DDR-Fernsehen in der früheren Bundesrepublik

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Optimierer

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Optimierer »

Ich gehe mal von wirklich ehemals 1000 kW (oder mehr) auf dem K34 aus. Unsere weiter oben erwähnte Gemeinschaftsantenne wurde 1984 auf den K34 korrekt eingepegelt, so daß dieser an alle 13 Wohneinheiten rauschfrei ausgegeben wurde. Irgendwann seit Sommer 1991 war jedoch dauerhaft ein leichtes Grieseln im Bild sichtbar. Ich nehme an, daß seither mit den koordinierten 500 kW gesendet wurde. Ich mußte den Kanalzug K34 damals um ca. 5dB hochdrehen, um wieder den Sollpegel zu erreichen. Also gehe ich von 1500 bis 2000 kW aus, die damals vom Brocken gefahren wurden.
RADIO354

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von RADIO354 »

Hallo Zusammen,

Internet in der DDR ?
Dort musste man Achtzehn Jahre und länger auf einen Telefonanschluss warten.
Den gab`s auch dann nur wenn der Bedarf begründet werden konnte. Es herrschte Mangel an allem.
Die Telefoninfrastruktur stammte vielfach ( ländliche Regionen ) aus dem III. Reich.
DDR - TV über Astra ? Keine Devisen !! Villeicht hätte man in Betzdorf Ostgeld genommen ?
MfG Det.
bikerbs

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von bikerbs »

Fernsehen der DDR hatte ich doppelt.
1. Brocken (ist klar)
2. Inselsberg (148 Km)
Obwohl Gerät dafür vorgesehen, hatten meine Eltern kein Secam-Modul nachgerüstet. Aussenantenne hatten wir damls keine,
die Zimmerantenne genügte für alle 5 Programme.

Später mit eigenem Haushalt hatte ich dann einen Fernseher mit Secam-Modul.
Da kam auch der Inselsberg-Empfang dazu.
Grund war erhöhter Antennenaufwand für zusätzliche 3. Programme. Weil die Ausrichtung einigermaßen passte, kam automatisch der Inselsberg hinzu.
Kai.

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Kai. »

Bei mir im Kabelnetz Kiel wurden DDR 1 und DDR 2 damals auch ins Kabel eingespeist. In Farbe gewandelt vom Sender aus Schwerin. Hab ich gerne mal gesehen. Damals habe ich mir aber überhaupt keine Gedanken gemacht, wie die Bundespost die Programme eingefangen hat.

Bei meinen Verwandten in der Umgehung, die ihre Programme damals noch terrestrisch empfingen, spielte das DDR Fernsehen keine Rolle, weil auch die Antennen hauptsächlich auf Kiel und später Hennstedt/Itzehoe ausgerichtet waren. TV2 Dänemark war dort allerdings dauerhaft empfangbar. Sicher hätte man, wenn man dessen Antenne etwas anderes gerichtet hätte, auch was vom DDR Fernsehen sehen können, vielleicht erahnen können.
DX-Matze

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von DX-Matze »

Hier währe an erhöten Stellen sicherlich auch was drin gewesen, schliesslich geht der Blessberg und Inselsberg mit Vollauschlag sowie schwach Suhl auf UKW.
Bolivar diGriz

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Bolivar diGriz »

@bikerbs: Man darf nicht die 80r Jahre mit der heutigen Zeit vergleichen! Wenn die DDR als Staat überlebt hätte, gäbe es nur zwei Möglichkeiten nach dem Wegfall des übrigen Ostblocks: Entweder abgeschottet wie Nordkorea (extrem unwahrscheinlich, spätestens 1994 mit dem Tod Honeckers wäen Änderungen gekommen), oder als "Sozialismus light", bzw. einfach nur zweiter deutscher Staat. Auch in China sind die Menschen 1988 noch in blauen Anzügen rumgelaufen, bzw. bestenfalls auf dem Fahrrad durch Peking geradelt. Heute trägt niemand mehr in China die Einheitskleidung, un es fahren dort mehr Autos als Fahrräder. Und in China gibt es nicht nur PCs und Internet, praktisch alle Motherboards für unsere PCs werden heute in China gebaut. Eine DDR von heute hätte mit Honeckers Staat von vor 1989 nicht mehr viel gemeinsam.
dlf-fan

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von dlf-fan »

RADIO354 hat geschrieben:Die Telefoninfrastruktur stammte vielfach ( ländliche Regionen ) aus dem III. Reich.
Sooo neu waren die Heb-Dreh-Wähler in den Vermittlungsstellen meistens nicht, sie stammten oft noch aus der Weimarer Republik.:D
Hier eine interessante Seite zu diesem Thema:
http://www.s-storbeck.de/cms/telefon/ve ... hdw_1.html

Zum eigentlichen Thema: Bei einem Besuch in Roth, südlich von N, im erhöht gelegenen Wohngebiet "Kupferplatte" fiel mir der sehr gute Empfang der starken UKW-Frequenzen vom "Dicken Bless" auf (z.B. die 102,7). Dort sollte also der DDR-TV-Empfang noch möglich gewesen sein.
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Thomas (Metal)

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Thomas (Metal) »

Allgemein kann man glaub ich sagen, dass das DDR TV mit der Topographie einfach "Pech" im Vergleich zum West TV Richtung DDR hatte. Große Ballungsräume im Westen waren einfach nicht erreichbar, ein Münchner oder Stuttgarter hat halt nie DDR TV gesehen.
Läßt man die relativ weit entfernten Ballungsräume Mchn und Stgt außen vor, gab es auch noch Rhein-Main, der praktisch als unversorgt anzusehen war, auch wenn man selbst für den Inselsberg eine Reichweite bis Mainz gesehen hat.
Ich hatte mich schon mehrfach gefragt, warum die DDR die grenznahen Standorte mit Schwerin, Dequede, Inselsberg und Sonneberg gewählt hatte. Ich will mich mal auf alles südlich des Brockens konzentrieren. Brocken war auf Grund seiner Lage sicher unstrittig, ich spiele auf Inselsberg und Sonneberg an. Gerade letzterer war, wie hier schön öfter zu lesen war, "nur" ein aufgeblasener Füllsender um in erster Linie nach Franken einzustrahlen. Ich sehe jetzt auch mal bewußt davon ab, daß der Inselsberg ein alter Standort war und der Gr. Kalmberg (Remda) militärisch genutzt wurde: Warum nicht ein Standort in der Rhön auf 900m und Remda? Vergleicht man eine Reichweite von Kreuzberg und Heidelstein nach Mittel- und Oberfranken ist sie kaum schlechter als Sonneberg, vom Gebiet direkt um Coburg, Lichtenfels und Kronach mal abgesehen. Auch hätte man von dort schön in die nach Südwesten offen Täler des Thüringer Waldes einstrahlen können. Auf der anderen Seite des Rennsteigs hätte dann Remda übernommen. Damit wären, eine freie Frequenz vorausgesetzt, sogar Teile des Großraums Stgt versorgt gewesen.

Nachtrag: Ich vermute die Ursache in der Finanzlage der DDR. So wurden einige bei Genf84 koordinierte neue Großsender zügig errichtet, während in der DDR sogar im Binnenland das Sendernetz noch deutliche Lücken hatte und erst nach der Wiedervereinigung ausgebaut wurde.
hetietz

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von hetietz »

Das sind sehr interessante Überlegungen.
Ich las einmal, dass es im Zuge des Ausbaus des Sendernetzes innerhalb der DDR (z. B. im Rundfunk bei DT64) auch an Standleitungen mangelte. Die zunehmend prekäre finanzielle Lage war sicher ein Hintergrund.
Heinz Schulz

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Heinz Schulz »

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine Begebenheit Ende der 60er/Anfang der 70er, als die Ansagerin der ARD auf Beeinträchtigungen infolge Überreichweiten hinwies. Mein Vater stürmte sofort aufs Dach und richtete die TV-Antenne in Richtung Rhön, da er unbedingt einmal das Vormittagsprogramm der ARD sehen wollte, das über den großen Feldberg ja nicht abgestrahlt wurde. Wir hatten damals in unserer Frankfurter Stadtwohnung (4. Stock) einen unverbauten Blick in Richtung Spessart.
Das Vormittagsprogramm hat mein alter Herr nicht gesehen, gleichwohl aber für einen gewissen längeren Zeitraum das "Ostfernsehen", wahrscheinlich über den Inselsberg (Vater drehte die Antenne und ich switchte über das Band). Das Ganze war letztendlich eine Eintagsfliege und es gelang uns beiden nie wieder, DDR-TV herein zu bekommen.
oweit kann ich Thomas (Metal)´s Ausführungen aus praktischer Sicht nur bestätigen.
-radiofan-

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von -radiofan- »

Inselsberg K5 müsste doch in FFM auch normal gegangen sein!

Oder hat da der Hardberg auch noch gestört? Wie war es mit K12 Sonneberg?
Heinz Schulz

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Heinz Schulz »

Ja, es war definitiv K5 (die alten Gehirnzellen funktionieren noch). Der ging aber in Frankfurt, wie geschildert, nur unregelmäßig. K12 haben wir nie empfangen können. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir "nur" die damals handelsüblichen UHF/VHF-Antennen auf dem Dach hatten und kein höherwertiges Equipment. Das hätte der Hausbesitzer (bis zur Einführung von Gemeinschaftsantennen hatte ja jede Mietpartei ihre eigene Antenne auf dem Dach) niemals erlaubt.
Stefan Z.

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von Stefan Z. »

@Thomas (Metal):
Am Unterschied zwischen Kreuzberg und Heidelstein bemerkst Du schon, daß letzterer aufgrund der eigenen Rhönberge nicht so weit nach Süden und SW geht bzw. in der Südrhön zum Teil abgeschattet ist. Ein neuer Sender im Nordosten der Rhön auf Thüringischem Gebiet hätte dadurch der DDR im Vergleich mit Inselsberg und Bleßberg kaum etwas genützt.
-radiofan-

Re: DDR-Fernsehen in der füheren Bundesrepublik

Beitrag von -radiofan- »

Ja, es war definitiv K5 (die alten Gehirnzellen funktionieren noch). Der ging aber in Frankfurt, wie geschildert, nur unregelmäßig. K12 haben wir nie empfangen können. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir "nur" die damals handelsüblichen UHF/VHF-Antennen auf dem Dach hatten und kein höherwertiges Equipment. Das hätte der Hausbesitzer (bis zur Einführung von Gemeinschaftsantennen hatte ja jede Mietpartei ihre eigene Antenne auf dem Dach) niemals erlaubt.

QTH: Frankfurt a.M.-Sachsenhausen (50°06'01''N; 8°40'59''E)
Rx: Sangean ATS 909 (mod.), Sangean WR-1, Roadstar TRA-2350P (mod.), Kenwood R-1000 + Yaesu FRT-7700, Degen DE1103 (mod.)
WLAN-Rx: IP-dio mini von dnt
DRM: Digital World Traveller
Ant: Langdraht (20m); MW-Rahmen; KW-Loop
Da hast du wohl Recht Heinz. Die Vermieter verstehen vieles nicht :D

Ich denke aber trotzdem dass auf dem Ginnheimer Spargel sowohl K5 als K31 machbar gewesen wäre, bei der Höhe!. In Rosbach v.d. Höhe ging DDR 1 auf K5 ohne größere Probleme und soweit ist das ja auch nicht von FFM.
Antworten