Analoge TV-Verschlüsselungen (ex: "D2-Mac auf Video?")

[Rolf, der Frequenzenfänger]

Luxcrypt z.b. damals, was ja von RTL4 und RTL5 auf ASTRA verwendet wurde war auch so ein total billiges, einfach zu knackendes System

Genau, und die Piraten-Decoder waren sehr preisgünstig zu haben.

[Marc_RE]

Hier im Kabel ist die Verschlüsselung immer zum Programmwechsel für ca. eine Woche ausgefallen.
Man sah den Umschaltmoment nur als kurzes Bildflackern.
Einen Decoder hatte ich mir damals anhand irgendeiner zigfach kopierten Anleitung gebaut. War letztendlich ein simpler Empfänger, der die Synccsignale, die ja auf einem anderen Kanal als Schwarzbild gesendet wurden, empfangen hat, und dann dem verschlüsseltem Signal zugemischt hat.

[Rosti 2.0]

Nun ja es gibt auch noch "private Sehgemeinschaften" dessen CS nicht öffentlich ist und die Chance des Erwischtwerdens wesentlich geringer ist, hier teilt man sich einfach die Kosten. Ist für die PayTV-Sender sicherlich auch nicht zu unterschätzen, jeder einzelne würde nicht zahlen, aber alle zusammengelegt schon (lieber ein Vollabo abgeschlossen als gar keines) und da die Anzahl physikalisch begrenzt ist, hält sich der Schaden auch in Grenzen, wie gesagt wenn man hier überhaupt von einem Schaden sprechen kann! Und die Kartenverheiratung bringt auch nur bedingt etwas, siehe TNTSat. Einzige wirksame Maßnahme ist m.E. den Key schneller zu wechseln, sodass nicht mehr viel Zeit bleibt das CW weiterzuleiten.

[pete04]

@Rosti:
Wobei wir bei einem zu schnellen Keywechsel zurück zum Hardwareproblem für die Provider gelangen.
Wird der Key zu schnell gewechselt, benötigt der Endkunde auch entsprechend schnelle Receiver, die den Key verarbeiten können.
Also müssen die ganzen Provider erst einmal größtenteils die Receiver beim Endkunden tauschen...
Und wenn ich mir anschaue, was z.B. bei einigen Unitymedia Kunden noch für üble SD-Dekoder rumstehen

[Mike]

Auf dem MBO-Forum gibt's schöne alte Senderlisten u.a aus den tiefen 80er und frühen 90er Jahren zu sehen!:

http://www.medienboardonline.de/viewtop ... e8b60d00ac

Wer kann sich an 'Bravo' auf Intelsat 27,5°West erinnern? Welche Codierung wurde hier eingesetzt?

[BetacamSP]

Die Kartenverheiratung würde sicherlich etwas bringen und CS unmöglich machen wenn man das mal vernünftig implementieren würde. Aber dazu müsste eben die ganze alte Hardware ausgetauscht werden was einfach unwirtschaftlich wäre. Und den Kunden kann man sowas auch nicht zumuten. Soweit ich weiß kann man bei Sky immernoch die uralten Dboxen von 1996 verwenden in Verbindung mit Nagravision 3.

[pete04]

@BetacamSP:
Jap, ich habe auch immer noch die alte S02 Karte (Nagravision 3 mit Betacrypt Tunnel), registriert auf meine 2001er Dbox2...

[Spacelab]

An vieles aus diesen ur-alten Programmlisten kann ich mich auch noch erinnern. Ich weiß noch das wir so 1985 (genau weiß ich es nicht mehr weil ich da noch sehr jung war) eine riesen Schüssel in den Garten gestellt bekamen. In der Wohnung hatten wir dann einen Receiver (müsste von Amstrad gewesen sein) und einen flachen Kasten mit einem dicken Drehrad darauf. Das war zum drehen der Satschüssel. Alles (relevante) auf einer Position gab es damals noch nicht. Man kam um eine Drehanlage also gar nicht herum. Die ganze Bedienung war aber wenig komfortabel. Der Receiver hatte nur 8 Speicherplätze und es dauerte auch recht lange bis man einen anderen Satelliten angepeilt hatte. Der Motor war zwar sehr kräftig und konnte die damals noch verhältnismäßig schwere und große Stahlblechschüssel selbst bei starkem Wind noch locker drehen. Aber das dauerte... :sleep: Außerdem war das ganze nicht sehr präzise. Auf dem Kasten mit dem Drehrad die Satpositionen zu markieren scheiterte weil diese immer leicht irgendwo anders lagen. Später kam dann ein dnt Receiver ins Haus der die Motorsteuerung bereits eingebaut hatte. Außerdem konnten hier 99 Programme samt Satposition abgespeichert werden. Das war schon ein Quantensprung in Sachen Bedienerfreundlichkeit. Auch wenn die Programmierung über das 4 stellige "Radioweckerdisplay" (ein OSD Display gab es damals noch nicht) eine halbe Ewigkeit dauerte und ohne das Handbuch das die kryptischen Symbole des Displays erklärte nicht zu machen war.

[BetacamSP]

1985 hatte ihr schon Sat? Sehr fortschrittlich. Wir bekamen Sat erst 1996 nachdem meine Mutter und ich meinen Vater endlich überreden konnten dass 3 Programme nicht mehr ausreichten.

Zu der Zeit gab es auf Astra an verschlüsselten Programmen die BSkyB Sender (Videocrypt), FilmNet (D2MAC/Eurocrypt), RTL4/RTL5 (Luxcrypt), Premiere/Teleclub/Canal+ Spanien (Syster). Wobei dann RTL4 und 5 sehr bald abgeschalten wurden, müsste so im Juli 1996 gewesen sein.

[Rosti 2.0]

@pete04: Auch wieder wahr!

[Spacelab]

Wir waren hier in der Straße tatsächlich die ersten die Sat hatten. Aber 1990 hatte jeder eine Schüssel hier. Die ARD gab es hier nur mit leichten Schatten im Bild und RTLplus ging trotz riesen Antenne nur stark bis mittelmäßig grieselig. Lediglich das ZDF und Südwest 3 waren perfekt. Das war den meisten natürlich viel zu wenig und das drückte die Hemmschwelle erheblich sich eine damals noch ziemlich teure Satanlage zuzulegen. Die Bundespost hatte bei uns damals total geschlafen. Die sind erst irgendwann Anfang der 90er angeschlichen gekommen und haben rund gefragt ob bedarf an Kabelanschluss besteht und ob es sich lohne dafür die Straße aufzureißen. Zu dem Zeitpunkt hatte aber jeder hier schon längst eine Satschüssel.

[Habakukk]

Auf dem MBO-Forum gibt's schöne alte Senderlisten u.a aus den tiefen 80er und frühen 90er Jahren zu sehen!:
http://www.medienboardonline.de/viewtop ... e8b60d00ac

Interessant ist das im letzten Beitrag verlinkte Youtube-Video. Da sieht man eine ganze Latte an Verschluesselungen.

Man sieht SatPak von Filmnet, schade dass RTL4 gerade nicht verschluesselt war zum Zeitpunkt der Aufnahme, sonst wuerde man sehen, dass LuxCrypt (RTL4) und SatPak (Filmnet) recht aehnlich waren.

Dann sieht man auch, wie D2MAC ohne Eurocrypt (also andere Norm, aber eigentlich unverschluesseltes Signal) auf einem PAL-Fernseher aussah. Abgesehen von dem Gewackel wegen der fehlenden Synchronisation sieht man, dass das Bild eigentlich zwei mal da ist, ein mal invertiert auf ca. 1/3 der Breite von links beginnend, mit deutlichem Grauton hinterlegt, und dann nochmal als normales Bild auf ca. 2/3 der Breite. Ist im Video schwer zu erkennen.

Man sieht auch die "Verschluesselung" der RAI (Discret 12), die eigentlich nur die einzelnen Bildzeilen leicht gegeneinander verschoben hat.

Interessant finde ich noch den unbekannten verschluesselten Kanal bei 01:26, an den kann ich mich auch erinnern. Das scheint etwas Nagravision/Syster-aehnliches zu sein, aber nicht ganz.

Weiter hinten noch bei 05:00 gibt es BFBS TV in "Macrovision", das scheint mir ein Vorgaenger von Videocrypt zu sein.

[Spacelab]

Mir scheint als sei Discret12 von RAI damals nur so etwas wie eine Alibiverschlüsselung gewesen damit die Rechteinhaber ruhe geben.

[Habakukk]

Interessant finde ich noch den unbekannten verschluesselten Kanal bei 01:26, an den kann ich mich auch erinnern. Das scheint etwas Nagravision/Syster-aehnliches zu sein, aber nicht ganz.

Das koennte "Nokia Line Shuffling" gewesen sein:
http://www.youtube.com/watch?v=Jv2mkVCcSyc

[Spacelab]

Weil hier ja oft D2MAC angesprochen wurde deshalb mal kurz OT: wie war denn die Bildqualität im vergleich zu PAL? Ein Verwandter von uns hatte damals so einen sündhaft teuren D2MAC Empfänger aber ich könnte jetzt beim besten willen nix über die Bildqualität sagen weil mir einfach der Vergleich zu PAL auf seinem total falsch eingestellten Fernseher fehlte.