Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Lorenz Palm

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Lorenz Palm »


Meine Begeisterung fürs Radiohören fing an, als ich als Kind mein erstes Radio zu Weihnachten bekommen habe. Später dann als Schüler wollte ich unbedingt Sender hören, die gute Musik spielen. Das war damals Anfang/Mitte der 80er Jahre noch schwierig. Die NDR-Programme waren, von einzelnen Sendungen abgesehen, langweilig. Privatfunk gab es noch nicht. Da habe ich dann auf Mittelwelle RTL oder Europawelle Saar gehört. Auch habe ich auf Kurzwelle SWF 3 oder Bayern 3 gehört. Dies aber nicht so oft, da mir die Klangqualität nicht gefallen hat.

Nun war es außerdem so, daß mein Vater mal Kurzwellen-DX betrieben hat und die Zeitschrift "Kurier" bekam. Aus Interesse habe ich dann mal einige Ausgaben gelesen und bin dabei auf Berichte über UKW-DX gestoßen. Das fand ich interessant. Bis dahin dachte ich. daß UKW-Sender nur ca.100 Kilometer reichen. Um erstaunter war ich als dort Tropo-Logs und Sporadic-E-Logs gesehen habe. Das mußte ich unbedingt ausprobieren. Auf dem Dachboden stand der Grundig S 2000, den mein Vater sich für die Kurzwelle angeschafft hatte und den er nicht mehr benutzte. Da habe ich abends und am Wochenende oft auf dem Boden gesessen und hatte auf dem damals noch freieren Band tolle Empfänge. Das war schon ein Erlebnis, bei Tropo die Servicewellen HR 3, Bayern 3 oder SWF 3 in Hamburg hören zu können. Hilversum 3 auf 91,8 oder 96,2 und sogar AFN 98.7 habe ich auch öfter gehört.

Mit der Einführung des Privatfunks konnte ich dann auch ohne größeren Aufwand gute Musik hören. Dadurch verlor ich erstmal das Interesse am Fernempfang. Dieses war kurzzeitig Anfang der 90er Jahre wieder da, als in Ostdeutschland neue Sender entstanden, die ich mal hören wollte. Damals habe ich oft MDR Life auf der 91,5 gehört, später dann SAW auf der 101,4. Und wieder verschwand das Interesse. Vor 2-3 Jahren bin ich dann auf dieses Forum gestoßen und plötzlich war das Interesse am Dxen wieder da. Dies führte dann zum Kauf des Degens. Und nun genieße ich es dadurch auch außerhalb meiner Wohung scannen zu können. Für mich ist das an den Wochenenden ein schöner Ausgleich nach der Arbeitswoche. Außerdem finde ich es schön, daß ich mich hier mit anderen über die Empfänge austauschen kann.
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

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Jassy

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Jassy »

Ich war schon immer begeistert von das Medium Radio, und ich kann mir errinern das ich 8 Jahre her in mein kleine Walkman einfach nach Belgisches Radio gehört habe mobil im auto (Das war natürlich Tropo). Ich bin mir immer mehr für die Technik interessiert und beim Zerobase hier in NL ging es richtig los. Das Thema fand ich sehr interessant und möchte gerne soviel möglich drüber wissen. Ich habe dabei die Webseite die ich jetzt täglich benutze gefunden und mir dort richtig in die Materie eingelesen. Auf die Suche nach Frequenzlisten war ich auf diese Seite gestoßen, leider auf Deutsch, was mir damals noch nicht so gut ging. Obwohl ich Deutsch in die Schule hatte war es mir am Anfang sehr schwer hier und habe ich sehr viel das Wörterbuch gebraucht (Was ich heute viel weniger nötig habe, aber ich brauch es manchmal noch!).

Das Thema DX hatte mir interessiert wenn ich das DX-Forum entdeckt habe, und ich mir das selbst auch ausprobieren möchte. Natürlich ging das erst mit sehr einfache und taube Equipment, und war ein UKW Signal vom Brocken natürlich der Oberhammer. BBC und co. waren auch kein Seltenheit! Was DX angeht lass ich es bei einfachen Equipment (Also, ein Degen mit Stabantenne), weil mir das viel mehr spass macht und ich auch Mobil bin.

Da ich jetzt viel besser Deutsch spreche und schreibe, und ich mir hier jetzt auch richtig "Heim" fühle, ist das für mir eine Stimulanz um mir noch mehr mit die Materie beschäftigt zu halten. Ich mach jetzt, weil ich jetzt auch mein Führerschein habe, immer mehr Senderfoto's (Diese kommen bestimmt alle noch Online, dafür fehlt mir jetzt die zeit :( ).

Radio und alle sachen die noch dabei kommen beschäftigen mir täglich, und das Forum hier und andere Forums im Internet sind für mir täglich pflicht. Ich sollte nicht wissen was ich derzeit ohne machen sollte, und ich denke das ich hier noch sehr lange herum hock !!
roberdy

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von roberdy »

Ich bin im Lkr.Freising aufgewachsen, los gings mit dem Interesse für TV- und UKW-Empfang, als ich so ca. 7-8 Jahre alt war.
Ich weiß leider nicht mehr genau, welches der folgenden Sachen zuerst eingetreten ist:

1. Wir hatten einige Radios zu Hause, an allen ließen sich die üblichen südbayerischen Sender inkl. der ORF-Radios vom Gaisberg bestens empfangen. Eines Tages hab ich festgestellt, dass auf der 98,1 mit sehr viel Mühe ein weiterer mir bis dahin unbekannter Sender zu empfangen war (also SDR3). Und an den Stellen im Haus, wo die 98,1 ging, gabs auf der 95,1 nochmal einen (also SDR1). Das hat mein Interesse geweckt, vor allem wollte ich wissen, wie es die Sender schaffen, den weiten Weg von Baden-Württemberg bis hierher zu kommen. In der Hörzu gabs immer eine klasse Frequenzliste mit Senderstandorten, das war äußerst hilfreich auch um allen anderen Frequenzen die Senderstandorte zuzuordnen.

2. Auf der ARD gabs ja immer das schöne "Wendelstein"-Testbild. Wir hatten einen ganz kleinen Universum-Fernseher von ca. 1970 (11cm Bildschirmdiagonale, das Gerät halte ich immer noch in Ehren), auf Kanal 10 das übliche ARD-Signal. Auf K7 gabs ein schlechteres ARD-Bild, bei dem zu meiner Verblüffung "Brotjacklriegel" stand. Ich wusste lange nicht, was das sein soll, bis ich (auch durch die Hörzu-UKW-Tabelle) rausgefunden habe, dass das ein weiterer Sendestandort im Bayerischen Wald ist. Irgendwann hab ich herausgefunden, wie der Sendesuchlauf beim (an die Dachantenne angeschlossenen) Wohnzimmerfernseher funktioniert, und auch noch einen "Hohenpeissenberg" und einen "Hühnerberg" gefunden. Und in der sendefreien Zeit von ORF1 war sogar auch noch ein (verrauschtes)"SDR1"-Testbild zu sehen!

3.Irgendwann haben wir mal auf den hinteren Programmplätzen einen neuen Sender namens "Tele 5" entdeckt (war wohl vorher zufällig K37 gespeichert).
Der Suchlauf ergab dann noch weitere neue Programme, die wir nur von den (in Köln wohnenden verkabelten) Großeltern kannten, nämlich RTLplus und Sat.1. Das Bild war etwas verrauscht, aber ganz besonders mit horizontalen Linien durchsetzt, v.a. bei RTL, welches man fast nicht anschauen konnte. Da hab ich mich auch gefragt, wie diese zustande kommen, v.a. weil diese Linien während der ZDF-Sendepause verschwunden waren.
Und eines Tages habe ich in der Zeitung gelesen, dass in München ein neuer Sender namens "Pro7" auf K45 aufgeschaltet werden soll. Sofort im Wohnzimmerfernseher abgespeichert und täglich mitgefiebert, wann es denn endlich los geht.


Zu meinem 10.Geburtstag hab ich von meinen Eltern wohl das beste Geschenk überhaupt bekommen: Eine Zehnder AA200. Das Ding läuft heute immer noch, zwar schon x-mal gelötet worden, aber leistet auf sämtlichen Auto-Empfangstests immer noch treue Dienste.

Später sind wir umgezogen, in eine verkabelte Wohnung. Ich hab meine Eltern aber (mit ca.12-13 Jahren) ziemlich lange genervt, weil ich (trotz Kabel) eine Sat-Schüssel wollte...

Hat dann noch ein paar Jahre gedauert, seit 1999 wohne ich hier in meiner Wohnung in Augsburg, so ungefähr die erste Frage an meine Vermieterin war, ob ich (trotz Kabel) eine Sat-Schüssel auf den Balkon stellen darf. Antwort: Ja, wenns denn sein muss...
Aus Platzgründen (und um meine Vermieterin nicht noch mehr zu reizen) wird der terrestische Antennenpark daneben aber nur sporadisch aufgebaut.
Peter Schwarz

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Peter Schwarz »

Ich habe immer das Gefühl, daß es dort am meisten DXer gibt, wo einmal "Radionotstand" herrschte. Wo man also mangels attraktiver Programme vor Ort am Weitempfang versuchte. Egal ob es um Radio Luxemburg ging, um Seesender, um Südtiroler Stationen oder die "Westsender".
In meinem näheren Umfeld gab es dagegen recht wenige. Klar, wir waren ja mit SDR und SWF auch gut bedient im Unterhaltungssektor, auch für Bayern, Hessen und Schweiz brauchte man keine großen Verrenkungen machen. Dennoch waren drehbare UKW-Yagis damals nix ungewöhnliches, schliesslich wollte man die Programmvielfalt auch in guter Qualität.
Mit einer Richtantenne an einem guten (also damals völlig normalen) HIFI-Tuner waren Anfang der 80er-Jahre bei uns mindestens 16 Radioprogramme in guter Qualität zu empfangen. Heute sind es kaum mehr...nur die durchschnittl. Entfernung zum Sender hat abgenommen, und die Qualität des Dargebotenen!
Mathias Volta

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Mathias Volta »

Mal ´ne Frage: Gibts´ein schöneres Hobby :D ;-)
Ausgeschlossen ! :cool:

[quote Robert S.]...dem Hobby bleibe ich aber noch lange treu. [/quote]
Das hoffe ich doch ! :cheers:

Hier meine kleine DXer-Lebensgeschichte ! :-)

Vermutlich hat alles bereits 1978 angefangen, als ich in den Abendstunden des 25. Juni '78 das Licht der Welt erblickte. Zwei wichtige Details, die mein Leben wohl bis heute prägten: Im Kreißsaal des Krankenhauses Aschersleben im heutigen Sachsen-Anhalt lief während meiner Geburt tatsächlich ein Radio, welches ein wichtiges WM-Spiel des Abends übertrug. Als ich auf diesen Planeten losgelassen wurde, fiel noch dazu ein Tor ! Wahrscheinlich bin ich deswegen der Radio- und DX-Mensch, der ich heute bin und verpasse möglichst kein Spiel unserer deutschen Nationalelf. :-)
Angefangen hat bei mir alles bereits in der DDR, als ich noch ein ziemlich kleiner Steppke war:
Um Westfernsehen und Westradio zu hören, waren meine Eltern bzw. Verwandten nie auf großartige Trickserei angewiesen, brachte uns doch der von Schadeleben bei Aschersleben nicht allzuweit entfernte Torfhaus glasklare Fernsehbilder ins Elternhaus. Vorteilhaft für unsere Region damals war, daß die Antenne für Ost- und Westempfang nur in einer Richtung stehen mußte, nämlich Torfhaus und Brocken. Mein Vater ließ lediglich das RFT-Fernsehgerät mit PAL-Tuner nachrüsten, um auch "das Westbild" in Farbe zu haben.
Wenn ich zurück denke, muß es wohl um 1986, vielleicht auch schon 1985 gewesen sein. Ich meine, ich war damals erst in der 1. oder 2.Klasse: Das war noch die gute alte Testbild-Zeit, die eine bis heute nicht endende Faszination auf mich ausübte und mich letztenendes zu dem Hobby brachte, dem ich mit Unterbrechungen bis heute treu geblieben bin - TV-DX ! :cool:
Ich bin zwar selber noch jung, aber wenn unsere Jüngsten jetzt lesen, daß es damals nur 5 Programme gab und diese teilweise bis in den weiten Nachmittag rein nur ein Testbild sendeten, fallen sie vom Glauben ab. :-)
Nun war das so: Während die Híradstechnika-Testbilder des DDR-Fernsehens von den Stationsdias der Standorte abgesehen identisch waren, stand in den FuBK-Testbildern des Westfernsehens, die wir in meinem Elternhaus im östlichen Harzvorland empfingen, weitgehend "NDR 1 Hannover", manchmal auch "NDR 1 ON" u.ä. bzw. dann bei den anderen beiden dann entsprechend "ZDF" und "NDR 3 HMBG". Bei meiner Großmutter in Wittenberg, die ebenfalls klaren West-Empfang aus Berlin hatte, stand "SFB 1" / "ZDF" bzw. "SFB 3" im Testbild. Bei ihr in den Ferien war ich entsprechend neugierig und wollte dort auch die NDR-Testbilder empfangen. Das gelang zwar nicht, aber dafür hatte ich eines Tages beim Suchen im VHF-Bereich ein "mir nicht bekanntes" fremdes Testbild, was nochdazu in der Empfangsqualität schwankte. Heute weiß ich, daß es ein russisches UEIT-Testbild war und es (wenn man mal in der Nähe liegende Soldatenrelays der TSS ausschließt) mein erster sporadic-e Empfang gewesen sein könnte.
Mein Interesse war nun vollständig geweckt: Mein älterer Bruder erklärte mir etwas von "Überreichweiten", was einem achtjähigen Steppke als Grund vollends genügte, um sich von nun an mit voller Faszination in den Morgenstunden an den Wochenenden regelmäßig in der sendefreien Zeit auf die Testbildjagd zu stürzen. Und das klappte auch nach und nach erfolgreich ! :-) Neben dem mir bekannten lokalen Stationsdia des DDR-Fernsehens "Brocken Kanal 6" machte ich rasch das schon angeschneite, aber ständig morgens empfangbare Dia "Inselsberg Kanal 5" ausfindig und bei gutem Wetter hatte ich ab und an auch das Dia vom "Fernsehsender Karl-Marx-Stadt" im elterlichen Fernseher. Und es kam noch besser: Eines Tages empfing ich mit der wie gesagt auf Torfhaus ausgerichteten elterlichen Dachantenne im Raum ASL ein tschechisches Testbild angeschneit, aber in Farbe mit der ID "SR 2" oder so ähnlich. Nach einem Sommerurlaub in der Nähe von Potsdam, wo wir auf einem tragbaren s/w - Fernseher das damals neue SAT 1 aus Berlin empfingen, wurde meine Faszination nach Neuem noch größer und schon bald empfing ich im Herbst 1988, als ich wieder am elterlichen TV scannte, RTL ! Bis heute konnte ich trotz Suchfunktion hier im Forum nicht klären, ob der Sender vielleicht irgendwo im Raum Salzgitter, Goslar oder sonst in dieser Region stand und auf UHF sendete, bzw. zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon on air war, oder ob es nicht vielleicht sogar der brühmte VHF-Kanal 7 aus Dudelange, LUX gewesen sein könnte, da ich mir damals als 10-jähriger nie Notizen machte.
Grundsätzlich war es so, daß ich nahzu jede Gelegenheit nutzte, um z.B. bei Freunden oder Verwandten-Besuchen am Fernseher zu scannen und schon bald war ich damit vertraut, wie gut doch z.B. das ZDF sogar noch in Halle/S. zu empfangen war. Ab und an hatte ich somit auch mal das allerdings verschneite Testbild vom HR mit der ID "hr 1 FFTM" oder das vom WDR mit der ID "WDR 1 TW 11" drin. Manchmal auch die beiden Band I - Testbilder der ARD mit den IDs "Kreuzberg" und "Ochsenkopf". :D
UKW-DX war zum damaligen Zeitpunkt für mich noch unbedeutend, da einerseits durch die günstige Lage Richtung Torfhaus wie gesagt keine Notwendigkeit bestand, überhaupt am Empfang zu tricksen und andererseits in meiner Familie grundsätzlich nur NDR 2 auf 92,1 gehört wurde, welches damals ein wirklich klasse Programm sendete - bin quasi mit NDR 2 als einzig gehörten Sender aufgewachsen. (Heute könnte ich mich allerdings in den Hintern beißen, daß ich eher seltener auf der 101,4 bei DT 64 reingehört habe.)
Vieles änderte sich dann, als wir dann unmittelbar nach der Wende im Spätherbst 1989 ins Emsland zogen. Mein Vater betrieb für kurze Zeit ein CB-Funkgerät, was ich dann kurz darauf übernahm, um mir Weihnachten 1990 zwecks Aufrüstung der Anlage von ihm einen Nachbrenner nebst entsprechenden Netzgerät schenken ließ. :D Hier machte ich dann entsprechend meine ersten praktischen Erfahrungen mit sporadischen E - QSOs, häufig nach Österreich und in andere EU-Länder und öfter kaufte ich mir dann auch die damals existierenden einschlägigen Fachzeitschriften wie CB-Funk, Radio Welt, Radio Hören bzw. ab und an auch mal den Funkamatuer - Internet gab's damals ja noch nicht. :-)
An einem heißen Pfingsttag im Mai 1992 während eines Urlaubs am Balaton hatte ich dann auch meine ersten sporadic-e Empfänge auf UKW, als ich die Sender France Inter, -Musique und -Culture jeweils mit RDS im Autoradio meines Vaters empfing. Ahnungslos, wie ich damals war, dachte ich erst an Relay-Sender für französische Urlauber, da die Sender noch dazu so gut wie ohne Fading gingen. Als sie abends dann verschwunden waren und ich mir eine mitgenommene Radiozeitschrift nochmal durchgelesen habe, wurden mir die Zusammenhänge irgendwie klarer. :-)
Im Februar 1993 kaufte ich mir in einem Elektroniklanden in Meppen das Buch von Norbert Kaiser - "Einführung in das Hobby Überreichweitenempfang" und seitdem bin ich eigentlich mit den ganzen Zusammenhägen der Ausbreitungsphänomene vollends vertraut.
Nach und nach habe ich mir dann noch eine Hand voll weiterer wichtiger Nachschlagewerke aus dem Siebel-Verlag geholt, u.a. Rundfunk auf UKW und zwei Bücher über den Empfang auf AM. Wie schon bei unserem Anderl wurde ich dadurch auf den UKW-TV-Arbeitskreis aufmerksam und ich ließ mir ein Probeheft der Reflexion schicken. AK-Clubfreunde, bitte jetzt nicht böse sein: Damals erschien mir diese ganze Sache noch etwas steif und ich probierte auf UKW vieles erst einmal im Alleingang. Obwohl ich wie im Nachfolgenden zu lesen ist dann schon über die Jahre Erfahrung mit UKW-DX gesammelt habe, bin ich erst im Frühjahr 2005 unserem Arbeitskreis beigetreten, um der Reflexion auch mit dem einen oder anderen Log von mir beizutragen. Und der AK ist neben den Foren eine gute Ergänzung und Bereicherung für unser Hobby ! :cool:
Irgendwann in 1993 oder '94 habe ich mir dann von Ersparten einen Sony ICF-SW 100E gekauft und für eine ganze Weile lag mein Hauptinteresse erst einmal in den AM-Bändern, wo ich häufiger zumindest in die Klassiker mit ihren deutschen Diensten wie Radio Schweden (auf MW), bzw. auf Kurzwelle HCJB oder WEWN gerne mal reingehört habe, bzw. natürlich nicht zu vergessen der Kult im 41-Meterband: SWF 3 ! :cool:
Für UKW-DX war der Sony ICF-SW 100E nicht vollends geeignet, brachte doch das Autoradio Audi Gamma vom Vater mit der RDS-Funktion und der guten Empfindlichkeit doch wesentlich bessere Vorteile mit sich. Einerseits war es eine Zeit mit Unterbrechungen, da damals in meiner Freizeit dann mein Moped Priorität genoß, dennoch wuchs ab Sommer 1994 peu á peu das Interesse für UKW-DX und ich scannte ab und an schon mal an den elterlichen Gamma-Autoradios. Hier machte ich im Spätsommer 1994 auch erstmals meine wirklichen Tropo-Erfahrungen, als ich an drei Abenden am Stück zuerst bei einem Wochenend-Ausflug an der Ostfriesischen Küste aus SH den tagsüber im elterlichen Autoradio nicht hörbaren Delta-Radio mit der Maxi von Kraftwerk-Radioaktivität - ja, so etwas haben die damals gespielt :cool: - empfing, und dann bei der Rückkehr im Emsland wenig später BBC Radio 4 mit RDS Tacolneston den als Ortssender einfallenden WDR 2 aus Münster regelrecht wegdrückte.
Im Sommer 1996 machte ich dann die Fahrerlaubnis fürs Auto - mein Golf I plus erstes Autoradio ließ mir Freiraum und die Chance, mich noch mehr auf UKW-DX zu konzentrieren. Ungefähr zeitglich bekamen wir dann auch Internet ins Haus. Dieses damals noch sehr junge Medium bot damals bei weitem nicht die Möglichkeiten wie heute, dennoch machte ich dank der Altavista-Suchmaschine (Google gab's damals glaube ich noch nicht) schon sehr rasch die Seiten von Bo Kristian Lindqvist, Harri Kujala und Dennis Hepke ausfindig und schrieb mich über einen kleien Umweg dann in BKL's finnische FM- und TV-DX-Liste ein. Bis 2001 scannte ich entsprechend viel mit meinem Autoradio, was ab ungefähr 1997 gegen das RDS-fähige Denon DCR 900R ausgetauscht wurde, welches übrigens heute noch existiert.
Vieles ab ungefähr 1999 dürfte ja hier entsprechend bekannt sein, daher nur kurz:
- 1999 - 2001 Bundeswehr List/Sylt mit eintsprechend schönen Logs und viiiiel DR P3 aus Rangstrup. :D Hier wurde ich dank des von Jürgen Martens modifiziert gekauften Sangeans ATS 909 vollends zum UKW-DXer.
- Irgendwann ab Ende 2002 oder Anfang 2003 dann das Radioforum, wo ich bis heute unter meinem Namen texte und ihr mich auch nicht los werdet. :D
- 2002 - 2004 im Emsland wieder viel TV-DX unterwegs mit dem Casio und damit DNK und UK nach gefahrenen Taxischichten bzw. natürlich auch UKW-DX.
Und so weiter und so fort...
Nun bin ich seit Herbst 2004 dank meinem Dännchen hier in Köln und habe dadurch wieder neue DX-Erfahrungen gewonnen. Viele neue Logs in unserer gemeinsamen Wohnung, bei Danielas Elternhaus und im Rheinland generell. Auch hier im Rheinland hatte ich somit Empfänge, an die ich sicher noch in vielen Jahren gerne zurückdenke wie den kürzlich via Tropo geloggten SGR-FM aus Ipswich (97,1 MHz) oder seltenes sporadic-e letztes Jahr Ende Oktober. Mein guter alter DR P3 aus Rangstrup hat es bekanntlich auch einmal bis hier runter in die Kölner Bucht geschafft und das Schönste ist, daß sich Daniela bei vielen Empfängen mitfreut und mir auch gerne mal über die Schulter schaut, um selbst zu testen. Hier habe ich auch seit 2005 TV-DX weiter ausgebaut und konzentriere mich beim Fernseh-Fernempfang nun vorwiegend auf sporadic-e im Band I. Zur Hälfte bleibe ich natürlich weiterhin dem UKW-DX treu, hier bin ich sowohl auf Tropo- als auch auf sporadischer E-Jagd, wobei ich mich auf die sporadic-e - Saison aufgrund der größeren Vielfalt vielleicht noch ein Ideechen mehr freue ! :cool:
Kurz und knapp der Schluß: Optimistischer Blick in die Zukunft und ich freue mich noch viele schöne Jahrzehnte mit euch hier in den Foren oder ab und an auch mal auf einem Treffen ! :cheers:

Grüße,
Matze
PowerAM

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von PowerAM »

Mein Kerninteresse galt der Musik. Und "gute Musik" aus dem Westen mußte es sein! Ich hatte aberr keinerlei Not, irgendwas zu basteln, um die gewünschten Sender zu bekommen. Etwas nördlich von Berlin war ich mit Rias 1 und 2, den SFB-Programmen, AFN, BFBS usw. bestens versorgt. Selbst meine frühen Nur-MW Radios bekamen Rias 1 und 2 oder SFB 2.

Auf UKW kam dann 1987 der erste westberliner Privatsender Hundert,6 dazu, der sich angenehm vom öff.-rechtlichen Mief der Westsender abhob. Der Sender kam frisch und locker moderiert daher, spielte die neusten Hits und brachte die damals sehr ungewohnten "Verbraucherinformationen" in einer nicht gekannten Häufigkeit.

Bis etwa zum Beginn der 90er gab es DX in unserem heutigen Verständnis nur auf LW, MW und KW, wobei ich bis zum Schluß eifriger Hörer von "DX-Aktuell" gewesen bin. Ich interessierte mich für die KW-Piraten ebenso wie für den Empfang von Sendern wie HCJB Quito, Radio Havanna oder Radio Japan.

Zum UKW-DX kam ich durch meinen ersten zufälligen Es-Empfang von Antenna 3, den ich als Mitschnitt bei einem Studiobesuch in der Berliner Nalepastraße mitbrachte. Irgendwann wurden die Berliner UKW-Programme immer langweiliger - nicht zuletzt wegen dem Wegfall von Rias und Alliiertensendern. Ich hörte dann eben NDR 1 MV, NDR 2, Antenne MV Ostseewelle oder später dann auch gern N-Joy von der Röbeler Funzel. Dafür trieb ich dann sogar diversen Aufwand. In meinem Zimmer in der elterlichen Wohnung hatte ich dann bereits bald eine 3-Element Yagi unter die Decke gehangen, die mir dann auch im erdgeschoß rauscharmen Empfang der stärkeren Sender von Helpterberg und Röbel ermöglichte. Meine Eltern waren damals entsetzt, wie man sich "so etwas häßliches" in die Bude hängen kann.

Schnell bekam ich mit, daß Home-HiFi Geräte im zunehmend belegten UKW-Band gegenüber Autoradios die schlechteren Empfangsergebnisse brachten. So stürzte ich mich auf "erbeutete" Autoradios und hatte bald meine ersten brauchbaren Empfänger zusammen. Einen Grundig aus der legendären WKC-Serie habe ich heute noch im Wohnzimmer (!)als Empfänger für NDR 2 oder Ostseewelle. Durch bessere Wohnlage geht alles das auch mit einem einfachen Dipol.

Anmerken möchte ich noch, daß ich Anfang der 90er Jahre über CB-Funk irgendwann auch zur "kleinen Lizenz" kam, die ich allerdings praktisch wegen fehlenden Antennenaufbaumöglichkeiten nicht nutze. Auch CB ist für mich nicht mehr so wichtig wie früher. Fürs Auto habe ich zwar noch immer sehr gute Technik vorrätig, die ich manchmal zu Einsatz bringe, ständig läuft das aber nicht mehr.

Voriges Jahr fing ich dann mit DAB an und interessierte mich wieder intensiver fürs TV-DX. Aber auch hier krankt es an Antennenaufbaumöglichkeiten. Und so muß alles bei mir klein, kompakt und transportabel sein. Zudem lege ich Wert darauf, nicht benötigtes verstauen zu können und erst bei Bedarf wieder herauszuholen.

Schade finde ich auch, daß ich 2003 im Rahmen der Sanierung meines Wohngebietes meine 35 cm große SAT-Antenne entfernen mußte. Ich verweigerte mich bereits damals dem hier überteuert angebotenen Kabelfernsehens und guckte terrestrisch weiter. Heute habe ich DVB-T, gucke aber auch ziemlich wenig fern. Angeschaltet wird grundsätzlich nur, wenn etwas sehenswertes kommt oder man im Band-I DXen will. Sonst bleibt der Kasten aus. Eher lasse ich stundenlang ein Radio laufen als meine Zeit vor dem Fernseher zu verschwenden!
Saarländer (aus Elm)

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Bei mir hat's mit der Erkenntnis, dass Radioempfang ein aufregendes Hobby sein kann, doch etwas länger gedauert. Fast pünktlich zur Einschulung bekam ich einen Radiowecker geschenkt, auf dem ich zunächst nur das auch gerade erst gestartete SR3 hörte, wenig später kam dann die RTL-Hitparade hinzu und schließlich bin ich 1983 von SR3 zu SR1 gewechselt.
Trotz meinem vielfältigen technischen Interesse v.a. an (Modell-)Eisenbahnen und Flugzeugen, bin ich zunächst nicht darauf gekommen, am Radio mehr als die bekannten Ortssenderfrequenzen einzustellen.
Ab 1985 habe ich dann angefangen, Musik aus dem Radio (damals natürlich auf Kassette) aufzunehmen, was neben dem DXen auch heute noch im MP3-Zeitalter meine einzige Sucht ist.
Im September 1989 habe ich dann beim Wühlen in einer Tüte voller alter Bedienungsanleitungen als Beilage zu 2 damals schon defekten Kofferradios (Telefunken Bajazzo Sport und ITT Schaub-Lorenz mit goldener Europa-Taste) eine Wittsmoorliste und eine Mittelwellensenderliste von 1969 gefunden, und dann hat's 'Klick' gemacht.
Obwohl noch von 'vor Genf 1975 bzw. 1984' waren die Listen halbwegs brauchbar zur ersten Orientierung und ich fand das schon ziemlich toll, dass ich mit dem Telefunken-Doppelcassettenradiorekorder auch HR3 auf 89,3 schwach empfangen konnte, wo ich doch bisher davon ausging, dass SR und SWF die einzigen empfangbaren ÖR-Anstalten waren.
Ziemlich schnell hatte ich natürlich eine Übersicht über alles, was empfangbar war, u.a. die damals populären Piratenradios aus Frankreich (Radio Forum, RVN, Radio Melodie und Studio 1), Radio Ladies First von der Hornisgrinde oder France Info ganz am Ende der UKW-Skala, die ansonsten jenseits von 106 MHz nur Rauschen zu bieten hatte. Dort habe ich dann auch als erstes von Erich's Abgang in der DDR gehört.
Dann gings weiter auf Mittelwelle, wo ich mich noch an die Sondersendungen bei NDR 2 während der Frühjahrsstürme 1990 erinnere.
Die Kurzwelle war mir wegen der engen Skala doch noch etwas unübersichtlich, jedoch hörte ich noch das deutsche Programm von Radio Kanada Int. und Radio Südafrika Int., bevor diese Sendungen kurz darauf eingestellt wurden. Die Hardcore Propaganda aus dem Ostblock habe ich damals schon nicht mehr mitgekriegt.
Ab Sommer 1990 gings dann auf UKW richtig los, mit neuer Stereoanlage inklusive Technics ST-G560, der bis auf die ausgeleierte Taste der Signalstärkeanzeige immer noch tadellos funktioniert (eigentlich verwunderlich, nachdem ich ihn v.a. in den 90ern exzessiv die Bänder rauf-und runtergejagt habe). :spos:
Am Anfang war's noch extrem wichtig auch RPR Eins und SWF 3 möglichst rauschfrei reinzukriegen, v.a. nachdem ich zu Weihnachten 1991 zum ersten Mal eine Sendung von Frank Laufenberg gehört hatte, später erübrigte sich dies wegen Kabelanschluss, und heute natürlich wegen des ARD-Radiotransponders auf Astra.
Während Schule, Bundeswehr und Studium blieb mir aber viel Zeit zum DXen, so dass mir kaum eine Tropo entging, und Mitte der 90er rückte dann dank diverser (allseits bekannter) DXer Sendungen auch die Kurzwelle (diesmal mit PLL-Empfänger) wieder in den Fokus. Programme wie z.B. DT64 oder DRS3 waren Anfang der 90er meine beliebtesten DX-Ziele. Nur leider gab es erst ab Ende der 90er mit Hilfe des Internets eine Möglichkeit, sich vollumfänglich über alle Frequenzen und aktuellen Änderungen zu informieren. Dies hätte ich mir schon früher gewünscht. V.a. die Standorte französischer Privatsender waren mir jahrelang ein Rätsel, da auch eine Franzis-Sendertabelle von 1995 nur die staatlichen Programme listete.

Heute hat sich das ganze ein wenig gewandelt.
Seit Ende der 90er die Inhalte v.a. der privaten UKW-Programme für (nicht nur) meinen Geschmack immer entbehrlicher wurden und daher seit 2000 eine Sat-Antenne für Astra auf dem Dach steht, ich zudem 2005 mit diversen Spielschüsseln angefangen habe, regelmäßig alle möglichen Satelliten abzugrasen und ansonsten aus beruflichen Gründen nicht mehr so viel Zeit habe, muss es schon zu fetten Mega-Tropo kommen, damit ich nochmal stundenlang am Technics kurbele, um vielleicht doch noch den einen oder anderen Standort neu zu loggen. Daher auch meine seltenen Einträge im DX-Forum. Wenn diverse Kabellecks aus der Nachbarschaft meine DX-Indikatorfrequenzen zudröhnen, vergeht mir ohnehin der Spaß. :mad:
Zuletzt gab es auch kaum noch Änderungen im normal empfangbaren UKW-Spektrum. Wenn ich also mal mit dem Technics Radio höre, ist es höchstens noch Classic 21, oder eine der Samstags parallel laufenden Mediensendungen von SR2 oder DLF.
Auf Kurzwelle interessiert mich vornehmlich noch DRM, wo es leider auch nicht voran geht. Als Programmhörer kann man hier (zumindest stationär) auf Satellitensendungen zurückgreifen. Die Anschaffung besserer Empfänger und Antennen habe ich leider nie verwirklicht.
Die analoge Mittelwelle konsumiere ich mittlerweile fast nur noch mit dem Radiowecker.
Und DAB habe ich immer vor mir hergeschoben, vor der Einführung von AAC wird das wohl auch nichts mehr.
Nichtsdestotrotz versuche ich alle Änderungen auf allen Bändern mitzuverfolgen und weiterhin in meine eigenen Listen einzupflegen.

Wenigstens eine neue Spielwiese tut sich noch auf. Obwohl ich bisher (außer bei Sporadic E) mit TV-DX noch nichts am Hut hatte, kann ich's gar nicht erwarten, bis DVB-T endlich hier startet, und die spannende Frage beantwortet werden kann, ob ich wenigstens mit einer Unterdach-Yagi die französischen Pakete ohne Aussetzer empfangen kann.

Wenn ich mich endlich mal entschließen könnte, bei meinen Eltern auszuziehen, könnte auch das Hobby UKW-DX wieder einen Aufschwung erleben.
Dann muss es aber ein abgelegenes Haus auf einem Berg sein, garantiert ohne Kabellecks und PLC. :D
Habakukk

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Habakukk »

Bei mir dürften mein Interesse für Musik und das Technikinteresse meines Vaters die Ursachen sein, dass ich auf das DX-Hobby gekommen bin. Dadurch hatte ich doch relativ früh schon Radiogeräte im Kinderzimmer stehen und hab vermutlich schon mit 5 oder 6 Jahren begonnen, die "Schlager der Woche" auf Bayern 3 aufzunehmen.

Mit 9 (1986) bekam ich dann meine eigene "richtige" Stereoanlage und damit ging's dann eigentlich schon richtig los. Ich stellte schnell fest, dass es neben Bayern 3 und Ö3 auch Radiosender aus Südtirol zu empfangen gab (Südtirol 1 und später Radio Transalpin), die neben den Schlagern der Woche schnell zur zweiten Musikaufnahmequelle wurden. Da diese ständig Senderausfälle hatten und häufig Frequenzwechsel durchgeführt wurden, musste man zwangsweise hin und wieder über das Band kurbeln. Da kam ich natürlich schnell auf den Geschmack, auch, weil bei uns daheim mit schwachem Signal auch die Münchner Lokalsender zu empfangen waren, die natürlich ebenso wie die Südtiroler Sender tolle Musik spielten. Dafür musste man die Zimmerantenne aber schon bisschen genauer ausrichten.

Irgendwann stellte ich dann fest, dass bei bestimmtem Wetter auch AFN aus Augsburg (100,0) und Südfunk 1 (95,1) und Südfunk 3 (98,1) zu hören waren, tlw. dann sogar in guter Qualität. Auch dort kamen wiederum tolle Musiksendungen, sodass ich bestrebt war, diese möglichst oft zu empfangen. Das führte dann zu meinem Hobby, diese Sender nicht mehr nur wegen der Musik, sondern des reinen Empfangs wegen zu "jagen".

Mitte der 90er kam ich dann über das Siebel-Buch "Rundfunk auf UWK" auf den UKW/TV-Arbeitskreis und merkte, dass es da noch Gleichgesinnte gab. Dort wurde dann auch immer vom ominösen Sporadic E im Sommer geschrieben, das ich bis dahin nie beobachtet hatte. Es dauerte weitere Jahre, bis ich endlich mal Spanier und Briten im Radio drin hatte. Seitdem beobachte ich auch Sporadic E gerne, wenngleich nicht mit dieser besondere Freude, die ich bei Tropo-Überreichweiten habe.

Das DX-Hobby mag für Außensehende vielleicht etwas exotisch anmuten, ich empfinde es aber als sehr schön, denn es hat sehr viele Facetten, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht. Neben den technischen Aspekten des Rundfunks lernt man auch viel über Topographie, Geographie, über das Wettergeschehen, aber auch über Politik... Man kommt dadurch auch etwas rum (diverse Fahrten zum Scannen, zu Hobbytreffen etc...), und kann das Hobby sogar mit sportlichen Aspekten (z.B: Besichtigung von Senderstandorten in den Bergen hier) verbinden. Langweilig wird es einem mit *diesem* Hobby jedenfalls nicht.
DX-Project-Graz

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von DX-Project-Graz »

Wow, tolle Geschichten habt ihr hier schon zusammengesammelt in nur einem Tag, na dann will ich auch mal.

Mit etwa 8 Jahren bekam ich von meinem Opa einen Philips Radiorekorder, den D 8088. Das Gerät, das aus den frühen 80ern stammen muss, hatte zwei Kassettendecks und einen AM/FM Empfänger (mit analoger Skala bis 108 MHz).
Anfangs hielt sich meine Freude in Grenzen, als dann allerdings am 1. April 1998 in Österreich Start für die Privatsender (abgesehen von Antenne Steiermark) war, wurde es für mich interessant. In Graz startete das Grazer Radio "GrazLive" auf 107.5 MHz, das Studio war von meiner Volksschule nur wenige Meter entfernt gleich auf der anderen Straßenseite. So besuchte ich öfters den Sender und durfte zum Schulschluss 1999 sogar live on air. Als GrazLive dann im März 2000 trotz wahnsinnigen 20% Marktanteil verkauft wurde und das Programm eingestampft wurde, wendete ich mich immer mehr vom Medium Radio ab. Ö3 konnte ich noch nie leiden und sonst gab es kaum Alternativen in Graz.
So beschäftigte ich mich dann mehr mit dem Fernsehen, was immer schon mein Interessensgebiet war. Als Sechsjähriger entdeckte ich wohl (wie meine Eltern mir später erzählten) die Suchlauftaste am Videorekorder und damit Kanal 59 in verrauschtem s/w: das damalige Tele 59 vom Pohorje in Slowenien! Manchmal kam (durch Tropo) Farbe, und so saß ich begeistert vor dem Schirm ohne zu wissen, welches Programm ich da vor mir hatte. Ich kann mich noch gut an das Logo oben rechts erinnern, das nicht nach ORF aussah und so meine Begeisterung weckte. Bei meinen Großeltern gabs immer schon Kabelfernsehen, während wir daheim nur terrestrisch ORF hatten. Ich malte gerne die Senderlogos ab oder machte Listen in Hotels im Ausland (natürlich keine Scans, sondern einfach die Sender mit gespeicherter Kanalnummer).
2003 waren wir öfter bei Bekannten eingeladen, die auf einer Anhöhe wohnten. Dort habe ich mich mit dem Fernseher ein wenig gespielt und mit dem Suchlauf HRT aus Kroatien in astreiner Farbe entdeckt. Nun wollte ich das auch daheim bewerkstelligen aber mangels Erfolg ließ ich es bald wieder bleiben. Ein paar Wochen später bekam ich eine neue Stereoanlage mit Brüllwürfelempfänger, wie sich später herausstellte. Ich machte eines Abends einen UKW-Bandscan, der als Empfangsliste gedacht war, um sie neben das Gerät zu hängen. Ich wollte dann aber wissen, woher die Sender kamen, so befragte ich das Internet. Nach einiger Zeit stieß ich auf die Bandscan-Seite, damals noch von Thomas Birkle. Er half mir mit der Auswertung und verwies mich auf das Forum. Ich baute den Bandscan mit dem Autoradio aus (ich war immer der Meinung, die Anlage wäre schon das Nonplusultra) und so ging es dann richtig los!
Zwei Wochen nachdem ich das Forum fand, empfing ich am 22.7.2003 mein erstes Sporadic-E aus Finnland, während ich bei meiner Oma einen Bandscan erstellte. Ich dachte erst das RDS von "YLE_YKSI" wäre von einem ungarischen Sender, die es dort zu Hauf gibt. Die Sprachen sind ja miteinander verwandt... So kam ich zufällig zu den Weitempfängen.
fm_am_dx

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von fm_am_dx »

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Channel Master

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Channel Master »

Dann will ich auch mal. Das wird wohl der längste Beitrag, den ich je geschrieben habe...
Angefangen hat es als ca. 8-jähriger als wir in Bayern bzw. Tirol in Urlaub waren. Dort gab es ganz andere Sender als hier mit ganz einprägsamen Verkehrsfunkdurchsagekennungsmelodien™. Wenn dann der Wagen meines Vaters dann mal schön im Schatten parkte, habe ich mich hinter das Autoradio geklemmt und über alle Wellenbereiche gekurbelt.

Das ging dann die nächsten zwei Jahre genauso. Als ich 10 war, zogen wir in ein eigenes Haus nach Viersen mit eigenem Zimmer im Dachgeschoss für mich. Da Vater sich eine neue Stereoanlage zugelegt hatte, bekam ich den Grundig RT50-Tuner und den Verstärker SV-50 sowie einen Dual-Plattenspieler aus der alten Anlage, sowie einen eigenen Fernseher, der jedoch nur ein paar Tage alt wurde, weil meine Schwester es schaffte, diesen von Regal zu ziehen. Weihnachen 1978 bekam ich dann einen neuen Grundig 1510b Farbfernseher geschenkt, wobei mich das Programmangebot der „Gemeinschaftsantenne“ doch etwas enttäuschte: K7: ZDF, K9: ARD, K11: WDR3. Das war’s. Über Einstrahlung kamm noch ganz schwach Ned. 2 auf K31 rein, jedoch nicht wirklich ansehbar. Ich wollte mehr Programme. Ich wusste, dass mehr möglich ist, zumal ich mich erinnern konnte in unserer alten Wohnung in Dülken Ned.1 und Ned.2 empfangen zu haben.

Also wurde die Gemeinschaftsantenne abgezogen und die Teleskopstäbe des 1510b aktiviert. Das brachte dann Ned.1 fast störungsfrei und Ned.2 zumindest schonmal in Farbe. Ganz stolz erzählte ich dies am Abend meinem Vater. Dieser entgegnete, dass im Keller noch eine Zimmerantenne sei, die ich ja auch einmal ausprobieren möge. Dabei handelte es sich um eine aktive Schwaiger-Zimmerantenne mit zwei Bügeln zur Modellierung eines VHF-Dipols sowie einer 5-Element-Yagi für UHF. Diese stellte ich neben den Fernseher und begann meinen ersten TV-Bandscan. Was mir sofort auffiel, war ein „Franzose“ auf K8. Dabei stand der doch gar nicht in der Hörzu-Kanaltabelle. Vater: „Das ist bestimmt Belgien“. Was sich dann beim Wetterbericht auch bestätigte, ich hatte RTBF 1 Wavre Kanal 8 empfangen. Am Folgetag gab es dann die ersten Testbilderfolge. Während RTBF1 nur ein Farbbalkentestbild mit der Inschrift RTBF sendete, konnte ich auf UHF zwei neue Philips-Testbilder dingfest machen: BRT – VTV 1 und BRT – VTV 2 auf den Kanälen 44 und 47. Und außerdem mehrere Sender mit den Testbildern von WDR1, ZDF und WDR3. Die Stationsdias zu jeder halben Stunde waren sehr hilfreich, um festzustellen, welche Reichweite denn so möglich ist. Empfangen konnte ich Düsseldorf, Wesel, Bonn, Aachen, Monschau, Lüdenscheid, Dortmund und Münster. Und ein weiteres Testbild mit 1000hz-Ton ohne Inschrift. „Jedes Testbild muss einen Namen haben!“ murmelte ich und schaltete immer wieder auf diesen Kanal. Abends dann kam endlich Programm: Südwest 3 aus Ahrweiler. Dieser wanderte sodann auf Programmplatz 4, Ned. 1 und 2 kamen auf 5 und 6 wie BRT 1 und 2 auf den Programmplätzen 7 und 8 landeten. Da waren die 8 Programme des 1510b schon belegt und für RTBF war schon gar kein Platz mehr. Aber gescannt wurde seitdem täglich, und man kann ganz klar sagen, dass ich übers TV-DX zum Hobby gekommen bin.

Zum UKW-DX kam ich dann so:
Beim darauffolgenden Urlaub (müsste 1978 gewesen sein) habe ich mir dann auf der Rückfahrt die letzten Frequenzen der entsprechenden Sender auf den blauen Schildern gemerkt um diese dann zu Hause auf meinem RT50 an der Gemeinschaftsantenne auszuprobieren. So schlecht die Gemeinschaftsantenne beim TV war, so gut war sie im UKW-Bereich: Ein Dipol mit Vorzugsrichtung 110° / 290° auf einem Hochhaus – ca. 78m über NN.

Zunächst Ö3 auf 88,5 getestet, deutsche Sprache zwar, doch bei den Nachrichten wurde es interessant: „Hier ist der belgische Rundfunk mit Nachrichten“. Aha, die sprechen aber viele Sprachen in Belgien, dachte ich mir. Dann Bayern 3 ausprobiert auf der 93,4: Ging damals natürlich gar nicht wg. Nordhelle 93,5 und Scheunentorfiltern. Dann der erste Erfolg: hr3 vom Gr. Feldberg auf 89,3 brachte das magische Auge zum Zucken. Für Stereoqualität reichte es zwar nicht, aber ab da wurde dann immer nach der Schule die Mittags-Disco-Theke gehört, auch wenn es ab und zu mal Fading gab. SWF3 auf 94,8 ging problemlos in Stereo. Der wurde dann immer Sonntags abends gehört. RTL auf 97,0 kannte ich von meiner Oma, der wurde dann sonntags mittags immer gehört (auch manchmal mit Fading). Empfangbar waren zu dem Zeitpunkt: WDR1-3+Ausländerprogramm, SWF 1-3, hr3, RTL, BFBS, Holland 1-3, BRT 1-3, RTBF 1 und 2 sowie BRF.

Irgendwann kamen dann auch die ersten Tropo-Erfahrungen, welches mir im TV-Bereich NDR, Dänemark und England brachten. Für Hessen und Bayern hat es meist nicht gereicht, obwohl ich damals schon die Überlegung anstellte, dass der Sender Angelburg eigentlich gar nicht sooo weit weg ist und alles versucht habe mit atemberaubenden Konstruktionen von gestapelten Kartons auf dem Kamin mit Zimmerantenne oben drauf. Der K52 war damals ja noch frei (später RTL Wesel). Wie sich später mit Radio Mobile herausstellte, gab es ein topogaphisches Hindernis an dem QTH.
UKW-mäßig gab es dann zu Weihnachten 1979 einen Grundig T5000, welcher immer noch in meinem Besitz ist (leider mittlerweile defekt). Direkt am Morgen des ersten Weihnachtstages gelang mir damit um 5:30 der Empfang von Bayern 3 auf der 96,3 vom Kreuzberg. Bärbelkreuz wurde zu dieser Zeit nachts noch abgeschaltet und ging erst kurz vor 6 on air.

Der T5000 hat zwar für heutige DX-Maßstäbe immer noch Scheunentorfilter, aber gegenüber dem RT50 war das schon eine deutliche Verbesserung, auch von der Empfindlichkeit her.

In 1980 gab es dann eine CB-Funk-Heimstation (Grundig CBH 1000) und den dazugehörigen Antennenmast.

Zu dieser Zeit habe ich sehr viel auf Cassette aufgenommen, das ging dann bis ich 15 war und andere Interessen hatte. Ab dann wurde nur noch gescannt, wenn ich zufällig durch TV-Gleichkanalstörungen darauf aufmerksam wurde. Eine Anekdote muss ich aber aus der Zeit noch erzählen: In dieser Zeit habe ich zusammen mit meinem Vater sehr viele Antennenanlagen errichtet und manchmal fiel dabei ein mehr oder weniger brauchbares Teil ab. So auch im Frühling 1982: Da mussten wir bei einem Bauern einen neuen Mast errichten, dabei wurde die alte Antennenanlage komplett entsorgt. Der Großteil der Anlage war uralt, nur die UKW-Antenne (Astro UK8) schien nachträglich montiert und sah noch sehr gut aus. Diese ließ sich jedoch nicht mit dem Auto transportieren. So wurde sie in der Scheune zwischengelagert und am Abend holte ich dann die 8-Element-UKW-Antenne geschultert auf dem Mofa fahrend heim. Das Bild hätte ich gern gesehen. Die UK8 wurde zunächst unterhalb der CB-Funk-Antenne montiert, später kam noch eine (gekaufte!) Astro UVX43 C hinzu für den dann glasklaren Empfang von BRT1 und 2 und später auch eine 4-Element-Band I-Antenne für Lüttich K3 und Sporadic-E.

Die UK8 ist auch heute noch hier auf dem Drehrohr im Einsatz.

Mit 18 und eigenem Auto kam ich dann auf den Trichter, dass andere Standorte evtl. günstigere Empfangsbedigungen für bestimmte Sender boten. Das Grundig WKC 2830 VD in meinem ersten Golf war zwar nicht das empfindlichste, aber OK. Damit gelang es sogar RTBF3 auf 95,6 an manchen Stellen zu empfangen, welcher zu hause durch die 95,7 zu stark gestört war. Im TV-Bereich gab es ähnliche Effekte, wie ich mit einem 14cm-s/w-Gerät feststellen konnte. Mein nächstes Autoradio war dann schon ein Blaupunkt Bremen SQR46. Dieses an die Yagi angeschlossen brachte dann schon R-SH aus Heide auf 100,2 und Bremen 1 auf 93,8 ständig. Ab da wusste ich, dass Autoradios gar nicht so schlecht sind.

Bei der Bundeswehr dann (Fernmeldeeinheit) lernte ich dann erstmals einen Gleichgesinnten kennen. Beiläufig erzählte ich ihm, dass ich am folgenden Wochenende vorhatte, einen neuen Mast zu errichten, hauptsächlich für den Empfang und die Einspeisung der gerade gestarteten Privatsender und oben drauf sollte dann erstmals ein Rotor zum Einsatz kommen. Ich erzählte ihm dann recht großspurig, dass ich vorhätte, eine „richtige“ Antenne zu errichten und nicht so ein Spielzeug, wie sie häufig aufgebaut wurden. Er fragte dann wieviel Elemente die UKW-Antenne denn hat. „8 Elemente“ meinte ich, da runzelte er die Stirn und entgegnete. „8 geht so gerade, ich hab‘ 18 Elemente“. Ein Besuch bei ihm in Meerbusch am Folgetag sprengte alle Erwartungen. Oben eine 4er-Gruppe UHF, unten eine 4er-Gruppe VHF-III, dazwischen die Stolle US-18 und das alles drehbar. Zusätzlich noch fest ausgerichtet mindestens 10 andere Antennen. Dies war die mit Abstand größte Antennenanlage, die ich je gesehen habe, da konnte ich mit meiner Anlage bei weitem nicht mithalten, obwohl ebenfalls eine UHF-2er-Gruppe an der Mastspitze montiert wurde. Leider habe ich den Kontakt zu ihm verloren. Oder liest er vielleicht hier mit? Wer weiß.

Während meiner Ausbildung 1991 staubte ich noch eine 85er Sat-Schüssel ab, die seitdem an einem weiteren UKW-Rotor am Ausleger für den Empfang von Astra und diversen Eutelsat sorgte.

1993 zog ich dann mit meiner Frau zusammen und die ganze Anlage wurde am neuen QTH errichtet. Nur die Sat-Schüssel wurde durch eine 150er Kathrein ersetzt. Die drehbaren UHF- und UKW-Antennen wurden an diesem QTH jedoch nur selten genutzt, da dieser ziemlich tief liegt und die räumlichen Voraussetzungen ziemlich beengt waren.

In 2004 dann zogen wir nach Süchteln und hier wurde wiederum die ganze Anlage errichtet. Durch die hervorragende Ost-Lage begann ich wieder mit dem DXen und stieß auf dieses Forum. Der Rest dürfte bekannt sein.
quappi

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von quappi »

Dann will ich halt auch mal.
Angefangen hat es mit Opa,der war halt mehr TV verückt.Anfang der 50er sendete hier in der Gegend kein Sender aber der Fernseher war schon da.Da wurden Versuche gestartet-Notstromagregat und auf die Berge.Das Ergebnis mehr als ernüchternt.Also kam das Ding wieder in den Karton.Ein Jahr später erfuhr er der Kreuzberg würde anfangen zu senden.Also Antenne raus und schon war ein tadelloses ARD Programm zu sehen.Die Freude währte 2 Tage da kam die FDJ und zerrte das Ding vom Dach.Am nächsten Tag ging er zur Bezirksleitung-keiner weiss was er da abgelassen hat-auf jedem Fall kam er mit einer neuen Antenne zurück,die gleich wieder montiert wurde,seitdem hat keiner von denen sich getraut nocheinmal unsere Antennen anzufassen sogar zu Ulbricht´s Zeiten als sie eigentlich abmontiert werden mussten.Dann kam das Zweite-also bei der Westverwandtschaft nachgefragt und promt kam der Konverter.Tja VHF1 ging ja top aber UHF....... Die Berge reflektierten das Bild mindestens 4-5 mal.Also wochenlang mit der Antenne durch den Garten gehoppelt oder auf dem Dach rumgeklettert.Kein nennenswerter Erfolg-also gestockte Zeile.Dann kam zum Glück Würzburg.War zwar weiter weg,aber keine Reflektionen und eine Yagi reichte.Als die dritten kamen,wurde ein neuer Mast gesetzt 6 meter über dem Dach.Bayern wurde von Coburg genommen HR von der Röhn-mit dem selben Zirkus wie vor Jahren mit dem ZDF-Südwest3 von Waldenburg.Der NDR war,durch den Berg hinter mir,so schlecht das er sich nicht lohnte.
Meinen Vater war mehr für Radioempfang zu begeistern.Anfang der 70er dudelte eigentlich nur Radio Nordzee,Caroline oder Luxemburg.Dann Ende der 70er kaufte er sich einen neuen Tuner-der ging bis 104Mhz.Angesteckt ausprobiert gegen Ende des Bandes fiel ihm ein paar Sender auf schwach fadend.Es handelte sich um Radio Brenner ,Tirol und C.Er setzte sich in sein Auto und kam eine Stunde später wieder mit einer 7 Element.Schnell zusammengebaut-die 3 Element vom Dach geflaggt und schon gingen die Sender um einiges besser.Das reichte ihm nicht.In den nächsten Jahren wurde gestockt bis zwei Zeilen übereinander.Also vier 7elementer.Anfang 80 kam ein neuer Tuner bis 108-der brachte uns dann auch den DRS3.Mitte der 80er wurde umgebaut auf 4 mal14elementer.Duch die Taubheit der Antennen jenseits der 100 wurde wieder rückgebaut-2 verkauft -2 blieben mir erhalten,die sind heute modifiziert bei mir im Einsatz.
Ende der 80er kamen die Privatradios auf.FFN,Antenne Bayern,Radio W1,Radio Regional,RPR,Radio Ton.........Die Antennen wurden zurückgebaut bis auf eine Zeile ,1 meter über dem Dach.Dann kam der erste Satspiegel Ende 88. 25000 DDR-Mark.Sein Interesse an der UKW lies nach. Die Radioantennen wurden abmontiert als das Kabel kam.Das Radioangebot war damals sehr vielfältig.Einzig ich hielt mir noch eine 3 Element,Richtung Südwest,die mir SDR3,Radio Gong.......bescherten.Dann kam Kabel Deutschland und über Nacht waren nur noch Sender zu hören die mit einem feuchten Finger an dem Antenneneingang sowieso gingen.Da fiehlen mir die Yagis ein die eingemottet im Boden lagen.Pauschal erst mal eine auf einen 6 meter Mast gebaut.Zum jetztigem Zeitpunkt sieht es so aus -11 meter Mast-obere3,20meter drehbar mit zwei 14 Element modifiziert,die mir einen dauernten Empfang von Antenne Vorarlberg Ö2 Voralberg 355km,DRS2,sämtliche SWR Umsetzer bis Waldburg,fadend SR1,B4 Hohenpeißenberg(319 Km) bekomme ich sogar trotz der wenigen cm Antennendrehung von der Hornisgrinde(290 km) gut getrennt.Stark fadend Südtirol 1-Zirogalm(408km).
Richtung Norden kommen nur die stärksten durch den Rennsteig.Hat auch seine guten Seiten sonst könnte ich etliches gar nicht empfangen.
Die Tage kommen ,wenn das Wetter mitspielt, zwei 5 Element Yagis vertikal-eine Richtung Südtirol und eine Richtung Holland wieder dazu.Auch die UHF VHF3 VHF1 und Vaters 7 Element UKW kommen wieder dran.



Ach so an Robert S. ich habe hier noch einen neuen Band1 Dipol rumliegen.Einer reicht mir.Wenn du mal in der Gegend bist kannst du ihn gerne mitnehmen.
Heinz Schulz

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Heinz Schulz »

Jetzt kann ich aber auch nicht mehr an mich halten und gebe hier meinen "Senf" auch mal dazu:

Mein Vater hat mich in gewisser Hinsicht auch mit dem DX-Virus angefixt, obwohl er alles andere als DXer gewesen ist. Bei meiner Mutter lief ja in der Küche von früh bis spät immer nur das erste Programm des Hessischen Rundfunks, dessen Programmfolge ich bis heute auswendig vorbeten kann. Spannend wurde es dann, wenn mein Vater am Wochenende das Allerheiligste, nämlich den Grundig Heimsuper anwarf und erstmal das UKW-Band durchforstete, das Ende der 50er/Anfang 60er ja noch sehr übersichtlich gestaltet war. Da gabs dann auch mal SWF, Bayern, AFN, Südfunk Stuttgart usw. Dann durchstreiften wir Mittel- und Kurzwelle und blieben eigentlich immer bei Radio Luxemburg hängen.
Die TV-Antenne hatte mein alter Herr auch höchstselbst am Dach unseres viergeschossigen Mietshauses montiert, sehr zur großen Angst meiner Mutter. Ab und zu stieg er auch mal aufs Dach, um die Antenne weg vom Gr. Feldberg und hin zum Kreuzberg zu richten, um das von dort ausgestrahlte Vormittagsprogramm sehen zu können, allerdings mit eher mäßigem Erfolg.
Ende der 60er-Jahre erbte ich den Grundig und widmete mich eigentlich vordringlich der Mittelwelle.
Eines Tages hängte ich einfach ein Stück Antennendraht an den entsprechenden Ausgang des Radios und ging den UKW-Bereich durch. France Inter, Europawelle Saar und der Berliner Rundfunk kamen teilweise erstaunlich deutlich herein (manchmal auch der NDR vom Torfhaus). Das faszinierte mich schon sehr.
Tja, und heute, zu Zeiten von Degen, Sangean, extremen Schmalfiltern usw. machts immer noch Spaß, auf UKW-DX-Tour zu gehen, auch wenn hier im Rhein-Main-Gebiet alles hoffnungslos zugefunzelt ist. Aber je nach Standort geht immer wieder mal was, doch das ist jetzt ein anderes Thema.
So, das solls erstmal gewesen sein. Auf meiner Homepage ist, wenn sie nicht gerade mal wieder offline ist, noch ein bisschen mehr darüber nachzulesen, wie ich zum schönsten Hobby der Welt gekommen bin :xcool:. Einfach die Rubrik "Über mich" anklicken und lesen ;)
Bolivar diGriz

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Bolivar diGriz »

Ich kam eigentlich in zwei Teilen dazu: Um 1980 (ich war 11) bekam ich von meiner Oma eine alte Phontruhe von Imperial mit gutem Radio. Zu dieser Zeit wurde RTL zunehmend langweiliger, meine Eltern waren bereits auf WDR2 umgestiegen, wo außer Mal Sondocks Hitparade nicht viel lief. Es machte Spaß auf der Kurzwelle die vielen exotischen Sender zu hören, darunter Moskau, Peking und auch die geheimnisvollen Zahlensender, wo nur Zahlenketten vorgelesen wurden, und "Neun" immer "Nojen" ausgesprochen wurde. Irgendwann stand in dieser Zeit ein Artikel in der Zeitung über niederländische Piratensender, das fand ich dann total spannend. Ein anderes Radio, mit UKW-Skala bis 108 (von 104 bis 108 war damals alles leer) musste her, und dann wurde gesucht. Und gefunden: Radio Keizerstad und Delta wurden gefunden, außerdem mehrere Piraten und damals gerade legal gewordene Sender aus Belgien wurden gefunden, darunter später mein Lieblingssender RTI, Radio Telstar International aus Gemmenich, der leider schon früh den Sendebtrieb einstellen musste.

Teil 2 begann dann um 1984, als ich in der Weihnachtszeit provisorisch auf dem Dachboden nächtigen musste, weil Besuch in meinem Zimmer einquartiert wurde. Ich nahm meinen Fernseher (Ein "Orbiter 416" mit 16 cm Bild, schwarzweiß natürlich) mit nach oben, und fand dort frühmorgens mit der Stabantenne BFBS Colour in bester Bildqualität vor! Zu späterer Stunde, nach Sendebeginn auch BRT 1 und 2 in bester Qualität, und mit etwas Schnee Südwest 3. Das waren alles Exoten, die wohl niemand im Dorf sonst emfping. Schnell überzeugte ich meine Eltern, dass ich ein neues Zimmer auf dem Dachboden brauch, und dannbegann das Antennenbasteln. Erst wurde eine selbstgebaute Hornstrahlantenne, ich die eigentlich für UKW dachte, angeschlossen, und ich emfing in guter Qualität auch RTBF1. Eines Tages fand ich auf Kanal 2 einen neuen Sender, TVE (ich glaube damals stand sogar RTVE im Testbild). In der Bücherei fand ich dann das Buch "Fernsehfernempfang als Hobby", welches ich erst dauerhaft ausgeliehen hatte, bis meine Eltern es mir dann kauften. Seitdem ist es geschehen. Die Antenneanlage wurde nach und nach von mir ausgebaut, und 1990 hatten wir terrestrisch dauerhaft 14 Programme statt der üblichen 8, und ich hatte bereits eine stolze Liste von Überreichweitenempfängen. Damals teilte das Hobby noch jemand aus meiner Klasse, und wir wollten uns gegenseitig übertrumpfen. Er wohnte 10 km weiter östlich, und er empfing öfter mal DDR Fernsehen, was mir nur einmal gelang. Dafür hatte ich die exotischeren Es Empfänge, zufällig an einem Tag wo man mir diese Empfänge nicht glauben wollte im Sommer 86 kam gerade für einige Minuten RUV Island rein, ein Erstempfang für mich, und sehr beeindruckend für den Besuch :-D
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