B.Zwo hat geschrieben:
Was ist denn die EMF-Datenbank? Davon habe ich noch nie was gehört.
Ernsthaft? Wurde hier im Forum doch schon x-mal erwähnt, im anderen Thread zur FMLIST kommt das alle paar Beiträge zur Sprache. Das ist eine Datenbank der Bundesnetzagentur, in der Angaben zur Elektromagnetischen Strahlung von Mobilfunkstandorten und Sonstigen Funkanlagen (auch Rundfunk) enthalten sind.
Der Rimberg ist z.B. hier zu finden:
http://emf3.bundesnetzagentur.de/karte/ ... 14&zoom=15
(in der Karte auf das blaue Symbol in der Mitte klicken)
In dieser Tabelle findest du Höhenangaben mit einem Sicherheitsabstand. Aus diesem Wert für den Sicherheitsabstand kann man die Sendeleistung ableiten. Leider sind keine direkten Angaben über Frequenz oder gar abgestrahltes Programm zu finden, aber wer weiß, was aus welcher Höhe kommt, kann durch Abgleich mit anderen Quellen Rückschlüsse ziehen, was mit welcher Leistung aus welcher Höhe abgestrahlt wird.
Oftmals enthält die EMF-Datenbank Angaben, die der Realität näher kommen als die koordinierten Daten des Genfer Wellenplans, der ja nur das darstellt, was maximal möglich wäre.
Es werden z.B. oftmals an einem Standort Frequenzen mit völlig unterschiedlichen Diagrammen für die gleiche Antennenhöhe koordiniert. Real befinden sich dann aber 2-3 verschiedene Antennenanlagen auf mehreren Höhen, um diese Diagramme halbwegs realisieren zu können. Das findet man oft in der EMF-Datenbank wieder, im Gegensatz zum Genfer Wellenplan oder der UKW.TXT der Bundesnetzagentur.
Nichtsdestotrotz ist die EMF-Datenbank wie jede andere Quelle durchaus auch mit Vorsicht zu genießen. Manchmal steht auch Unsinn drin. Das abzuwägen ist nicht immer einfach.
B.Zwo hat geschrieben:
Und warum darf der Rimberg plötzlich nur noch mit 32 kW nach Osten senden, das war doch noch nie so!? Im Südharz können hr-info und You FM nur vom Rimberg empfangen werden. Wir liegen hier in nordöstlicher Richtung zum Sender. Von einer Leistungsreduzierung hätte ich was mitbekommen denn der Rimberg ist relativ schwach. Nur 32 kW dürften das Ende im Südharz bedeuten.
Ich glaube nicht, dass die Leistung wirklich reduziert wurde. Die Einzüge mussten m.E. immer schon eingehalten werden. Fakt ist jedenfalls: 95,0 und 97,7 sind international nicht mit 50kW Rundstrahlung koordiniert.
Heute scheint es so zu sein (wenn man der EMF-Datenbank trauen darf), dass nur noch rund gesendet wird, entsprechend auf 2 Frequenzen mit reduzierter Leistung, um die Einzüge nach Osten einzuhalten. Möglicherweise gab es früher mal eine komplexere Antennenanlage mit separater Speisung der Antennenfelder, die es ermöglicht hatte, bestimmte Frequenzen in eine Richtung mit weniger Leistung zu fahren, das mag schon sein.
Davon abgesehen sind 32kW statt 50kW gerademal 2dB weniger. Ich bezweifle, dass das einen wirklich gravierenden Effekt hätte. Da sind die täglichen Empfangsschwankungen deutlich höher.
B.Zwo hat geschrieben:
Was war am Ochsenkopf der Grund für die Leistungsreduzierung?
Auch hier weiß ich nicht, ob die Leistung wirklich reduziert wurde. Die aktuellen Angaben in der FMLIST stammen jedenfalls direkt vom BR.
102,3 und 107,1 sind am Ochsenkopf in bestimmte Richtungen mit Einzügen koordiniert, die real auch eingehalten werden müssen. Die 102,3 darf nach Nordwesten nur mit 10kW senden, die 107,1 nach Südwesten nur mit 25kW.
Entsprechend senden beide Frequenzen mit 30kW rund, damit kann man die geforderten Einzüge einhalten, denn auch Rundstrahlanlagen senden nicht 100% perfekt rund (z.B. gibt es oft das sog. Kleeblatt-Diagramm). Also legt man die 3dB-Dellen im realen Diagramm dorthin, wo eh Einzüge gefordert sind, also hier im Beispiel nach Nordwesten und Südwesten (vermutlich gibt es sie mit gleicher Ausprägung auch nach Nordosten und Südosten).