SWR-Sender Königstuhl

[transponder]

Hier im Raum Weinheim / Bergstraße sind ebenfalls an alten Antennenanlagen die UHF-Antenne für den Königstuhl und die VHF-Antenne für den Empfang aus Rheinland-Pfalz montiert. Damit konnte man sowohl den K6 von Weinbiet (ARD-SWF aus Neustadt/Weinstraße) als auch den K10 (ARD-SWF aus Kirchheimbolanden) vom Donnersberg empfangen. Es gibt hier fast keine Anwesen, die - falls eine terrestrische Anlage installiert ist - ohne den VHF-"Rechen" auskommen. Das war sozusagen die Standardinstallation in den 70er- und 80er-Jahren.

Abgesehen von den unterschiedlichen Nachrichten und Magazinsendungen im "Ersten" (SDR/SWF), ist die Empfangbarkeit des Königstuhl (K50-ARD) entlang der Bergstraße schwierig durch den Verlauf des Odenwaldes. Ortssender ist hier ganz klar der Donnersberg, da er mit minimalem Antennenaufwand empfangbar ist.

Es sind auf dem Gebiet von Baden-Württemberg sogar Häuser zu sehen, die den Königstuhl gar nicht anpeilten, sondern die oberste UHF-Antenne Richtung Feldberg/Taunus (ARD-HR, hr-fernsehen) und die UHF-Antenne in der Mitte, sowie die VHF ganz unten am Mast, Richtung Donnersberg ausgerichtet ist. Hier hat man auf den Empfang von der Ba-Wü Version vom "Dritten" verzichtet, um den HR dafür zu empfangen.

[Manager.]

Zunächst gab es das ARD-Fernsehen in den 50er-Jahren ja nur über VHF I und VHF III. UHF kam ja von ganz wenigen Ausnahmen wie Haardtkopf und glaube auch Münster abgesehen erst in den 60er-Jahren in Folge der Wellenkonferenz Stockholm 61.

Also hat sich in den 50ern jeder, der TV empfangen wollte, eine VHF I- oder VHF III-Antenne aufs Dach gesetzt und einen der umliegenden Grundnetzsender angepeilt. Daher sieht man auch in später nur über UHF-Kanäle versorgten Gebieten auf alten Häusern oft noch VHF-Antennen aus dieser Zeit.

Das kann im Raum Rhein-Neckar neben Weinbiet (E06), Donnersberg (E10) und Stuttgart (E11) auch der Gr. Feldberg (E08) und Hardberg (E05) gewesen sein. Und ARD vom Königstuhl kam evt. zunächst nur (rund) auf VHF (E07), bevor dann UHF (E50) hinzu kam.

[SAT-Dish]

Abgesehen von den unterschiedlichen Nachrichten und Magazinsendungen im "Ersten" (SDR/SWF), ist die Empfangbarkeit des Königstuhl (K50-ARD) entlang der Bergstraße schwierig durch den Verlauf des Odenwaldes. Ortssender ist hier ganz klar der Donnersberg, da er mit minimalem Antennenaufwand empfangbar ist.

Es muss echt nur an den unterschiedlichen Vorabendprogrammen gelegen gaben dass man sich eine solche Band III Antenne aufs Dach montieren hat lassen. K50 ging hier im Rheingraben wie auch die anderen Königstuhlsender selbst ohne eingestecktes Antennenkabel.

Also hat sich in den 50ern jeder, der TV empfangen wollte, eine VHF I- oder VHF III-Antenne aufs Dach gesetzt und einen der umliegenden Grundnetzsender angepeilt. Daher sieht man auch in später nur über UHF-Kanäle versorgten Gebieten auf alten Häusern oft noch VHF-Antennen aus dieser Zeit.

Klar diese Häuser mit Uralten Antennen gibt es auch noch aber da wurde nie der Weinbiet angepeilt sondern meist entweder Stuttgart oder Hornisgrinde. Die Band III nach RLP sieht man meist auf noch jüngeren Häuser gebiet wurde bebaut ab mitte 60er Jahre

[Peter Schwarz]

Anscheinend wird am SWR-Sender immer noch gearbeitet. Heut ist mir wieder aufgefallen, dass das RDS partout nicht auf die Königstuhl-QRGs wechselte. Und jetzt in Langenaltheim oberhalb des Altmühltals in Franken empfange ich 102.8 Regenbogen 1a, aber keine einzige SWR-Frequenz vom Sender Heidelberg. Langsam nicht mehr normal...was wird denn da so ewig gebaut? Oder war da heimlich BBQ-Partners zu Besuch?

[Fischer's Fritz]

Auf einer Fahrt von Ludwigshafen über die A65 Richtung Karlsruhe wählte am Montag mein Autoradio bei SWR3 bereits kurz nach LU vom Donnersberg auf die Hornisgrinde und verharrte dort auch, trotz kleinen Störungen bei Hochdorf-Assenheim...
Und das, obwohl man gerade auf der A65 an mehreren Stellen direkten Sichtkontakt zum Königstuhl hat und die Hornisgrinde ewig weit weg ist.

Enttäuscht bin ich allerdings auch ein bisschen vom Donnersberg. Hätte gedacht, dass der in der Region zwischen LU und Neustadt einen besseren Pegel macht, aber das ist ja hier nicht Thema.

[RheinMain701]

Enttäuscht bin ich allerdings auch ein bisschen vom Donnersberg. Hätte gedacht, dass der in der Region zwischen LU und Neustadt einen besseren Pegel macht, aber das ist ja hier nicht Thema.

Naja, da steht einmal die komplette Haardt im Weg, da ist das klar. Das gleiche gibt es mit dem Königstuhl in KIB - ja, in den Höhenlagen kann man ihn ganz deutlich erkennen. Fährt man aber tief in die Täler verschwinden teilweise sogar die 100 kW-Brenner komplett. Das hat nichts damit zu tun dass der Königstuhl schlecht wäre (genausowenig wie der Donnersberg schlecht ist) - das ist einfach die tückische Topographie.

Zu guten alten SWF-Zeiten mussten Neustädter und Ludwigshafener tatsächlich auf die Hornisgrinde ausweichen um ihre Rundfunkprogramme zu bekommen, da ja vom Weinbiet lange Zeit nur ein Rundfunkprogramm kam.

[SAT-Dish]

Hier ein paar historische Videos zum Thema Sender Heidelberg-Königstuhl.

Einmal das Richtfest des Senders im Jahre 1959 :
https://www.ardmediathek.de/swr/player/ ... ernsehturm

Und einmal die Information zur Aufschaltung des K50 UHF Senders für ARD-SDR zu Weihnachten 1965:
https://www.ardmediathek.de/swr/player/ ... dr-und-swf

Der K7 Sender östlich gerichtet gabs es so wie man raushören konnte dann schon zu Inbetriebnahme des Turms. Für das Gebiet des K50 Senders war zuvor der Weinbiet (früher Kanal 10 nach Bau des Donnersberg Kanal 6) und Donnersberg (Kanal 10) zuständig.
Nun sei auch geklärt warum man hier noch auf so vielen alten Gebäude VHF Antennen richtung Pfalz sieht, bis zu diesem Zeitpunkt gabs es ein gemeinsames Vorabendprogramm für RLP und BW,

Auch nett dass erwähnt wird dass der Sender Pforzheim (Langenbrand) mit ARD-SDR noch nicht in Betrieb war.

[Manager]

Nun sei auch geklärt warum man hier noch auf so vielen alten Gebäude VHF Antennen richtung Pfalz sieht, bis zu diesem Zeitpunkt gabs es ein gemeinsames Vorabendprogramm für RLP und BW,

Ein wichtiger Grund für die Antennen war auch, dass der Sender auf dem Weinbiet bereits ab Mai 1953 das vom hr (Gr. Feldberg) gesendete Fernsehen weiter verbreitete. Damit konnten auch Bilder von der Fußball WM 1954 gesehen werden. Andere TV-Sender gab es da in BW und RP noch nicht. Die nahmen erst Monate oder Jahre später ihren Betrieb auf.

Danke für die Links.

[Wolfgang R]

Auch nett dass erwähnt wird dass der Sender Pforzheim (Langenbrand) mit ARD-SDR noch nicht in Betrieb war.

Im Parallel-Faden frägst du ja nach mehreren UHF Antennen und dem Grund.

Gerade Pforzheim, einer meiner Haus Grundnetzsender, sendete ARD im unteren Band IV und ZDF und S3 im Band V.

Statt der komplizierten Zusammenschaltung von zwei UHF Antennen wählte man gerne einen ARD Grundnetzsender auf VHF für ARD. Bei mir oft K11 Stuttgart. UHF von Stuttgart hätte da schon leicht gegrieselt oder Doppelbilder. VHF war robuster. Wo gar nichts ging, nahm man den K4. Vermied man aber wegen der riesen Antenne.

Oder man hat die UHF dermassen überdimensioniert und auf Kompromiss gewählt, dass S3 noch mit reinkam, ohne Griesel. Das war am empfindlichsten. So wurde das auch bei mir gelöst.

Andere Häuser hier rund um Stuttgart haben auch riesen UHF Rechen auf dem Dach. Zusammen mit einer VHF für ARD hätte eine kleine Vormast für Pforzheim eigentlich gereicht, aber man wollte ja mit dem Nachbarn mithalten.

Wolfgang

[SAT-Dish]

Auch nett dass erwähnt wird dass der Sender Pforzheim (Langenbrand) mit ARD-SDR noch nicht in Betrieb war.

Im Parallel-Faden frägst du ja nach mehreren UHF Antennen und dem Grund.

Gerade Pforzheim, einer meiner Haus Grundnetzsender, sendete ARD im unteren Band IV und ZDF und S3 im Band V.

Statt der komplizierten Zusammenschaltung von zwei UHF Antennen wählte man gerne einen ARD Grundnetzsender auf VHF für ARD. Bei mir oft K11 Stuttgart. UHF von Stuttgart hätte da schon leicht gegrieselt oder Doppelbilder. VHF war robuster. Wo gar nichts ging, nahm man den K4. Vermied man aber wegen der riesen Antenne.

Oder man hat die UHF dermassen überdimensioniert und auf Kompromiss gewählt, dass S3 noch mit reinkam, ohne Griesel. Das war am empfindlichsten. So wurde das auch bei mir gelöst.

Andere Häuser hier rund um Stuttgart haben auch riesen UHF Rechen auf dem Dach. Zusammen mit einer VHF für ARD hätte eine kleine Vormast für Pforzheim eigentlich gereicht, aber man wollte ja mit dem Nachbarn mithalten.

Wolfgang

Ja aber aus eigener Erfahrung weiß ich dass bei uns mit einer UHF Flächenantenne aus anfang der 70er auf Königstuhl ausgerichtet Unterdach alle 3 Kanäle in Bombenqualität ankamen, nebenbei kamen noch Hessen 3 K43 vom Krehberg und S3RP K60 vom Donnersberg leicht grieselig. Daher auch meine Frage in dem anderen Thread. Die die einbisschen mehr Investiert haben haben, haben sich eine größere UHF Antenne mit mehr Gewinn geholt und sie schielend zwischen Königstuhl und Krehberg montiert. So ging Hessen 3 rauschfrei wenn nicht gerade Tropo herrschte und die Franzosen aus Nordheim reinknallten.

[metropolis]

Hier ein paar historische Videos zum Thema Sender Heidelberg-Königstuhl.

Tolle Dokumente aus der Zeit. Bei uns in Mannheim war der Standard-Antennenaufbau 1 x UHF Königstuhl ARD/ZDF und SW3, im ca. 90°Winkel dazu UHF Krehberg für hessen 3 und in entgegengesetzter Richtung zum Königstuhl eine VHF-Antenne für den Donnersberg. Leute mit Secam-West fähigem TV-Gerät hatten für den Sender Wissembourg TF1/antenne 2 / FR3 noch eine UHF-Antenne in gegengesetzter Richtung zum Krehberg. So hat sich ein Aufbau in Form eines Kreuzes ergeben, je nach Stadtgebiet ziemlich rechtwinklig.

[Thomas(Metal)]

Und einmal die Information zur Aufschaltung des K50 UHF Senders für ARD-SDR zu Weihnachten 1965:
https://www.ardmediathek.de/swr/player/ ... dr-und-swf

Der K7 Sender östlich gerichtet gabs es so wie man raushören konnte dann schon zu Inbetriebnahme des Turms. Für das Gebiet des K50 Senders war zuvor der Weinbiet (früher Kanal 10 nach Bau des Donnersberg Kanal 6) und Donnersberg (Kanal 10) zuständig.

Danke!
Interessante Aufnahme vom Turm selbst: Wo sind denn die UKW-Antennen? Einzig nach Westen direkt unterhalb des Gittermastes wäre eine Antenne auszumachen. Weder für ND, noch für 100kW ERP war diese sicherlich installiert.
Aber gab es 1965 nicht bereits einen TV-Sender auf der Hornisgrinde? Zumindest von dort sollte doch Empfang für die BW-Version möglich gewesen sein. Sichtverbindung zur Hornisgrinde ist etwa ab Mannheim gegeben.

[SAT-Dish]

Und einmal die Information zur Aufschaltung des K50 UHF Senders für ARD-SDR zu Weihnachten 1965:
https://www.ardmediathek.de/swr/player/ ... dr-und-swf

Der K7 Sender östlich gerichtet gabs es so wie man raushören konnte dann schon zu Inbetriebnahme des Turms. Für das Gebiet des K50 Senders war zuvor der Weinbiet (früher Kanal 10 nach Bau des Donnersberg Kanal 6) und Donnersberg (Kanal 10) zuständig.

Danke!
Interessante Aufnahme vom Turm selbst: Wo sind denn die UKW-Antennen? Einzig nach Westen direkt unterhalb des Gittermastes wäre eine Antenne auszumachen. Weder für ND, noch für 100kW ERP war diese sicherlich installiert.
Aber gab es 1965 nicht bereits einen TV-Sender auf der Hornisgrinde? Zumindest von dort sollte doch Empfang für die BW-Version möglich gewesen sein. Sichtverbindung zur Hornisgrinde ist etwa ab Mannheim gegeben.

Würde sagen Hornisgrinde ist schon hart an der Grenze, da dieser nicht rund strahlt. Ortssender auf keinen Fall. Richtung Nordosten geht da nicht mehr so viel raus.

[metropolis]

Würde sagen Hornisgrinde ist schon hart an der Grenze, da dieser nicht rund strahlt. Ortssender auf keinen Fall. Richtung Nordosten geht da nicht mehr so viel raus.
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Die Hornisgrinde konnte in Mannheim gut empfangen werden. Mit einer Dachantenne war die Qualität einwandfrei - zumindest in den südlichen Stadtteilen. Die Radioprogramme von der Hornisgrinde waren auch gut empfangbar.
Ich kannte überigens niemanden, der eine VHF Antenne auf den Hardberg gerichtet hatte. Auf Kanal 5 war die hessische Version vom Ersten vertreten. Die Antenne hatte ich mal dorthin gedreht aber das Bild war nicht einwandfrei. Für die niedrige Entfernung eigentlich verwunderlich. War der Kanal 5 evtl. auch gerichtet?

[MainMan]

Die Hornisgrinde konnte in Mannheim gut empfangen werden. Mit einer Dachantenne war die Qualität einwandfrei - zumindest in den südlichen Stadtteilen. Die Radioprogramme von der Hornisgrinde waren auch gut empfangbar.
Ich kannte überigens niemanden, der eine VHF Antenne auf den Hardberg gerichtet hatte. Auf Kanal 5 war die hessische Version vom Ersten vertreten. Die Antenne hatte ich mal dorthin gedreht aber das Bild war nicht einwandfrei. Für die niedrige Entfernung eigentlich verwunderlich. War der Kanal 5 evtl. auch gerichtet?

Nein, der K5 vom Hardberg war rund.
Hatte aber nur 10kW, kein Vergleich zu den 500kW-Brummern vom Königstuhl.