MDR macht "Zerobase"

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Conrad

MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Conrad »

Der MDR hat heute morgen die Frequenzen an den Standorten Oschatz umgestellt und damit eine Doppelversorgung mit dem MDR Kultur-Programm sinnvoll abgebaut. MDR Info sendet jetzt über die starke 105,9 MHz mit 5 kW (30 sind möglich), MDR Kultur über die Ex-Info-Frequenzen Oschatz 98,9 MHz mit 500 Watt und Döbeln 99,6 MHz - 100 Watt. Der Rest der MDR Kultur-Hörer wird über die bestehenden Frequenzen aus Leipzig, Dresden, Wittenberg und Chemnitz versorgt So etwas würde man sich auch von anderen Rundfunkanstalten wünschen. Warum verschwendet der hr etwa 50 kW-Frequenzen am Standort Heidelstein, obwohl man dort auch alles vom Rimberg empfangen kann? Warum also nicht hr-xxl auf 106,2 MHz, und im Gegenzug hr 3 max. über einen Stadtsender in Fulda? Wenn schon keine bundesweite Neuordnung von UKW-Frequenzen möglich, kann man wenigstens regional etwas neu ordnen.
Sven

Re: MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Sven »

Natürlich baut man Doppelversorgungen ab, solange es der Verbreitung der eigenen Programmen dient. Deshalb hatten wir in den letzten Jahren ganz schnell auf einmal WDR 4, dann WDR 5 und schliesslich WDR 6 (Funkhaus Europa).
Andreas W.

Re: MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Andreas W. »

@Sven:
Aber mit genau der Begruendung koennten doch andere Stationen dem Beispiel des MDR folgen. Dass dabei die einzelne Anstalt nur an sich selbst denkt, ist mir wurscht. Wenn der BR sein geplantes Jugendprogramm ueber UKW ausstrahlt, hab ich nix dagegen. Schliesslich zahlt man dafuer ja auch Gebuehren. Ebenso fuer hr XXL und Funkhaus Europa.
Dass es besser waere manchmal, die wuerden die Frequenzen an andere Anbieter abgeben, ist klar. Aber lieber ein zusaetzliches oeffentlich-rechtliches Programm, als weiter diese unnoetige Uberversorgung.
Und z.B. in Bayern koennte nicht nur der BR durch Verzicht auf so manche Frequenz eine neue landesweite Kette herauszaubern, auch durch bessere Anordnung der Frequenzen bei Galaxy und Lokalfunk koennte z.B. Galaxy landesweit senden.

Ausserdem sollte meiner Meinnung nach aus Frequenzen der einzelnen ARD Anstalten die landesweite Versorgung mit DLF und DLR sichergestellt werden, dafuer die kleinen Funzeln fuer lokalen Privatfunk vergeben werden. Schon mit den bereits existierenden Frequenzen koennte man mit Sicherheit 2-3 neue Programme rauskitzeln mit sehr guter Versorgung, ohne dass man lange umkoordinieren muss.
Kai

Re: MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Kai »

Das Problem ist, wenn der hr mit XXL auf die 50 kW-Frequenz geht, steht FFH sofort bei der Landesregierung auf der Matte und fordert eine ebenso starke Frequenz für Planet Radio, wegen der Gleichbehandlung.

Da es diese starke Frequenz nicht gibt (zumindest nicht geben soll), bleibt man lieber bei der unsinnigen 'zigfach-Versorgung der alten Programme.

Ich finde es übrigens auch nicht okay, dass die ARD mit ihrem riesigen Pool an unnützen Frequenzen wundersame Programmvermehrung machen kann.

Allenfalls bei XXL würde ich eine Ausnahme machen, dieses Programm auf der 106.2 wäre ein Traum. XXL erfüllt aber auch noch so einigermaßen seinen Programmauftrag in Hinblick auf ein ARD-Jugendprogramm. Solche Jugendverblödungswellen wie n-Joy, Jump und Co gehören ja ohnehin sofort abgeschaltet und die Frequenzen ausgeschrieben.
Wiesbaden

Re: MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Wiesbaden »

Doch, FFH hätte diese Frequenz am Heidelstein: die 100,9!!! Diese dann im Tausch gegen die 99,9 in Fulda (auf diese dann halt FFH), und schon gibt's Gleichberechtigung :-)))
Staumelder

Re: MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Staumelder »

Die Stationen wird man nie unter einenHut bekommen können. Bekommt XXL starke durch eine Neuordnung stärkere Frequenzen beschwert sich FFH usw. Ich finde die Regierung sollte alles vorhandene in einen Topf werfen und neu verteilen (sowohl für die Ö-R's als auch für die kommerziellen). Die Ö-R's sollten bei einer Neuverteilung gleichzeitig an ihren Auftrag erinnert werden und billigen Dudelfunk-Kopien wie NDR2 müsste die Lizenz aberkannt werden. Nein, die Ö-Rs sollen nicht trocken klingen aber für "Drei Hits am Stück" möchte sicher niemand Gebühren zahlen. Wortlastige Programme ab auf die Mittelwelle (hier könnte den jeweiligen Anbietern gleichzeitig ein paar Orban's schenken damit's so klingt wie auf 675, 747, 1008 oder 1215).
Privatsender sollten beim Lizenzantrag gleichzeitig mitteilen welches Format sie fahren wollen. So wird verhindert dass es überall den besten Mix auf gleich 6 Frequenzen gibt. Kommissionen müssten die Formate beobachten und wer einfach so von der Oldieschiene auf AC umspringt zahlt halt ne Strafe und verliert die Lizenz. Logische Frequenzverteilung a la GB mit Berücksichtigung der Frequenzen aus Nachbar(bundes)ländern. Wenn jemand in Bremen hören möchte ob auf der A40 zwischen Essen und Duisburg Stau ist dürfte ihm keine 93,1 aus Cuxhaven daran hindern.
Na ja, es wird wohl immer ein Traum bleiben aber in NL hats (natürlich mit viel Ärger) auch funktioniert. Aber die sind uns ja eh über 10 Jahre voraus :-/
Sven

Re: MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Sven »

Staumelder,

dem würde ich bis auf eine Sache komplett zustimmen.

Formatvielfalt sollte nicht durch Vorgaben, sondern durch die Selbstregulierung des Marktes passieren, was regelmässig dann eintritt, wenn durch genügend Frequenzen eine automatische Segmentierung der Anbieter eintritt.

Also, her mit der Frequenzreform!
Ole

Re: MDR macht "Zerobase"

Beitrag von Ole »

Überversorgungen bei der Einführung neuer Programme verschwanden in den letzten Jahren immer erstaunlich schnell. Zum Beispiel in Kiel, wo die 94,50 Mhz mit ihren 15 kW an N-Joy ging und Radio 3 seitdem nur noch auf 95,70 MHz mit 1 kW sendet, was das Kieler Gebiet aber IMHO immer noch ausreichend versorgt. Nach Süd direkt Anschluß an HH bzw. Bungsberg, nach Ost an Bungsberg, nach Nord an Bungsberg und Flensburg, nach West an Heide.
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