

Wer möchte denn ernsthaft dass die Produktionskosten steigen und deshalb die Rundfunkgebühren erhöht werden?
Wie ich mitbekommen habe wird für die ARD zwar ein neues Datennetz für den Austausch von Raw-Video aufgebaut, aber das hat nicht die Kapazität um 8k-Inhalte zu übertragen,
da müsste sogar 4k-Video in komprimierter Form übrtragen werden, denn für 2160p-Raw-Video reicht die Bandbreite nicht.

Ich denke eher dass 1080p der Standard bei den ÖR wird und nur ausgewählte Inhalte in 2160p produziert werden.
8k-Video wird (bei den ÖR) in den nächsten 10 Jahren kein Thema sein.
pomnitz26
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von pomnitz26 »

Winnie2 hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 00:288k-Video wird (bei den ÖR) in den nächsten 10 Jahren kein Thema sein.
Ich schalte nochmals die Ironie an.
Wir streamen dann alle in 8K über das 8G Mobilfunknetz aber das Smartphone mit eingebauten Beamer ist schon in 16K.
jug
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von jug »

Ich weiß nicht, wie viele den Arte UHD Test verfolgt haben. Da hat uns und der ARD/ZDF ein kleiner Sender gezeigt, wie man mit wenig Geld in Zukunft Fernsehen senden sollte. Produziert wurde international in der letzten Zeit grundsätzlich alles in 1080i. Das ist auch der Grund, warum Arte in Frankreich in 1080i sendet, denn es ist einfach billiger, das 1080i native Material einfach dann auch so zu senden! Was machen unsere Spezialisten von ARD/ZDF, die fordern die Produzenten auf, das Material zu konvertieren auf 720p. Das kostet natürlich zusätzlich Geld! Geld, das Arte nicht hat und deshalb in 1080i sendet. In Deutschland muß Arte diesen 720p Unsinn gezwungenermaßen wegen der gleichen Norm mit ARD/ZDF mitmachen.
Zurück zum UHD Test. Arte möchte in Zukunft sein Programm über einen UHD Transponder senden. Studiokameras in UHD kosten kein Geld mehr und sind zum Teil schon vorhanden. Aktuelle Reportagen werden heute alle schon in UHD produziert, weil die Kameras UHD filmen können. Teuer ist an einer Reportage immer das Personal und das kostet auch bei einer UHD Reportage nicht mehr. Also ist der Plan von Arte, mit ihrem kleinen Budget dem Zuschauer trotzdem das beste Bild anzubieten, wenn es nicht mehr kostet. Es ist billiger natives Material gleich so zu senden, als es noch einmal konvertieren zu müssen und zwar in Richtung schlechterer Auflösung. Arte wird in Zukunft einen professionellen Scaler benutzen, um 1080i Material in 4K zu skalieren. So wie im Test wird FullHD skaliert und natives UHD Material direkt gesendet.Damit wird Arte der erste öffentliche Sender, der beweisen wird, wie mit wenig Geld hochwertiges Fernsehen für den Zuschauer gemacht werden kann.
Getestet wurde über Arte vom Eutelsat(1080i) über HbbTV auch ein UHD IP Stream. Über Astra eine normaler UHD Übertragung und über einen zweiten Kanal eine UHD Übertragung mit HDR. Getestet wurden auch unterschiedliche Scaler. Da das native Material nicht gekennzeichnet war, ist man auf die Testseher-Auswertungen gespannt, wie die Bildqualität bewertet wurde.
Ich hoffe, man wird die ARD/ZDF mit diesem Test überzeugen können.
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das letzte MHz
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von das letzte MHz »

Das ZDF hat doch auch schon 4k getestet:

https://www.golem.de/news/zdf-mit-4k-uh ... 31253.html

Nur bis die deutschen Sender tatsächlich irgendwann mal so weit sind in den 4k Regelbetrieb zu gehen, wird Japan bereits im 8k Regelbetrieb sein :sagnix: Erst führt die Pornoindustrie einen neuen Standard ein, dann die Japaner, dann passiert Ewigkeiten nichts und dann führen ARD und ZDF den Vorgängerstandard ein :joke:
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von elchris »

pomnitz26 hat geschrieben: Fr 28. Sep 2018, 22:35 1080p kann ich nur theoretisch auf DVB-T2 nutzen. Für Satellit und Kabel bräuchte ich erstmal einen neuen Receiver der dann auch schon HEVC also H.265 können muss.

Also brauche ich und die allermeisten von uns erstmal wieder neue Geräte. Bis es soweit ist vergeht erstmal noch etwas Zeit. DVB-T2 habe ich mitgemacht weil es sinnvoll ist.
1080p wird via Sat für "HD" wird nicht kommen, das hat man jetzt mit DVB-T2 gemacht da hier eh neue Hardware angeschafft wird. Mit jeder Hardware, mit der du heute "HD" empfangen kannst, bist du noch für ~10Jahre gut beraten. Erst wird mal SD abgeschalten, wahrscheinlich gibts zu dem Zeitpunkt dann die Hauptsender auch in "UHD". UHD ist wirklich nur für sehr große Displays nötig, selbst auf den 65er sieht gutes HD gut aus während unsere Öffis mehr so, meh...
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von Terranus »

jug hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 12:16 Was machen unsere Spezialisten von ARD/ZDF, die fordern die Produzenten auf, das Material zu konvertieren auf 720p. Das kostet natürlich zusätzlich Geld!
ARD/ZDF machen in Sachen HD zwar viel sehr komische wenig nachvollziehbare Sachen, aber sowas dann doch nicht ! Im Gegenteil, auch ARD/ZDF bevorzugen schon lange als Produktionsformat 1080i bzw. 1080psf25. In 720p50 wird kaum noch was produziert. Umgewandelt werden muss da auch nichts von den Produzenten, denn das machen ARD/ZDF selbst. Die ARD verarbeitet intern sowieso alles in 1080i, erst kurz vor der live Ausstrahlung erfolgt die Konvertierung nach 720p. Das ZDF konvertiert schon etwas vorher.
Aber intern auf der Profiebene läuft nix mehr in 720p.
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von RainerZ »

Unverständlich warum es dann nicht mit 1080i auf DVB-C und -S rausgehen kann...
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von 2-0-8 »

RainerZ hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 22:58 Unverständlich warum es dann nicht mit 1080i auf DVB-C und -S rausgehen kann...
Weil man sich irgendwann einmal auf 720p geeinigt hat. Und das wird dann bis zum Endsieg (oder Zusammenbruch) durchgezogen, so wie das in Deutschland schon immer und in allen Lebensbereichen war. Etwas zu ändern würde jas heißen, daß man es vorher nicht richtig gemacht hat und das würde ja nicht stimmen. Falsch machen das immer nur die Anderen.
* XHDATA D-808 * SONY XDR-P1DBP *
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von Chris_BLN »

Die Argumentation der ARD, das 720p bei schnellen Bewegungen flüssiger wäre als 1080i, dürfte doch nun jahrelang allseits bekannt sein. Interessant wäre für mich. ob das ZDF immer noch seine 720er SAW hat, also gar nicht 1080 könnte? Zumindest habe ich sowas mal gehört.
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von zerobase now »

Also wi r gehen davon aus, dass 24 die EM mind. in 4 K produziert wird. Ich lach mich dann tot, wenn ganz Europa die EM in tollen UHD Bildern verfolgt und der deutsche Zuschauer darf dann noch 720p genießen. Spätestens dann kündige ich mein GEZ-Abo. ;)
Winnie2
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von Winnie2 »

zerobase now hat geschrieben: So 30. Sep 2018, 18:31 Also wi r gehen davon aus, dass 24 die EM mind. in 4 K produziert wird.
Ich gehe davon aus dass Großsportveranstaltungen bereits ab 2020 in 2160p produziert werden; aber eben nicht alle Inhalte.
Wozu müssen z.B. die täglichen Nachrichten in UHD produziert werden, die Nachrichten werden dadurch nicht besser.
Ausserdem darf man froh sein wenn die Kamerateams für Reportagen im Ausland bereits mit HD-Kameras ausgestattet sind u. die Videos in gewöhnlichem HD übertragen werden.
zerobase now hat geschrieben: So 30. Sep 2018, 18:31 Ich lach mich dann tot, wenn ganz Europa die EM in tollen UHD Bildern verfolgt und der deutsche Zuschauer darf dann noch 720p genießen.
Bleibt die Frage in welchen EU-Ländern dann bereits die Technik für TV-Broadcast in UHD vorhanden sein wird.
In Frankreich und Italien z.B. läuft viel über den terrestrischen Verbreitungsweg. Ob in diesen Ländern in 2024 die Übertragung von
4k-Video über DVB-T2 Realität sein wird?
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von das letzte MHz »

Steht überhaupt schon fest, dass die ÖR übertragen? Ich würde da nicht zwingend drauf wetten wollen. Zudem gehe ich davon aus, dass 2024 die Privaten 4k senden werden (dann vermutlich UHD+ für 10 Euro im Monat und doppelt so viel Werbung oder so :joke: ).
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Chris_BLN
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Re: ARD: 720p-HD als gemeinsames Produktionsformat gescheitert

Beitrag von Chris_BLN »

Und ich würde nichts verwetten wollen darauf, ob die deutschen öffentlich-rechtlichen Anstalten 2024 überhaupt noch existieren. Wird dann der Großdeutsche Rundfunk die "Rechtsnachfolge" antreten?
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