DDR-Fernsehen in der früheren Bundesrepublik

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Heinz Schulz

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Heinz Schulz »

Ich wohnte seinerzeit in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Großmarkthalle mit, wie erwähnt, freiem Blick in Richtung Osten. Durch die relative Nähe zum Main war der Standort mit einer der niedrigsten in ganz Frankfurt (90 m.ü.M), was sich auch auf die Empfangsverhältnisse niederschlug. Dass die Situation an exponierteren Stellen, wie dem Bornheimer Hang oder gar Ginnheim gänzlich anders sein kann, habe ich bei mehreren Versuchen feststellen dürfen. Dort mag der Inselsberg besser zu empfangen sein. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich auf der Fahrt von Eisenach nach Frankfurt DRadio Kultur auf 97,2 MHz (Inselsberg) durchgängig im Autoradio gehört. Bis auf wenige kurze Strecken war der Empfang bis zum Bad Homburger Kreuz beifahrertauglich. Dann wurde das Signal zunehmend schwächer, bis es dann kurz vor Frankfurt-Ost völlig zusammenbrach.
Dampfradio

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Dampfradio »

Wir haben Bekannte in Gemünden / Wohra (Landkreis Waldeck-Frankenberg) ,da wurde auch DDR Fernsehen empfangen. Das war schon in der 70er Jahren.
Lahnwelle

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Lahnwelle »

In Frankenberg/Eder in Nordhessen wurde DDR 1 vom Kanal 5 (Inselsberg, ca. 120 km) ins Kabelnetz eingespeist, in SECAM. Allerdings hatte das Bild mehrfache Geisterbilder und viele Spikes. Wenn schon auf dem Fernmeldeturm kein einwandfreier Empfang war, wird der terrestrische Empfang in der Stadt wohl schwierig oder nur mit hohem Aufwand machbar gewesen sein. Andererseits konnten Bekannte von uns im nahe gelegenen Wangershausen, was sehr hoch liegt, nach der Wende den MDR terrestrisch empfangen. Daher schätze ich, daß an hochgelegenen oder ostexponierten Standorten in der Region der Empfang des DDR-Fernsehens nicht so problematisch gewesen war. Ich kann mir vorstellen, daß z. B. in Battenberg/Eder ein guter Empfang des DDR-Fernsehens möglich gewesen sein konnte.
Dampfradio

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Dampfradio »

Kabel war das in Gemünden OT Schiffelbach nicht, auch kein exponierter Standort. Natürlich war das Bild nicht berauschend sondern stark verrauscht.
-radiofan-

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von -radiofan- »

1988 und 1989 habe ich mich mehere Wochen aus gesundheitlichen Gründen in der Werner Wicker Klinik in Bad Wildungen/Rheinhardtshausen aufhalten müssen!

http://www.werner-wicker-klinik.de/

Wir hatten dort KabelTV.

Wo die Empfangsstelle war konnte ich nicht sagen, aber in Bad Wildungen selbst unten im Tal war das gleiche Programmangebot zu finden

Hier hatten wir

ARD Hessen
ARD Kreuzberg
ARD WDR

ZDF

Hessen 3
Bayern 3
Südwest 3
West 3
Nord 3

DDR 1
DDR 2

SAT1
RTL Plus

und noch ein paar andere. Aber alle rauschfrei und top Bild!

War schon ein gutes Angebot damals. Vor allem alle dritten auf einmal!
goedecker

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von goedecker »


Bei Tropobedingungen war in Mainz der Inselsberg zu empfangen Kanal 5?.Im Kreis Offenbach muss das DDR Fernsehen ohne Probleme zu sehen gewesen sein.Es gab da eine Schneise zwischen Taunus und Vogelsberg in Richtung Inselsberg.
Thomas (Metal)

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Thomas (Metal) »

[quote Stefan Z.]@Thomas (Metal):
Am Unterschied zwischen Kreuzberg und Heidelstein bemerkst Du schon, daß letzterer aufgrund der eigenen Rhönberge nicht so weit nach Süden und SW geht bzw. in der Südrhön zum Teil abgeschattet ist. Ein neuer Sender im Nordosten der Rhön auf Thüringischem Gebiet hätte dadurch der DDR im Vergleich mit Inselsberg und Bleßberg kaum etwas genützt.[/quote]
Das sehe ich anders. Einerseits ist natürlich z. B. der Heidelstein hinter dem Kreuzberg schon deutlich schwächer und z. T. verzerrt, keine Frage. Das dort zu Analog-TV-Zeiten häufig Breitsohl/Geiersberg oder Würzburg für die UHF-Antenne bevorzugt wird ist ebenso unstrittig. Dennoch kann man dort von weit mehr als einem schlechten Empfang sprechen, auch wenn der Kreuzberg zweifellost um Längen besser ankommt. Das manifestiert sich allenfalls beim DLF mit einem dort bei osten offenen Lagen stark einfallenden Ochsenkopf. Die 101,9 ist dort DIE Antenne Bayern-Frequenz schlechthin, praktisch keiner klagt zwischen Hammelburg und den Schwarzen Bergen über schlechten Empfang oder wählt gar 103,0 respektive 104,4.
Für die DDR hätte die Rhön natürlich gewisse Abschattungen bedeutet. Aber sieht man sich den Inselsberg an, so sind es etwa 50 km bis er auf Rhön oder Vogelberg trifft. Dahinter ging beim analogen Fernsehen kaum mehr etwas, frei Lagen in der Wetterau mal ausgenommen, auch weil man zu tief liegt. Vergleicht man heute aber Heidelstein und Kreuzberg, so wird man in Rhein-Main kaum einen Unterschied feststellen, bei einem günstig gewählten DDR-Standort wäre es vielleicht annähernd ebenso. Die wirkliche Lücke durch die Rhön wäre auf den Spessart gerichtet gewesen. Dort ging nur Sonneberg, weil man an der Rhön vorbeisendete. Aber es waren auch gut 100km bis man überhaupt auf den Spessart traf, also die gleich Entfernung wie vom Inselsberg auch, jedoch bei weit besserem Zwischengelände. Dennoch war unter 250m über NN kaum ein brauchbarer TV-Empfang möglich und das auch nur östlich des Hauptkamms. Die Tallagen der Ortschaften sind aber i. d. R. nicht höher als 250m über NN.
DieterDN

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von DieterDN »

Es gab zur Wende durchaus Überlegungen, DDR-FS über Satellit zu verbreiten.
Leider kam es dann nur zur Mitgliedschaft bei 3Sat und dort kam abends die Aktuelle Kamera.

Internet- warum nicht.

Robotron hätte bestimmt den IPod in der Größe eines IPad nachgebaut. ;-)
Marc_RE

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Marc_RE »

Das "Tonkomprimatabspielgerät" von RFT hätte dann aber warscheinlich ein Gußeisengehäuse gehabt und wäre beim runterfallen nicht kaputtgegangen.
Geräte aus der DDR waren zwar i.d.r. veraltet und klobig, aber auch oft sehr stabil. Deutsche Wertarbeit zu Billigpreisen.
Viele Firmen haben daher dort produzieren lassen. Seien es die Stereoanlagen und Haushaltsgeräte aus dem Versandhauskatalog, Regale von IKEA oder Fahrzeugteile für Golf und Co.

Bolivar diGriz

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Bolivar diGriz »

Wo ich hier lese K5 und K31: Die wären bei mir zu Hause am Grenzübergang zu den Niederlanden auch gegangen, möglicherweise sogar ständig, wenn der Sender in Roermond hier nicht nur als Ortssender zu empfangen gewesen wär, sondern auch so stark war, dass ein Finger als Antenne gereicht hat. In den wenigen Stunden, wo NL 1 oder 2 Sendeschluss hatten, aber das DDR-Fernsehen noch nicht, war durchaus häufig ein erahnbares Bild zu erkennen. Nur hat Roermond diesen Senderstand natürlich für uns hier uninteressant gemacht.
Klaus Wegener

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Klaus Wegener »

Wann und wie fand eigentlich die Umstellung von SECAM auf PAL statt?

Wurde das DDR-Fernsehen bis zur letzten Minute in SECAM ausgestrahlt, und als dann ARD, ZDF, MDR, NDR, RBB ausgestrahlt wurden, wurde in PAL gesendet? Oder hatte auch schon das DDR-Fernsehen zum Ende hin in PAL gesendet oder gar ARD/ZDF noch in ihren ersten Tagen in SECAM? :joke:

Wie fand denn die Umstellung DDR-Fernsehen ---> ARD/ZDF/MDR etc. statt? Hat man sich im DDR-Fernsehen irgendwie verabschiedet, dann wurden die Sender aussgeschaltet und am naechsten Morgen waren ARD/ZDF & Co. drauf?

Stefan Z.

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Stefan Z. »

@Klaus Wegener:
Das ZDF sendete mit Inbetriebnahme der neuen Sender auf dem Gebiet der ehemaligen DDR am 1. bzw. 2. Dezember 1990 sofort in PAL. Der DFF, wie er seit 1990 wieder hieß, sendete auch nach dem 3. Oktober bis zur Fusion mit der ARD am 15. Dezember 1990 weiterhin in SECAM, danach in PAL.
-radiofan-

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von -radiofan- »

Der DFF hatte damals ein richtig gutes Fernsehprogramm!

Frage mich warum man das nicht einfach so gelassen hat
PowerAM

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von PowerAM »

Weil es nicht sein konnte. Deshalb spart der NDR Mecklenburg-Vorpommern auch so weit es geht in den in Hamburg produzierten Radio- und Fernsehprogrammen aus. Man braucht lediglich mal waehrend der Hanse-Sail drauf zu achten... ;)
-radiofan-

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von -radiofan- »

War es nicht auch der NDR der DT 64 abschaltete und uns stattdessen dieses Pseudo Jugendradio auflegt?
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