Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
_Christoph

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von _Christoph »

Bei mir war es zuerst SDR1, den ich in München dem BR vorzug, und später dann die südtiroler Sender, allen voran Radio Tirol, die mich zum DXen brachten. An die Antennen der Radios hängte ich damals allerlei Kabelgestrüpp, hauptsache, das Rauschen wurde schwächer :-) Von schmaleren Filtern und gerichteten Antennen wußte ich damals noch nichts, allerdings war das damals ohnehin eigentlich nur Programmhören, auch wenn ich schon 1987 meinen ersten Bandscan anfertigte (der ja auch auf meiner Seite online steht).

Das "richtige" Durchscannen des UKW-Bands fasziniert mich eigentlich erst seit dem Kauf meines S700 vor ca. 3 Jahren. Davor war es mit RDS-losen Tunern, die nur Tipptasten für UP und DOWN hatten, zu auf Dauer zu mühselig :)
iro

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von iro »

Wie kam es bei mir dazu? Damals, vor mittlerweile vielen Jahren legte mir der Weihnachtsmann, an desser Existenz ich zu dem Zeitpunkt allerdings schon nicht mehr glaubte, ein Etwas unter den Baum, das mir beim Auspacken den entzückten Ruf "Oooh, ein Fotoapparat!" entlockte. War dann aber doch "nur" ein Mittelwellen-Transistorradio in der Größe eines Fotoapparates mit kleiner kreisrunder Skala auf einem Rändelrad hinter Glas (welches ich auf den ersten Blick für ein Objektiv gehalten hatte). Schnell hatte ich herausbekommen, daß damit tagsüber keinerlei irgendwie hörenswerte Programme zu empfangen waren. Aber nachts - unter der Bettdecke - gab es 208 Radio Luxemburg in guter Qualität. Das alles war so in der ersten Hälfte der 1970er Jahre.
Einige Jahre später bekam ich einen alten Tannhäuser geschenkt, habe Drähte im Garten gespannt und über dessen MW-Skala einen Papierstreifen mit Markierungen geklebt, um die besten Sender wiederzufinden. UKW konnte das Gerät auch, wobei meine Versuche der Optimierung des Empfanges von Hilversum Drie auf 91.8 MHz aus Smilde galten. Auf den deutschen ö-re-Sendern (sprich: dem NDR) gab es zu der Zeit wöchentlich 1 (EINE!) Stunde "Pop"-Musik zu hören. Um Musik zu hören gab es also nur Hilversum 3 auf FM und MW, bzw. nur auf der MW AFN, BBC Radio 1, "208" und manchmal Seepiraten. Irgendwann habe ich auch den KW-Bereich ausprobiert, wobei die Sender nicht wirklich gut aufzufinden sind, wenn das 49mB z.B. nur 1cm auf der Skala darstellt. Da der Tannhäuser aber zumindest 2 Bandbreiten für den AM-Empfang hatte, war der Empfang recht ordentlich. So stieß ich dann auch auf Radio Schweden samt der Sendung "Schweden ruft DXer", mehrte mein Wissen abseits von Frequenztabellen aus TV-Programmzeitschriften, stieß so auch auf das WRTH und etliche gleichgesinnte Funkfreunde und den Verein IADX (später IRI).
Im Alter von ca. 12-14 Jahren betrieb ich zusätzlich auch noch CB-Funk, erst mit 1-Kanal-Handquetsche, dann mit 6-Kanal Körting-Handquetsche (plus Quarzen zum austauschen für weitere Kanäle), dann kam ein illegales 15/22-Kanal-Mobilfunkgeräte im ebenfalls illegalen unangemeldeten Zuhausebetrieb dazu - bis ich nach 2 Jahren die Schnauze voll hatte von Trägerstellern, Idioten und sonstigen Psychopathen der Kleinstadt. Ich hab den kompletten CB-Krempel verkauft und das eingenommene Geld plus Konfirmationskohle in den schon lange im Schaufenster des einzigen Elektrofachgeschäftes angehimmelten Weltempfänger mit DIGITAL-Anzeige investiert: einen National Panasonic DR28 (für den DR49 reichte das Geld nicht). Das Gerät befindet sich heute noch in meinem Besitz (28 Jahre) und funktioniert unter leichtem Einsatz von Kontaktspray noch tadellos.
Dem Erwerb folgten viele Nächte vor dem Radio und müde Tage als Schüler... Vor allem die Kurz- und Mittelwelle hatten es mir angetan, viel Taschengeld wurde in Porto investiert und es sollten wohl um die 100 bestätigte Länder werden. Natürlich wurde auch immer mal wieder auf dem UKW-Band hereingehört, aber viel los war da damals ja noch nicht. Trotzdem kam es manchmal vor, daß auf UKW englische und norwegische Stationen hörbar waren (auch bestätigt per QSL). Mein QTH lag an der Küste und war wohl entsprechend prädestiniert dafür. Das das Tropo war sollte ich erst später erfahren. Einmal hatte ich auch einen spanischen Sender (Radio Tajo) drin und äußerst verwundert war ich, als ich dann auf 96.5 MHz RTT Tunis (parallel zur Kurzwelle) empfing. Die Zusammenhänge erschlossen sich mir auch erst später. Im TV gab es damals auch immer diese "Warnmeldungen", daß der Empfang wegen "Überreichweiten" gestört sein könnte, tatsächlich kam manchesmal hinter dem ZDF auf K33 das schwedische Fernsehen hervor. Der elterliche Fernseher wurde auch manchmal verstellt um Holländer (Smilde K5) zu schauen, und bei so einer Aktion empfing ich dann auch mal YLE auf K2, was sogleich fotographisch dokumentiert wurde (teuer teuer damals!).
Die folgenden Jahre mal im Schnelldurchlauf: mal mehr - mal weniger DX-Aktivität in diversen Wellenbereichen. Nie ganz aufgegeben, aber öfters den wohnlichen Gegebenheiten angepasst. Tropenband und MW-Nächte sind seit Schülerzeiten nicht mehr drin (ich hatte bisher nur einen Arbeitsplatz, bei der man sich wirklich mal den ganzen Tag hinter einer Palette schlafen legen konnte... - die Zeiten sind aber vorbei!). Durch das Wohnen in der Großstadt samt komplett verseuchten AM-Bereichen bin ich dann beim FM-DX gelandet - bis heute. Auch wenn ich mittlerweile auf dem Land wohne (ohne Bürgersteige und Straßenbeleuchtung). FM-DX hat auch seine Vorteile durch die wesentlich arbeitnehmerfreundlichen Empfangszeiten ;) Der Empfang bestimmter Programme steht heute nicht mehr im Vordergrund (600 Radioprgr über Satellit reichen mir vollkommen), es geht mehr um das wie und warum der Empfänge.

Vielleicht noch 3-4 Kuriositäten aus 28 Jahren DX:
Längste QSL-Laufzeit: "Radio Nova I.B.S." aus den Niederlanden. 2864 Tage (fast 8 Jahre), mit Entschuldigungsbrief des OP, "we have some problems with our administration..."
Hartnäckigste Sender (bei je 1 x hinschreiben):
1.) Radio Habana Cuba = von 1982 bis 1989 jährliche Versorgung mit mindestens je 2 Che und Fidel-Kalendern und noch je einem Exemplar von bis zu 3 Revolutionären sowie Neujahrgrüßen.
2.) ERF: seit dem 3.11.1982 bis heute (25 Jahre) werde ich monatlich mit einem Programmheft versorgt, obwohl ich nie irgendwelche 5 DM/¤ gespendet hatte oder mich jemals bei den Bereinigungen des Adressstamms zurückgemeldet habe. Durch jede Bereinigungsaktion bin ich bisher durchgerutscht - anscheinend bin ich auserwählt :D
Ungewöhnlichster Empfang: Radio El Mundo aus Buenos Aires auf 1070 kHz (11668 km) und Radio Monte Carlo aus Montevideo auf 930 kHz (11579 km) am 6.1.1983 (Mittelwelle). Da hab ich doch tatsächlich mal in den Versand zweier Audiokassetten nach Argentinien bzw. Uruguay investiert. Radio El Mundo hat auch freundlicherweise bestätigt.
Free Speech

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Free Speech »

Meine Geschichte beginnt ca. 1980: Meine Eltern sind eher Radiomuffel. Mein Vater hört - wenn überhaupt - RTL auf 1440 kHz, meine Mutter (bis heute) nur DLF 549 kHz. Erst ich habe UKW in der Familie "entdeckt". Damals gab es in Wuppertal mit einfachsten Mitteln nur den WDR und BFBS zu hören (hat sich Dank des NRW Klüngels eigentlich auch bis heute nicht geändert). Anfang der 80-er war WDR2 noch ein Wortsender, WDR1 war nie meine Richtung, bis heute. Relativ schnell merkte ich, dass man mit ein kleinwenig mehr Aufwand plötzlich ganz coole Sender empfangen konnte (SWF1 92,4 und SWF3 94,8). Mit den Sendern bin ich dann groß geworden und vielen anderen Klassenkameraden ging es ähnlich. Mitte der 80-er war dann meine Dx-er Zeit, nachdem ich rausgefunden hatte, dass man mit noch etwas mehr Aufwand in Wuppertal eben auch hr3 oder Hilversum 3 hören kann, noch "cooler". Ich hatte umschaltbare Antennen quer durch mein Jugendzimmer gespannt, wo ich dann z.B. zwischen Sackpfeife und Roermond umschalten konnte. Im Sommer gab es natürlich auch die Überreichweiten aus Spanien oder Norddeutschland.
Ich habe aber nie aus Spaß an der Freude Dx-t, sondern immer, um bestimmte Sender hören zu können. Heute stellt sich die Situation so dar, dass man über SAT und Internet im Prinzip alles hören kann. Ich brauche Dx-en daher heute nicht mehr zum Radio hören. Trotzdem macht es mir hin und wieder Spaß im Odenwald zu versuchen, den Säntis (107,8) zu kriegen und auch heute bekommt man in meiner neuen Heimat Mainz eben nicht nur RPR und FFH sondern auch Antenne Bayern und Regenbogen. Insofern bin ich auch heute noch UKW Freak und da zu meinen Lebzeiten UKW nicht abgeschaltet werden wird, werde ich das auch noch lange bleiben.
Felix 99

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Felix 99 »

Hmm Ich kann gar nicht sagen wann es bei mir anfing.
Als Kind hab ich beim Lego spielen WDR4 gehört - Keine Ahnung weshalb^^
Ich sag nur " Hiiiiieerr WEDEEEERRR VIEEEEEEEEEER" *g*
Mein Vater schleppte immer seinen Sony Weltempfänger mit durch die Gegend was mich aber nicht so recht tangiert hat. Er hatte auch immer einen Karton Autoradios - seiner Meinung nach die besseren UKW Empfänger -
Somit hatte ich dann auch relativ schnell mit den Dingern die in einer ausgebauten Saab Mittelkonsole eingebaut waren zu tun.Irgendwann, ich glaube es war als wir den Toyota Model F verschrottet und den VW Bus bekommen haben gabs dann ein interessantes Autoradio von Blaupunkt. Mit dem habe ich immer gespielt und ich glaube zu dem Zeitpunkt gemerkt, dass ich in Leverkusen noch Frequence Wallonie , HR3 , RTBF Radio 21 3FM RTL aus Lux usw bekommen kann. ( Vielleicht auch schon vorher). Da wir nie Dachantennen hatten, für TV reichte immer Zimmerantenne,
habe ich entweder im Auto oder an nem Stück draht nach Sendern gesucht.
An meinem französischen QTH kam dazu, dass die Sender alle relativ schwach ankamen und ich eh damals lieber FUN Radio aus Brest gehört habe der aber kaum ging. Drüben hatte ich ein altes Blaupunkt und ein Grudig Radio - irgendwann kamen ein Conrad RDS decoder dazu.
Damals als 10-Jähriger hatte ich null Ahnung von Antennen und spannte im Zimmer einen riesigen Dipol^^ . Eines Abends gabs Sporadic, damals keine Ahnung gehabt was das war, Ausbreitungsbedingungen waren mir nur vom damals noch CB-Funk bekannt. Ich sass also eines Abends da und hörte M40 ( später zu RTl2 mutiert) und drehte mit dem Anderen Radio übers Band als ich Plötzlich einen Sender aus Sardinien empfing. Das ganze wurde damals auf Video festgehalten - aber die dumme Kamera war defekt :( .
Naja jedenfalls war das mein erstes Sporadic Erlebniss. Später merkte ich dass immer wieder BBC und Pirate FM aus UK durchkamen und die lieben Spanier.
Erinnere mich als ich mit 16 auf dem Weg zur Fahrschule war und mit meinem Taschenradio keinen einzigen franz Sender mehr hatte.

So fing alles an und irgendwie hat es sich mit Ruhepausen immer weiter entwickelt :) Durch den Amateurfunk sind dann auch 1995 die notwendigen Grundlagen hinzugekommen. Habe aber fernempfangstechnisch hauptsächlcih durch das damals dünner belegte Band mehr Erfolge gehabt als bei Leverkusen, wo das Band rappelvoll war.
Ich weiss gar nich mehr wie ich hier im Forum gelandet bin. ich glaube ich hatte irgendwelche Empfänge und war auf der Suche nach Identifikation.
Der Power DX'er bin ich auch nicht.
Zumal ich an meinem Hauptwohnsitz in Saarbrücken nur aus dem Auto scannen kann und da geht dann nur Sporadic. Haupt Hobbyort bleibt mein franz QTH in der Bretagne. Wobei cih aber langsam zugeben muss dass die Troposcans langsam "langweilig werden" da 90% der Sender immer die gleichen sind. Wenn es dann aber zu Sporadic kommt, wird es interessant. Interessant war mein Gastsemester in Asturien (Oviedo) an der spanischen Nordküste( Atlantik) , schnurgerade südlich von meinem franz QTH. Da sind mal wieder 2 Zufälle zusammengekommen. Als ich nach dem Aufenthalt noch Urlaub hatte und direkt nach Frankreich fuhr konnte ich meine Radioeinstellungen für Tropo beibehalten^^ und freue mich jedes Mal wenn ich Sender von meinem Kurzzeitzuhause bekomme.

Aus der Anfangszeit ist meine Vorliebe für Autoradios geblieben :) Nix geht über mein Blaupunkt mit Sharx ^^ sowie die vorliebe lieber was leicht angerauschtes aus dem Ausland als die langweiligen deutschen Labersender zu hören :)




Staumelder

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Staumelder »

Die Geschichte wiederholt sich wenn ich mir die Beiträge so anschaue. Mein „Werdegang“ in Kürze: Mein Vater hat gern DLF (Mittelwelle) und Radio Bremen über UKW gehört, der eine oder andere „Holländer“ war mit auch mit dabei. Ich habe diese Tick übernommen und ebenfalls Fremdsender gehört. Radio Luxemburg (MW und KW) Europawelle Saar (MW) und irgendwann dann auch Hilversum Drie. Meinen ersten Fernseher habe ich zigfach auf den Dachboden geschleppt um niederländisches TV (mit Schnee) gucken zu können, NED 1 (Kanal 6) ging auch im Erdgeschoss ganz gut. Durch die Testbilder wusste ich woher die Sender kamen und ich wunderte mich nicht schlecht als ich plötzlich „Danmark TV2“ mit Farbe empfangen konnte (Tropo). CB-Funk habe ich auch betrieben, "richtig" DXen konnte ich mit der Handquetsche natürlich nicht.

„Professionalisiert“ habe ich das Ganze Ende 1987. Mein Vater hat sich damals™ ein neues Auto gekauft in dem ein Radio mit Digitalanzeige eingebaut war. Ausserdem lag eine Strassenkarte im Handschuhfach, in der eine Übersicht der Verkehrsfunksender (mit Sendestandorten!!!) abgebildet war. Recht schnell habe ich mir dann eine 3 Elemente-Yagi angeschafft (leider nur unterm Dach) und einen eigenen Tuner mit Digitalanzeige. Das UKW-Band war noch recht frei (gerade oberhalb von 104 MHz), RSH und dänisches Radio war kein grosses Problem.

Anfang der 90er ist das Hobby dann eingeschlafen und nicht zuletzt durch dieses Forum vor einigen Jahren wieder aufgetaucht (Schwerpunkt UKW und Tropo). Allerdings läuft UKW-DX einfach nur nebenbei mit sprich ich freue mich über alles was ich mit Sangy und Autoradio empfangen kann. Für mehr reichen Zeit und Budget im Moment nicht aber wer weiss wie sich das Ganze noch weiterentwickelt ;-)
Wasat

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Wasat »

Wie bei vielen schon etwas älteren hier war es zuerst der Reiz der Kurzwelle, die das Interesse am Rundfunk weckte, denn in Zeiten ohne Internet und Satellitenfernsehen, war der Rundfunk die einzige Möglichkeit, um Infos direkt aus fremden Ländern zu erhalten.

Bei mir begann das Interesse schon sehr früh. Zunächst ging, als ich 2 Jahre alt war, der Fernseher kaputt. In den nächsten 5 Jahren gab es damit kein Fernsehen, was damals in den 1960ern nichts Ungewöhnliches war. Zum Glück war da ein großes Röhrenradio, an dem ich abends herumkurbelte und den fremden Klängen lauschte, ohne viel davon zu verstehen. Als es dann wieder Fernsehen gab, habe ich das Röhrenradio in seine Einzelteile zerlegt, um hinter die Geheimnisse des Rundfunkempfangs zu kommen.

Das Röhrenradio war längst durch ein Transistorgerät ersetzt, als ich eines Abends verwundert feststellte, dass man in Kanada Deutsch sprach. Ich war nämlich auf die (längst eingestellte) abendliche Sendung in Deutsch von "Radio Canada International" gestoßen. Dort gab es dann ein DX-Programm. Dort erfuhr ich, dass auch Südafrika, Schweden, Argentinien, ja sogar Afghanistan u.a.m. in Deutsch Sendungen auf Kurzwelle brachten. Ich hatte fortan ein neues Hobby.

Natürlich machte ich mich bald auch über UKW und Fernsehen her, zumal ich in einem Funkloch aufwuchs. Rundherum konnte man ARD vom Brotjacklriegel z.T. mit Zimmerantenne sehen, nur bei uns brauchte man eine große Dachantenne. Selbstgebaute Antennen sollten auch den ZDF-Empfang ermöglichen, was aber nach vielen Varianten erfolglos abgebrochen werden musste.

Einmal im Herbst hörte ich dann plötzlich auf 100 MHz "AFN-Munich", dass ich sonst oft auf der MW hörte. Und im Sommer war auf einmal der Griechische Rundfunk zu hören. Und als ich wieder einmal sehen wollte, wie gut das CSSR-Fernsehen geht (Kanal R2 vom Klet), war da plötzlich ein Stierkampf mit der Einblendung "RTE" zu sehen. UKW-DX war aber immer nur eine saisonelle Angelegenheit für mich - im Sommer Es, im Herbst Tropo.

Um Hintergrundinfos zu bekommen, trat ich einem DX-Klub bei, dem ich bis heute wegen der Zeitschrift treu geblieben bin.

Mit der Zeit verlagerte sich das Interesse weg vom reinen Empfang zur Technik. Eine Zeit lang verfolgte ich auch das Ziel, Amateurfunker zu werden. Der Zufall wollte es, dass ich in der Fernmeldetruppenschule in Wien - als "Bürosoldat" - meinen Wehrdienst abzuleisten hatte. Der "Schulungssender des Öst. Bundesheeres" war zwar kurz zuvor aus der Kaserne ausgezogen, aber es gab viel Fachliteratur und etliche Funkspezialisten, von denen man eine Menge erfuhr.

Durch den Beruf und private Umstände verlor das Hobby dann an Bedeutung bzw. beschränke sich darauf, durch Literatur auf dem Laufenden zu bleiben, denn das Interesse an der Funktechnik blieb, verschob sich allerdings erneut von der Technik zur Rundfunkgeschichte. Als das Internet aufkam, entstand die Idee, die Geschichte und die Entwicklung des Rundfunks auf diesem Weg zu dokumentieren. Da sich hierzulande kaum jemand mit diesem Thema beschäftigt, finden sich meine zusammengetragenen Infos inzwischen auch schon in etlichen Publikationen wieder.
Dr. Antenne

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Dr. Antenne »

Wirkliches Interesse am Radio (und allem was dazugehört) hab ich erst seit ca. 3 Jahren.

Die Vorgeschichte:
Und zwar liefen damals im Urlaub in Dänemark bei einigen Sendern (siehe Signatur) neue Lieder, die ich auch zu Hause gern wieder hören wollte. Nur gab es bis dahin mir keinen bekannten Sender, der diese Titel auch spielte. Bis ich bei einem Besuch meiner Großeltern in deren Kabel Bremen 4 "entdeckte". Wieder zu Hause hab ich die Stereoanlage, die damals noch am Kabel hing, 100 mal durchgescant, aber es gab halt kein Bremen 4 (was hinterher ja auch logisch war, wenn der Sender nicht eingespeist wird). Ich wollte den Sender auf der 101,2 aber nun unbedingt hören, hab hinten an den Antennenkabln etwas rumgespielt und da viel mir noch ein zweiter Anschluss (der für die Hausantenne) auf. Nun hatte ich die Stereoanlage an die Hausantenne angeschlossen und einen ersten Scan gemacht:

Um die Spannung noch etwas zu steigern was man nun so empfangen kann, hab ich damals bei 87,5 losgescannt. Beim scannen vielen mir viele neue Stationen wie Radio Hochstift (88,1) auf, genau wie hr3 (89,5), BFBS R2 (95,4), hr2 (95,5), hr1 (99,0) und die Ostseewelle (107,3). Was mich am meisten ärgerte und heute auch noch ärgert ist, dass Bremen 4 hier noch von hr3 angekratzt wird. Egal, ich hab die Popwellen gleich alle relativ weit vorn gespeichert - Und am nächsten morgen war die Ostseewelle nicht mehr da!? Ich hatte keinen Plan warum das so war, aber der Sender war definitiv weg. Auch Tage später war er nicht da. Bis zum Dezember, als es gute Überreichweiten gab. Es kamen ohne weiteres Starionen wie RSH, Radio Hamburg und DR P3 rein. Von Glück erfüllt hab ich mich schon gefreut, dass ich diese Sender jetzt auch dauerhaft hören kann. Bis zum nächsten morgen, als alle Sender wieder weg waren - Erst danach hab ich langsam nach und nach verstanden, dass das alles Überreichweiten waren und kein dauerhafter Empfang möglich ist. Mit dem schlechten Empfang von Bremen 4 hatte ich mich übrigens schon mehr oder weniger abgefunden.

Die Erfahrung, dass man unter bestimmten Bedingungen Sender empfangen kann die normal nicht gehen, hat mein Interesse am DX "geweckt". Seit dem hab ich bei Gelegenheit morgens und abends immer mal wieder nach DX-Sendern gesucht, und schon einges reinbekommen. Letztes Jahr kam dann noch meine persönliche "Entdeckung" mit dem Sporadic-E hinzu, als ich auf der 90,1 auf einmal Pirhana FM anstatt N-JOY hörte.

Achso, in meinem Familien- und Freundeskreis interessiert sich ansonsten keiner wirklich für DX & Co.
Ich bin also halt züfällig von selbst darauf gekommen.
oli84

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von oli84 »

Ich selber bezeichne mich nicht als ausschließlicher UKW-DXer, vielmehr interessiert es mich auf allen Wellenbereichen interessante und weit entfernte Sender zu empfangen. Sei es nun Lang-, Mittel-, Kurz- oder Ultrakurzwelle oder auch VHF/UHF. Auch über die Normen hinweg - also analog oder digital - finde ich reizend, zu sehen was noch möglich ist.
Zu den Hobby gekommen bin ich durch ein altes Radio von meinem Vater, das nur Mittelwelle und das 49m-Band hat. Dann habe ich bei meiner Großmutter einen Grundig MelodyBoy 600 gefunden, der alle Wellenbereiche abdeckt. Dieser funktionierte damals nicht richtig, weshalb er dann auf dem Dachboden blieb. Mittlerweile geht er wieder, dank der Hilfe im Forum. An meinem Geburtstag 1999 habe ich dann von meinen Eltern einen Grundig YachtBoy 400 geschenkt bekommen, der bis heute treu seine Dienste tut. Damit kam ich erstmal zum AM-DX, später entdeckte ich, dass auch auf UKW spannendes zu hören war. Etwa zur gleichen Zeit spielte ich immer wieder mit einem alten Philips Fernseher und einer billigen Zimmerantenne rum und war überrascht, was ich alles empfangen konnte. Mit viel Geschick gelang es mir dann auf den Kanälen 36 RTL, 53 VOX, 57 SAT.1 und 60 PRO7 aus Koblenz mit einer ausgedienten UHF-Antenne und Verstärker unserer Nachbarn reinzuholen. Seitdem war ich auch vom TV-DX fasziniert, habe es allerdings nie bis zur letzten Konsequenz durchgeführt.
WiehengeBIERge

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von WiehengeBIERge »

Mit Radios hantiert habe ich schon (nachgewiesenermaßen) mit 3 Jahren. Dabei handelte es sich natürlich um damals typische Koffer- und Weckradios (ich wüsste allerdings zu gerne, wo die ganzen Geräte im Laufe der Zeit gelandet sind).
Bei den damaligen Radios war es noch völlig normal, dass sie neben UKW auch MW, LW und KW empfangen konnten. Eines, ein Blaupunkt, konnte danebennoch das CB-Band empfangen.
Damit habe ich dann im Kindergartenalter extremst herumgespielt, damals allerdings noch ganz klar mit dem Ziel, Sender zu hören. So um 1990 kauften wird dann auch ein Autoradio mit digitaler Frequenzanzeige , da ging es dann so langsam los, endlich konnte ich die wirklichen Frequenzen ablesen und notieren (immerhin war ich da schon in der Grundschule). Ich kann mich auch noch erinnern, stundenlang das (damals mysteriöse) Eurosignal gehört zu haben, was vielleicht den leichten Schaden erklärt ;-).Mit diesem Radio hörteich auch den mysteriösen Testsender auf 95,7, der sich später alsTestchleife von Radio Westfalica herausstellte.
Zeitgleich war es auch "in", mit einfachen Einkanal-CB-Geräten herumzuspielen (damals habe ich mit Kollegen sogar regelmäßig ein rundfunkähnliches Programmk auf CB verbeitet, mit ein paar milliwatt). Der Vater eines Freundes hat zu der Zeit sehr intensiv proffesionell CB-Funk betrieben, immer wenn er nicht zuhause war, gingen wir von da onair (und das mit Echo-Mikrofon und sicher mehr als 4 Watt ). Gelegentlich habe ich natürlich auch auf den AM-Bereichen herumgesielt, aber das interessierte mich (bis heute) nie so recht.
Ebenfalls zeitgleich fing ich auch an, mit einem alten Nordmende-Fernseher die ersten "TV-DX" Schritte zu machen, indem ich mit verschiedensten Drähten und mit mit Alufolie beklebten Besenstielen als Antenne herumexperimentierte (ohne auch nur ansatzweise ahnung davon zu haben, und dementsprechen sahen die Konstruktionen damals auch aus). Trotzdem konnte ich damit die Privatsender aus Bremen und Hannover problemlos sehen (obwohl wir natürlich schon seit 1988 Kabel hatten). Dabei wunderte ich mich immer, warum manchmal holländische und dänische TV-Programme zu empfangen waren, macnhmal aber wieder nicht. Damals alles noch schön mit Testbildern.
Auf UKW war es ähnlich. Über die Zusammenhänge hatte ich damals noch nicht mal ansatzweise Ahnung. So ab 1996 wurden dann die selbstbauten besser, da ich (dank der Schule und einem DX-Interessierten Lehrer!) so langsam zumindest ansatzweise die Zusammenhänge von Frequenz und Antennegröße kapierte :D.
Damals habe ich bei diversen Fahrten nach Twente meiner Eltern bereits unzählige der Sender mit verhallten Moderationen und Schlagermusik (und damals auch noch der typischen "Bravo-Hits"-Musik) gehört, wusste aber noch lange nicht, dass das Piratensender sind. Auch meine Eltern wussten das nicht.
In der gleichen Zeit fing ich dann mit dem damals bereits völlig veraltetem Radio von Blaupunkt an, auf UKW den BOS-Funk mit zu hören. Dass das so natürlich nichts wahres ist (keine Rauschsperre, zu wenig Hub usw.), musste irgendwann ein Scanner her, mit dem ich dann weiter BOS sowie auch Amateurfunk hörte (und das durchaus so intensiv, dass ich auch gerne selbst Amateurfunker geworden wäre).
So Ende 1998 habe ich dann zum erstern mal in meinem Leben das Internet gesehen (in der Schule) und mich dann recht schnell über das Thema UKW, TV-DX sowie BOS-Funk informiert, langsam wurde mir klar, was Tropo, Sporadic E usw. sind, während ich mich vorher zwar überungewöhnliche Empfänge gefreut habe, aber nicht wusste, wie es genau dazu kommt. Damals war es hauptsächlich TV-"DX", was mich faszinierte, inzwischen hatte ich auch unsere alten Antennen reaktiviert und auch "richtige" Dipole gebaut, dank Internet wurde mir auch langsam klar, was die "Echo-Sender" aus Holland sind.
Das Interesse an Afu und BOS (:D) ging dann zurück un dich konzentrierte mich mehr auf TV-DX und auch UKW-DX.
Letzteres entwickelte sich immer mehr zum reinen technischen DX, weil die Inhalte schon damals langsam immer uninteressanter für mich wurden. Dann habe ich irgendwann (2002?) dieses Forum gefunden (eigentlich hatte ich nach einer Frequenzliste gesucht) und endlich mal erfahren, dass auch noch andere diese Krankheit haben. etwa1999/2000 machte ich dann die ersten brauchbaren Bandscans.Allerdings, wie das im Teeny-Alter so ist, habe ich alles nicht so genau genommen und auch viel Mist aufgeschrieben ;-).
Da ich, eher zufällig als gewollt, bereits um 1996 angefangen hatte, sehr gelegentlich Sendetürme zu fotografieren (das völlig unwissend, was genau die Masten überhaupt senden) und auch um 2002 im Internet die ersten Senderfotos gesehen habe, dachte ich mir "das muss ich auch machen", schließlich hatte ich einige Türme vor der Nase von denen es noch keine Bilder im Internet gab.
Also habe ich die beiden (ohnehin ähnlichen) Hobbys verbunden und eine Webseite darüber eröffnet (ich glaube 2003?).
Auch wenn in meinem Namen "DXer" steht, sehe ich michauch nciht als wirklichen DXer, sondern eher Technikinteressierten. Mein Vater ist übrigens definitv kein DXer gewesen, also erblich ist das nicht.Obwohl er auch mit diversen Basteleien damals das DDR-Fernhen hereingeholt hatte und wohl auch mal mit ein paar Watt sendenderweise (illegal natürlich) aktiv war. Ahnung hatte und hat er aber nicht. Fremdsender hat er allerdings auch dauernd gehört...

Übrigens merkwürdig, dass die richtigen "Profi"-DXer, die das ganze wissenschaftlich angehen, sich hier im Thread nicht zu wort melden und stattdessen nur die "nicht-Wirklich-DXer".
Thomas (Metal)

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Thomas (Metal) »

Ein Link dazu:

http://forum.mysnip.de/read.php?8773,36 ... msg-361612

Mehr dann mit etwas mehr Zeit in der nächsten Woche.
dxbruelhart

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von dxbruelhart »

1977 begann ich mich zu interessieren für das Medium Radio; ich endeckte Abba, und fing Feuer für diese Art Musik. Der deutsche Herbst kam, und damit die Entführung von Hanns-Martin Schleyer; ich kann heute sagen, ich habe nie wieder so etwas in seiner Art höchstspannendes gehört im Radio wie die ganzen Reportagen rund um die Entführung von Schleyer.
Das ganze hörte ich damals auf dem Radio meiner Eltern, dem Löwe-Opta Magnet 1735W
1978 kaufte ich mich für den Sommerurlaub ein eigenes Mittelwellen-Taschenradio; mit diesem Radio machte ich im Sommer 1978 intensive Radio-Erfahrungen, u.a. mit der Mittelwelle des BR auf 1602, die in den Nachtstunden damals noch überall über die sehr gut hörbare 1602 sendete; dort hörte ich u.a. eine Reportage über die Summerhill-Schule, auch diese Reportage beeindruckte mich sehr. Später im Jahr 1978 kaufte ich mir ein Taschenradio mit UKW und MW, auf UKW hörte ich damals mit diesem tauben Taschenradio nur DRS1 + DRS2.. Im Herbst 1978 ging dann auch die Mitterwellen-Plan Umschaltung vonstatten; viele Sender blieben aber zuerst noch dem alten Plan treu, so ergab sich dann oft ein 1kHz-Pfeifton.
Im Sommer 1979 präsentierte Roger Schawinski seine Pläne zum kommenden Radio 24, dass er da von Italien vom Pizzo Groppera senden wollte. Da dachte ich mir, da brauche ich ein richtig gutes Radio, ich kaufte dann den Grundig Satellit 3000, der mich damals 3 Lehrlings-Monatslöhne gekostet hat. Mit dem Satellit 3000 konnte ich dann auf einen Schlag 20 Programme auf UKW hören; ich hörte damals besonders gerne Bayern 3 und AFN aus Stuttgart, und ab dem November 1979 dann Radio 24.
Im August 1979 gelang mir durch reinsten Zufall auch der erste Sporadik-E-Empfang, ich empfing auf ca. 101,5 Radio Siracusa aus Sizilien. Jetzt war meine Neugierde geweckt, ich wollte herausfinden, was hinter diesem Phänomen steckte. Ich begann gegen Ende 1979 auch das Kurzwellenpanorama von Wolf Harranth zu hören, diesem blieb ich 20 Jahre lang treu.
Im Herbst 1980 erlebte ich dann meine ersten Tropo-Ueberreichweiten, ich empfing in Netstal Sender aus dem Harz (Torfhaus/Brocken), Inselsberg, Sonneberg, aber auch aus Paris. Dies begeisterte mich auch wiederum sehr.
So hat es bei mir angefangen!
EmmWeh

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von EmmWeh »

Nachdem hier anscheinend die meisten gar keine reinen UKW-DXer sind, fasse ich auch mal meinen Werdegang zusammen: Begonnen hat das alles Anfang der 80er Jahre mit einem geschenkten Röhrenradio von der Oma. Beim Drehen über alle Wellenbereiche hatte ich plötzlich Radio Moskau in Deutsch drin, was ich damals gar nicht fassen konnte. Ein Programm über diese "riesige" Entfernung, und dann auch noch in Deutsch! Eine der nächsten Entdeckungen war dann ein italienisches Programm, in dem ich immer wieder die Ansage "Radio Bologna" verstand. Bald stellte sich heraus, dass es sich um das italienische Programm von Radio Polonia aus Warschau handelte. Als ich dann merkte, dass auch noch je nach Tageszeit immer andere und neue Programme zu hören waren, war die Neugier kaum noch zu bremsen. Ich kaufte mir Bücher aus dem Siebel-Verlag und ging auf Kurzwellensender-Jagd. Informationen waren mangels Internet natürlich noch nicht so leicht zu bekommen, aber es gab ja Wolf Harranths "Kurzwellenpanorama" und "DX-Telegramm", "Schweden ruft DXer" oder den "ERF-DX-Mix".

Zum Röhrenradio kamen dann noch ein Grundig Yacht-Boy und später ein Sony ICF-2001D (heute noch im Einsatz!) mit der Aktivantenne AN-1 dazu. Neben dem regelmässigen Scannen der KW-Bänder hörte ich viele der damals über vierzig deutschsprachigen Programme regelmässig. Darunter Radio Schweden, RFI Paris, NHK Tokio, KBS Seoul, Radio Taipeh, Radio Kairo, Radio Canada, Radio Beijing oder Radio Nacional do Brasil. Eigentlich konnte man den ganzen Tag alle halbe Stunde ein anderes Land in Deutsch hören. Aber auch die BBC London oder die VOA mit den engl. World-Service-Programmen waren sehr interessant. Eine Zeit lang habe ich auch Utility-Stationen (Presseagenturen, Seefunk etc.) verfolgt und z.B. RTTY-Sendungen oder Wetterfaxe mit dem Atari-Rechner und der Bonito-Hardware decodiert. Es entstanden viele Briefkontakte (natürlich noch per Luftpost mit mehrwöchigen Laufzeiten). Meine Radioecke war mit vielen bunten QSL-Karten geschmückt. Weihnachtsgrüsse aus aller Welt mit schönen Kalendern usw. waren regelmässig in der Post. Besonders angetan hat es mir aber Radio RSA aus Südafrika. Das Programm war voll mit interessanten Informationen über das Land und sehr unterhaltsam mit einer sehr persönlichen Moderation. Die Einstellung des dt. Programmes Anfang der 90er hat mich damals richtig getroffen.

In den späten 80ern kam dann auch Bewegung in die UKW-Landschaft durch die Einführung der Privatsender, so dass ich mich auch für diesen Wellenbereich interessierte. In Baden-Württemberg entstanden viele Lokal- und Regionalsender, aber auch Antenne Bayern oder RPR vom Kalmit waren leicht zu empfangen. Die Privatsender waren damals durchweg hörenswert, nicht zuletzt durch Personen wie Bernie Bernthaler oder Achim Glück. Mein Interesse verschob sich dann von der Kurzwelle zu UKW, wobei ich die Kurzwelle immer noch regelmäßig verfolgte. Mitte bis Ende der 90er hat sich mein Interesse für das Hobby aus Zeitgründen auf ein Minimum reduziert und ich habe die Radiolandschaft nur noch passiv über Internet verfolgt bzw. ganz sporadisch mal mit dem Sony über die Bänder gescannt. Viele interessante Kurzwellenprogramme wurden in dieser Zeit mangels Hörern eingestellt und im UKW-Bereich liess vor allem bei den Privatsendern die Programmqualität bis zur Unhörbarkeit nach.

Seit ca. 2000 interessiere ich mich wieder verstärkt für das alte Hobby, nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen Infos im Internet. Auch das Forum hier war nicht ganz unschuldig und zeigt ja, dass dieses Hobby doch gar nicht so exotisch ist. Mittlerweile habe ich mir für die Kurzwelle ein Winradio G303 als Steckkarte für den PC zugelegt und höre damit zwar nicht regelmäßig aber doch recht häufig die noch verbliebenen Programme und scanne über die Bänder. Hier fehlt mir nur noch eine brauchbare Innenantenne, die vor allem das häusliche QRM brauchbar ausblenden kann. Auch DRM verfolge ich aufmerksam, ansonsten interessiere ich mich für alle aktuellen Entwicklungen im gesamten Rundfunkbereich (UKW, DVB-T, KW, DRM). Lediglich der Sat-Empfang hat mich bisher mangels Gelegenheit überhaupt nicht tangiert. Die Senderfoto-Website ist mehr zufällig entstanden und lebt momentan hauptsächlich von externem Input (Gruss nach HN!). Zur Zeit liegt der Fokus auf dem Webdesign, Radio Mobile und der Kurzwelle, wobei die Zeit für's Hobby meist zu knapp ist. Eine spezielle Empfangsausrüstung hatte ich übrigens nie, wenn man mal vom Winradio für die Kurzwelle absieht. Bei Radio & TV hänge ich ganz normal am digitalen Kabel, gescannt wird höchstens mal im Auto. Das war's, sorry, ging nicht kürzer... :-)
Jens1978

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Jens1978 »

Interessante Geschichten die hier so zu lesen sind, aber nun sollte ich vielleicht auch mal ;-)

Also dann:
Bei mir fing das alles so Ende der 80er Anfang der 90er wirklich an. Ich sah damals immer in den Fernsehzeitschrften diese kleinen Frequenzlisten für die Radioprogramme. Dabei waren auch Sender wie SR 1 Europawelle Saar oder Radio Luxemburg gelistet. Da bei SR 1 bloß eine Frequenz von 1422kHz angegeben war suchte ich auf meinem alten Kassettenrekorder irgendeine Angabe die der irgendwie ähnlich war. Gesucht gefunden. Nun hatte ich zwar einen Sender dort oben gefunden aber das war nicht SR 1 sondern Radio Luxemburg, ich wollte aber die Europawelle Saar hören! Als ich dann abends mal das Radio angemacht habe und den Sender gesucht habe, war das Band voll mit allen möglichen Sendern und auch endlich mit der Europawelle mit brachialer Feldstärke. Als ich dann tagsüber wieder das Radio anmachte war der Sender wieder weg, ich dachte komisches Radio abends ist´s ganz und tagsüber ist´s kaputt... Dann kam ein Tag der offenen Tür beim Sender Langenberg und dort gab´s dieses kleine Heft mit den Faltblättern zur Wellenausbreitung und zum Empfang der WDR Programme. Ab da war klar wie´s mit AM funktioniert. Zu der Zeit hörte ich dann sehr gerne NDR2, abends über Mittelwelle und auch, mein Lieblingssender damals, RIAS2 bis zum Ende. Das beste war damals bei der Suche vom SDR, als ich dort in Stuttgart anrief und nachfragte, ob die auch einen Mittelwellensender betreiben und die Frau dort sagte: "Nein, der SDR hat keinen Mittelwellensender." ... Also ab in die Bibliothek und so eine alte Frequenzliste mitgenommen und somit auch den SDR-Empfang bestätigt bekommen. Damit ich endlich auch Kurzwelle usw. hören konnte wünschte ich mir so einen kleinen Weltempfänger oder sowas, Hauptsache Kurzwelle. Ende ´90 hab ich dann einen Grundig, Concert Boy bekommen. Kurzwelle ging damit einigermaßen, war ja alles neu für mich. Von da an hörte ich sehr gerne abends Radio Schweden mit dem deutschen Programm und viel Mittelwellensender. UKW war bei dem Empfänger echt mies. So um ´91 rum holten meine Eltern sich eine Stereokompaktanlage mit CD-Player usw. wie sie damals halt typisch waren. In einer ruhigen Minute, sturmfreie Bude :D, nahm ich mich mal der Anlage an und spielte mit der Wurfantenne, denn ich wollte endlich auch NDR.2 auf 89,2 empfangen können. NDR.2 kam auch gut ran. Aber plötzlich hörte ich auf 96,3 einen Popmusiksender in schwankender aber konstanter Qualität! Da ich die Frequenzen von den ARI-Sendern aus einem Autoatlas mittlerweile einigermaßen kannte, jedenfalls die, die interessant werden könnten lief mir ein Schauer über den Rücken als plötzlich der B3 Verkehrsservice mit der typischen Dingelmusik kam. "Der Frequenzbereich mit der Frequenz ist ja viele Senderbereiche weiter weg von meinem Zuhause, was kommt denn mit der Anlage alles ran!" waren meine Gedanken. Und tatsächlich Gr. Feldberg, Heidelberg (endlich SDR auf UKW) Haardtkopf, Markelo usw. kamen nun immer ran und das im Erdgeschoss mit Wurfantenne an der Anlage :hot: Die Anlage ist übrigens heute meine DX-Anlage mit besseren Filtern :-) Was besseres hab ich bis heute nie wieder gesehen. Damals war diese allerdings nicht in meinem Besitz und ich wollte solch einen Empfänger auch für mich haben. Mein nächster Empfänger war ein Grundig Ocean Boy mit Digitalanzeige und Kurzwelle bis 15,5 MHz. UKW war auch endlich gut bei dem, jedenfalls was damals gut für mich war. Nun bemerkte ich aber, dass es auch sowas wie Überreichweiten gibt. Damals gab´s auch im Fernsehen immer noch diese schönen Testbilder :-) Ich empfing plötzlich Farbstreifentestbilder mit der Innenschrift PTT Telecom, damals hatte ich keine Ahnung wo die her kamen. Um dem merkwürdigen Phänomen "wissenschaftlich" auf den Grund zu gehen, ging ich abermals in die Bibliothek und nahm Bücher über Meteorologie nach Hause. Ab ´92 schrieb ich dann jeden Tag alle relevanten Wetterdaten wie Luftdruck, -feuchte usw. und natürlich die beobachteten Überreichweiten auf. Nach einiger Zeit bekam man ein richtiges Gefühl dafür wann ÜRWs sind. Man brauchte quasi nur spazieren zu gehen und wußte ziemlich genau, wenn man nach Hause kommt was einem im Empfänger entgegenspringt. Als nächstes kam dann sporadisch E dazu. Zuerst dachte ich, dass Ausländer hier für ihre Landsleute illegal Programme machen und ausstrahlen. Damit die nicht von der Post gefunden werden können, fahren die andauernd die Leistung hoch und runter ... was man sich als Kind alles so vorstellt :-) Später kamen dann noch die verschiedensten Antennen z.B. Rahmenantennen für die Mittelwelle und somit endlich Amerikaempfang. Da wurde mir auch ganz anders als ich als plötzlich 1510 WNRB Boston hörte ... Naja, das war das halt und mit kurzen Unterbrechungen ging das bis heute immer so weiter. Um auch im Kopf alles verfolgen zu können, da ich immer noch mehr wissen wollte folgten später Abi, Studium usw. naja. Meine Lieblingssender änderten sich jedenfalls auch häufig mit der derzeitigen Empfangssituation. Am Anfang waren es RIAS.2 (auf der 855kHz), VoA Europe (am Anfang noch auf der Kurzwelle am Wochenende 15195kHz später dann 1197kHz) dann folgte NDR.2 (sehr schön damals der Club, die Plattenkiste, die Spielzeit) dann DR P3 (auf der schönen 1062kHz), Alger Chaine3 (auf der guten alten 15160kHz zur Mittags-Nachmittagszeit), MDR Life (damals war in Kamen die 91,5 noch aus Osten frei :augenroll:) und auch Medi.1 (auf der bekannten 9575kHz). Heute, mittlerweile lege ich eher mehr Wert auf Inhalt statt auf Musikberieselung, sind´s NDR Info, DLR Kultur, Bayern.2. Auch wenn die meisten Programme heutzutage über Satellit zu empfangen sind, so ist es doch immer wieder ein schönes Gefühl Sender aus einer weiten Entfernung im Empfänger zu hören, ja ich höre dabei lieber Radio, und sich dabei vorzustellen wie die Wellen sich vom Stimmband des Sprechers über Felder, Wiesen, Seen als auch durch Häuserschluchten bis in meinen kleinen Schaltkreis im Empfänger durcharbeiten und tatsächlich die Geräusche wiedergegeben werden können.
Mal ´ne Frage: Gibts´ein schöneres Hobby :D ;-)
Robert S.

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von Robert S. »

Ich hab's wohl von meinem Dad geerbt,er hatte damals zu DDR Zeiten versucht in Wehlen (Sächsiche Schweiz) versucht Westradio und TV zu empfangen,er experiementierte mit ,,Ochsenkopfantennen,, herumleider ohne großen Erfolg,Empfang war nur sehr selten möglich,Berlin ging auch kaum in der Ecke.
Pläne eine große Antennenanlage etwas außerhalb der Tallage zu bauen scheiterten auch.
Dafür ging es dann in den späten 80'ern mit Sat Empfang mit selbstgebauter Schüssel und Videorecorder weiter,die ganzen Sachen blieben mir ja nicht verborgen und so begann ich auch meinem Vater immer auf die Finger zu schauen und ich war auch oft dabei wenn er einige Bekannte mit Satschüsseln versorgte (Viele dieser Teile existieren noch heute).
Ende der 80'er bekam ich eine kleine HIFI Anlage von RFT geschenkt,ich experimentierte dann schon mit alten auf dem Dachboden liegenden Antennen rum,ich nutzte unwissend eine Band 3 Antenne für UKW :rolleyes:
Dann ging's nach der Wende mit den Röhrenradios weiter,die ich bei diversen Sperrmüllaktionen einsammelte und dann da dran herumbastelte.
Später baute ich mir eine UKW Antenne auf die ich auf dem Dachboden fand,Mitte der 90'er kam dann der Umzug nach Thüringen ins DX Paradies :hot:
Hier begann ich mich dann auch näher mit dem UKW Band zu beschäftigen,ich las die Lebensgeschichte von Manfred von Ardenne und informierte mich in den VT Seiten der dritten Programme über die ausgestrahlten Programme und deren Frequenzen.
Dann ging alles ganz schnell,die ersten Tropoerlebnisse bei TV und Radio vor allem aus Baden Würtemberg,Rheinland Pfalz und Hessen.
Dann kam der Umzug in unser neues Haus und dort konnte ich meinem Hobby freien Lauf lassen da hier viel Platz vorhanden war,ich demontierte meine ersten Antennen,richtete mich auf dem Spitzboden ein,endeckte dank des Internet und dadurch mehr Hobbykollegen.
Ich endeckte meine Gegend neu und immer mehr gute DX Plätze wo ständig Ö3,RPR 1,BIG FM,SUNSHINE LIVE gehn usw.
Auch begann ich mich mit DAB zu beschäftigen und fand heraus wo welche Pakete am besten gehen.
Später kam auch noch Sat Empfang dazu,mehr möcht ich daszu aber nicht erläutern,für die BBC baute ich extra die große alte Satschüssel in Wehlen ab und transportierte sie hier her um sie wieder aufzubaun.
Nun habe ich schon viel erlebt,viel empfangen,viele nette Leute kennengelernt,viele Antennen getestet usw.
Was die Zukunft bringen wird das wird sich zeigen,dem Hobby bleibe ich aber noch lange treu.
T-O

Re: Hobby UKW DXer ! .Wie Kommt Ihr Dazu ?

Beitrag von T-O »

[quote 50 Grad N, 8 Grad O]Ich hatte umschaltbare Antennen quer durch mein Jugendzimmer gespannt, wo ich dann z.B. zwischen Sackpfeife und Roermond umschalten konnte.[/quote]
Hähä, kommt mir sehr bekannt vor. Habe damals meterweise Kupferdraht (was ist Wellenlänge??) quer durchs Zimmer gespannt, um in erträglichem Mono in Oldenburg auf der 91.8 Hilversum 3 zu bekommen. :D
1986 habe ich so auch die Starts von Radio Hamburg (damals auf der 95.0), RSH 102.9 oder 103.8 sowie RB4 (damals mit ganz schwacher Sendeleistung) live miterlebt.
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